Gasthaus „Zum Goldenen Ochsen“
In der Zeit der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges gehörte die Liegenschaft, die 1522 durch den großen Stadtbrand schwer beschädigt worden war, den Handelsfamilien Grüntaler (siehe Wappen), Straßer, Dorninger und Mann.
Der Besitzer Hans Straßer war Stadtrichter (1540 – 1543, 1546 – 1548) und Bürgermeister (1553 – 1556).
Auch die folgenden Eigentümer bekleideten das Bürgermeisteramt: Coloman Dorninger von 1603 bis 1604, Cosman Mann von Mannsperg in den Jahren 1616/17, 1628/29, 1634/35 und 1638 bis 1641. (siehe Wappen)
Im Jahre 1848 verlegte die Feilhauer-Innung, die seit dem 18. Jahrhundert im Gasthaus zur „Goldenen Gans“ in der Enge ihre Handwerksversammlungen abgehalten hatte, ihre Herberge zum „Goldenen Ochsen“. Damals gehörte die Gaststätte Franz Pfaffenberger (1842 bis 1854).
(Dr. Ofner 1972)
Ehemaliger Gasthof „Zum Goldenen Ochsen“. Hausanlage bestehend aus Vorderhaus, kleinem Innenhof und turmartigen Speicherbau. Zweigeschoßiges fünfachsiges Vorderhaus im Kern aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammend mit zweigeschoßigem Giebel und ungemein steilem Krüppelwalmdach. Im Erdgeschoß unregelmäßige Achsaufteilung, die mittlere Achse nimmt das abgefastes Portal ein. Obergeschoß und Giebelgeschoße vorkragend, ruhend auf profilierten Kragsteinen, unterschiedliche Weite der Segmentbögen. Reiche Fassadenmalereien um die Fenster des Obergeschoßes. Hauskapelle im Inneren. An der Holzdecke im zweiten Obergeschoß des Hintergebäudes befindet sich eine renaissancezeitliche Papiertapete aus dem späten 16. Jahrhundert.
Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940