Steyr Stadt

Der Ursprung der Stadt Steyr liegt am Treffpunkt der beiden Flüsse Enns und Steyr, wo sich vermutlich bereits in der Römerzeit Wehrbefestigungen befunden haben.

Hoch über dem Zusammenfluss erhebt sich jetzt Schloss Lamberg, die um 900 von den Traungauern erbaute Styraburg.

Unter den Otakaren war hier das Zentrum eines Landes, das von Steyregg im Norden bis in die jetzige Steiermark im Süden reichte.

Durch das große Privileg von 1287 erreichte die Stadt Steyr im Mittelalter einen unglaublich großen Wohlstand, den man noch an den wunderschönen alten Häusern der Altstadt erkennen kann.

Das Eisen, das am Erzberg hergestellt und mit Flössen nach Steyr transportiert wurde, musste für 3 Tage den Händlern von Steyr „als erstes“ zum Kauf angeboten werden.

Den Handel der hier verarbeiteten Produkte über das Mittelmeer durften nur einige privilegierte Venedigwarenhändler ausüben, die wiederum dort erworbene Kostbarkeiten wie Gewürze, Seide, Weihrauch und Myrre höchst erfolgreich hier verkauften.

Die Eisenherstellung, der Transport und die Verarbeitung erfolgte im Rahmen der „Innerberger Hauptgewerkschaft“, dem weltgrößten Stahlkonzern des Mittelalters, dessen Sitz sich in Steyr befand.

Die damals „wichtigste und reichste Stadt Österreichs nach Wien“ zählte etwa 8000 Einwohner und Einwohnerinnen.

In der Zeit der Reformation bekannten sich über 90 % der Steyrer Bevölkerung zum evangelischen Glauben, mit der Gegenreformation wurde die Bevölkerung mit allergrößter Gewalt re-katholisiert, über 30% mussten die Stadt und das Land verlassen.

Aufbauend auf der uralten Tradition der Eisenverarbeitung etablierte Josef Werndl (1831 – 1889) die „Österreichische Waffenfabriksgesellschaft“, die in ihrer Hochblüte bis zu 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigte.

Im 1. Weltkrieg wurde der Nachfolgebetrieb, die „Steyr Werke“ vom Wehrgraben weg in ein neues, viel größeres Werk verlagert, in der Zeit des 2. Weltkriegs war dieser Betrieb Teil der „Hermann Göring Werke“ mit bis zu 50.000 Beschäftigten, darunter vielen Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen.

Als Nachfolgebetriebe der Steyr Werke befinden sich nun hier die Firma MAN (LKW) und ZF Friedrichshafen (Getriebetechnik)

Weitere große Industriebetriebe in Steyr sind SKF (ehem. Kugellagerfabrik), SLR (ehem. Gusswerk) sowie als größter Betrieb das Motorenwerk der Firma BMW mit 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Viele kleinere, aber hochspezialisierte Zulieferbetriebe sind ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor in und um Steyr.

In den ehemaligen Industriehallen im Werhgraben befinden sich jetzt das Museum Arbeitswelt, das Jugendkulturzentrum RÖDA und die Fachhochschule mit aktuell 1200 Studentinnen und Studenten.

Print Friendly, PDF & Email