Damberg

Der Damberg ist der Hausberg von Steyr und liegt im Gemeindegebiet von St. Ulrich. Er hat eine Höhe von 807 Meter und wird von der Dambergwarte bekrönt, die 1972 eröffnet wurde. Beliebtes Ausflugsziel ist das Gasthaus Schoiber mit der darüber liegenden Laurenti-Kapelle.

Dokumentation über den Damberg, den Hausberg von Steyr, und seine Aussichtswarte

Von Hans Schanovsky

Es war schon immer ein langgehegter Wunsch, über den Damberg, den Hausberg von Steyr und sein Wahrzeichen, die Aussichtswarte, eine gründliche Information zu geben.

Beide, Damberg und Aussichtwarte, waren schon seit langer Zeit ein beliebtes Ausflugsziel der naturliebenden Wanderer aus Stadt und Land. Bis 1830 stand ein Haus am Damberggipfel, das bewirtschaftet war. Durch 150 Jahre fand ein 3-tägiges Heufest in der letzten Juli-Woche statt.

Die erste Dambergwarte 1869-1888

Die Dambergwarte wurde von der Filiale Steyr des Österreichischen Alpenvereins erbaut. Am 6. September 1869 fand die Eröffnungsfeier statt. Graf Lamberg von der Herrschaft Steyr war der Grundeigentümer.

Die zweite Dambergwarte 1888-1934

Am Sonntag, 1. Juli 1888, fand die feierliche Übergabe statt. Bei ziemlich schlechtem Wetter marschierten die Teilnehmer mit Musik zur neu errichteten Warte. Oben aber war es fürchterlich – ein Gemisch von Schnee und Regen und unleidlicher Kälte machte ein Verweilen unmöglich, so dass sich die Teilnehmer ins Gasthaus Schoiber flüchteten, das zu dieser Zeit, gerade nach seinem Brand im Februar 1888, wieder neu aufgebaut war.

Im Volksmund nannte man die Warte immer „Pyramide“. 1921 übernahm der Verschönerungsverein Steyr die Betreuung der Warte, die nach 46-jährigem Bestand ausgedient hatte.

Die dritte Dambergwarte 1972-

Nach einem von Landesrat Franz Enge geweckten Interesse am Hausberg von Steyr, dem Damberg, wurde die Idee geboren, doch wieder eine Aussichtswarte zu errichten. Dir. i. R. Johann Schanovsky erklärte sich spontan bereit, sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Er wollte für dieses Vorhaben prominente Persönlichkeiten und Vertreter zuständiger Vereine einbinden:

Landesrat Franz Enge, OÖ. Landesregierung

Bürgermeister Josef Fellinger, Steyr

Hofrat Dr. Hans Übleis, Bezirkshauptmann Steyr-Land

LAbg. Thaddäus Steinmayr, Bürgermeister von St. Ulrich

Hofrat Dipl.-Ing. Hermann Goldbacher, Bezirksbauamt Steyr

Oberforstmeister Dipl.-Ing. Wolfgang Kronberger, Forstverwaltung Steyr

Architekt Dipl.-Ing. Helmut Reitter, Obmann Verschönerungsverein Steyr

Franz Hofer, Ehrenobmann TV Naturfreunde, Steyr

Ludwig Pullirsch, Obmann Österr. Alpenverein, Steyr

Ludwig Pröhl-Seyrl, Obmann Schiklub, Steyr

Mag. Wolfgang Bernhauer, Obmann Verein Heimatpflege, Steyr

Vorsitzender: Dir. i. R. Johann Schanovsky, ehem. Vizebürgermeister Steyr.

Die Sammelaktion in der Bevölkerung von Steyr und Umgebung erbrachte ein nie erwartetes hohes Ergebnis, wodurch die Errichtung einer neuen Warte gesichert war.

Die Baufirmen Hamberger, Handl, Prameshuber und Negrelli transportierten unentgeltlich 249 Tonnen Baumaterial mit Steyr-Spezial-Lastkraftwagen unentgeltlich. Weitere 480 Tonnen wurden auf den Berg geschafft. 2770 Schrauben, Muttern, Beilagscheiben und feuerverzinkte Verbindungslaschen wurden von der Steyr-Daimler-Puch AG kostenlos beigestellt.

Die feierliche Eröffnung der Warte erfolgte am Sonntag, 1. Oktober 1972.

Über 3000 Personen kamen zur Eröffnungsfeier der Dambergwarte, die aus diesem Anlass mit Fahnen geschmückt war. Sie wurden bei der Ankunft vor Schoibers Gasthaus von der Musikkapelle St. Ulrich begrüßt. Um auch älteren Personen die Teilnahme an der Eröffnungsfeier zu ermöglichen, wies Bürgermeister Fellinger die Städtischen Verkehrsbetriebe an, einen Omnibus-Pendelverkehr von der Stadt bis zu Schoibers  Gasthaus einzurichten.

Zu dieser Eröffnungsfeier hatte Musikdirektor Prof. Rudolf Nones eine Fanfare, genannt „Dambergwarte-Fanfare“, komponiert, mit der die Veranstaltung von der Stadtkapelle Steyr in Uraufführung eingeleitet wurde.

Schließlich wurde allen Komitee-Mitgliedern für ihre ehrenamtliche Mitarbeit gedankt. „Möge die Aussichtwarte wieder das beliebte Ausflugsziel der wandernden Bevölkerung von Steyr und Umgebung werden und wie einst das Wahrzeichen sein“. Mit diesem Worten schloss der Komitee-Vorsitzende seine Ausführungen.

LAbg. Bürgermeister Dir. Steinmayr, St. Ulrich, betonte in seinen Begrüßungsworten mit großer Freude, dass der Damberg wieder ein Anziehungspunkt für viele Gäste aus nah und fern geworden ist. Vom Schriftsteller Prof. Carl Hans Watzinger, Linz, einem gebürtigen Steyrer, der oftmals die alte Warte bestiegen hat, wurde ein Prolog auf die neue Dambergwarte von Walter Radmoser vorgetragen.

Anschließend hielt Landesrat Franz Enge die Festansprache. Er meinte, er wäre der alten Warte mit vielen Erinnerungen verbunden gewesen. An die junge Generation richtete er den Appell, Sorge zu tragen, dass dieses Wahrzeichen, welches die wandernde Bevölkerung rund 38 Jahre vermissen musste, erhalten bleibe und auch in ferner Zukunft das Ziel für Wanderer bilde, die den Städten entfliehen, um auf dem Damberg frische und gute Luft zu atmen.

Außerdem wurden die am Damberg befindlichen Wanderwege, die inzwischen an exponierten Stellen instandgesetzt wurden, in einer Wanderkarte erfasst. Diese Wanderkarten wurden im Einverständnis des OÖ. Landesschulrates und der Bezirksschulräte allen Schulen Oberösterreichs zur Verfügung gestellt.

Dö G‘schicht vom Dambergwartekomitee

Von Hermann Goldbacher

Das war a schen´s Eröffnungsfest

Mit a paar tausend Damberggäst`!

Reden toan dö Mandatare,

die Musi spielt a Fanfare,

dö Pfarrern weichen`s doppelt ein,

dö Schar fürs Band kunnt bössa schnei(d)n!

Glückli und endli ist`s so weit:

Da steht sie jetzt für alle Leut`!

Und schen ist´s word`n, das muaß ma sag`n,

sie wird si a recht guat va trag`n,

mit´n alt´n Damberg und sein Wald.

Und wird dö neuche wieda alt,

baut g`wiß a anders Komitee

a vierte Warte in die Höh´!

Wann´s oanmal sein muaß, dann ganz gach,

da sand mir Steyrer ganz schen zach!

Heut abà sànd mir mehr wia z´friede´n:

Mir hab`n wiedà á Pyramd`n!

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