Enge Gasse 9

Vor 1525 in der Enngen

Bei den Stadtbränden 1727 und 1824 zerstört und wieder aufgebaut.

Erster bekannter Besitzer von 1491 – 1519 waren Gluckh Wolfgang und Margarethe.

In einem Urbar der Herrschaft Gschwendt vom Jahre 1491 wird Wolf Glücks halbes Haus am „Badgaßl“ erwähnt.

Durch Erbe ging es von 1573 – 1602 in den Besitz des Glückh Wolf und Ursula, Apotheker und Händler, darauf an den Sohn Glückh Benedict, Hofleibapotheker.

Ab 1620  im Besitz von Handelsleuten. Zwischen den Häusern Enge 9 und 11 (niedere Badstube) führte noch im 16. Jh. das Badgässl zur Enns.
Später wurde die Gasse im Volksmund „Blutgasse“ genannt, da angeblich eines Nachts ein Mord an einem Grafen verübt wurde

Erbschaftssachen. Vertrag v. 18.2.1602 zwischen Benedict Glückh, Hof-Leibapotheker des Herrn Philipp Sigmundt, Bischof von Osnabrück und Verden, Hzg. von Braunschweig und Lüneburg einerseits und Haynrich Trüssel, Michael Straßer und dessen Tochter Salome hinterlassene Tochter Catharina andererseits, wegen der Güter des verstorbenen Wolf Glückh, welcher testamentarisch seine „Behausung in der Statt vnnd Enngen zwischen Thoman Winckhler vnnd Wolfen Grueber beider Heuser gelegen um 1600 fl, samt Apoteggen, Instrumente, Liberei“ seinem Sohn Benedict vermachte.

Im Kern barockes Bürgerhaus, bestehend aus Vorder- und Hinterhaus, auf langgestreckter Parzelle. Fassade Enge Gasse dreigeschoßig, vierachsig in Rokokoformen ausgeführt. Die rechte Achse zurückversetzt und wesentlich schlichter. Hier im Erdgeschoß eine rundbogig genutete Öffnung. Im Erdgeschoß links steinernes Kragsturzportal mit geschwungener Oberlichtöffnung. Rechts davon zwei segmentbogige genutete Öffnungen. Reich profiliertes Kordongesims. Die Fenster der faschengerahmten Obergeschoße weisen geohrte Umrahmungen und plattenbesetzte Parapete auf. Geschwungene, mehrfach verkröpfte Verdachungen über den rocaillebesetzten Sturzfeldern im ersten Obergeschoß. Mittig Fresko Marienkrönung aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Verkröpfte Dreieckgiebelverdachungen mit mittigen Triglyphen im zweiten Obergeschoß. Darüberliegende Querovale schließen an das vorkragende Gesims an, an welches die Attikamauer ansetzt. Fassade Ennskai traufständig zweiachsig, sechsgeschoßig mit schlichter rieselverputzter Fassade aus dem 20. Jahrhundert. Zwischen drittem und viertem, bzw. fünftem Geschoß die in Putz ausgeführten Schriftzüge „Bestattungsanstalt“ und „Blumenhaus Stigler“.

Datum der Unterschutzstellung: 15. März 1990

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