Berggasse 28

Benefiziatenhaus St. Nicolaj Benefizium der Flösserzeche

Hulbar Paul, Priester an der Stadtpfarrkirche, verkauft 1512 das Haus an die St. Nicolaj Flösserzeche, die ein St. Nicolaj Beneficium der Stadtpfarrkirche überlässt.

Dafür sollen „wöchentlich 5 Messen in der Pfarrkirche auf dem St. Nicolaj Altar unter dem letzten Amt vom Caplan gelesen werden, außerdem soll er alle Samstag Abend der Vesper und alle Sonntag Morgen der Prozession und dem Amt im Chorrock beiwohnen und das Placebo vor dem Kerker singen.“

Aus dem Stapelrecht für das Holz hatte sich eine große, vermögende und angesehene bürgerliche Holzhandlungsgesellschaft entwickelt, die sich in der Flösserzeche zunftartig eingerichtet hatte.

Ab 1794 gehörte es dem Pfarrer in Molln, Johann Paul Krisostomus Kriechbaum, später der Stadtpfarre Steyr.

Zweigeschoßiges zur Berggasse hin dreiachsiges Bürgerhaus mit abschließendem Krüppelwalmdach, im Kern aus der Spätgotik stammend. Sgraffitofassade aus dem 2. Viertel des 17. Jahrhunderts. Betonung der Gebäudekanten durch Eckquader, Horizontalbänder mit liegenden Tulpen zwischen den Geschoßen. Scheinarchitektonische Fensterumrahmungen im Ober- und im zweiachsigen Giebelgeschoß mit getreppten Gesimsen und Seiten, die geometriesierende Formen aufweisen. Im Erdgeschoß volutenbesetzte biedermeierliche Fensterkörbe. Der Hofflur wird durch das rechts angebrachte rechteckige genutete Steinportal mit barockisierendem geschwungenem Giebelaufsatz erschlossen. Links rundbogiges Steinportal. Die Sgraffitodekorationen z. T. auf der südseitigen fast fensterlosen Längsfassade übernommen. Fassade Promenade zweiachsig mit einachsigem Giebelgeschoß. Schlichte Umrahmungen der Öffnungen, Betonung der Gebäudekanten durch Faschen. Im Erdgeschoß großflächiger Garagenbau vorgesetzt.

Datum der Unterschutzstellung: 14. Februar 1989

Rate this post
Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert