Zwischenbrücken in Steyr

Zwischenbrücken

 

Von Hans Stögmüller

 

Der Platz zwischen den Brücken ist der Raum an der Mündung der Steyr in die Enns zwischen der Enns- und Steyrbrücke. Er ist mit der darüber liegenden Steyrburg (heute Schloss Lamberg) als Wurzel der Stadt zu bezeichnen und war über lange Jahrhunderte das verkehrstechnische Zentrum. Das ist heute noch in den Hausnummern der dort abzweigenden Straßen sichtbar. Sowohl in der Enge Gasse als auch in der Bahnhofs- und Haratzmüllerstraße (früher Lange Gasse) im Ennsdorf als auch am Michaelerplatz, der Kirchengasse und der Schlüsselhofgasse wurden sie von Zwischenbrücken ausgehend vergeben.

Neben der Mühle und dem Wasserturm gab es noch das Ennstor mit daneben liegendem Torwärterhaus (Zwischenbrücken 1). 1870 baute der Fischereibesitzer Josef Reder das Fischergeschirr (Zwischenbrücken 2, heute Naturfreundeheim) hinter dem Torwärterhaus. Nachdem das Ennstor 1864 abgetragen worden war, wurde das Torwärterhaus, das die Stadt schon 1812 an den Posamentierer Johann Klingler verkauft hatte, mit einer neuen Fassade versehen.

An der Schlossmauer befanden sich lange Zeit kleine Verkaufsläden, die wegen des stark zunehmenden Verkehrs 1941 abgetragen wurden.[1]

Übrig blieb das kleine Gebäude an der Steyrbrücke (Zwischenbrücken 5), ein Relikt des ehemaligen Steyrtores.

 

Die Mühle zwischen den Brücken (Heindlmühle)
Zwischenbrücken 4 (bis 1846 Stadt Nr. 3, bis 1880 Stadt Nr. 2)

 

Die „Mühle zwischen den Brücken“ (früher auch „unter der Burg“ genannt, „situm sub castro in Styra“) ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Während das Wohnhaus gemauert war, war die eigentliche Mühle ein auf Pfählen errichteter Holzbau. Bis 1287 ist als Besitzer Marquart Preuhafen (+ 1302) angeführt. Wie er in den Besitz des Nutzgenusses der Mühle kam, wissen wir nicht. 1287 legte er dem Landesfürsten, dem Herzog Albrecht I. von Österreich und Steyr, ein Bekenntnis ab, welches in lateinischer Sprache auf Pergament geschrieben und mit einem Siegel aus weißem Wachs versehen ist. Dieses Dokument liegt im Geheimen Hausarchiv in Wien und ist im Urkundenbuch des Landes ob der Enns abgedruckt.[2]

Darin bekannte Marquard, dass er an der Mühle keine Besitzrechte hätte, dass jedoch der Herzog ihm das Nutzungsrecht auf Lebzeiten bewilligt habe. Zeugen der Urkunde waren Marquards Bruder Berthold und sein Sohn Heinrich.

1313 wurde die „Mul under dem Haus“ im Urbar der Hofmarch Steyr (Schlossherrschaft) erwähnt. Sie diente vier „mutte“ Weizen, zwei „mutte choms“, vier Schweine und sechs Schillinge. Von der Walkstamp wurde sechs Schilling gedient.[3]

Die nächsten Jahrzente dürfte wieder der Landesfürst Besitzer gewesen sein. Martin Pandorfer, dessen Grabstein an der Stadtpfarrkirche zu sehen ist und der auch das Gut Neulust (Stieglhof, Stelzhamerstraße 12) besaß, kaufte die Mühle. Er war von 1432 bis 1450 Kastner oder Rentmeister der Herrschaft Steyr.

Nach Pandorfer war Sigmund Schaffoltinger Mühlenpächter. Er heiratete die Witwe Dorothea des Merth Pandorfer. 1455 und 1456 war er Stadtrichter in Steyr, 1459 und 1460 Pfleger Herzog Albrechts in der Burg.[4]

Martin Pandorfers Sohn Wolfgang Pandorfer verkaufte die Mühle wieder an Herzog Albrecht VI. Das muss 1463 gewesen sein, weil Wolfgang Pandorfer 1464 darüber berichtete.[5]

Herzog Albrecht VI. verkaufte die Mühle 1463 dem Georg von Stain, dem Pfandinhaber der Herrschaft Steyr.[6]

1465 kauften das Gebäude der Stadtrichter Sigmund Kappenfuß und seine Gattin Elisabeth. Siegmund war Sohn des Hanns Kappenfuß und dessen Gattin Barbara. Er war Stadtrichter 1466/67 und 1473 und starb am 9.10.1474. Seine erste Frau war Dorothea geb. Händlin (+1464), die zweite, Elisabeth, später Weidtmerin (+ 1501).[7]

Von 1478 bis 1484 war die Stadt treuhändischer Besitzer für Kaiser Friedrich III., dann musste die Mühle an den kaiserlichen Diener Wolfgang Wiener abgetreten werden, der sie bis 1490 bestandweise gegen eine jährliche Pacht von 80 Pfund Pfennige inne hatte.[8]

Der Besitzer der Mühle hatte damals 1 Muth Weizen, 1 Muth Korn und 18 Schilling als Dienstbarkeit an die Herrschaft Steyr abzuliefern.[9]

Kaiser Friedrich III. verkaufte 1490 die Mühle samt den Schleifen der Stadt. Bald nach Erwerbung wurde der Neubau von Säge und Schleifen in Angriff genommen und bis zum Ennstor eine Bastei gebaut.

1511 war Hans Scheibl Verwalter der Mühle, 1525-1533 Thomas Stampfhofer, 1533-1536 Ulrich Pamier, 1536 Melchior Hirsch, 1544-1549 Ulrich Strasser, 1549 Jörg Furtmoser, 1628 Thomas Schoiber.[10]

1533 wütete in der Mühle ein Brand. Als in diesem Jahr die Stadt das begehrte kaiserliche Darlehen nicht zahlen konnte, drohte der Vicedom Erasmus Hacklberg mit Repressalien und verlangte die Privilegien bezüglich der Mühle und der Schleifen. Auch ein Enkel des Kappenfuß erhob Ansprüche auf die Mühle, doch ohne Erfolg.[11]

1543 wird der Bestandmüller Sigmund Feel genannt.[12]

1573 und 1598 wird die „Gmainer Statt Mühl und Zeug zwischn Pruckhn“ erwähnt, „daselbst Leonhart Puchmüllner, später Rueprecht Eder“, die vermutlich Pächter waren. 1620 detto, daselbst Carl Niembagnos, 1635 detto, daselbst Müllner Chri. Edter (jeweils laut Steuerbuch).

Durch eine Glut, welche ein Schleifer in der Faschingsnacht am 20.2.1613 unbeaufsichtigt ließ, brach ein Feuer aus, das die Mühle einäscherte. Die Stadt war in großer Gefahr, weil das Ennstor als Pulverturm diente. 1727 und 1824 brannte sie ebenfalls ab.[13]

Am 18. April 1629 hatte sich Stadtrichter Balthasar Greinwald mit einem obskuren Fall zu befassen. Der Müller zwischen den Brücken war beim Magistrat von der Zunft verklagt worden, dass er Zauberei treibe. Um das Mahlen besser gelingen zu lassen, habe er über der Tür zur Mühle ein Holzstück einer Hollunderstaude aufgesteckt, woran ein junger Bienenstock zum ersten Mal geschwärmt hatte, was der Müller auch gestand. Die Müllerzunft wollte ihn aus ihrer Mitte ausschließen. Das Stadtgericht verurteilte den Müller lediglich zu einer Strafe von fünfzig Reichstaler und zur Ausstellung eines Reverses an die Zunft, dass er sich künftig eines solchen Zaubermittels nicht mehr bedienen wolle.[14]

1651 wird „Gmainer Statt Mühl“ im Häuser- und Bürgerverzeichnis erwähnt. 1652 und 1659 wird in den Ratsprotokollen Georg Pürner, Müllner- und Saagmeister, insgemain der Sachse genannt, erwähnt.[15]

Vor 1689 kaufte Johann Khöberer die Mühle, 1694/95 ist der Müller Georg Pierner (Püringer) als Besitzer ausgewiesen. Aus seinem Testament 1695 geht hervor, dass er zweimal verheiratet war. Aus der ersten Ehe mit Sabine stammten die Kinder Michael und Hans, aus der zweiten Ehe mit Elisabeth der Sohn Georg.

1705 und 1709 wird der Müllner Wolf Schärmüller als Besitzer der Mühle erwähnt. Bis 1722 gehörte sie Wolfgang und Eva Schärmüller. 1727 brannte die Mühle ab. Der Steyrer Bürger Joseph Anton Ramberger heiratete 1722 die Witwe Anna Maria Schärmüller und besaß die Mühle bis 1764. Bis 1769 war Rambergers Witwe Anna Maria angeschrieben.[16]

Der Mehl- und Sagmüller Joseph Arrigler heiratete 1769 die Tochter Rambergers, Magdalena, mit der er bis 1804 die Liegenschaft besaß.

In der Verlassenschaftsaufnahme nach dem Tod von Josef Arrigler waren folgende Räume in der Mühle angeführt: Forsterzimmer, Wasserstoberl, Jungfrauenzimmer, Wohnzimmer zu ebener Erde, Vorhaus, Knechtkammer, Mühle, Getreidekasten, Sagboden, Stall, Schweinestall, Gartenhaus.

Nach dem Tod seiner Mutter erbte Leopold Arrigler, Mehl- und Sagmüller, die Mühle und besaß sie bis 1817 zusammen mit seiner Frau Franziska. Die Witwe Franziska heiratete 1818 der Mehl- und Sagmüller Joseph Schindler, Sohn des Lorenz Schindler, Müllermeister an der Bruckmühle im Markt Strass in Niederösterreich.

1817 war als Fluderpächter der Glockengießer Dominik Staffelmayr und als Schleifenpächter der Polierer Philipp Molterer erwähnt.[17]

1824 gab es wieder einen Brand in der Mühle.[18]

Durch Versteigerung kamen Michael und Theresia Heindl (+ 1836) 1832 in den Besitz der Liegenschaft (Kaufpreis 19.929 fl C.M.). Damals gehörte ein großer Holzvorratsplatz auf dem Kohlanger unterhalb der Kohlenbrennerei zur Mühle.[19]

Der Witwer Michael Heindl besaß die Mühle von 1837 bis 1847. 1845 machte Heindl an die Landesstelle eine Eingabe, in der er bestritt, dass die Wehrgraben-Kommune Eigentümer des Wehrgrabens sei und von den Flößern Abgaben einhoben. Damals war es üblich, dass sogenannte Ladenkarln (Flöße aus Brettern) durch den Wehrgraben geflößt wurden, die an den Uferbauten hin und wieder Schäden anrichteten. Heindl blitzte aber mit seiner Beschwerde ab.[20]

1847  kam der Sohn Anton Heindl, verehelicht mit Theresia geb. Sonnleithner in den Besitz der Mühle. Von 1861 bis 1873 war der Witwer Besitzer. Er verpachtete 1865 die Mühle an den Hafner Rudolf und dessen Gattin Josefa Sommerhuber, Carl Kupetzius und den Holzhändler Josef Reder. Reder war auch Fischer, der 1870 das Haus „Fischergeschirr“ am Zusammenfluss von Enns und Steyr erbaute.[21]

1867 war Karl Klettenhammer Schleifenpächter.[22]

1873 kaufte Ludwig Werndl (+ 1890) die Mühle und die angrenzenden „städtischen Wasserkunst-Realitäten“ um 53.000 fl Ö.W. Im folgenden Jahr wollte er auch den Wasserturm kaufen, der seit Jahrhunderten die Steyrer Brunnen mit Wasser versorgte.[23]

Zur Mühle gehörten damals die Häuser Zwischenbrcken 2 und 3 sowie das Triftrecht auf der Steyr und die Wasserkraft mit 32 Schuh Einrinnen.

Es bestand die radizierte Mehlmüller- und Sagmüllergerechtigkeit.[24]

 

Das Elektrizitätswerk

1881 erwarb die Österreichische Waffenfabriks-Gesellschaft (ÖWG) die Liegenschaft.[25]

Im Winter 1883/84 gestaltete Josef Werndl mit seinen Mitarbeitern die Heindlmühle in ein elektrisches Kraftwerk samt „Prüfstation“ um. 1884 wurde in Steyr eine internationale Ausstellung veranstaltet, während der die Stadt erstmals durch Lampen erhellt wurde, die mit Strom aus Wasserkraft versorgt wurden.[26]

1887 waren wieder Rudolf und Josefa Sommerhuber und Carl Kupetzius als Pächter der Mühle erwähnt.[27]

Das Objekt XII der ÖWG hatte 1888 zwei Turbinen mit 100 und 50 PS, die je nach Wassermenge einzeln oder zusammen benützt wurden. Es waren mehrere Primär-Dynamo-Maschinen zur Erzeugung des Stromes und Bogenlicht-Maschinen aufgestellt. Im Untergeschoß dieses Objektes waren 43 Fräs- und 20 Bohrmaschinen für die Bearbeitung von Oberringen und Magazinsgehäusen aufgestellt.[28]

1907/08 wurde anstelle der Mühle das neue Elektrizitätswerk der ÖWG erbaut, das 1963 abgetragen wurde, als das Spitalmühlwehr neu errichtet wurde.

Im Kraftwerk waren zwei Francis-Turbinen mit einer Nennleistung von je 200 PS und zwei Drehstromgeneratoren mit einer Leistung von je 250 KVA eingebaut.

Die Doppel-Turbinenanlage diente zur elektrischen Krafterzeugung für die Objekte I, II und XI der Waffenfabrik. Der Wohntrakt der Heindlmühle, der bisher das Objekt XII der Waffenfabrik bildete, wurde zu Wohnungen adaptiert.[29]

1931 kam die Liegenschaft in den Besitz der Steyr-Werke AG, 1935 durch Umwandlung an die Steyr-Daimler-Puch AG.

1988 erwarben das Wohngebäude Dr. Karl-Heinz Rauscher und Dr. Harald Geck.[30]

 

Die Schleifen

Sowohl aus den verschiedenen Schreiben Kaisers Friedrich II., als aus dem Lagebuch 1787, dem Grundbuch 1794 (Tom I folio 1) und dem Grundbuch 1833 ist ersichtlich, dass der ganze Komplex eigentlich aus fünf verschiedenen Gebäudeteilen bestand: Wohnhaus, Mühle mit sieben Gängen, zwei Brettsägen, Tuchschererwerkstatt (gehörte zum Haus Stadtplatz 1), sechs Schleifen, davon ein Teil verpachtet.

Diese Schleifen bildeten eine Zeit lang einen Zankapfel zwischen Kaiser Friedrich III. und den damaligen Besitzern Ott Schaffoltinger und seiner Schwester, die Frau des Köllnpeckh.

Bis 1463 besaß die ursprünglich nur zwei Schleifen Ott Schaffoltinger, von 1463 bis 1465 Jörg von Stain, 1465-1478 Sigmund und Elisabeth Kappenfuß, um 1481-1496 Schaffoltingers Kinder. Daraufhin wurden (sicher bezeugt ab 1643) Mühle und Schleifen wieder vereinigt.

Neben den Schleifen befand sich auch die Stampf der Hafner und Glockengießer mit Servitutsrecht.[31]

Der Wasserturm

Der hohe Wasserturm neben der Mühle wurde 1572 von Michael Aidn für die Stadt erbaut. Ein Wasserrad in der Steyr betätigte ein Pumpwerk, das das Flusswasser in ein im Turm gelegenes Reservoir trieb. Von diesem Wasserspeicher wurde ein Brunnen auf dem Stadtplatz gespeist, an dessen Stelle vermutlich später (1685) der Leopoldi-Brunnen gebaut wurde.[32]

Nach dem Brand 1727 wurde der Turm samt Brunnenmeisterwohnung wieder aufgebaut. Der Turm erhielt eine Uhr mit Schlagwerk und Schellen. 1824 war wieder ein Brand. 1835 wurden ein neues Pumpwerk und ein neues Wasserrad gebaut.

Nach dem Verkauf der Mühle und des Wasserkunstgebäudes 1874 an Ludwig Werndl ließ die Stadt eine neue Wasserdruckmaschine bauen. Der Wehrturm an der Bergschule wurde durch den Einbau von zwei übereinander liegenden Reservoiren in einen Hochbehälter umgestaltet. Es wurden neue Leitungen über den Schlossberg auf die Promenade und in die Berggasse, in die Enge, auf den Stadtplatz bis zum Grünmarkt gelegt.

1896 wurde im Gewölbe in Zwischenbrücken ein Brunnen gegraben, um Trinkwasser zu gewinnen, denn bisher wurde das Wasser aus der Steyr entnommen, das für den Genuss nicht tauglich war.[33]

In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zeigten sich am hohen Wasserturm in Zwischenbrücken, der 1875 samt Pumpenhaus und Wohnhaus Nr. 3 um 11.000 fl an Ludwig Werndl verkauft worden war, Setzungserscheinungen, weil die Fundamente nachgaben. Der Turm hatte sich bis zu 32 Zentimeter geneigt. Die ÖWG wollte nur die Kosten der Abtragung, nicht die Renovierung zahlen. 1909 begann man deshalb mit der Abtragung. Am 15. Oktober wurde über Auftrag des Präsidenten der ÖWG, von Taussig, die Arbeit eingestellt. Grund war eine Intervention von höherer Seite durch die k. k. Zentralkommission für Denkmalpflege. Am Tag darauf war eine neuerliche kommissionelle Besichtigung und man einigte sich darauf, nur acht Meter abzutragen. Seither überragt der Turm das Dach der Heindlmühle nur noch um fünf Meter. Der Stahlschnittmeister Michael Blümelhuber war eine Triebfeder zur Rettung des für das Stadtbild so wichtigen Wasserturmes. Er hatte schon bei der beabsichtigten Schleifung des Innerberger Stadels eingegriffen.[34]

Der Wasserturm hat die Adresse Zwischenbrücken 3 (bis 1846 Stadt Nr. 4, bis 1880 Stadt Nr. 3)

Das Wehr

Am 11. Juni 1865 zerstörte das Hochwasser den Wehrbau oberhalb der Steyrbrücke, der sowohl der Mühle in Zwischenbrücken als auch der am anderen Steyrufer liegenden Spitalmühle und dem anschließenden Ledererbetriebes diente.[35]

In der Gemeinderatssitzung vom 23. September 1910 wurde über die Vorschläge der ÖWG berichtet, die das Heindlmühlwehr umbauen wollte. Nach den eingeholten Kostenvoranschlägen der Betonbaufirma G.A. Weiß kam der Neubau des Wehres in der Länge von 102 Metern auf 51.000 K.[36]

Die Gemeinde wollte sich 1954 bei der Auflösung des Wasserrechts am Heindlmühlwehr von ihren Pflichten immer mehr loslösen, nämlich für ein Drittel der Baukosten aufzukommen.[37]

Laut Österr. Wasserkraftkataster war das alte Heindlmühlwehr 180 Meter lang und reichte bis zum Areal der Hack-Werke. In der Flussmitte zweigte das alte Spitalmühlwehr ab. Zwischen Wehr und Oberwasserkanal befand sich eine 5,5 Meter breite Floßgasse. Das Nutzgefälle betrug 2,50 Meter.

 

Die Brücken

Die Steyrbrücke ist vermutlich die ältere Brücke, angeblich bereits vor 1287 erbaut. Die Ennsbrücke wurde schon im 14. Jahrhundert erbaut. Am 10. August 1360 erlaubte Herzog Rudolf der Stadt, aus den zur Herrschaft Steyr gehörigen Waldungen jährlich so genannte Ennssporne und Streubäume für die Brücken gratis zu beziehen.[38]

Die Ennsbrücke wurde 1727, 1809 und 1824 erneuert.

1832/33 wurde vom Garstner Zimmermeister Pühringer die hölzerne Steyrbrücke neu gebaut. Er erbaute auch 1833 die hölzerne Ennsbrücke.[39]

1891 wurde der Beschluss gefasst, die drei großen Steyrer Brücken durch neue eiserne Brücken zu ersetzen. Die Steyrbrücke sollte eine Länge von zweimal 35,6 Meter Stützweite haben. Die Breite der Fahrbahn betrug 6 Meter, die beiden Gehwege je 1,6 Meter. Um die erforderliche Breite der Brücke von zehn Metern zu erlangen, musste ein Teil der der ÖWG gehörenden Heindlmühle abgetragen werden. Die ÖWG erklärte sich bereit, der Gemeinde den erforderlichen Trakt unentgeltlich abzutreten, wobei die Gemeinde die Kosten der Demolierung und die Untermauerung des verbleibenden Traktes übernahm.[40]

1977/78 wurden die beiden Brücken in einer Stahl-Beton-Konstruktion neu gebaut.

[1] Friedrich Berndt, Zwischenbrücken, StZ 30. 6. 1960

[2] OÖUB IV, 56

[3] Begsteiger, Hauschronik, Manuskript

[4] Berndt, Die Mühle unter der Burg

[5] Berndt, Die Mühle unter der Burg, StZ 24.11.1960

[6] Preuenhueber S. 150

[7] Preuenhueber S. 120

[8] Friedrich Berndt, Die Mühle unter der Burg, StZ 24.11.1960

[9] Anton Rolleder, Heimatkunde von Steyr, Steyr 1894

[10] Berndt, Die Mühle unter der Burg

[11] Rolleder, Heimatkunde

[12] Begsteiger, Hauschronik

[13] Krenn, Häuserchronik

[14] Pritz, Geschichte von Steyr, S. 277

[15] Begsteiger, Hauschronik

[16] Krenn, Häuserchronik von Steyr

[17] Begsteiger, Hauschronik

[18] Begsteiger, Hauschronik

[19] Joseph Löw, Topographisch statistisch technische Beschreibung von den bei der k.k. Kreis- und Commerzial Stadt Steyr am Steyerfluss anliegenden Werken…, Steyr 1842, Manuskript im Stadtarchiv

[20] Stögmüller, Wehrgraben

[21] Friedrich Berndt, Zwischenbrücken, StZ 30. 6.1960

[22] Begsteiger, Hauschronik

[23] Josef Ofner, Der Wasserturm zwischen den Brücken, St. Amtsblatt 2/1963

[24] Krenn, Häuserchronik

[25] Begsteiger, Hauschronik

[26] Stögmüller, Wehrgraben

[27] Begsteiger, Hauschronik

[28] Hanns Stachowsky, Die ÖWG im Jahr 1888

[29] Brandl, Neue Geschichte S. 56, StKal 1909 S. 180, StKal 1910 S. 116, StKal 1965 S. 128

[30] Begsteiger, Hauschronik 1988

[31] Gewöhrbuch V. Band, Seite 638

[32] Fritz Berndt, Allerhand Mühlen aus Steyrs Vergangenheit, Bilderwoche der Tagespost, 11.5.1930

[33] Friedrich Berndt, Wasserturm zwischen den Brücken, StZ 30. 4. 1953

[34] Brandl, Neue Geschichte S. 44, AB 1875/62, StZ 1909/76-78, StZ 1909/83, StKal 1911, S. 117

[35] Josef Ofner, Der Wasserturm zwischen den Brücken, St. Amtsblatt 2/1963

[36] StKal 1912

[37] Berndt, Wehrgraben-Geschichte

[38] Berndt, Zwischenbrücken

[39] Joseph Löw, Topographisch statistisch technische Beschreibung von den bei der k. k. Kreis- und Commerzial Stadt Steyr am Steyerfluss anliegenden Werken…, Steyr 1842, Manuskript im Stadtarchiv

[40] StKal 1892

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