Torwarterhaus
1727 und 1824 abgebrannt und wieder aufgebaut.
Um 1652 von der Stadt erbaut, wird in diesem Jahr im Beichtregister ein „Hannss Thorhietter am Ennsthor“ genannt, der wahrscheinlich dieses Haus bewohnte und es längere Zeit diesem Zwecke diente. Das Ennstor dürfte zu Wohnzwecken nicht geeignet gewesen sein.
1812 – 1823 im Eigentum des Posamentierers Klingler Johann und Marianne.
Gew.-B. II/790: Kauf-V. v. 17.2.1812 zwischen mag. Verst. Com. und den Käufern. „Bei sich ergebenden Wasser Ergüssen muss der freie Durchgang dem Stadtzimmermeister und seinen Leuten, den beiden bgl. Fischhändlern und ihren Angehörigen und allen Parteien, die es bedürfen, gestattet werden.“ Mag.-Bew. 9.1.1813 Bis 1863 war das Gebäude vorwiegend im Besitz der Familie Stohl, Zimmermeister
Bis 1938 war es das Friseurgeschäft des Sepp Stöger.
Wenn Anton Bruckner im Stadtpfarrhof Steyr weilte, war er sein anerkannter Leibfriseur. Der war selber ein Original und verstand es, den Herrn Professor richtig zu behandeln. Eines Tages konnte es ihm aber auch Stöger nicht mehr nach Wunsch machen. Ärgerlich erhob sich der Meister und ging zu einem anderen Haarkünstler. Der versuchte zunächst mit der eben aufgekommenen Haarschneidemaschine den Wünschen des hohen Gastes gerecht zu werden. Aber Bruckner rief dem Ahnungslosen empört zu: „Fahrn s´ab mit dem neumodischen Glanklwerk, Sie Hadrawachl, dös macht mi(ch) nur nervös, schneiden S´ mit da gwehnlichen Schar!“ „I(ch) will meine Haar so kurz als möglich ohne Kampl mit da Schar gleich auf der Haut abzwickt haben!“ Da es nicht funktionierte, stand Bruckner auf, warf ihm ein Geldstück hin und ging mit halbgeschnittenem Kopfhaar, den Hut in der Hand, reuig zu Stöger zurück. Dort trat er mit den Worten „Da bin i wieder!“ ein und diesmal bewährte der Leibfriseur die gewohnte Meisterschaft aufs Neue. (Hans Commenda, Geschichten um Anton Bruckner, Published under Military Government Information Permit No. 154)
Als Bruckner sah, wie Stöger nach dem Haarschnitt die Haare sorgsam einsammelte, fragte Bruckner, was er da mache. Stöger erwiderte, dass er die Haare als Andenken sammle, worauf Bruckner entgegnete: „Sö san a Schlaucherl. Aber recht ham S, vielleicht gibt ihnen amal so a Narr hundert Gulden dafür.“ (Steyrer Zeitung 30.1.1969)