Zur Geschichte des Schulwesens der Stadt Steyr im 18. und 19. Jahrhundert

Ein Beitrag zur oberösterreichischen Schulgeschichte (1774 -1869)

Von Josef Ofner

 

Die Unzulänglichkeit des niederen Schulwesens in Österreich trat um die Mitte des 18. Jahrhunderts immer deutlicher in Erscheinung. In Steyr schmälerten 1756 elf Winkelschulen das geringe Einkommen der Schulmeister derart, dass sie unmöglich ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Sie suchten daher, bei gleichzeitiger Vernachlässigung des Schuldienstes, auf andere Art ihr Brot zu verdienen. Der Zustand der Schulen verschlechterte sich so sehr, dass auch die Regierung verständigt werden musste. Durch ein Schreiben der k. k. Repräsentation und Kammer vom 20. Mai 1757 wurde daher eine kommissionelle Untersuchung eingeleitet. Der Kommission gehörten an der Administrator der landesfürstlichen Städte Reichard Unger, der Stadtpfarrer Roman Christmann und ein Mitglied des Rates. Sie hatten die Aufgabe, das Einkommen der Schulmeister zu erheben und ihre Pflichterfüllung in der Schule zu untersuchen. Außerdem sollten sie „Mittel und Wege“ ausfindig machen, wie die Einkünfte der Schulmeister vermehrt werden könnten, die vorhandenen Winkelschulen einstellen und über die „Kommissionsverrichtung“ einen ausführlichen Bericht erstatten1). Der Erfolg blieb nicht aus. Im Jahre 1758 kam es zu einer Regelung des städtischen Schulwesens. Die Winkelschulen wurden abgeschafft und durch ein k. k. Kammerdekret die jährlichen Bezüge der Schulmeister aus der Stadtkasse bestimmt2).

Eine dauernde Besserung wurde jedoch durch diese Verfügung nicht erreicht. Am 7. Oktober 1763 erschienen sämtliche Schulmeister „wehmütig bittend“ vor dem Rat und ersuchten um Schutz vor den Winkelschulen, „maßen dieses ihr Brot und sie fast keine Kinder zu lehren haben“3). Auch die Besoldung durch den Magistrat war jedenfalls gering, denn im Jahre 1767 musste das jährliche Einkommen aus der Stadtkasse neuerlich durch die Behörde festgelegt werben.4). Im folgenden Jahr bittet die Frau des Schulmeisters in Aichet, die Wagnerin, den Rat um eine Unterstützung, „weil sie dermalen keinen Verdienst mit den Schulkindern haben, welcher von darumen entgangen, da der Mößlinger Pfriendler im äußeren Herrnhaus wirklich 16 Kinder erlerne“. Da Wagners Schulgeldeinnahmen nur 20 Gulden betrugen, bewilligte der Rat ausnahmsweise sechs Gulden und verordnete die sofortige Schließung der Winkelschule Mößlingers5). 1769 wurden alle fünf Stadtschulmeister beim Rat vorstellig und ersuchten um Erhöhung ihrer Bezüge. Der Ratsbeschluss in dieser Angelegenheit lautete: „Wiederum hinauszugeben, und nachdem denen Supplikanten ihr Gehalt ohngehindert anno 1767 von hoher Stelle um jährl. 76 fl. vermehrt worden, als haben sich selbe derzeit damit zu begnügen und bessere Zeiten abzuwarten“. Nur dem Schulmeister Wagner in Aichet wird „wegen seines geringen Verdienstes, jedoch gegen Wohlverhalten, sein jährlicher Empfang von 20 fl. hiemit auf 30 fl. gesetzet“6).

 

Die Durchführung der Theresianischen Schulreform im Stadtschulbezirk Steyr

Eine durchgreifende Reform des niederen Schulwesens erfolgte nun im letzten Viertel der Regierungszeit der Kaiserin Maria Theresia. Schon in den ersten Jahrzehnten ihrer Regierung und auch zur Zeit des Siebenjährigen Krieges richtete sie ihr Augenmerk auf die deutschen Schulen. Dies bezeugt das oben angeführte Schriftstück vom 20. 5. 1757. Es heißt darin: „Gleichwie aber Ihro k. k. Majestät allerhöchste Intention hauptsächlichen dahingehet, daß die deutschen Schulen wohl besorget und denen Schulmeistern ein solch hinlängliches Auslangen verschaffet werde, daß selbe auch dargegen arme Kinder zu lehren gehalten werden können.“

In einzelnen Ländern der Monarchie versuchte man eine Besserung des Schulwesens herbeizuführen. So bemängelt am 12. 3. 1762 ein Zirkular der o.ö. Landeshauptmannschaft, „daß die hierländige Bauernschaft ihre Kinder sehr wenig in die Schule schicke, sondern meistens zu Hause zur Arbeit anhalte. Obwohl der Dienstbotenmangel infolge der Kriegszeiten manches entschuldige, so seien doch die kleinen Kinder zu schicken und die größeren sollten wenigstens zweimal in der Woche zum Unterrichte in die Christenlehre kommen“7).

Im Jahre 1769 wurde vom Staat die Volksschulreform ernstlich begonnen. Den Anstoß hierzu gab ein ausländischer Kirchenfürst. Im Mai dieses Jahres überreichte der mit den Schulverhältnissen vertraute Fürstbischof von Passau, Leopold Ernst Graf Firmian, der Kaiserin die Denkschrift: „Von der Nutzbarkeit guter Schulen für den Staat und die heilige Religion“8). Für seine Diözese schrieb Graf Firmian einen eigenen Katechismus vor, der auch in Steyr zur Einführung gelangte. Am 14. 6. 1769 berichtet nämlich der Schulinspektor Schreiber im Rat, „daß nächstens der Bischof von Passau anhero komme und die Schulen visitieren werde“. Da es aber damals noch viele Kinder gab, die mit dem „dermalig neu eingeführten Catechismo“ nicht versehen waren, beschloss der Rat den Ankauf von 60 Exemplaren zur leihweisen Aufteilung unter die armen Schulkinder9).

Wie die niederösterreichische erhielt auch die obderennsische Regierung den Auftrag, mit Vernehmung der Geistlichkeit die Mängel der allgemeinen Schulen zu untersuchen und ein Gutachten zu erstatten10). Die o.ö. Regierung setzte im Sommer 1769 eine Schulkommission ein und gewann durch Versendung gedruckter Formulare Einblick in die Schulzustände des Landes. In Linz fand eine Sichtung des eingesandten Materials statt und die Schulkommission einigte sich schließlich über folgende Punkte: „Aufbesserung der Lehrergehalte, größere Strenge bei Zulassung zum Lehramt, Anhaltung der Eltern zu fleißigerem Schulschicken der Kinder, endlich Erlassung einer allgemeinen Schulordnung11).

Die Berichte der Länderstellen gelangten anfangs März 1770 an die Hofkanzlei, wo sie einer Beratung unterzogen wurden. Die Verhandlungen über die Verbesserung des Schulwesens dauern nun in Wien bis zum Jahre 1774. In diesem Jahr übernahm der Abt des Augustiner-Chorherrenstiftes in Sagan Johann Ignaz von Felbiger (1724—1788), der über ausdrücklichen Wunsch der Kaiserin nach Wien berufen wurde, die Durchführung der Reform und begann die Ausarbeitung einer „Allgemeinen Schulordnung“12).

Jedenfalls mit der Neugestaltung des Unterrichtes zusammenhängend, kam am 20. Juli 1774 von der Landeshauptmannschaft in Linz, die „von dem Zustand deren deutschen Schulen in denen Städten, Märkten und auf dem Land fördersamst unterrichtet“ sein wollte, nach Steyr der Auftrag, das dem Schreiben beigefügte gedruckte Formular bis 20. August ausgefüllt zurückzusenden13). Es waren folgende Fragen zu beantworten: „Name des Schulmeisters. Ob selber neben des Schuldienstes ein Gewerb treibt. Erhaltet an jährlicher Besoldung aus dem Fundo N. N. Erhaltet an Schulgeld beiläufig. Worinnen selber die Kinder unterrichtet. Wie viele Kinder beiderlei Geschlechtes zur Schule gehen. Ob kein anderweitiger Fundus vorhanden ist, die Schulmeister besser zu besolden.“ Schon am 9. August wurde das ausgefüllte Formular an die Landeshauptmannschaft zurückgeschickt und mit einem Schreiben einbegleitet, in dem es hieß, dass der Herr Stadtpfarrer (Anselm Egger) die Schulmeister einvernommen habe14).

Für die städtische Schulgeschichte ist dieser Bericht äußerst aufschlussreich, denn er gewährt eine klare Übersicht über die Schulzustände knapp vor Durchführung der Schulreform. Wir entnehmen daraus folgende Einzelheiten:

  1. Ignaz Kazler, an der Schule in der Stadt, erteilt neben dem schulmäßigen Unterricht auch Privatstunden, die jedoch kein dauerndes Einkommen darstellen, er betreibt kein Gewerbe. Für die „Instruktion in Häusern“ erhält er derzeit 36 fl., das Schulgeld beträgt ungefähr 20 fl. Die Eltern zahlen „gemeiniglich“ für solche Wochen nichts, wenn ihre Kinder nur an zwei oder drei Tagen die Schule besucht haben. Im Sommer besuchen 50, im Winter nur bei 30 Kinder die Schule.
  2. Josef Weber, Schulmeister in Ennsdorf, hat keinen Nebenverdienst, das jährliche Schulgeld macht bei 50 fl. aus. Ungefähr 40 Schüler besuchen im Sommer und rund 25 Schüler im Winter die Schule.
  3. Johann Heinrich Rüß (Riß), Schullehrer in Steyrdorf (Sierningerstraße, äußeres Tor) besitzt ein „bürgerliches Haus“, auf dem früher das Gewerbe der Fragnerei bestanden hatte. Auch er erteilt als Nebenbeschäftigung Privatunterricht in bürgerlichen Häusern. Dazu kommt das „Orglschlagen“ in Christkindl. Beide Einnahmsquellen sind aber unsicher. Das Schulgeld beläuft sich auf 50 oder höchstens 60 fl. Für den Privatunterricht bekommt Rüß sechs und für den Organistendienst jährlich zwölf Gulden. Schülerstand: Im Sommer bei 60, im Winter bei 30 Schüler.
  4. Bernhard Wöß, Schulmeister in Steyrdorf (Gleinkergasse) ist „behaust“; auf dem Haus besteht jedoch kein Gewerbe. Neben dem Schuldienst schreibt er beim Armaturwesen und erhält hierfür jährlich 30 fl. An Schulgeld bekommt er ungefähr 70 fl. Schülerstand: Sommer 60 bis 70 Schüler, Winter: 40 bis 50 Kinder.
  5. Johann Michael Wagner, Schullehrer in Aichet, hat keinen Nebenverdienst. Das Schulgeld beträgt nur 30 Gulden, „weil viele Kinder oft nicht die Schul frequentieren, und wenn sie nicht die ganze Wochen erscheinen, kein Schulgeld bezahlen“. Schülerstand: Im Sommer bei 60, im Winter aber nur 40 Kinder. Ab und zu kommt es auch vor, dass zur Winterszeit nur sieben oder acht Schüler den Unterricht beständig besuchen.

Aus der Stadtkasse wurde jeder Schulmeister jährlich mit 18 fl. besoldet. Zur Anschaffung des Brennholzes erhielt jeder sechs Gulden. Für Wohnungszwecke bekam Josef Weber jährlich 20 fl., Johann Heinrich Rüß 6, Bernhard Wöß 12 und Johann Michael Wagner 6 fl.; Ignaz Kazler hatte eine freie Wohnung.

Die Schulmeister unterrichteten in der christlichen Lehre nach Vorschrift des Passauer Katechismus, ferner im Lesen, Schreiben und Rechnen.

Im „Ausweis“ werden noch folgende Lehrpersonen angeführt: Johann Georg Müllner, „lateinischer Pädagogus“, der zwölf Knaben im Lateinischen und Deutschen „ad studia“ abrichtet, bezieht aus der Stadtkasse jährlich 12 fl. Er unterrichtet auch im Lesen, Schreiben und in der christlichen Lehre.

Theresia Pöschlin, eine „ledige Weibsperson“, ist mit „hochwürdigen Ordinariatskonsens“ berechtigt, Mädchen zu unterrichten. Sie unterrichtet durchschnittlich 50 Schulkinder, davon 10 unentgeltlich, im Lesen, Schreiben, in der christlichen Lehre, im Stricken, Nähen und Spinnen. Da jedes Kind pro Vierteljahr 1 fl. zu entrichten hat, beträgt das Schulgeld jährlich 160 fl.

Auf die Frage im „Ausweis“, ob kein anderweiter Fundus vorhanden sei, die Schulmeister besser zu besolden, erklärte der Magistrat, dass die Stadt jährlich aus ihrer Kasse 176 fl. für die Schulen auslege, übrigens aber kein Fundus bekannt sei, mit dem eine Verbesserung geschehen könnte. Auch eine Erhöhung des Schulgeldes zu diesem Zweck sei nicht angezeigt, da die ärmeren Kinder die Schule noch viel weniger besuchen würben15). Aus diesem Bericht ist ferner ersichtlich, dass der Schulbesuch zur Winterszeit ziemlich schlecht war, denn von den 280 Schülern, die im Sommer dem Unterricht beiwohnten, gingen im Winter nur 175 in die Schule.

Noch im gleichen Jahr, und zwar am 1. Dezember, richtete die Landeshauptmannschaft an den Magistrat eine ähnliche Anfrage. Diesmal sollte der Rat die Zahl der Lehrer und der Stadtschulen bekanntgeben und mitteilen, ob auch Pfarrschulen bestünden und wer in diesen Schulen den Katechismus vortrage16). In dem Antwortschreiben des Bürgermeisters, Stadtrichters und Rates der Stadt Steyr, das am 5. 12. nach Linz abging und in dem die städtischen Schulen kurz beschrieben wurden, heißt es u. a., dass von einer Pfarrschule nichts bekannt sei „und der Katechismus sowohl in den Kirchen als auch von ernannten Schulmeistern den Kindern vorgetragen“ werde17). Es ist auch die Rede von einer unbesetzten Lateinschule. Damit meinte der Rat wohl das Gymnasium der Jesuiten, das laut Weisung vom 14. Oktober 1773 aufgelöst werden musste. Mitbestimmend hierfür war natürlich auch die Aufhebung des Jesuitenordens am 21. Juli.

Am 6. Dezember 1774 genehmigte Maria Theresia die „Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal-, Haupt- und Trivialschulen in sämtlichen kaiserl. königl. Erbländern“18).

Dieses Gesetz verlangte für jede Provinz eine Schulkommission, ferner die Errichtung von Normalschulen, Hauptschulen und Trivialschulen und regelte u. a. die Lehrerbildung, den Unterricht, die Schulzeit und den Schulbesuch.

Die Normalschulen waren gleichzeitig auch Lehrerseminare, da hier die angehenden Lehrer mit der „neuen Lehrart“ (Literalmethode) bekannt gemacht wurden. Diesem Zwecke diente auch das „Methodenbuch“, das von Felbiger verfasst wurde19).

Die Durchführung der neuen Schulgesetze ging in Steyr etwas schleppend vor sich. Ja, es wurde deshalb dem Magistrat von der Behörde eine Rüge erteilt20). Vor allem sollte in der Stadt, die damals 748 Häuser zählte und somit zu den größeren Städten gehörte, eine Hauptschule errichtet werden. Schon zu Beginn des Jahrs 1775 richtete die Landeshauptmannschaft an den Magistrat die Anfrage, ob nicht aus dem Pfarrkirchenfond ein Beitrag zur Errichtung der Hauptschule geleistet werden könne21). Erst am 22. März erfolgte die Antwort, die mit der Bitte endigte, die Landeshauptmannschaft möge die Stadt mit einem solchen Beitrag verschonen. „So eifrig man von hier „aus immer bestrebt wäre“, so heißt es in dem genannten Schreiben, „aus hiesigen Pfarrkirchenüberschuß zu dem so heilsamb eingeführten Normalschulinstitut was beizutragen, ebensowenig gestatten es die hiesigen Pfarrkirchen Intraden ohne Abbruch des Kirchendienstes hievon etwas zu entbehren, solches bekräftigt die abgeführte Auskunft A, von unserem Pfarrkirchenamtsverwalter mit dem beigelegten Vermögensüberschlag B, woraus sich ergibt, daß sich die letzten 8 Jahr wirklich ein Abgang mit 667 fl. 47 kr. ergeben hat“22). Jedenfalls erklärte sich der Rat später bereit, in irgendeiner Weise die Gründung der Hauptschule zu unterstützen, denn mit Dekret vom 30. 7. 1775 wurde von der Landeshauptmannschaft Amand Berghofer zum Direktor der Hauptschule bestellt. Um dem neuen Direktor auch eine geachtete Stellung zu verleihen, erteilte die Landesbehörde dem Magistrat folgenden Auftrag: „Als ergehet hiemit an euch die Verordnung, daß ihr demselben in dem deutschen Schul-Geschäft allgedeihlichen Vorschub geben und all dasjenige genauest in Erfüllung zu bringen bedacht sein sollet, was die untern 6ten Decembris verwichnen Jahrs fürgeschriebene allgemeine Schulordnung vermag“23).

Aber erst am 16. November 1775 wurde in dem früheren Gymnasialgebäude der Jesuiten24), gegenüber ihrem Kollegium, die Hauptschule feierlich eröffnet. Bei diesem Anlass hielt Direktor Berghofer eine Anrede, die vom Stadtsyndikus Knab erwidert wurde. Dieser brachte in seiner Rede die Freude und den Dank der Gemeinde für die Errichtung dieser schönen Anstalt zum Ausdruck25).

Neben dem Direktor wirkten an der Hauptschule, die damals bloß dreiklassig war, folgende Lehrkräfte: Katechet Pater Cölestin Springenschmid, Lehrer: Sebastian Rebholz, Melchior Haichlinger und Johann Georg Müllner, der „lateinische Pädagogus“26).

Da an der Hauptschule zu Steyr einige Zeit hindurch ein Vorbereitungskurs zur Einführung der Lehrer in die neue Lehrart abgehalten wurde, findet man vielfach in Schriftstücken für „Hauptschule“ auch die Bezeichnung „Normalhauptschule“ oder „Normalschule“.

Bei den fünf städtischen Schulen (Trivialschulen) trat vorläufig keine wesentliche Änderung ein. Die Zustände an diesen Schulen in den ersten zwei Jahren nach der Verlautbarung der „Allgemeinen Schulordnung“ beleuchtet in trefflicher Weise eine undatierte Bittschrift der fünf Stadtschullehrer an die k. k. Schulkommission27). Demnach besuchten durch sieben Monate hindurch die Stadtschulmeister den Präparandenkurs an der hiesigen Hauptschule, wo sie in die neue Lehrart eingeführt wurden. Sie mussten am Schluss des Kurses eine Prüfung ablegen, erhielten aber kein Zeugnis, was die Schulmeister sehr verstimmte, da sie fürchteten, dadurch das Vertrauen der Eltern zu verlieren.

Die Schulen besuchten meistenteils arme Kinder, deren Eltern kaum imstande waren, das wöchentliche Schulgeld von 2—3 kr. zu bezahlen. Auch gab es Schüler, die sich das tägliche Brot erbetteln mussten und daher einige Tage in der Woche von der Schule wegblieben: diese Kinder hatten die Schulmeister gratis zu unterrichten. So kam es, dass das wöchentliche Schulgeld, das an einem Samstag vom Lehrer einkassiert wurde, kaum zur Anschaffung der notwendigsten Nahrungsmittel ausreichte. An eine Erhöhung des Schulgeldes war auch nicht zu denken, weil die Eltern dann ihre Kinder lieber in die Hauptschule schickten, wo kein Schulgeld zu entrichten war. „Folglich wir“, so heißt es in der erwähnten Bittschrift, „bei leeren Bänken sitzen und schmachten müssten, anbei auch solches die Eltern desto mehr aneiferte, zumalen in der Hauptschule täglichen ein Katechet zweimal erscheinet, wir hingegen mit gar keinen versehen wären, folglichen wir alle den Untergang mit Weib und Kindern aus Ermangelung deren Lebensmittlen in voraus zu gewarten haben.“

Durch die Hauptschule wurden viele Schüler den städtischen Trivialschulen entzogen, wodurch den Stadtschulmeistern ein Teil ihrer Schulgeldeinnahmen entging. Als Entschädigung hierfür wurden ihnen bei Einführung der Hauptschule 30 Gulden zugesagt, jedoch nicht ausbezahlt.

Einige neue Winkelschulen verkürzten ebenfalls das Einkommen der Stadtschulmeister. Es gab damals: „die Kudlerische Schule Nr. 26, Salzschreiber Nr. 132, Schuster bei der Lacken“ Nr. 5, Untertan der Herrschaft Steyr, ferner einen Schulmeister in Ramingsteg bei dem „Kellauer Flezer Nr. 16“ und einen „vazierenden Boten allhier mit Namen Hofer“. Daneben waren noch „einige um die Suppen herumgehende Studenten“, die sich der „Instruktion in denen Häusern“ unterzogen und Studierende des Stiftes Garsten. Letztere wohnten ebenfalls den „Vorlesungen an der Hauptschule (Präparandenkurs) bei und erhielten, im Gegensatz zu den Schulmeistern, ein Zeugnis (Testimonium) ausgestellt. Sie besuchten das Seminar im Kloster Garsten, in welchem 6—10 Studenten in der lateinischen Grammatik und in der Musik unterrichtet wurden28).

Obiges Bittgesuch fasst nun die Wünsche der Schulmeister wie folgt zusammen:

  1. uns die zugesagten 30 fl. bei dem dermaligen Schulfundo gnädigst anzuweisen,
  2. aber die gnädigste Einleitung zu machen, womit uns ein hinlänglich jährl. Gehalt, weilen wir gleichförmig die Kinder in der Lehrart gleich der Hauptschule instruieren angehalten sind, zu unserer nötigen Subsistenz beigeleget,
  3. unser Attestat von Tit. H. Direktor ausgefolget werde,
  4. zu Ein- und Fortpflanzung der christlichen Religion ein eigener Katechet beigestellet,
  5. die hin und wieder befindliche Winkelschulen gänzlichen bei vorgesehener Bestrafung deren Parteien ab- und eingestellet werden, zu welche ein als andere Hohe Gnaden wir uns untert. gehors. empfehlen.

Über Auftrag der Landeshauptmannschaft vom 8. 7. 1776 wurde vom Magistrat Ignaz Schreiner, „des Rats bürgerl. Ledermeister“, als Aufseher über die fünf Stadtschulen vorgeschlagen und am 16. August von der k. k. Landeshauptmannschaft bestätigt29).

In diesem Jahr kam es, vielleicht auf Grund der obigen Bittschrift, auch zur Aufhebung der Winkelschulen30), außerdem bewilligte der Rat jedem Schulmeister jährlich 10 Gulden31). Die Landesbehörde suchte die Lage der Schulmeister durch Schließung einer städtischen Trivialschule zu verbessern. Am 11. 3. 1777 kam in dieser Angelegenheit ein neuerlicher Befehl an den Magistrat: „Es ist euch ohnehin schon befohlen worden, daß ihr bei der mit ein oder anderen deren dortigen 5 Schulmeistern für sich gehender Aenderung den Schuldienst gar nicht mehr besetzen, sondern lediglich von einer derlei erfolgenden Veränderung die Anzeige sogleich anhero erstatten sollet.

Zunach aber die 5 Stadtschulen nebst der k. k. Hauptschulen zu stark in der Anzahl sind und dahero ein Schulmeister dem anderen in der Nahrungs Gewinnus behinderlich fallen muß, folglich baldmöglichst auf Eingehlassung dieser Schulen den Bedacht zu richten, die unumgängliche Notwendigkeit erheischet.

So wird euch hiemit aufgetragen, daß ihr bei erst vakant werdenden ringeren Staatsbedienstung zur Wiederbesetzung den Tauglicheren dieser fünf Stadtschulmeister hiezu anhero in Vorschlag zu bringen ganz unvergeßlich bedacht sein sollet“32).

Fünf Jahre später, und zwar zufolge eines abermaligen Auftrages der Schulbehörde, kam dieser Befehl endlich zur Durchführung. Mit Ende des Sommerkurses 1782 wurde die Trivialschule in der Sierningerstraße aufgelassen33). Der Stadtschulmeister Heinrich Riß, der an dieser Schule wirkte, erhielt später eine Anstellung an der k. k. Hauptschule34).

Im gleichen Jahr erfolgte auch die Eröffnung einer Mädchenschule. Die allgemeine Schulordnung verlangte den Unterricht der Mädchen im Nähen, Stricken und in anderen ihrem Geschlecht angemessenen Dingen, vornehmlich in solchen Orten, wo es die Gelegenheit erlaubte, eigene Schulen für Mädchen zu haben35). Diesen Unterricht besorgte in Steyr durch Jahre hindurch Theresia Pöschlin. Als nun im Jahr 1782 die Ursuliner Nonnen (Exzölestinerinnen) darangingen, in der Berggasse ein Schulhaus zu bauen, um mit Beginn des Winterkurses den Mädchenunterricht erteilen zu können, verlangten die hiesigen Stadtschulmeister, dass „der Theresia Pöschlin der fernere Unterricht der Mägden eingestellet werden möchte“36). Schon am 6. September dieses Jahres kam von der „hohen Landesstelle“ der Auftrag, der Theresia Pöschlin per decretum zu bedeuten, dass sich dieselbe gleich bei Empfang des Dekrets von allem Unterricht in Buchstabieren, Lesen, Schreiben und Katechisieren der Mägden enthalten solle“37). Am 4. Oktober 1782 bewilligte ihr der Magistrat eine Pension von 60 Gulden38).

Mit der Aufhebung der Trivialschule in der Sierningerstraße und der Eröffnung einer Mädchenschule gelangte die Theresianische Schulreform im Stadtbezirk Steyr zum Abschluss. Zu Beginn des Jahres 1783 gab es daher in Steyr eine k. k. Hauptschule, eine Mädchenschule bei den Ursulinerinnen und vier Trivialschulen (Berggasse, Ennsdorf, Gleinkergasse, Aichet).

In den folgenden sechzig Jahren ergab sich hinsichtlich dieser Unterrichtsanstalten keine wesentliche Änderung. Erst 1841 und in den anschließenden Jahrzehnten kam es zu einer Umgestaltung des städtischen Schulwesens.

 

Die Entwicklung des städtischen Schulwesens bis zum Jahre 1869
1. Schulgesetze und Schulaufsicht.

 

Durch die „Allgemeine Schulordnung“ wurde das Volksschulwesen in Österreich auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Nicht nur die Lehrart wurde durch dieses Gesetz verbessert, auch die Zahl der Schulen wurde vermehrt. Sie stieg in Oberösterreich in der Zeit von 1774 bis zum Ende der Regierungszeit Maria Theresias (1780) von 303 aus 410 (405 Trivialschulen, eine Normalschule, eine Mädchenschule bei den Ursulinerinnen zu Linz und drei Hauptschulen: Steyr, Kremsmünster und Freistadt39).

In den folgenden Jahrzehnten wurden die Bestimmungen der Schulordnung durch zahlreiche Erlässe und Verordnungen, bzw. durch neue Gesetze ergänzt oder abgeändert. Vor allem war es Kaiser Josef II., der die Schulreform energisch weiterführte. Schon einige Tage nach dem Tod seiner Mutter verlangte er von der Hofkanzlei einen ausführlichen Bericht über die Universitäten, Lyzeen und Gymnasien und über den Fortgang der Normallehrinstitute in den Ländern40). In erster Linie regelte der Kaiser die finanziellen Angelegenheiten des Schulwesens und führte mit Hofdekret vom 20. Oktober 1781 den gesetzlichen Schulzwang ein41). Ebenso wurden am 26. Juni 1786 durch eine Cirkularverordnung von der kaiserl. königl. Regierung des Landes ob der Enns eine Reihe von kaiserlichen Anordnungen kundgemacht42).

Durch besondere Erlässe wurde ferner angeordnet, dass die Schullehrer-Gehilfen von der Rekrutierung zu befreien sind43), unfähige Schulmeister, „wenn sie gleich ihren Kurs gehört haben“, enthoben und ihre Stellen mit tauglichen Lehrern besetzt werden müssen, katholische Kinder nicht in akatholische Schulen geschickt werden dürfen44) und die Weihnachtsferien, „um den für die Jugend und dem Unterricht gleich nachteiligen Zeitverlusten vorzubeugen“, sich nur auf den 25. und 26. Dezember zu erstrecken haben, „mithin die zwei Weihnachtsferien Tage nicht anders begangen werden sollen, als es bei anderen in dem Jahre fallenden Feiertagen üblich ist“45).

Die dem Stadtmagistrat zunächst übergeordnete Schulbehörde war das Kreisamt des Traunkreises. Im Jahre 1783 wurde es von Trauneck46) nach Steyr verlegt. Der erste Kreishauptmann war Franz von Sonnenstein. Für Verhandlungen in Schulsachen wurde laut Kreisamtszirkular vom Jahre 1787 der 25. und 26. Tag eines jeden Monats festgelegt47).

Die Patronats- und Vogteirechte über die Schulen der Stadt und Vorstadt übte der Magistrat aus, da er auch die Patronatslasten zu bestreiten hatte48).

Wurde die Reform der Volksschulen unter Josef II. in tatkräftiger Weise fortgesetzt, so war die Regierungszeit Leopold II. (1790—1792) viel zu kurz, um das Schulwesen erfolgreich fördern zu können. Als Kaiser Franz II. (1792—1835) die Regierung antrat, wurden hinsichtlich des Schulwesens zahlreiche Klagen laut, die den Kaiser veranlassten, eine Reform des Unterrichtswesens in Angriff zu nehmen49). Nach neunjährigen Verhandlungen wurde vom Kaiser im Jahr 1804 die Einführung des neuen Schulplanes angeordnet50). Die Hofkommission hatte die Aufgabe, die nötigen Amtsinstruktionen für die Konsistorien, Kreisämter, Bezirksaufseher, Seelsorger, Direktoren, Lehrer, Lehrerinnen und Gehilfen auszuarbeiten, um eine eheste Durchführung des Schulplanes zu ermöglichen. Unter dem Titel: „Politische Verfassung der deutschen Schulen in den k., auch k. k. deutschen Erbstaaten“, auch „Politische Schulverfassung“ oder „Schulkodex“ genannt, wurden diese Instruktionen sowie alle das Schulwesen betreffenden Verordnungen in einem Buch zusammengefasst. Der Kaiser bezeichnete dieses Sammelwerk als „vortreffliches Elaborat“ und Fachleute nannten es ein „pädagogisches Meisterwerk“51). Durch die „Politische Schulverfassung“, die mit allerhöchster Entschließung vom 11. August 1805 samt den Instruktionen genehmigt wurde und in den folgenden Jahrzehnten neun Auflagen52), die stets erweitert wurden, erlebte, wurde an die Stelle der weltlichen Schulaufsicht die geistliche gesetzt.

Die unter Maria Theresia, Josef II. und Franz II. geschaffene Reform der österreichischen Volksschule behauptete sich im Wesentlichen bis zum Jahre 186953).

Die unmittelbare Schulaufsicht kam auf Grund der „Allgemeinen Schulordnung“ bei der Hauptschule dem Direktor, bei den übrigen Schulen zunächst dem Ortspfarrer zu. Außerdem waren die Schulen aber auch noch einer weltlichen Aufsicht unterworfen. In Steyr wurde, wie bereits erwähnt, Ignaz Schreiner im August 1776 als Aufseher über die fünf Stadtschulen bestellt. Im Ratsprotokoll vom Jahr 1779 wird der Stadtrichter Ferdinand Pachner als Schulinspektor bezeichnet54). In der Zeit von 1787 bis 1795 erscheint in den Schulakten der Stadtrat Albert Schollmann als Schulaufseher55).

Im Jahre 1786 wurde zur Überwachung des Schulwesens bei jedem Kreisamt ein Kreiskommissär bestellt. Ein Jahr später, 1787, ist der Direktor der k. k. Hauptschule Anton Glas, „kreisamtlicher Schulkommissär“56). Es ist anzunehmen, dass auch dessen Nachfolger, Hauptschuldirektor Thaddäus Plank, mit diesem Amt betraut wurde. Für die Zeit von 1794 bis 1804 ist Josef Leibetseder Kreiskommissär in Schulsachen57). Laut Reg.-Verordnung vom 8. 6. 1804 wurde er als Referent für die dem Kreisamt zugewiesenen Schulgeschäfte bestätigt58).

Bekanntlich wurde in diesem Jahre die staatliche Schulaufsicht von der geistlichen abgelöst. Der Bischof bestätigte im Dezember als Bezirks-Schulaufseher für das Dekanat Steyr Dechant Johann Nepomuk Math59). Er versah dieses Amt bis zum Jahre 1815. Auf ihn folgten: Maximilian Haas (1815—1823), Josef Plersch (1823—1850), Martin Karz (1850—1856), Alois Zweythurm (1856—1868) und Georg Arminger (1868—1869)60). Im Jahre 1835, aber jedenfalls nur vorübergehend, wird Michael Fürlinger von Ternberg als Vizedechant und Distrikts-Schulinspektor für den Dekanatsbezirk Steyr genannt61).

Der größte Förderer des Lehrstandes aus der Reihe der Schul-Distriktsaufseher war Dechant Josef Plersch. Ein Zeitgenosse62) nannte ihn im Jahre 1855 einen „unersetzlichen Schulfreund“. Plersch wurde 1781 zu Burghausen in Bayern geboren. Die Priesterweihe empfing er am 3. September 1805. Im Jahre 1823 finden wir ihn als Pfarrer und prov. Schul-Distriktsaufseher in Garsten63), ab 15. November 1836 als Stadtpfarrer in Steyr64).

Im Dezember 1849 ersuchte Plersch beim Konsistorium in Linz um die Enthebung von den Dekanats- und Schulaufsichtsgeschäften. Daraufhin wurde beantragt, den großen Dekanatsbezirk Steyr in zwei Bezirke, und zwar in das Dekanat Steyr zu Sierning und in das Dekanat Weyer zu teilen, was die k. k. Statthalterei am 23. Juli 1850 genehmigte.

Als Schul- und Distriktsaufseher wurde Plersch mit 31. Dezember 1850 enthoben. Seine Liebe zur Lehrerschaft kommt zum Ausdruck in einem Schreiben, das er am 5. Dezember 1850 an das gesamte Lehrpersonal des Dekanatsbezirkes Steyr richtete: „Der Unterzeichnete wünscht zum Schlusse seiner Amtsführung und zum Wohls aller Lehrer-Individuen innigst, dass sich die Lage des Lehrpersonals besonders in finanzieller Hinsicht recht bald und günstig umstellen möchte; dann wird auch der Aufruf, der seit dem Jahre 1848 schon so oft von vielen Seiten an das Lehrpersonal gemacht wurde, und noch wird, nämlich der Aufruf: Vorwärts mit den Schulen! — Aufschwung und Leben erhalten“65). Dechant Plersch starb am 13. März 1855 zu Steyr.

Auf Grund der neuen Schulgesetze (1868—1869) kam die Schulaufsicht wieder in die Hände des Staates. Zum provisorischen Bezirksschulinspektor für die Bezirke Steyr Stadt und Steyr Land wurde am 18. Mai 1869 der hiesige Realschuldirektor Josef Berger Edler v. Weyerwald ernannt66).

Am Montag, 2. Juni 1851 besuchte der neue Statthalter von Oberösterreich, Eduard Bach, sämtliche Schulen der Stadt67). Auch Adalbert Stifter (k. k. Schulrat von 1850—1865) weilte öfter in Steyr. Über seine Inspektion im Dezember 1856 berichtet uns nachstehendes Schriftstück: „An den Herrn Bürgermeister der Stadt Steyr. Laut des hohen Statthalterei-Erlasses vom 12. bis 17. Juli 1857, Zl. 4233, hat der k. k. Herr Schulrat Stifter im Lehrzimmer der 2ten Klasse an der Vorstadtschule zu Ennsdorf bei der Inspektion im Dezember vorigen Jahres ein Bett aufgestellt gefunden. Er hat zwar bemerkt, daß die beschränkte Wohnung des Lehrers denselben veranlasse, dieses Zimmer zur Schlafstätte seiner Dienstmagd zu verwenden, allein da eine solche Nebenwidmung dem Anstande und der Bestimmung eines Lehrzimmers zu sehr widerstreitet, so kann sie dessen ungeachtet nicht gestattet werden. Der Herr Bürgermeister haben deshalb das Weitere zu verfügen und das Resultat anzuzeigen. Von der k. k. Kreisbehörde Steyr am 17. Juli 1857“68).

Im Jahr 1863 inspizierte Stifter alle Stadtschulen und war aus diesem Anlass ungefähr vierzehn Tage in Steyr anwesend. Über den Zustand der städtischen Schulen berichtet er folgendes: „In Steyr, der zweiten Stadt des Landes, ist die Kreishauptschule in kleinen, finsteren Räumen untergebracht. Die Stadtpfarrschule hat in einem einzigen kleinen, erbärmlichen Zimmer alle Kinder beisammen. Die Mädchenschule hat niedere, finstere, unzulängliche Zimmer. Die Nebenschule der Vorstadt Ennsdorf war noch in einem elenderen Zimmer als die Stadtpfarrschule. Das Schulhaus der Vorstadtpfarrschule in Steyrdorf war vor einigen zwanzig Jahren neu gebaut worden, aber zu entlegen und zu klein.“

Einen guten Einblick in Stifters Inspektionstätigkeit gewährt auch der Brief an seine Gemahlin vom 4. Juli 1863.

Lobend, ja gerührt, äußert sich der Dichter über seine Eindrücke in der Mädchenschule: „Es schlägt jetzt fünf Uhr und ich komme von recht lieben, feinen Mädchengesichtern aus der 2. Klasse der Mädchenschule, in der diese Mädchen einen sehr trocken aussehenden Lehrer haben, welcher aber vortrefflich ist, welchen sie lieben und bei welchem sie schon recht viel gelernt haben. Ich sah mehrere fast betrübt an, die ihre klaren, lieben Aeuglein freundlich auf mich gerichtet hatten, und dachte, wie es wäre, wenn wir ein solches Geschöpfchen ober mehrere aus unserem Fleisch und Blut gehabt hätten, wenn diese jetzt erwachsen wären, wenn sie unseren Stamm fortführten in ferne Zeiten usw. Ich war schon in wehmütigen Betrachtungen drinnen. Die Kinder haben da eine vortreffliche Schule. Sie sangen mir zuletzt schöne Lieder, und zwar sehr gut, und es leuchtete ihnen die Freude aus den Angesichtern, daß sie mir singen durften“69).

2. Erziehung und Unterricht.

Über pädagogische und methodische Angelegenheiten wird in den Schulakten im Allgemeinen wenig gesagt, nur in außergewöhnlichen Fällen berichten hierüber die alten Schriften.

Im Jahr 1790 beschwerte sich ein Klingenschmiedgeselle beim Rat über Josef Wache, Lehrer an der Mädchenschule, weil dieser seine Tochter Theresia mit dem „Staberl“ ins Gesicht und dabei wund geschlagen habe. Da Wache aber nachweisen konnte, dass das Mädchen beim Raufen mit einer Mitschülerin sich die Verletzung im Gesicht zugezogen hatte und er das Kind „vorschriftsmäßig“ durch Schläge auf den Rücken bestrafte, wurde er vom Rat freigesprochen. Der Klingenschmiedgeselle jedoch erhielt den Auftrag, sein Kind besser zu erziehen70).

Über das ungezogene Benehmen der Kinder wurden besonders in den Zwanzigerjahren des folgenden Jahrhunderts zahlreiche Klagen laut. Schuldistriktsaufseher Dechant Plersch suchte diesen Übelstand zu beseitigen und verlangt 1826 von den Lehrern, dass sie auf die religiöse und moralische Bildung mehr Rücksicht nehmen möchten71).

Besonders arg muss aber die Nachlässigkeit und die Ausgelassenheit der Schüler im Jahre 1828 gewesen sein, denn am 16. Mai 1829 wurde dem k. k. Kreisamt zu Steyr von der Regierung der Auftrag erteilt, „den Magistrat Steyr zur Erfüllung seiner diesfälligen Obliegenheiten mit Nachdruck zu verhalten und dafür zu sorgen, daß dem gerügten Unfuge gesteuert werde“72).

Die überlieferten Nachrichten, die sich auf den Unterricht beziehen, behandeln in erster Linie die Frage der Lehrbücher; aber auch über Methode und Unterrichtserfolge finden sich manchmal Aufzeichnungen.

Um 1770 waren die städtischen Trivialschulen größtenteils mit älteren Schulmeistern besetzt, die sich, obwohl sie einen Präparandenkurs an der Hauptschule besuchten, in die neue Lehrart nicht mehr recht einfinden konnten. So berichtet z. B. 1792 in einem Bewerbungsgesuch der Schulmeister Josef Wöß, dass er bei seinem alten Vater, der als Schulmeister an der Schule zu Steyrdorf wirkte, die „neue Normallehrart“ eingerichtet habe73). Die Unsicherheit in der Methode verringerte natürlich auch die unterrichtlichen Erfolge und die Klage, „daß die Kinder in den Schulen nichts lernen“, wurde 1791 „fast allgemein“74).

Schon zur Zeit der Theresianischen Schulreform spielten die Lehrbücher im Unterricht eine große Rolle. Nur war es vielfach schwer, die armen Schüler mit solchen Büchern zu versorgen. Es wurde deshalb am 17. März 1785 durch ein Hofdekret befohlen, dass von jeder Verlassenschaft, die 300 fl. übersteige, 1 Gulden zu einem Fond für Armenbücher zu geben sei. Der Magistrat erhielt 1788 vom Kreisamt die Weisung, die Verlassenschaftsbeiträge jedes Mal an das Kreisamt abzuführen, „ohne sich zu kümmern, wie von da aus wegen der Schulbücher für arme Kinder gesorgt“ werde75).

Die Lehrbücher wurden in den folgenden Jahren verbessert und vermehrt. Ein gedrucktes „Verzeichnis aller Normalschul- und katechetischen Schriften der k. k. Schulbücher-Verschleiß-Administration in Wien bei Sankt Anna in der Johannisgasse“ aus dem Jahre 1820 zeigt die große Zahl der damals genehmigten Lehrbücher76).

Während also an Lehr- und Lernbüchern im allgemeinen kein Mangel herrschte, waren die Trivalschulen mit Lehrmitteln nur dürftig ausgestattet.

Die Vorstadtpfarrschule in Aichet z. B. besaß vor dem Jahre 1860 nur nachstehende Lehrmittel:

12 Stück Wandtafeln zur Unterstützung beim Lautier- und Schreibunterricht,

1 Bilderbuch von Hermann mit erläuterndem Text zur Pflege des Anschauungsunterrichtes in der 1. Klasse,

1 Rechenmaschine,

1 Karte vom Kaisertum Oesterreich für die 4. Klasse77).

Großen Wert legte man in der damaligen Zeit auf die öffentlichen Prüfungen, die in der „Allgemeinen Schulordnung“ schon vorgesehen waren und in feierlicher Weise veranstaltet wurden. Öffentliche Belohnungen oder Prämien aus „Stiftungen oder anderen Zuflüssen“ wurden am Schluss dieser Prüfungen den besten Schülern zuerkannt. Zur Anschaffung von Prüfungsgeschenken bewilligte z. B. 1788 der Magistrat über Ersuchen des Schulaufsehers Albert Schollmann je 6 Gulden für die städtischen Trivialschulen78). Außer dem Ortsseelsorger und Ortsschulaufseher sollten auch die „angesehensten Personen, Magistratualen, herrschaftlichen Beamten, Richter und Geschworenen“ den Prüfungen, die meist im August und im März stattfanden, beiwohnen79). In Steyr gab es Zeiten, wo die Semestralprüfungen, trotz Einladung und Aufforderung der Schuldistriktsaufsicht, von keinem Vertreter des Magistrats besucht wurden80).

Die Lehrer waren auf Grund der Schulgesetze verpflichtet, sich der vorgeschriebenen Lehrmethode zu bedienen. Zu diesem Zweck gab es eine Reihe von Handbüchern, aus denen die Lehrer in jeder Berufsangelegenheit Rat und Belehrung schöpfen konnten. Ich verweise hier auf die Methodenbücher von Felbiger, Anton Hye, Josef Peitl und Jahn81). Am 9. September 1848 erschien eine Kundmachung der k. k. obderennsischen Landesregierung, die den Lehrern gestattete, „die vorgeschriebenen Gegenstände nach neueren verbesserten Methoden, wenn sie derselben mächtig sind, zu lehren“82).

In den Schulgesetzen wurde den Lehrern nahegelegt, ihre Kenntnisse durch Lesen guter Bücher zu erweitern. Sie mussten auch, um den Lehrstoff aus Religion in der Schule wiederholen zu können, dem Religionsunterricht der Katecheten beiwohnen83).

Eine Aufforderung des bischöflichen Konsistoriums vom 15. 5. 1849 ermahnte die Lehrer, fleißig die Lehrerversammlungen zu besuchen84) und eine Verordnung der Landesschulbehörde vom 30. 3. 1852 verbot Diesterwegs Wegweiser zur Bildung für deutsche Lehrer85).

3. Schulbesuch und Schülerzahl.

Obwohl die Gesetze den regelmäßigen Schulbesuch forderten, wurden die Unterrichtsanstalten nicht immer von allen schulfähigen Kindern besucht. Die Klagen über den schlechten Schulbesuch häuften sich besonders in den Jahren 1810, 1824 und 182586). Dechant Plersch gab sich alle Mühe, um eine Besserung in dieser Hinsicht zu erreichen. Er richtete daher im Mai 1827 an den Magistrat Steyr neuerlich die Bitte, dafür zu sorgen, „daß die Schulen in Steyer sowohl an Wochen- als auch an Sonntagen von den hierzu Verpflichteten fleißig besucht werden und das Ansehen der Lehrer, welches bisher durch rohe Eltern, Jungen und Kinder schon so oft verunglimpft wurde, mehr in Schutz genommen werde“87).

Die Stadtobrigkeit begründete 1830 dem Kreisamt gegenüber den nachlässigen Schulbesuch mit der Armut der Bevölkerung. Diese Rechtfertigung bezeichnete jedoch das Kreisamt als ungenügend, da der Magistrat die in der „Politischen Schulverfassung“ vorgesehenen Zwangsmaßnahmen nicht in Anwendung gebracht habe88).

Im Jahre 1841 wurden Eltern, die ihre Kinder nachlässig zur Wochen- und Sonntagsschule schickten, entweder mit eintägigem Arrest oder mit Bezahlung des doppelten Schulgeldes bestraft. In besonderen Fällen verhängte man Geldstrafen bis zu 4 fl. C. M. 89). Diese Beträge wurden dem Ortsarmenfond zugewiesen. Die Eltern hatten für das Fernbleiben ihrer Kinder die verschiedensten Gründe. 1787 wurde auch das „Vöglfangen“ als Entschuldigungsgrund vorgebracht90). Ferner war die Armut der Stadtbewohner, die „hierorts bedeutender als irgendwo“ war, eine Hauptursache der häufigen Schulversäumnisse, denn die Eltern schickten vielfach die Kinder betteln91).

Im Winter 1832/33 herrschte eine Masernepidemie, die zu einer vorübergehenden Schließung der städtischen Trivialschulen führte. Sogar die Semestralprüfungen im März 1833 unterblieben aus diesem Grund92).

Die Anzahl der Schulkinder war in Steyr immer ansehnlich. Im Jahre 1823 besuchten 978 Kinder die Schulen93), 1827 werden 1069 schulfähige Kinder ausgewiesen. 265 Schüler besuchten die Hauptschule, 804 die übrigen Schulen.

Im Jahre 1830 wurden an der Haupt- und Mädchenschule 517, an den Trivialschulen 989 Schüler unterrichtet94). Drei Jahre später finden wir bei den städtischen Schulen folgenden Schülerstand:

  1. k. Hauptschule: 286 Knaben,
  2. k. Mädchenschule: 241 Mädchen,
  3. Stadtpfarrschule am Berg: 112 Knaben, 125 Mädchen: 237 Schüler; davon besuchten 81 Schüler die Hauptschule, 98 die Mädchenschule und 2 die Schule in Ennsdorf;
  4. Vorstadtpfarrschule in Aichet: 149 Knaben, 187 Mädchen: 136 Schüler; davon besuchten 47 die Hauptschule, 51 die Mädchenschule und die übrigen 38 Kinder bleiben krankheitshalber von der Schule weg;
  5. Trivialschule in Steyrdorf: 122 Knaben, 115 Mädchen: 237 Schüler; davon besuchen 68 Schüler die Hauptschule und 30 die Mädchenschule;
  6. Trivialschule in Ennsdorf: 96 Knaben und 89 Mädchen: 185 Schüler; davon besuchen 35 Schüler die Hauptschule und 36 die Mädchenschule95).

Zum Vergleich sei auch die Gesamtsumme der Bevölkerung im Jahre 1834 angeführt: Steyr zählte damals 9508 Einwohner, und zwar 8880 einheimische und 628 fremde Personen96).

Im April des Jahres 1824 wurde von der städtischen Schulbehörde ein Einschulungsplan ausgearbeitet, der jedoch für die Eltern nicht bindend war. Sie konnten ihre Kinder in eine beliebige Schule schicken und hatten nur in jener Schule das Schulgeld zu entrichten, die von ihren Kindern besucht wurde97).

Bis zum Jahre 1854 begann das Schuljahr an den Pfarrschulen im Frühjahr, an der k. k. Hauptschule im Herbst. Da nun diese Ungleichheit verschiedene Übelstände zur Folge hatte, verordnete am 26. 10. 1854 das bischöfliche Konsistorium, dass auch an den Pfarrschulen das Schuljahr im Herbst seinen Anfang nehme98).

4. Dotation der Lehrer, Schulgeld und Schulfonds.

Von den städtischen Lehrern waren die Lehrkräfte an der k. k. Hauptschule am besten besoldet. Sie bezogen ihre Besoldung zur Gänze aus dem Normalschulfonds, erst in den Fünfzigerjahren des 19. Jahrhunderts leistete die Stadtgemeinde gewisse Zuschüsse. 1804 hatte der Direktor ein jährliches Einkommen von 400 fl. und die Lehrer ein solches von 300 fl.; der Zeichenmeister bekam jährlich 180 und der Gehilfe 120 Gulden. In diesem Jahre erklärten sich die Hauptschullehrkräfte bereit, den „Arrha-Abzug“ zu leisten, „damit sie gleich anderen k. k. Lehrern, an der sich lange gewünschten Pensionsfähigkeit für die Zeit ihrer Dienstjahre teilnehmen können“99). Bis zum Jahre 1849 bewohnte der Direktor ein Naturalquartier100). Ursprünglich standen auch die zwei ältesten Lehrer im Genuss einer freien Wohnung101). Zur Zeit der Franzosenkriege erhielten die Hauptschullehrer einen Teuerungszuschuß102).

Im Jahre 1826 betrug die jährliche Dotation des Direktors 450 fl. C. M. und die der Lehrer 350 fl. Der Zeichenmeister bezog 440, der Katechet 300 und der Gehilfe 200 fl. Diese Bezüge änderten sich in den folgenden Jahrzehnten im Wesentlichen nicht; nur bei den technischen und grammatischen Lehrern, die an der mit der Hauptschule verbundenen Unterrealschule wirkten, erhöhte sich die Besoldung von 350 auf 400 Gulden.

In einer drückenden Lage befanden sich um 1854 die Unterlehrer (Lehrgehilfen). Das monatliche Einkommen von 16 fl. 40 kr. reichte bei der damaligen Teuerung zum Lebensunterhalt kaum aus. Bittgesuche der Lehrgehilfen an die Statthalterei um Gewährung eines Vorschusses sind daher in dieser Zeit nicht selten. In einer trostlosen Situation, befand sich z. B. der Lehrgehilfe Franz Wiesner. Er hatte für eine fünfköpfige Familie zu sorgen und konnte auch mangels Privatunterrichtes kein höheres Einkommen erzielen. In einem Ansuchen vom 2. 11. 1854, worin er um einen Vorschuss von 40 Gulden, zahlbar in 20 Monatsraten, bittet, schreibt er: „Unter solch traurigen Verhältnissen sind Kummer und Not die traurigsten Gefährten durch den ganzen Monat und nur die Hoffnung und das Vertrauen, dass der Allbarmherzige doch endlich auch einmal mir ein besseres Los zuteilwerden lasse, halten mich noch aufrecht“.

Obwohl die finanziellen Verhältnisse der Hauptschullehrer keine rosigen waren, beteiligten sie sich in diesem Jahre an einem Staatsanlehen mit 700 Gulden.

Zu Beginn des Jahres 1856 überreichten die Haupt- und Unterrealschul-Lehrkräfte der Statthalterei ein Bittgesuch um Erhöhung der Besoldung. Als Hauptgründe hierfür wurden die unverhältnismäßig hohe Teuerung und der verminderte Wohlstand der Bevölkerung angegeben. Ähnliche Eingaben machten auch die Lehrkräfte der Haupt- und Unterrealschulen zu Wels und Ried. Mit Erlass vom 21. Jänner, bzw. 2. Februar 1857 bestimmte die Statthalterei, dass die Lehrer an der Hauptschule zu Steyr folgende Zuschüsse ab 1. Jänner zu erhalten haben, und zwar die technischen und grammatischen Lehrer jährlich je 100 fl. auf Kosten des Kreisfonds, die Lehrer und Unterlehrer jährlich 50 fl. auf Kosten der Steyrer Schulgemeinde (ein Drittel) und des Kreisfonds (zwei Drittel)103).

Im Schuljahr 1869/70, also knapp vor Auflösung der Hauptschule, hatten die Hauptschullehrkräfte folgendes Einkommen: Der provisorische Direktor bezog 105 fl. aus dem Schulfonds und, da er auch Katechet war, 105 fl. aus dem Religionsfonds: die Lehrer erhielten aus dem Schulfonds 367 fl. 50 kr., aus dem Landesfonds und der städtischen Gemeindekasse zusammen 52 fl. 50 kr.104). Die Bezüge der Supplenten waren weit niedriger. So hatte z. B. Wenzel Salzer (23 Dienstjahre) ein jährliches Gesamteinkommen von 258 fl. 50 kr. und Ferdinand Edelhart (12 Dienstjahre) ein solches von 164 Gulden. Der Turnlehrer (1 Dienstjahr) bezog bloß 100 fl. aus dem Lanbesfonds105).

Das Lehrpersonal an der k. k. Mädchenschule bezog eine geringe Besoldung. Die Gehälter wurden aus dem Religionsfonds ausbezahlt, in späterer Zeit leistete auch die Stadtkasse Gehaltszuschüsse und Wohnzinsbeiträge. Im Jahre 1795 betrug die jährliche Dotation des Oberlehrers 320 und die der Gehilfen 120 Gulden; die Strickmeisterin hatte ein Einkommen von 160 und die Nähmeisterin ein solches von 100 Gulden106).

Im September 1828 sollte die Stadtgemeinde die Bezahlung der Lehrer an der Mädchenschule übernehmen. Der Bürgerausschuss lehnte jedoch dieses Ansinnen entschieden ab. Damals erhielten diese Lehrkräfte folgende Bezüge: Oberlehrer: jährlich 400 fl. C. M. und freie Wohnung; Lehrgehilfen: 220 fl.; Stricklehrerin: 200 fl.; Nählehrerin: 150 fl. und freies Quartier107).

Wie den Hauptschullehrern wurden auch den Lehrkräften an der k. k. Mädchenschule ab 1. 1. 1857 Gehaltszuschüsse zugewiesen, und zwar auf Kosten der Schulgemeinde. Das Einkommen des Oberlehrers erhöhte sich daher von 400 auf 450 fl., das der Lehrer von 220 auf 400 fl. und das des Hilfslehrers von 200 auf 250 Gulden108). Die Dotation der Mädchenschullehrer am Ende des Jahres 1869 zeigt nachstehende Übersicht:

  1. Oberlehrer: Aus dem Religionsfonds 420 fl.

Zuschuß aus der hiesigen Schulkonkurrenz                                           52 fl. 50 kr.

472 fl. 50 kr.

  1. Lehrer: Aus dem Religionsfonds 245 fl.

Zuschuß aus der hiesigen Schulkonkurrenz                                         147 fl.

Quartiergeld                                                                                                      28 fl.

420 fl.

  1. Gehilfe: Aus dem Religionsfonds 245 fl.
  2. Handarbeitslehrerin: Aus dem Religionsfonds 210 fl.109).

 

Das geringste Einkommen halten die Trivialschullehrer, besonders die Schulgehilfen. Kaiser Josef II. setzte die jährlichen Bezüge für einen Schulmeister mit 130, für einen Gehilfen mit 70 fl. fest. Die Besoldung bestand aus den Normalschulfondsbeiträgen, aus den Zuwendungen der Stadtgemeinde und aus dem Schulgelde. Hie und da erhöhte ein Nebenverdienst die Einnahmen der Schulmeister. Der Mesnerdienst war an keiner Stadtschule mit dem Schuldienst verbunden.

Die Einkünfte der vier Stadtschullehrer waren durch die verschiedenen Schulgeld-Einnahmen recht mannigfaltig. Über ihre Besoldung in den letzten zwei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts lassen sich keine zusammenfassenden Angaben machen. Im Jahre 1787 wird vom Schulmeister in Ennsdorf berichtet, dass er bisher 30 Gulden „von der Stadt Steyr“ bezogen habe110). Die jährlichen Bezüge der Stadtschulmeister aus dem Schulfonds betrugen 1790 ebenfalls 30 Gulden, die sie in „quartaligen Raten mit 7 fl. 30 kr.“ erhielten111).

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, und zwar im Jahre 1804, bezog jeder Stadtschulmeister aus dem k. k. Schulfonds 30 und vom Magistrat 28 Gulden. Die 72 fl., die auf die gesetzliche Besoldung noch fehlten, wurden durch das Schulgeld oder, wenn dieses hierzu nicht ausreichte, aus der Stadtkasse gedeckt112).

Als im Jahre 1859 die Vorstadtpfarrschule in Aichet zur Pfarrhauptschule erhoben wurde, erfolgte auch eine Erhöhung der Einkünfte der an dieser Schule wirkenden Lehrkräfte. Der Oberlehrer erhielt jährlich 472 fl. 50 kr. ö. W., der erste Unterlehrer 367 fl. 50 kr., der zweite 315 fl. und der dritte 262 fl. 50 kr. Diese Besoldung wurde ausschließlich von der Stadtgemeinde Steyr geleistet, die daher auch das jährliche Schulgeld im Betrag von rund 460 fl. ö. W. einhob113).

Nach Vereinigung der Bergschule mit der Schule in Ennsdorf im Jahre 1861 bestand in Steyr nur mehr eine Trivialschule. Der Lehrer an dieser Schule, Franz Xaver Kuhn, bekam von der Stadtgemeinde an Gehalt jährlich 178 fl. 50 kr., für den Entgang des Schulgeldes 36 fl. 54 kr. und zur Bestreitung der Schulbedürfnisse 67 fl. 51 kr.114). Auch das Schulgeld zählte zu seinem Einkommen. Als Kuhn 1869 starb und der Unterlehrer Adolf Schubert Provisor wurde, bezog dieser aus der Stadtkasse einen jährlichen Sustentationsbeitrag von 191 fl. 10 kr. und konnte auch das jährliche Schulgeld von beiläufig 450 fl. für sich verwenden, nur musste er seine Einkünfte mit der Witwe seines Vorgängers teilen115). Das Einkommen des Unterlehrers betrug 200 fl.116).

Zahlreich sind die Eingaben der Lehrer um Erhöhung ihrer Besoldung oder um Zuwendung eines Zuschusses. Obwohl zu Anfang des Jahres 1810 die Regierung eine Teuerungszulage gewährte117), ersuchten die Schulmeister in diesem Jahre noch zweimal die Stadtobrigkeit um eine Aufbesserung ihres Gehaltes. Infolge der dreimaligen feindlichen Einfälle war aber die Stadtgemeinde nicht in der Lage, eine solche zu gewähren. Im Jahre, 1828 erfolgte auf Grund eines Ansuchens eine geringe Erhöhung der Einkünfte durch den Magistrat118). Auch 1849 blieb ein Bittgesuch der Schulgehilfen zu Ennsdorf und Aichet, die „mit Scham und schwerem Herzen“ um eine Aufbesserung baten, nicht unberücksichtigt. Damals hatten die Schulgehilfen in Aichet (Matthias Wageneder und Franz Schulz) ein monatliches Einkommen von nur 9 fl. E. Sch., wovon sie Abendessen, Wäsche, Kleidung „nebst anderen unentbehrlichen Lebensbedürfnissen“ zu bestreiten hatten; der Schulgehilfe in Ennsdorf (Josef Frosch) bezog „nebst freier Kost“ monatlich 10 Gulden. Ab 1. Jänner 1850 erhielten die Schulgehilfen in Aichet jährlich einen Beitrag von 50 fl. C. M., der Lehrgehilfe in Ennsdorf 32 fl. C. M. aus der Pfarrkonkurrenzkasse „bis zu der in Aussicht stehenden Regulierung des Volksschulwesens“ ausbezahlt119). Kurz vor Umgestaltung des Schulwesens gewährte laut Beschluss vom 15. November 1869 die Gemeinde den Lehrern einen Teuerungsbeitrag von 50 fl.120).

In diesem Zusammenhange möchte ich die Petitionen zur Verbesserung des Schulwesens erwähnen, die im Jahre 1848 von der Lehrerschaft Oberösterreichs ausgearbeitet wurden.

In Steyr war es Hauptschuldirektor Anton Haasbauer, der laut Ministerialerlass vom 18. Juli 1848 im Namen der 40 Lehrkräfte des Stadt- und Landbezirkes ein Gutachten erstattete, das sich über nachstehende Punkte erstreckte:

  1. Abschaffung der Privatschulen.
  2. Dotierung der Lehrer aus dem Staatsschätze.
  3. Verlängerung der Schulzeit bis zum 14. Lebensjahre gegen Aufhebung der Sonntagsschule.
  4. „Die Begünstigung des schon bestehenden Lehrpersonales gleich den nach neuer Einrichtung auftretenden Lehrpersonale nach Maß der neuen Bestimmungen.“
  5. Lehrer-Konferenzen.
  6. „Die Besoldung der Lehrer und Unterlehrer mit Deputatsausschließung: Lehrer an einer Stadtschule 800 bis 900 fl., für eine Marktschule 600 bis 700 fl., für eine Dorf- und Mittelschule doch als Minimum 500 fl., für Unterlehrer 200 bis 400 fl. C. M.“
  7. Pensionierung der Schullehrer, ihrer Witwen und Waisen.
  8. Die Zuständigkeit der Lehrerbeurteilung.
  9. Bedürfnis der Bürger- und Realschulen.
  10. Schullehrer-Seminare.

 

Direktor Haasbauer überreichte dieses Gutachten den Abgeordneten Josef Plersch (Provinzial-Landtagsversammlung in Linz), Emil Vacano (Wiener Reichstag) und Camillo Wagner (Frankfurter Reichstag).

Die Provinzial-Landtagsversammlung in Linz befasste sich mit den von der Lehrerschaft gestellten Forderungen und veröffentlichte am 23. September in einer Zusammenstellung die „Anträge des oberösterreichischen Landtages über die Einrichtung der Volksschulen“121).

Im Laufe der nächsten zwanzig Jahre erfüllten sich größtenteils die Wünsche der Lehrerschaft.

Das wöchentliche Schulgeld betrug um 1775 an den Trivialschulen 2 bis 3 kr. Laut Dekret der k. k. Studien-Hofkommission vom 21. 8. 1824 wurde es mit 6 und 10 kr. C. M. pro Monat festgesetzt122). Ungefähr 10 Jahre später (1835) wurde dieser monatliche Beitrag zu 6, 8 und 10 kr. C. M. eingehoben und 1860 zahlten die Schüler monatlich 17 bzw. 10 kr.123). Armenschüler waren, vorausgesetzt, dass sie ein pfarramtliches Armutszeugnis vorweisen konnten, von der Zahlung des Schulgeldes befreit.

An der Hauptschule wurde im Jahre 1811 das Schulgeld pro Kurs für die Schüler der 1. und 2. Klasse mit 2 fl. 24 kr., für die höheren Klassen mit 3 fl. 36 kr. bestimmt. 1824 betrug es 2 Gulden C. M. und 1854 für die Schüler der 1., 2. und 3. Klasse monatlich 20 kr. und für die des 1. und 2. Jahrganges der Unterrealschule 24 kr. Da die Hauptschule aus dem Schulfonds dotiert war, mussten die Schulgeldbeträge an die Regierung abgeführt werden.

An der k. k. Mädchenschule betrug 1811 das Schulgeld pro Semester 2 fl. 24 kr. und 1854 monatlich 16 kr.124). Es wurde dem Religionsfonds überwiesen.

Jeder Schulmeister war sorgsam darauf bedacht, möglichst viele Kinder in der Schule zu haben, um dadurch seine Einkünfte zu vergrößern. Im Jahre 1787 führte Franz Josef Anton Weber, Schullehrer in Ennsdorf, Klage wider Ignaz Kazler, Stadtschulmeister am Berg. Dieser überrede die Schüler aus Ennsdorf und Schönau, seine Schule zu besuchen, während jener „bei gegenwärtiger Zeit, in welcher sich fast alles im Preis erhöhet“ die eine oder die andere Woche nicht 30 kr. „zu seiner und der Seinigen Unterhaltung“ an Schulgeld einkassiere. Der Magistrat, dem die Sache vorgelegt wurde, entschied folgend: „Nachdem der Katzler ein geprüfter Lehrer ist und die Eltern ihre Kinder nach den bestehenden Gesetzen willkürlich zu was immer für einen approbierten Schulmeister schicken können, so hat das Begehren nicht statt“125).

Zu den größten Sorgen der Schulmeister zählte die Hereinbringung des Schulgeldes. Besonders die Schullehrer in Aichet hatten es in dieser Hinsicht nicht leicht, da die Bevölkerung in diesem Stadtviertel ziemlich arm war. So bat 1826 der Schulmeister Stephan Willner den Magistral um dessen Hilfe bei der Einbringung des ausständigen Schulgeldes126). Auch Jakob Jrk klagte 1850 über Schulgeldausstände im Betrage von 460 fl. 1 kr. E. Sch.127).

Die Geistlichkeit der Vorstadtpfarre St. Michael, zu der auch Aichet gehörte, war bemüht, den Lehrern zu ihrem Einkommen zu verhelfen; vor allem war es Pfarrer Johann Fuhrmann, der schon 1826 dem Magistrat Vorschläge in dieser Angelegenheit unterbreitete128).

Im Jahre 1850 verordnete der Statthalter von Oberösterreich die Einhebung des Schulgeldes durch die Gemeindevorsteher. „Ich kann nicht glauben“, so heißt es in dieser Verfügung, „daß irgend ein Gemeindevorsteher in der eifrigen Einbringung die dem Schullehrer seiner Gemeinde zuständigen Gebühren säumig sein werde, denn ich kann nicht glauben, daß irgend einer den hohen Wert der Volksschule, das mühevolle, saure Amt eines Schullehrers verkennen und nicht die Notwendigkeit fühlen sollte, demselben zu seinem ohnehin fast immer so geringen schwer verdienten Lohne eifrig zu verhelfen“129).

Zu den schwierigsten Fragen bei der Gründung der österreichischen Volksschule gehörte die Geldfrage. Zu diesem Zweck gründete man den Schulfonds, dessen Haupteinnahmsquelle der Schulbücherverlag war130). Die übrigen Einnahmsquellen waren nicht in allen Ländern gleich. Meist waren es Abgaben von Stiftungen und Körperschaften, von Kirchen, Verlassenschaften und öffentlichen Lustbarkeiten131). Kaiser Josef II. trug der Hofkanzlei streng auf, dass in allen Ländern dem Schulfond die entsprechenden Zuflüsse eröffnet u. auch ordnungsgemäß für denselben eingehoben würden132).

Seit dem Jahr 1785 bezahlte die Stadtgemeinde an den k. k. Normalschulfonds jährlich 40 Gulden133). Für die Jahre 1818, 1819, 1820 und 1821 betrugen die Schulauslagen der Stadt (Schulwohnung, Beheiz- und Säuberungskosten, Schullehrerbesoldungen und Dotationsbeiträge) insgesamt 2168 fl. 4 kr.134). Auch von den hiesigen Gotteshäusern und von den Verlassenschaften wurden Schulfonds-Beiträge abgeführt. 1804 belief sich der Beitrag von den beiden Gotteshäusern auf 1 fl. 58 kr.135). Später wurde diese Abgabe nur mehr von dem Kirchenamt der Stadtpfarrkirche allein geleistet; sie betrug bis zum Jahre 1831 2 fl. 15 kr.136) und 1832 u. 1833 10 fl. C. M.137).

Höher stellten sich die Schulfondsbeiträge aus den Verlassenschaften; so wurden z. B. im zweiten Halbjahr 1837 15 fl. C. M. eingehoben138).

Die Stadtgemeinde hatte auch für die Herhaltung der Trivialschulgebäude aufzukommen. Dazu gehörte auch die Beistellung des Schul-Brennholzes. Bis zum Jahre 1790 bezog jeder Schulmeister jährlich ein Holzgeld von 12 Gulden. Diese Zahlung hörte mit diesem Jahr auf, dafür erhielt jeder Schulmeister jährlich 6 Klafter weiche Scheiter139). Durch Vergrößerung der Schulräume steigerte sich in den kommenden Jahren der Holzverbrauch. Im Winter 1836/37 benötigte z. B. der Magistrat für sämtliche Schulen 103 Klafter 30zöllige weiche Brennscheiter140).

 Die städtischen Schulen.

 

Die k. k. Hauptschule.

Im Jahre 1681 erbauten die Jesuiten gegenüber ihrem Kollegium ein Gymnasialgebäude141). Christoph Abele, Präsident der kaiserlichen Kammer, leistete zur Herstellung des Baues 4150 fl.142). Als 1773 der Orden der Jesuiten aufgehoben wurde, fiel das Gebäude dem Studienfonds zu und zwei Jahre später wurde in demselben die k. k. Hauptschule eröffnet. Zum Schulgebäude gehörte auch das „Schul- oder Lehrerstöckl“, das ebenerdig vom Schuldiener und einem Lehrer und im 1. Stock vom Direktor bewohnt wurde. Die übrigen Lehrer wohnten damals (um 1780) in ihren eigenen Häusern143).

Die Hauptschule war ursprünglich dreiklassig. Am 21. August 1783 bewilligte Kaiser Josef II. die Eröffnung einer vierten Klasse (bestehend aus einem Jahrgang) und die Anstellung eines Lehrers mit einem jährlichen Gehalt von 300 fl. aus dem Jesuitenfonds144).

Im Jahre 1793 stellte Hauptschuldirektor Thaddäus Plank, da er fürchtete, die Hauptschule möchte die 4. Klasse verlieren, den Antrag, sämtliche Trivialschulen der Stadt aufzuheben und alle Schüler des Stadtgebietes der Haupt- und Mädchenschule zuzuführen. Die Stadtgemeinde möge zu diesem Zweck das Dominikanerkloster ankaufen und es zu einem Schulgebäude einrichten145).

Hier sei auch darauf hingewiesen, dass drei Jahre später die Bürger der Stadt das Dominikanerkloster zu einem Gymnasialgebäude umgestalten wollten und auch Kaiser Franz II. zwecks Eröffnung einer humanistischen Lehranstalt einen Plan unterbreiteten. Da aber keine Bewilligung erfolgte, unterblieb die Sache. Es war in diesem Jahrhundert der „letzte Versuch“ der Bürger, ein Gymnasium zu bekommen146).

Das Hauptschulgebäude wurde im Lauf der Zeit an verschiedenen Stellen schadhaft. Die umfangreichen Reparaturen, die 1812 an demselben vorgenommen wurden, verschlangen eine Summe von 2529 fl. 47 kr. Auch die Lehrzimmer entsprachen vielfach nicht ihrem Zweck. Besonders das „Zeichenzimmer“ wird in den Akten als feucht und finster bezeichnet. In der Zeit von 1784 bis 1826 fanden deshalb 11 Kommissionen statt, die aber auch keine Abhilfe brachten147).

Die Unzulänglichkeit der Schulräume führte 1827 zur Übersiedelung der Kreishauptschule in das Exjesuitengebäude (Kollegium). Laut Studien-Hofkommissionsdekret vom 26. 11. 1826, Zl. 5477, bezog die Hauptschule den 2. Stock des genannten Gebäudes. Der Schulfonds hatte hierfür an den Studienfonds einen jährlichen Mietzins von 75 fl. C. M. zu entrichten. Die Wohnungen im Erdgeschoß und im 1. Stock des neuen Schulhauses wurden an den Direktor und an die Lehrkräfte vermietet. Das alte Schulgebäude wurde um den Ausrufungspreis von 1800 fl. und das „Lehrerstöckl“ um den Ausrufungspreis von 1600 fl. C. M. versteigert148).

Schon im Jahre 1837 wurden über Vorschlag des Lehrers Löw Beratungen wegen Errichtung eines 2. Jahrganges zur 4. Hauptschulklasse oder einer technischen Schule abgehalten149). Es kam aber zu keinem endgültigen Ergebnis. Erst sechs Jahre später, als Dechant Josef Plersch sich in dieser Hinsicht bemühte, kam die Angelegenheit ins Rollen. Im Mai 1844 ersuchte das „Mandatariat des Ind. u. Gewerb Vereines für Inn- und Oberösterreich mit Salzburg zu Steyr“ beim Kaiser um Bewilligung zur Errichtung eines zweiten Jahrganges zur vierten Klasse der hiesigen Hauptschule auf Kosten des Schulfonds. Auch die Bürgerschaft verfasste im Juni ein ähnliches Ansuchen, da in diesem Jahrgang „Stereometrie, Mechanik, Bau- und Wasserkunde, Architektur in höherem Stile gelehrt werde, was für die Gewerbetreibenden von großer Wichtigkeit wäre“. Mit a. h. Entschließung vom 21. 11. 1846, Studienhofkommissionsdekret vom 24. 11. 1846, Zl. 8711, wurde die Errichtung des genannten Jahrganges bewilligt. Die Stadtgemeinde ließ sich herbei, jährlich 200 fl. C. M. aus den „Gemeinderenten“, zahlbar ab 1. Oktober 1847 in vierteljährigen Raten, zur Bestreitung der Bezüge des neuen Lehrers der technischen Gegenstände zu bezahlen. Die Eröffnung des zweiten Jahrganges erfolgte am 1. Oktober 1847150).

Im Jahre 1849 wurde eine zweiklassige unselbständige Unterrealschule errichtet, die mit der Kreishauptschule in Verbindung stand151). Während am 8. November 1849 die Hauptschule wieder in das alte Schulhaus, das jetzt den Steibl’schen Erben gehörte, übersiedelte, wurden die beiden Unterrealschulklassen am 2. und 3. November im Exzölestiner-Gebäude (damals Berggasse Nr. 134)152) untergebracht. Aber schon mit Ende des Schuljahres 1851/52 kam diese Schule in den 2. Stock des städtischen Gemeindehauses am Stadtplatz153).

Für beide Schulen waren jedoch diese Räumlichkeiten nicht zweckentsprechend. Im Juni 1860 wurden daher in Anwesenheit des Statthaltereirates Strobach hinsichtlich der künftigen Unterbringung der Kreishaupt- u. Unterrealschule Verhandlungen gepflogen. Die Stadtgemeindevorstehung beantragte die Rückverlegung der Kreishauptschule und der mit einem 3. Jahrgang zu vermehrenden Unterrealschule in das Exjesuitengebäude154).

Mit Beginn des Schuljahres 1861/62 wurde die Unterrealschule um einen 3. Jahrgang provisorisch erweitert. Die Verbindung mit der Hauptschule wurde formell noch nicht aufgegeben, jedoch die Oberleitung der Realschule in „didaktisch-pädagogischer, disziplinärer und ökonomischer Beziehung“ einem für selbständige Realschulen geprüften technischen Lehrer provisorisch übertragen. Die Errichtung einer selbständigen dreiklassigen Unterrealschule erfolgte mit allerhöchster Entschließung vom 9. Oktober 1862155).

Laut Ministerialerlass vom 20. 8. 1861 wurde die Räumung des Exjesuitengebäudes, in dem bisher öffentliche Ämter untergebracht waren, zum Zweck der Unterbringung der Haupt- und Unterrealschule angeordnet156). Am 14. April 1862 übersiedelte die Unterrealschule und am 29. September die Kreishauptschule wieder in dieses Schulgebäude157).

Um unter günstigen Bedingungen die mietweise Überlassung des Exjesuitengebäudes zu erlangen, sprachen am 24. April d. J. der Bürgermeister und dessen Stellvertreter beim Kaiser vor. Durch eine Ministerial-Bewilligung wurde im Mai die jährliche Miete mit 685 fl. festgesetzt158). Die k. k. Kreishauptschule, seit 1870 Bürgerschule, verblieb in diesem Gebäude bis zum Jahre 1875, während die Realschule, später Realgymnasium, noch heute darin untergebracht ist.

Zur Charakterisierung des Schulbetriebes an der k. k. Kreishauptschule mögen die nachstehenden Notizen aus den Schulakten dienen.

Außer Religion, Lesen, Schön- und Rechtschreiben wurden an der Hauptschule noch folgende Gegenstände gelehrt: Sprachlehre, Aufsatz, Anleitung zur lateinischen Sprache, die nötigsten Grundsätze der Haushaltungskunst und Landwirtschaft, das Wichtigste aus Naturlehre und Naturgeschichte, Erdbeschreibung und Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des Vaterlandes, Feldmaß- und Baukunst, Mechanik, Zirkel- und Freihandzeichnen159).

Im Jahre 1783 bestimmte Kaiser Josef II. die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden und bewilligte als Wochenferialtag den Donnerstag, und zwar im Hinblick auf den „Umstand, dass die kleinen Schüler zu Steyr wegen der zu großen Gefahr, die sich allda in Anbetracht der eintreffenden häufigen Eisen- und Getreid-Fuhren ergibet, am Donnerstag vormittag nicht in die Schule gehen könnten“160). Hinsichtlich des Rechenunterrichtes wurde 1797 bestimmt, dass dieser Unterricht mehr das praktische Leben berücksichtigen müsse: „An der Hauptschule zu Steyr wird den Schülern der 2ten Klasse das Rechnen in ungenannten Zahlen beigebracht, auf welche Art zwar das mechanische Verfahren erlernet, aber der Verstand nicht geübet wird, um beurteilen zu sönnen, durch welche Rechnungsart jede im gemeinen Leben vorkommende Aufgab zu berechnen ist.

Aus diesem Grunde müssen also, wie es schon öfters erinnert worden ist, die Zahlen genannt und die zur Auflösung der Aufgabe erforderlichen Umstände angegeben werden“161).

Die Einführung von Landkarten im Erdkunde-Unterricht erfolgte im Jahre 1811162).

Eine besondere Pflege erfuhr der Zeichenunterricht. Im 18. Jahrhundert zeichneten die Schüler hauptsächlich nach Vorlagen („Kupferstiche und Musterzeichnungen“). Nach Abschluss eines jeden Kurses mussten Probezeichnungen zur Beurteilung an die oberste Schulbehörde eingeschickt werden163). 1819 sprach die hohe Studienhofkommission dem Zeichenlehrer Merk „die höchste Zufriedenheit mit den eingesendeten Probezeichnungen“ aus164).

In den Jahren 1849 und 1850 wurde durch Ministerial-Verordnungen die Vorlage der Probezeichnungen an die Unterrichtsbehörde eingestellt165).

Bemerkenswert ist, dass im Jahre 1824 eine „Zeichenwinkelschule“ auftauchte. Alois Mayr, der Sohn eines Badinhabers und Glashändlers, erteilte einigen Schülern Unterricht im Zeichnen. Der Zeichenlehrer an der Hauptschule, Martin Merk, erstattete deshalb einige Male bei der Schuldistriktsaufsicht die Anzeige, was zur Folge hatte, dass Mayr mit einem sechsstündigen Polizei-Arrest bestraft wurde. Daraufhin besuchte er durch zwei Monate die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien und erhielt schließlich von der Landesregierung die Bewilligung, einzelnen Schülern Privatunterricht im Blumen- und Manufakturzeichnen erteilen zu dürfen166).

Im Jahre 1841 trat an die Stelle des Fachunterrichtes der Klassenunterricht, der sich, wie Direktor Anton Haasbauer 1854 an das Konsistorium berichtete, gut bewährte. Ausgenommen vom Klassenunterricht waren die Gegenstände Religion, Schreiben, Zeichnen und Mess- und Baukunst167).

Wie an allen übrigen Schulen wurden auch an der Hauptschule feierliche Semestralprüfungen abgehalten. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts (1794 und 1795) fanden sie im Sitzungssaale des Rathauses statt. Die nötigen Gerätschaften wie Schulbänke, Tafeln u. dgl. wurden zu diesem Zweck jedes Mal aus der Hauptschule geholt168). Zur Anschaffung von Prämien erhielt die Direktion ein eigenes Pauschale aus dem Schulfonds zugewiesen, das z. B. 1826 mit 30 fl. C. M. und 1850 mit 27 fl. C. M. festgesetzt wurde168). Das jährliche Pauschale zur Deckung der Schulauslagen betrug, um einige Beispiele zu nennen, 1828 100, 1830 120 und 1839 200 Gulden.

Auf Grund eines Erlasses des Unterrichtsministeriums vom 23. März 1855 verordnete 1864 das bischöfliche Konsistorium, dass die Prüfung am Schluss des 1. Semesters ohne jede öffentliche Feierlichkeit abzuhalten sei. Es genüge, wenn die Schüler während der gewöhnlichen Unterrichtsstunden geprüft und die Schulvorstände und Eltern hierzu eingeladen werden170).

Nicht selten kam es vor, dass die Unterrichtserfolge der Haupt- u. Unterrealschule auch von der Landesschulbehörde anerkannt wurden. So heißt es z. B. in einem Bericht der k. k. Statthalterei aus dem Jahre 1856, „daß die Unterrealschule in Steyr nach der Art der Einrichtung der zweiklassigen Unterrealschulen und nach der durchschnittlichen Beschaffenheit der Lehrer an solchen Anstalten zu den besten des Landes gehöre und daß sie in dieser Beziehung mit der in Wels wetteifere“171).

Wie die Staatsbeamten waren auch die Lehrer an den öffentlichen Schulen berechtigt, eine Uniform zu tragen. Die Grundfarbe derselben war dunkelgrün, die des Kragens und der Aufschläge karmelitbraun. Die Uniform zierten silberne Knöpfe und Stickereien. Dazu trug man einen silbernen Degen und silberne Schnallen172).

Im Jahre 1823 wurden durch die Schulbehörde die Feierlichkeiten für den Direktor und die Lehrer, die von den Schülern „durch Ehrenbezeugungen und Auszeichnungen mittels Musiken oder gemalten oder in Kupfer gestochenen Portraits etc.“ veranstaltet wurden, untersagt173).

Eine eigenartige Stellung nahm der Schuldiener ein, besonders in den ersten Jahrzehnten nach der Gründung der Hauptschule. Er war „Gebäudebesorger“ und unterrichtete auch die „kleinsten Schüler“174). War ein Lehrer krank, so wurde er zur Supplierung herangezogen. Allerdings muss bemerkt werden, dass zumeist nur Schulgehilfen die Stelle eines Schuldieners an der Hauptschule erhielten. Im Jahre 1832 fand es die „hohe Landesstelle“ für „unzukömmlich“, dem Schuldiener eine Supplierung zu übertragen175).

 

Lehrkräfte.

  1. a) Direktoren:

Amand Berghofer. Er wurde am 30. Juli 1775 zum Direktor ernannt und war auch Lehrer der deutschen Sprachlehre und der schriftlichen Aufsätze176). Berghofer wurde am 1. Dezember 1745 zu Grein geboren, studierte in Wien und erhielt auf Empfehlung des Fürsten von Kaunitz die Direktorstelle in Steyr. Schon nach vier Jahren verlangte er aus verschiedenen Gründen seine Entlassung. Es ist wohl das seltsamste Entlassungsgesuch, das je geschrieben wurde. Mit den Worten: „Exzellenzien und Gnaden: Ich bitte um die Erlaubnis, daß ich aufhören darf zu sein Ihr gehorsamster Diener Amand Berghofer“ ersucht er um die Enthebung vom Schuldienst. Er folgt einer Einladung des Grafen von Kallenberg nach Muscka in der Oberlausitz, wandert ein Jahr lang in der Schweiz umher und kauft sich dann im Helenental bei Baden mit dem von der Freimaurerloge zur Eintracht geborgten Geld ein Häuschen, dessen straßenseitige Fenster er vermauern ließ. Jeden Morgen trug er seine Kinder zum nahen Bach, um sie zu baden. Sein eigenartiges Leben lockte viele Fremde, besonders aus Wien an. Ein Anerbieten des russischen Admirals Tschernitschef nach Petersburg zu kommen, schlug er aus. Später finden wir Berghofer bei seinem Jugendfreund Poschinger im Bayrischen Wald, dann ein zweites Mal in der Schweiz, ferner in Augsburg und Prag und schließlich wieder in Österreich, wo er als Zensor der aufgehobenen Klosterbibliotheken wirkte. Er starb am 7. Februar 1825 zu Graz. — Seine im Geiste der französischen Aufklärer abgefassten Schriften trugen dazu bei, dass ihn Wieland, mit dem er im Briefwechsel stand, als den „österreichischen Rousseau“ bezeichnete177).

Anton Glas. Von 1775—1779 Lehrer der deutschen Sprachlehre, der schriftlichen Aufsätze, der Anfangsgründe der lateinischen Sprache, der Erdbeschreibung und der Geschichte an der k. k. Normalschule Linz. 1779 wurde er Direktor an der k. k. Hauptschule. Er dürfte, da sich in den Pfarrbüchern der Vorstadtpfarre Steyrdorf keine Aufzeichnungen über ihn finden, nicht im Jahre 1788 gestorben, sondern von Steyr weggekommen sein178).

Thaddäus Plant (Blank), cand jur. 1779 Substitut, dann Lehrer an der k. k. Normalschule in Linz. Im Jahre 1788 wird er in den Schulakten der k. k. Hauptschule als Direktor genannt. Er starb gegen Ende des Jahres 1795179).

Johann Melchior Haichlinger. 1775 bis 1785 Lehrer an der k. k. Hauptschule, 1785—1796 Oberlehrer an der k. k. Mädchenschule Steyr, 1796—1814 Direktor der k. k. Hauptschule180).

Josef Wache. Schulgehilfe an der k. k. Mädchenschule Steyr, dann Gehilfe u. ab 1796 Lehrer an der Hauptschule. Von 1814 bis 1831 Direktor181).

Johann Krumholz. Geboren 1786 zu Bechin in Böhmen. 1810 war er Schulgehilfe an der k. k. Normalschule in Linz, später Lehrer an der k. k. Hauptschule Steyr und war von 1831—1847 Direktor an dieser Schule182).

Anton Haasbauer. Geboren am 17. Jänner 1803 zu Diersbach in Oberösterreich, Lehrgehilfe zu Schardenberg im Innkreis, 1831 Gehilfe, 1832 Lehrer an der k. k. Hauptschule zu Steyr; von 1847—1868 Direktor; 1868 wurde er pensioniert183).

Johann Ev. Karlstätter (Karlstötter). Geboren 1827 zu Hutthurm in Bayern, 1829 kam er nach Österreich. Er wirkte als Katechet an der Pfarrhauptschule Aichet und seit 1864 an der k. k. Hauptschule. Von 1868 bis 1870 war er prov. Direktor. Am 1. April 1876 wurde er Seelsorger an der Strafanstalt Garsten184).

  1. b) Katecheten185):

Johann Georg Müllner 1775—1778. Er erhielt am 10. April 1778 auf die käuflich erworbene Josef Graimaister’sche Behausung samt „Leitgebschafts-Gerechtigkeit“ das Bürgerrecht. Da er auch 5 fl. zur „Würts-Cassa“ erlegte, ist anzunehmen, dass er das Schankgewerbe tatsächlich ausübte und dem Schuldienst entsagte187).

Sebastian Rebholz. Schon 1775 war er an der k. k. Hauptschule: 1781 wird er noch in den Akten erwähnt188).

Josef Purghofer. 1796 erster Lehrer, gestorben 1803189).

Johann Heinrich Riß (Rüß). Von 1758 bis 1782 Stadtschulmeister in Steyrdorf (Sierningerstraße), 1785 kam er an die Hauptschule. „Zur Belohnung der im 55jährigen Lehramte sich erworbenen Verdienste“ verlieh ihm 1812 der Kaiser die mittlere goldene Ehrenmedaille. Riß starb im Mai 1830190).

 

  1. c) Lehrer:

Michael Menzinger. Er wird 1796 in den Schulakten als Lehrer bezeichnet. In diesem Jahre wurde er Oberlehrer an der k. k. Mädchenschule191).

Karl Schmid. Schulgehilfe an der Trivialschule in Aichet, seit 1801 an der Hauptschule. 1803 wurde er Lehrer, unterrichtete Arithmetik, Mechanik, Meß- und Baukunst und war 1809 als Rechnungsführer bei dem 3. Landwehr-Bataillon provisorisch angestellt192).

Franz Kojeder. Geboren 1788 zu Steyr, 1805 kam er als Gehilfe an die Hauptschule. Im Jahre 1831 erhielt er den Schul- und Mesnerdienst zu Schwanenstadt. Er war Leiter der dortigen Schule bis zum Jahre 1868193).

Johann Durst. 1821 wird er in den Akten als Lehrer bezeichnet; er starb 1847194).

Alois Heinzel. Im Jahre 1804 wurde er zu Gutau in Oberösterreich geboren, 1833 kam er an die Hauptschule. Bei den Schulmessen versah er den Organistendienst und verwendete sich besonders für die Verbreitung der Tierschutzidee, indem er durch häufige Belehrungen und Vorträge die Schüler in dieser Hinsicht schulte. 1863 ersuchte er um die Bewilligung zur Erteilung eines Privatmusikunterrichtes. In diesem Jahre dürfte er wahrscheinlich zum Oberlehrer ernannt worden sein. Er wirkte noch an der Bürgerschule und trat 1874 in den Ruhestand195).

Franz Wiesner. Geboren am 7. November 1810 zu Waizenkirchen. Im k. k. Regiment Großherzog Baden diente er als Feldwebel und erhielt am 5. Februar 1838 die erledigte Gehilfenstelle an der Hauptschule, wo er in allen Klassen den Unterricht in Schönschreiben zu erteilen hatte. Vorübergehend versah er nebenamtlich die Stelle eines Hauslehrers im Strafhaus Garsten. Definitiv wurde ihm jedoch dieser Posten, obwohl er sich im März 1854 ernstlich darum bewarb, nicht verliehen. Am 25. Juni 1860 wurde er zum Oberlehrer ernannt, 1870/71 war er noch an der Bürgerschule tätig196).

Josef Sadtler. Er kam aus Prag und erhielt 1847 die „technische Lehrstelle“ an der Hauptschule. Im Jahre 1863 wird er in den Schulakten noch erwähnt197).

Ignaz Stuppöck. 1847 kam er van der Kreishauptschule Ried i. I. an die Hauptschule in Steyr und war Lehrer der grammatischen Fächer. Er starb im Jahre 1859198).

Josef Weiß wird in den Schulakten 1848 genannt. Im Jahre 1859 starb er199).

Ludwig Basica. Unterlehrer an der Normalhauptschule zu Brünn. 1860 wurde er zum Lehrer an der Hauptschule ernannt und dürfte nur kurze Zeit in Steyr gewesen sein200).

Johann Plaichinger. Im Jahre 1860 wurde ihm die grammatische Lehrstelle an der Unterrealschule verliehen. Er kam aus Oedenburg, wo er als „Adjunkt“ an der dortigen Unterrealschule wirkte. 1863 wurde er Lehrer an der Unterrealschule in Wels201).

 

  1. d) Zeichenlehrer („Zeichenmeister“):

Franz Xaver Gürtler. Er stammte aus Wien und wurde mit 1. November 1785 zum Zeichenmeister an der Hauptschule bestellt. Im Jahre 1778 erhielt er das Bürgerrecht auf seine käuflich erworbene Behausung. Gürtler war ein ausgezeichneter Maler. Er malte u. a. 1785 eine Ansicht der Stadt und um 1796 das Hochaltarbild in der Michaelerkirche, das den heiligen Erzengel Michael darstellt. Im Jahre 1787 wurde er von der Landesregierung belobt, weil die Kinder armer Bürger von ihm auch nach der Schulzeit unterrichtet wurden. Hierfür erhielt er auch eine Remuneration von 6 Dukaten. Gürtler wirkte bis zum Jahre 1817 an der Hauptschule202).

Martin Merkh. Vom Jahre 1817 bis zum Jahre 1826 als Zeichenlehrer an der Hauptschule tätig. 1826 wird er Zeichenlehrer an der k. k. Normalschule zu Linz, im Jahr 1849 Lehrer für Zeichnen, Geographie, Geschichte und Technologie an der Unterrealschule, die aus der 4. Klasse der Normalschule hervorging. 1856 trat er in den Ruhestand203).

Johann Löw. 1809—1811 substituierender Zeichenlehrer an der k. k. Normalschule zu Linz, 1811—1825 wirklicher Zeichenlehrer. Im Oktober 1825 kam er an die Hauptschule und unterrichtete an dieser Schule bis zu seinem Tode im Herbst 1842204).

Josef Wurzinger. An der Hauptschule vom Jahre 1843 bis zum Jahre 1865. Er war auch Lehrer an der selbständigen k. k. Realschule und eröffnete 1863 mit Bewilligung des Ministeriums eine Privat-Zeichnungsschule205).

Michael Pühringer. Geboren am 26. Juli 1828 zu Natternbach. Seit dem Jahre 1845 war er als Lehrer tätig und kam am 1. Oktober 1860 als Unterlehrer an die Hauptschule, wo er mit Beginn des Schuljahres 1865/66 den Zeichenunterricht übernahm. Im Jahre 1867 wird er noch in den Schulakten erwähnt206).

 

  1. e) Lehrgehilfen:

Michael Baumgartner 1796—1799; Johann Fabich 1799—1801 (er entsagte dem Schuldienst); Johann Obergruber 1803; Michael Obergruber 1805; Matthias Fuchs 1819—1828; Matthias Bruckner 1826— 1837; Kajetan Prohaska 1839; Anton Krüfta 1847; Josef Auinger 1847; Karl Griesbacher, Musiklehrer 1859/60; Wenzel Salzer, Supplent 1869/70 (geb. 1829 zu Salnau in Böhmen, mit Beginn des Schuljahres 1872/73 wurde er Oberlehrer an der Mädchenvolksschule Berggasse); Ferdinand Edelhart, Supplent 1868—1870 (geb. 1839 zu Linz, er war zwei Jahre Supplent in Wels, wirkte bis 1873 an der Bürgerschule und kam in diesem Jahre als Lehrer nach Eferding, wo er 1930 starb); Karl Petrusch, Turnlehrer 1869/70 (geb. 1832 zu Königsberg in Preußen, im Juni 1871 gab er den Turnunterricht an der Bürgerschule auf)207).

Die k. k. Mädchenschule.

 Diese Schule war im Gebäude der Zölestiner-, bzw. Ursuliner-Nonnen in der Berggasse untergebracht208). Am 20. August 1646 kamen die ersten Zölestinerinnen nach Steyr, bewohnten vorläufig ein Haus, das Kaiserin Eleonora für sie gekauft hatte, und erbauten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Kirche und Kloster. Nach dem großen Stadtbrand im Jahre 1727, der auch diese Bauten vernichtete, wurden sie 1728 wieder neu aufgeführt209).

Als Kaiser Josef II. daranging, die Klöster jener Orden aufzuheben, die sich weder mit dem Unterricht noch mit der Krankenpflege beschäftigten, erfolgte die Umgestaltung des Zölestiner-Ordens zu einem Orden der Ursulinerinnen. Am 3. Februar 1782 schreibt die Priorin Maria Aloisia u. a. an den Landeshauptmann von Oberösterreich: „Zu diesem Ende sind wir entschlossen, den Unterricht der Mäglen nach der vorgeschriebenen Normalart auf unsere Kosten zu übernehmen und wie nun mit diesem unseren Antrag der allhiesige Magistrat und die ganze Stadt ungemein wohl und zwar nach dem Attestat umsomehr zufrieden wären, als dieser normalmühige Unterricht, soviel die Magien anlangt, in hiesiger Stadt noch immer mangelt, also haben wir Eurer Exzellenz die geziemende Anzeige machen und zugleich demütig gehorsamst bitten sollen, daß Hochdieselbe diese unsere Erklärung, welche die Erreichung der allerhöchsten Gesinnung zum Gegenstände hat, gnädig beangenehmen“210).

Am 8. März traf aus Wien folgende Entscheidung ein: „Wenn die Zölestinerinnen zu Steyr für die dortige weibliche Jugend eine öffentliche unentgeltliche Normalschule halten, somit den Ursulinerinnenorden vollkommen annehmen, wozu sie vom Dözesanordinarius sich die Dispensation zu verschaffen hätten, so sollen sie noch ferner beibehalten, im widrigen aber ohneweiters aufgehoben werden“211).

Auf Anraten des Abtes von Garsten, des bischöflichen Kommissärs Engl und des Exjesuiten Anger in Steyr nahmen die Zölestinerinnen die Ordensregel der Ursulinerinnen an. Zum Unterricht der Schwestern wurden zwei Ursulinerinnen aus Linz nach Steyr abgeordnet212).

Die Nonnen widmeten sich nun dem Unterricht der weiblichen Jugend und errichteten zu diesem Zweck 1782 ein eigenes Schulgebäude213). Die Stadtgemeinde spendete hierzu einen Beitrag von 1000 Gulden213). Aus der Schule in der Sierningerstraße in Steyrdorf, die, wie bereits erwähnt, in diesem Jahre aufgehoben wurde, erhielten die Ursulinerinnen mit Bewilligung des Rates Bänke und andere Schulgeräte214).

Von den 32 Nonnen waren acht zum Lehramt befähigt, einschließlich der Strickmeisterin M. Scholastika. Schwester Nepomucena war besonders tüchtig im Schreiben und Rechnen.

Im Jahre 1784 war jedoch ein Teil der Nonnen mit dem Ursulinerinneninstitut unzufrieden, ferner fehlte das Geld zur Aufnahme neuer Lehrerinnen. Dies führte schließlich dazu, dass am 21. März 1784 von der geistlichen Hofkommission die Aufhebung des Klosters „wegen unzulänglichen Vermögens“ beantragt wurde. Den Unterricht der Mädchen sollten weltliche Schulmeister übernehmen. Da der Kaiser den Antrag der Hofkommission genehmigte, wurde am 1. Juni 1784 unter Kommissär Eybel das Kloster aufgehoben. Von den Schwestern erklärten sich fünf zur vorläufigen Weiterführung des Unterrichtes bereit. Später traten sie bei den Ursulinerinnen in Linz ein. Vorderhand blieb auch die Schulpräfektin des Linzer Ursulinerinnen-Institutes noch in Steyr. Eine gewisse Anna Maria Sieghartnerin, die Aufnahme im Orden finden wollte, unterrichtete nur gegen Kost durch zwei Jahre. Für ihre Arbeit erhielt sie eine Remuneration von 100 Gulden. Der Katechet Josef Pönhofer übersiedelte nach Linz. Später wurde er in Steyr Benefiziat216).

Das eingezogene Klostervermögen wurde laut a. h. Entschließung vom 11. Juni 1784 (Hofkanzleidekret vom 18. November 1784) dem Religionsfonds überwiesen217), aus dem die Lehrkräfte besoldet wurden.

Die Übernahme des Unterrichtes durch weltliche Lehrer lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Wahrscheinlich erfolgte sie 1785.

Die Nachrichten über den Schulbetrieb sind äußerst spärlich. Anfangs war die Schule dreiklassig. Seit 1840 wurde die 1. Klasse in zwei getrennten Abteilungen geführt. Im Jahre 1856 wurde sie vierklassig, da die Anfangs- oder Elementarklasse (1. Klasse, untere Abteilung) in die erste Klasse umgestaltet wurde. Die Mädchenschule, die unter der Leitung des Oberlehrers Halbmayr zur Musterschule erhoben wurde, stand nun im Range einer Hauptschule218).

Wegen Raummangel konnten 1831 nur jene Mädchen untergebracht werden, die zur Trivialschule am Berg eingeschult waren. 1834 wird berichtet, dass dem Nähunterricht zumeist nur schulentlassene Mädchen beiwohnten219).

Angaben über den Schülerstand fehlen fast gänzlich. Im Jahre 1826 wurde die Schule von rund 200 Mädchen besucht. 1846/47 waren es 266 und 1848 betrug die Zahl der Schülerinnen 304.

Als 1870 die neuen Schulgesetze in Wirksamkeit traten, wurde die k. k. Mädchenschule in eine fünfklassige Mädchenvolksschule umgestaltet220).

 

Lehrkräfte.

  1. a) Oberlehrer:

Melchior Haichlinger. 1785—1796.

Michael Menzinger. 1796—1826. Geboren 1744, war 1779 Schulgehilfe an der k. k. Normalschule in Linz und Lehrer an der k. k. Hauptschule in Steyr. Im Jahre 1796 wurde er Oberlehrer an der k. k. Mädchenschule, trat 1826 in den Ruhestand und starb im nächsten Jahre221).

Johann Ev. Halbmayr. 1826—1853. Geboren 1795 zu Aschbach in Niederösterreich. Mit 18 Jahren trat er in Oberösterreich den Schuldienst an. Er war Gehilfe an der Kapuzinerviertelschule in Linz und wurde 1826 zum Oberlehrer ernannt. Er erteilte auch Unterricht in der französischen Sprache und genoss in Steyr große Achtung. Am 16. Jänner 1853 ereilte ihn der Tod222).

Philipp Zittert. 1853—1872. Er wurde 1810 zu St. Oswald im Mühlviertel geboren. 1838 war er Schulgehilfe in Waizenkirchen, 1843 erster Gehilfe an der Stadtpfarr- oder Wagschule zu Linz. Im Juni 1853 wurde er Oberlehrer, 1871 erhielt er den Direktortitel und trat mit Ende des Schuljahres 1872 in den Ruhestand. Zitterl erwarb sich besondere Verdienste durch die Anlage einer Schülerbibliothek an der Mädchenschule223).

 

  1. b) Lehrer:

Franz Schoiber. 1799—1807.

Josef Weber. Er wird 1807 als Lehrer erwähnt. Im Jahre 1811 wurde er an der Trivialschule in Ennsdorf angestellt224).

Josef Almer. 1810 Schulgehilfe in Aichet, 1811 an der Mädchenschule. Er starb 1847 im 61. Lebensjahre225).

Gottlieb AImhofer. Geboren 1796 zu Nußbach im Traunkreis, kam am 6. Dezember 1830 an die Mädchenschule und trat 1872 in den Ruhestand. Er war ein pflichteifriger Lehrer und wurde mit dem goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet226).

Michael Sommer. Schulgehilfe in Steyrdorf und Aichet, 1844 Lehrer an der Mädchenschule. Im Jahre 1878 wurde ihm das silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen, 1879 ging er in den Ruhestand227).

Josef Ganselmayr. Schulgehilfe in Wels, 1848 Lehrer an der Mädchenschule, 1862 Schullehrer in Lausa228).

 

  1. c) Gehilfen:

Josef Wöß, 1792; Johann Fabich (er wird 1795 an der Mädchenschule erwähnt, 1799 kam er an die Hauptschule); Ignaz Böheim, 1795 zweiter Gehilfe; Johann Grantl, um 1805; Josef Schwedianer, Schulgehilfe in Aichet, 1810—1822 an der Mädchenschule (er entsagte wegen Krankheit dem Schuldienst); Kaspar Hrab, geb. 1788 (1825 an der Mädchenschule erwähnt, 1830 Lehrer in Waldhausen); Franz Sahan, 1827; Kajetan Prohaska, geb. 1810 zu Eberstallzell (1838 Schulgehilfe an der Stadtpfarr- oder Wagschule in Linz, 1840—1844 an der Mädchenschule, hernach an der Normalschule in Linz, 1848 an dieser Schule stabiler Lehrgehilfe, 1856 Oberlehrer, 1867 pensioniert)229); Leopold Hell (Unterlehrer in Sierninghofen, 1853 an der Mädchenschule, dann Lehrer in Enns); Wenzel Nodes (1862 an der Mädchenschule, 1863 Lehrer in St. Wolfgang); Anton Ehrenecker, geb. zu Kirchberg im Hausruckviertel (Lehrer in Ried bei Mauthausen, St. Florian und Enns, 1863—1868 an der Mädchenschule, gest. 1868); Josef Markut (1868—1870 Supplent, er kam an die Knaben-Volks- und Bürgerschule in Steyrdorf, 1873 Lehrer in Braunau)230).

 

  1. d) Handarbeitslehrerinnen („Strick- u. Nähmeisterinnen“):

Anna Maria Haichlinger, 1795; Theresia Schmid, 1795; Theresia v. Radler, 1804; Anna Menzinger, um 1805, 1827; Elisabeth Menzinger, 1812, 1838; Theresia Halbmayr, 1827, 1869; Karolina Mayr, 1869; Maria Mayr, 1869231).

Trivialschulen.

 

  1. Die Stadtpfarrschule am Berg (Berggasse).

 

Die heute einwandfrei festgestellt ist, war diese Schule im 15., 16. und 17. Jahrhundert im Hause Berggasse 46 untergebracht232). Wahrscheinlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde sie in das Gebäude Berggasse 42 verlegt, das 1787 von der Stadt um 600 Gulden erworben wurde233). Für den Unterricht stand nur ein Lehrzimmer zur Verfügung, das in das angrenzende Organistenhaus hinüberreichte234).

Im Jahr 1833 sollte die Schule aufgelassen werden, was jedoch die Landesregierung nicht bewilligte235).

Als 1851 der Statthalter von Oberösterreich die städtischen Schulen besichtigte, „wurden die Schullokalitäten bei der Schule am Berg und bei jener in Ennsdorf für die Bedürfnisse und den Zweck des Schulunterrichtes ungenügend befunden“236). Vorläufig geschah jedoch nichts zur Beseitigung dieser Übelstände. Erst im Jahre 1854 wurden Beratungen in dieser Angelegenheit gepflogen. Der Statthalter wünschte den Bau eines neuen Schulhauses in Ennsdorf, der Gemeinderat jedoch wollte die alten Schulhäuser (Berggasse und Ennsdorf) durch Stockwerke vergrößern237). Auch trug man sich mit dem Plan, die Bergschule allein zu erweitern, um in diesem Gebäude die Schüler der Ennsdorfschule unterbringen zu können. Das Ergebnis dieser Beratungen war der Bau eines Schulhauses in Ennsdorf (1855/56). An der Bergschule blieb bis 1860 die Sache beim Alten. In diesem Jahr beantragte der Gemeinderat, da die Bergschule überfüllt war, die Schule in Ennsdorf aber wenig Kinder besuchten, die Vereinigung der Schule am Berg mit jener in Ennsdorf238). Dies führte, ähnlich wie im Jahre 1854, zu zahlreichen Verhandlungen. Auch Adalbert Stifter erstattete Vorschläge239). Gegen den Antrag der Stadtobrigkeit sträubte sich nicht nur die Statthalterei, sondern auch das Konsistorium240). Bedeutete doch die Aufhebung der ältesten Stadtschule für die emporstrebende Stadt einen gewaltigen Rückschritt. Nach weiteren Unterhandlungen gab schließlich am 23. März 1861 die Statthalterei die Zustimmung zur vorläufigen Einstellung des Unterrichtes an der Bergschule241). Der Lehrer an dieser Schule, Franz Xav. Kuhn, übersiedelte daher schon am 8. April mit 114 Kindern nach Ennsdorf242).

An der Pfarrschule am Berg wurde kein Unterricht mehr erteilt. Das Schulgebäude bezog bis zum Jänner 1862 ein Teil der Mannschaft des Wach-Detachements zu Garsten. Im Jahre 1863 wurde es für Wohnungen eingerichtet und am 26. April 1869 an Cäcilia Grubmüller im Lizitationswege um 3400 Gulden verkauft243).

 

Schulmeister:

Ignaz Kazler (Katzler) wird schon 1774 an der Bergschule genannt. Nach längerer Krankheit starb er 1793.

Christian Michel. Schulmeister von 1793—1796. Eine Zeitlang versah er neben dem Schuldienst das Amt eines Kassaschreibers. Über Aufforderung des Magistrats musste er eine von den beiden Stellen zurücklegen. Er entsagte daher 1796 dem Schuldienst.

Adalbert Keindl. Im Juli 1793 legte er die Lehramtsprüfung ab. Anlässlich seiner Bewerbung um den Schuldienst am Berg im Jahre 1796 musste er sich beim hiesigen k. k. Kreisamte neuerlich einer Prüfung unterziehen, die er auch „größtenteils“ bestand.

Kajetan Baumgartner. Er wird 1803 erwähnt. Im August 1807 wurde er zum Lehrer in Tarsdorf ernannt244).

Franz Schoiber. Er wirkte als Schulgehilfe im Jahre 1797 durch sechs Monate an der Pfarrschule Behamberg und zweieinhalb Jahre an der Pfarrschule in Großraming. Am 28. August 1799 wurde er Lehrer an der Mädchenschule, 1807 Schullehrer an der Bergschule. Während seiner Dienstzeit sank die Schülerzahl an dieser Schule von 100 auf 60 herunter, „wovon der Grund wahrscheinlich seine zugenommene Taubheit und der Umstand war, daß die Schoiber’schen Eheleute überhaupt nicht allerdings beliebt waren.“ Schoiber erhielt im Juli 1829 den Schul- und Mesnerdienst zu Ternberg245).

Stephan Josef Willner. Geboren am 15. 12. 1806, gestorben am 10. 8. 1885. Er wirkte als Schulgehilfe und Provisor (1826) an der Schule in Aichet. Von 1829—1836 war er Provisor an der Bergschule. Im Oktober 1836 verzichtete er auf den Schuldienst und erhielt eine fixe Anstellung beim Magistrat Steyr. Hier wirkte er als Distrikts-Aktuar, Polizeikommissär, Stadtkassier und ab 1876 als Kassendirektor. Am 10. Dezember 1876 wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Willner, „ein hervorragend befähigter Beamter“, verzeichnete die wichtigsten Stadtereignisse vom 1. Jänner 1839 bis zum März 1885246).

Josef Schiefermayr. Er wurde 1807 zu Wolfern geboren und war seit dem Jahre 1822 im Schulamt tätig. Am 4. November 1836 trat Schiefermayr, der Schulgehilfe an der Pfarrschule zu Waldneukirchen war, seinen Dienst als Provisor an der Bergschule an. Ihm werden „besonderer Fleiß“ und „ausgezeichnete Geschicklichkeit im Wochen- und Sonntagsunterrichte“ nachgerühmt. Er war besonders gut ausgebildet in der Harmonie- und Generalbasslehre und zeigte „sehr empfehlenswerte Kenntnisse“ auch in der „Vokal- und Instrumentalmusik, namentlich im Baßgesange, dann auf der Violine, dem Violone, dem Horne und der Trompete“247).

Franz Xav. Kuhn. Von 1842—1861 Schullehrer an der Bergschule. An der Stadtpfarrschule am Berg waren keine Schulgehilfen angestellt.

 

Die Vorstadtpfarrschule248) bzw. Pfarrhauptschule in Aichet.

Vor dem Jahre 1783 war die Schule in einem gemieteten Lokal untergebracht, und zwar im Hause Nr. 87 der Sierningerstraße, (C.-Nr. 499)249). Schon im Jahr 1780 wurde die Errichtung eines Schulhauses in dieser Ortschaft vom Rat geplant. Die Ratsprotokolle berichten nämlich von einem Kostenüberschlag in der Höhe von 378 Gulden zur Erbauung eines neuen Schulhauses in Aichet250). Zwei Jahre später kaufte die Stadt vom Besitzer des Aichet-Schlösschens, Freiherrn von Riesenfels, einen Grund zum Bau eines Schulhauses251) und erhielt hierzu von der „hohen Landesstelle“ auch die Baubewilligung252). 1783 wurde das Schulgebäude, das in der Sierningerstraße Nr. 69 (C.-Nr. 373) erbaut wurde253) fertiggestellt. Da die Schülerzahl beständig zunahm, musste aber schon im Jahre 1787 das Schulhaus um ein Stockwerk vergrößert und ein zweites Lehrzimmer errichtet werden254). Es hatte eine recht freundliche Lage, wurde aber in den folgenden 40 Jahren sehr baufällig. Der Schliergrund, auf dem es stand, sowie die mangelhaften Fundamente bewirkten langsame Senkungen der Hauptmauern255). Außerdem waren die Klassenzimmer nicht groß genug, um den vielen Schülern genügend Raum zu gewähren. So waren z. B. 1826 in jeder Klasse 110—125 Schüler256). Auf Grund dieser Zustände verlangten Schul-Distriktsaufseher Dechant Plersch257) und Vorstadtpfarrer Johann Fuhrmann im genannten Jahre dringend den Bau eines neuen Schulhauses im sogenannten Bruderhausgarten neben der Sierningerstraße258). Es geschah aber in dieser Angelegenheit in den folgenden Jahren nichts, obwohl der damalige Schulmeister Jakob Jrk 1834 den Magistrat auf die Baufälligkeit des Schulgebäudes aufmerksam machte. Durch die anhaltenden Regengüsse in den Monaten Juli, August, November und Dezember 1833 und auch noch im Jänner 1834 drohte das Gebäude einzustürzen259).

Ernstlich wurde die Sache aber erst im Jahre 1838 in Angriff genommen. Die neue Schule sollte an der Stelle des Ernst’schen Hauses, damals Aichet Nr. 21, erstehen260). Zu diesem Zweck vertauschte die Stadt das bestehende Schulhaus mit dem Haus der Anna Ernst. Einige Magistratsmitglieder waren nicht nur gegen die Lage des Schulhauses261), sondern auch gegen diesen Tausch, weil dadurch den Ernst’schen Erben262) „einige Hundert Gulden mit Gewalt in die Tasche geschoben“ würden263). Das Haus der Anna Ernst war nämlich „eine schlechte kleine Hütte mit ebenso schlechtem Garten- grunde“264). Im Tauschvertrag, der am 19. März 1839 abgeschlossen wurde, bekam Anna Ernst auch für den Entgang des Wohnzinses und der Gartenerträgnisse jährlich 50 fl. C. M. aus der Schulkonkurrenz zugesichert265).

Die Bauarbeiten wurden im Lizitationsweg vergeben. Drei Bauunternehmer aus Urfahr-Linz, Matthias Pikisch, Maurermeister, Franz Lugmayr, Zimmermeister, und Johann Bruckmüller, Bauunternehmer, erstanden am 5. März 1840 den Bau um 6898 fl. C. M.266). Im Herbst des Jahres 1841 war das Gebäude soweit fertig, dass am 1. Oktober mit dem Unterricht begonnen werden konnte267). Die gesamten Baukosten beliefen sich auf 6904 fl. C. M. W. W., die von der Baukonkurrenz (Patron, Grundherrschaften und Gemeinden) bestritten werden mussten268).

In diesem Jahr erfolgte die Aufhebung der Trivialschule in Steyrdorfs (Gleinkergasse). Die Kinder dieser Schule wurden der neuen Schule in Aichet zugewiesen, wo daher ein drittes Klassenzimmer eröffnet wurde269).

Das neue Schulgebäude zeigte verschiedene Mängel. Vor allem fehlte der für ein Schulhaus so notwendige Brunnen, es gab keine Feuerlöschrequisiten, das Dach und die Dachfenster waren nicht wasserdicht usw.270). Noch größere Fehler aber wies der Bau selbst auf. Dadurch, dass das Gebäude nicht genügend fundamentiert war, zeigten sich schon in kurzer Zeit die verschiedensten Baugebrechen, schon nach fünf Jahren, 1846, war eine Zimmerdecke dem Einsturz nahe271). In den Fünfzigerjahren und 1863 und 1867 musste das Gebäude mit Mauerschließen gesichert werden. Diese Reparaturen kosteten der Gemeinde um 1870 schon über 8000 Gulden272).

Aus Anlass der Geburt des Kronprinzen fasste die Stadtgemeinde am 31. August 1858 den Beschluss, die Vorstadtpfarrschule in Aichet zur Pfarrhauptschule zu erheben und die daraus entspringenden Mehrauslagen von jährlich 600 Gulden zu tragen273). Mit Statth.-Erl. v. 30. 9. 1859, ZI. 13221, wurde diese vierklassige Pfarrhauptschule für beide Geschlechter genehmigt274). Sie bestand bis zum Jahre 1870.

Über die Schulverhältnisse in Aichet berichtet in einem Ansuchen 1795 der Schulmeister Josef Wöß. Im Winter besuchten oft kaum 20 Kinder die 1. Klasse, da die Eltern „aus Mangel an Kleidung oder wegen weiter Entfernung nicht vermögend“ waren, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Das Schulgeld betrug daher manche Woche nicht einmal 1 fl. 30 kr. „Wegen weiter Entlegenheit von der Stadt“ hatte der Schulmeister auch keinen Nebenverdienst durch „Hausinstruktionen“275).

Am 4. und 5. Mai 1809 wurde die Schule von französischen Soldaten besetzt, wodurch dem damaligen Schulmeister Josef Wöß ein Schaden von 90 fl. 3 kr. zugefügt wurde. Im März 1811 erhielt er vom Magistrat diesen Betrag vergütet276).

Im Jahre 1827 wurden zur Aichet-Schule 26 Häuser der Ortschaft Gründberg, Gemeinde Sierning, eingeschult277).

Durch das Brandunglück im Mai 1842 wurden die Schulgeldeinnahmen des Lehrers geschmälert, da ein Teil der Bevölkerung verarmte und daher das Schulgeld nicht bezahlen konnte278).

Im Jahr 1846 bezog die Schule aus der Zwirtmayr’schen Stiftung die ersten Interessen. Bis zum Jahre 1870 erhielt sie aus dieser Stiftung einen Betrag von 295 fl., der zumeist zur Anschaffung von Schuhen für Armenschüler Verwendung fand.

Frau Josefa Werndl übergab dem Oberlehrer 1865 eine National- Anlehens-Obligation pr. 120 fl. C. M. Die Zinsen dienten zum Ankauf von Schulprämien279).

 

Lehrkräfte.

Im Jahre 1774 wirkte an dieser Schule Johann Michael Wagner als Schulmeister. Er heiratete 1753 die Witwe seines Vorgängers Karl Wilhelm280). In den letzten Jahren seiner Dienstzeit war die Schulbehörde mit ihm nicht zufrieden. Am 18. Mai 1788 richtete der Magistrat an ihn folgendes Schreiben: „Es sind wider denselben bei dem Magistrat die Beschwerden angebracht worden, dass er sich unterfange, von den Kindern noch ein Holzgeld anzunehmen, unerachtet er diesfalls von der Stadtkasse eine hinlängliche Entschädigung erhält, auch wurde wider denselben die Anzeig gemacht, dass er, sein Weib und sein Gehilf sich den sträflichen Unfug erlauben, von den Kindern ein Bundgeld anzunehmen und jene Kinder, die ihm keines bringen, schlechter als andere zu halten; im weiteren, daß er sogar manchmal in Wirtshäusern auf Rechnung solcher Eltern, die ihre Kinder in seine Schule schicken, trinke und die Zech auf ihren Namen schreiben lasse“. Für diesmal will der Magistrat diese Anschuldigungen nicht untersuchen, er warnt aber Wagner nachdrücklichst, sich „von allen seiner Ehre nachteiligen Dingen“ gewissenhaft zu enthalten, da er bei ferneren Anzeigen dementsprechend bestraft oder gar seines Dienstes enthoben würde. Zum Schluss wird er noch erinnert, „daß er sich und sein Gehilf des vielen und durch die Schulgesetze verbotenen Schlagens der Kinder enthalten solle“281).

Zu Beginn des Jahres 1792 war Wagner schon sehr gebrechlich und fast erblindet. Es nimmt daher nicht wunder, wenn anlässlich der Visitation im März die Schule in einem schlechten Zustand vorgefunden wurde282) und auch die Eltern über die geringen Unterrichtserfolge Wagners sich beklagten283). Der Magistrat versetzte ihn daher in den Ruhestand. Am 1. September 1792 kam Wagner samt Frau ins städtische Bürgerspital, wo beide „die für sie aufbewahrten zwei leeren Pfründen“ erhielten284).

Der Nachfolger Wagners war Josef Wöß. Er war der Sohn des Schulmeisters Bernhard Wöß in Steyrdorf. Im Jahre 1776 wurde er an der k. k. Normalschule in Linz „geprüft“. Da sein Vater schon sehr alt war, richtete er an der Steyrdorferschule in der Gleinkergasse die „neue Normallehrart“ ein285). Von 1785 bis 1792 war er Lehrer an der k. k. Mädchenschule, von 1792 bis 1816 Schulmeister in Aichet.

Die Leitung der Schule übernahm 1816 Sebastian Greizinger (auch Kreizinger). Er kam aus Sierninghofen, wo er Schulgehilfe war. Nach neunjähriger Tätigkeit wurde er Ende 1825 wegen „Unwissenheit, Nachlässigkeit, Rohheit, Zorn, Trunkenheit und ungeachtet wiederholten Ermahnungen, Warnungen und Drohungen fortdauernden Unverbesserlichkeit“ aus dem Schuldienst entlassen286).

Von den neun Bewerbern, die 1826 um die Stelle in Aichet einreichten, wurde auf Grund einer Bittschrift der Viertelmeister und Bürger der Ortschaften Wieserfeld, Bei der Steyr und Aichet Jakob Jrk zum Schullehrer ernannt. Am 19. April 1798 wurde er zu Schönau im Mühlviertel geboren, war durch fünf Jahre Schulgehilfe (zwei Jahre in Schönau, 1816—1818; drei Jahre in Aichet, 1818—1821) und seit 1822 Schullehrer an der Trivialschule in Steyrdorf287). Als im Jahre 1859 die Schule in Aichet zur Pfarrhauptschule erhoben wurde, erhielt Jrk den Titel „dirigierender Oberlehrer“; von der Ablegung der Hauptschullehramtsprüfung war er dispensiert288). Er wurde 1863 mit vollem Gehalt pensioniert und erhielt im Jahre 1864 in Würdigung seiner 45jährigen eifrigen und erfolgreichen Dienstleistung das goldene Verdienstkreuz mit der Krone289). Seine Dekorierung erfolgte im Rathaussaale durch Dechant und Schul-Distriktsaufseher Alois Zweythurm. Lehrer Wenhart verfasste anlässlich dieser Feier ein Gedicht, das von Josef Gilhofer vertont und von der Steyrer Liedertafel wirkungsvoll vorgetragen wurde. Oberlehrer Jrk starb am 22. April 1865. Er war nicht nur ein pflichteifriger und tüchtiger Lehrer, sondern auch ein geschickter Mechaniker. „Hauptsächlich befaßte sich derselbe in seinen freien Stunden mit der Verfertigung von Elektrisiermaschinen und verdiente damit sowie auch durch das Elektrisieren vieler, teilweise sogar von Aerzten ihm anempfohlener Patienten viel Geld“. Seine Frau Juditha erteilte bis zum Jahre 1858 Unterricht in den weiblichen Handarbeiten290).

Zufolge einer von der gesamten Bürgerschaft an den (Gemeinberat gerichteten Petition wurde Wenzel Wenhart vom Gemeinderat einstimmig dem Konsistorium zu Linz im Jahre 1863 für die erledigte Oberlehrerstelle präsentiert und in dieser Eigenschaft auch von der k. k. Statthalterei im November 1863 bestätigt291). Wenhart wurde am 24. September 1834 zu Althütten, Bezirk Krumau in der Tschechoslowakei, geboren, war von 1853 bis 1854 als Unterlehrer in Diersbach und Enzenkirchen tätig und kam am 10. Oktober 1854 als Unterlehrer an die Vorstadtpfarrschule in Aichet. Von 1860 bis 1875 war er nebenamtlich Lehrer an der Kinderbewahranstalt. Am 23. Dezember 1903 trat er nach fünfzigjähriger Dienstzeit in den Ruhestand. Wenhart, der vom damaligen Bezirksschulinspektor Realschuldirektor Josef Berger als der „hervorragendste Volksschullehrer Steyrs“ bezeichnet wurde292) und auch als Dichter und Sänger bekannt war, zählte zu den angesehensten und beliebtesten Persönlichkeiten der Stadt. Seine verdienstvolle Tätigkeit aus dem Gebiet des Schulwesens und auch im öffentlichen Leben wurde mehrfach ausgezeichnet. So wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Steyr verliehen und ihm der Titel „Schuldirektor“ zuerkannt. Am 13. November 1912 verschied dieser edle Schulmann nach längerem Leiden hochbetagt zu Steyr293).

Als Schulgehilfen, bzw. Unterlehrer waren an dieser Schule tätig: Ferdinand Reiher, 1790; David Thür, 1792; Michael, 1794; Karl Schmid, 1801; Josef Almer, 1810; Johann Redl, 1816; Josef Schmedianer, 1816; Alois Seiler, 1822, Stephan Willner, 1822—1828; Franz Kuhn, 1826; Karl Bochimus, 1829; Josef Schiefermayr, 1830—1833; Christian Hübl, 1833—1839; Domitian Reiter, 1839; Ignaz Kaiser, 1840—1841 (er kam an die Schule Großraming); Franz Kuhn, 1841; Michael Sommer, 1841—1844; Karl Deisenhammer, 1842; Matthias Wageneder, 1843—1852 (geboren 1813 zu St. Marienkirchen, seit 1835 in Steyr, im Jahre 1841 war er Schulgehilfe in Ennsdorf, als Nebengeschäft besorgte er die Schreibgeschäfte in der Leopold Werndlschen Fabrik); Ferdinand Peßler, 1846; Franz Peßl, 1847; Engelbert Siegt, 1848; Franz Schulz, 1849—1860 (von 1850 bis 1860 war er auch zugleich Lehrer an der Kinderbewahranstalt); Johann Mauritz, 1852—1854; Wenzl Wenhart, 1854—1863; Ignaz Schmied, 1860—1870 (bis 1874 war er Lehrer an der Mädchenvolksschule Aichet und kam im April dieses Jahres an die Knabenvolksschule): Johann Kölbl, 1860—1870 (Lehrer an der Mädchenvolksschule bis 1873); Josef Fürböck, 1863—1870 (dann Lehrer an der Mädchenvolksschule Aichet bis 1873)294).

 

Die Trivialschule in Steyrdorf (Gleinkergasse).

 

Wie bereits berichtet, bestanden in diesem Stadtteil zur Zeit der Theresianischen Schulreform zwei Schulen, eine in der Sierningerstraße und eine in der Gleinkergasse. Während die Aufhebung der ersteren schon 1782 erfolgte, bestand letztere bis zum Jahre 1841.

Die Trivialschule in der Gleinkergasse besaß kein eigenes Gebäude, sie war stets in gemieteten Lokalen untergebracht, und zwar ursprünglich im Hause des Schulmeisters Bernhard Wöß295). Das Lehrzimmer war aber durchaus nicht zweckentsprechend. 1788 berichtete Schulaufseher A. Schollmann an den Magistrat, dass im genannten Schulzimmer kaum die Kinder einer Klasse unterkommen könnten, „obschon sie auf der Erde um den Ofen herumsitzen und stehen, welches für den Unterricht gewiß nachteilige Folgen nach sich ziehen muß, die man um so mehr abzuwenden hat, als außer diesen die Kinder dieser Schule recht viele Fähigkeit besitzen und über die Erwartung gut unterrichtet sind“296). Im gleichen Jahr wurde daher im sogenannten Zeller-Haus (damals Steyrdorf Nr. 44), das direkt an das Haus des Schulmeisters Wöß angrenzte, ein zweites Lehrzimmer um den jährlichen Zins von 36 fl. gemietet. Dieser Raum war nur durch eine Wand vom Lehrzimmer des Bernhard Wöß getrennt. Damit nun der Schulmeister beide Klassen gleichzeitig überwachen konnte, wurde durch eine Tür die Verbindung zwischen den beiden Schulräumen hergestellt297).

Als im Jahr 1821 der Schulmeister Georg Thomas Schrämet starb, sollte die Schule, da sie nur von 62 Schülern besucht wurde, ausgehoben werden. Die Witwe des Schulmeisters, Elisabeth Schramek, bat in einem Gesuch das Konsistorium, die Schule nicht aufzuheben, sondern ihr den Schuldienst gnädig zu verleihen und ihr einen Gehilfen beizugeben, mit dem sie sich in Zukunft, um nicht mit ihren zwei Knaben unversorgt bleiben zu müssen, verehelichen könne298).

Die Schule wurde aus verschiedenen Gründen auch nicht aufgehoben, aber im folgenden Jahr in das Haus der Viktoria Diltschin verlegt (damals Steyrdorf Nr. 36)299). Diese vermietete im ersten Stock ihres Gebäudes ein Zimmer für Schulzwecke um den jährlichen Zins von 25 fl. C. M. und Befreiung vom Militärquartier300).

Die große Zahl der Schüler führte schon im Jahre 1823 zur Eröffnung eines zweiten Schulzimmers, das der Magistrat im Hause des Josef Kemmetmüller (damals Steyrdorf Nr. 35)301) mietete. Dem Schullehrer Jakob Jrk wurde der Gehilfe Franz Xav. Kuhn beigegeben302).

Die Lage der Schulräume war jedoch sehr ungünstig, da in der Gleinkergasse, wo stets reger Fuhrwerksverkehr herrschte (Straße nach Linz), der Straßenlärm besonders arg war. Außerdem war der Besitzer des Hauses Nr. 35, in dem die zweite Klasse untergebracht war, ein „sehr roher Mann“, der schon mehrmals bei jeder Kleinigkeit den Kindern drohte, „er werfe sie samt dem Lehrer und den Lehrer samt den Kindern hinaus“. Ein ähnliches Benehmen zeigten auch die Wohnparteien in den beiden Häusern. Dechant Plersch wollte daher schon 1826 den Bau eines geräumigen Schulhauses anstatt der Schulen in Aichet und Steyrdorf303).

Im Jahre 1829 hatte der Magistrat abermals die Absicht, die Steyrdorfer Schule aufzuheben. Er war der Meinung, „daß bei dem Bestehen einer k. k. Hauptschule und einer besonderen Mädchenschule vier Stadtschulen überdies noch für Steyr im Verhältnis mit der Stadt Linz zuverlässig zu viel sein dürften, und daß die Steyrdorfer Schule füglich eingehend gemacht werden könnte, in dem die nahe gelegene Hauptschule durch die bedeutend großen Lehrzimmer hinlänglich Raum faßt, um die Kinder von Steyrdorf aufzunehmen, überdies für diese Schule kein eigenes Schulhaus bestehe, sondern für die in zwei Häusern befindlichen Schulzimmer und die Wohnung für den Lehrer und Gehilfen der Mietzins bezahlt werden muß“304).

Erst mit Ende September 1841, also nach Fertigstellung des Schulhauses in Aichet, wurde die Trivialschule in Steyrdorf geschlossen305).

 

Schulmeister.

Bernhard Wöß, 1758—17903306).

Georg Thomas Schramek, 1790—1821. Er war bereits als Lehrer „bei der Frauen Wössin im Dienste“. Weil er sich verpflichtete, die Witwe seines Vorgängers zu ehelichen, wurde er vom Magistrate für diese Schulmeisterstelle vorgeschlagen. Schramek überreichte ein Zeugnis der k. k. Hauptschuldirektion zu Krumau vom 12. 8. 1785, wo er sich einer Prüfung aus dem Lese-, Schreib- und Rechenfache, wie auch aus der Rechtschreibung und dem Katechisieren unterzog und daher imstande war, „an einer Trivialschule vorschriftsmäßig zu lehren“. Eine weitere Prüfung musste er in Steyr am 1. Juli 1790 ablegen. Schramek starb im Februar 1821307).

Franz Wohlfartsberger, 1821—1822; Schulprovisor308).

Jakob Jrk, 1822—1826309).

Franz Xav. Kuhn, 1826—1841; Schulprovisor310).

 

Schulgehilfen.

Franz Xav. Kuhn, 1823—1828; Josef Hübl, 1826—1834 (Provisor in Kleinreifling, 1823—1826 Schulgehilfe in Ennsdorf, 1834 kam er zur Lambergschen Herrschaft in Steyr); Michael Sommer311).

 

Die Trivialschule in Ennsdorf.

 

Im 18. Jahrhundert befand sich diese Schule in einem gemieteten Raum, und zwar in einem Gebäude des bürgerlichen Braumeisters Ignaz Höller. Dies geht hervor aus der Anklageschrift des Schulmeisters Franz Josef Anton Weber gegen den Stadtschulmeister Ignaz Kazler vom 31. 7. 1787. Darin findet sich folgende Stelle: „Da nun in dieser dem Herrn Höller bürgerlichen Bräumeisters angehörigen Nebenbehausung in welcher schon gegen hundert Jahr die Schul in Ennsdorf gepflogen“. Das Schulzimmer gehörte zur Wohnung des Lehrers312). Der Schulmeister Weber war damals schon 74 Jahre alt und taub. Die Zahl der schulbesuchenden Kinder wurde stets geringer. Die Folge war, dass die Schule laut Landesregierungs-Verordnung vom 6. August 1787 aufgehoben wurde. Die von Weber „ex fundo domestico von der Stadt Steyr bisher jährlich bezogenen 30 Gulden“ wurden dem Schulmeister in Aichet zur Haltung eines Gehilfen angewiesen313). Die Schulbänke gab man im März 1788 in das neu eingerichtete Lehrzimmer der Schule in Steyrdorf314).

Es vergingen nicht drei Jahre und der Ruf nach einer eigenen Schule in Ennsdorf wurde laut. Schon am 20. Februar 1790 verlangte die Ennsdorfer-Gemeinde vom Magistrat die Errichtung einer Schule und die Holz- und Wohnungsbewilligung für einen Schulmeister. Das Ansuchen wurde damit begründet, dass ungefähr hundert Jahre in Ennsdorf ein Schulmeister war, sich in der Gemeinde über hundert schulfähige Kinder befinden und „die unterzeichnete Gemeinde nach der dermaligen Verfassung wegen Mangel eines eigenen Schullehrers ihre schulfähigen Kinder über zwei Brücken abzuschicken hätten und mithin wegen dem beständigen Hin- und Widerfahren zur Sicherheit, wenn sie anders ihre Kinder vom Unglück schützen und nicht zu Krüppeln machen lassen wollen, immer Dienstboten mitschicken müssen.“ Der Magistrat bewilligte 30 Gulden für Holz und Zins „ohne anderweitigen Beiträge“, aber nur unter der Bedingung, dass das Kreisamt die Erlaubnis erteile, „einen derlei Lehrer ansetzen zu dürfen“315).

Der Unterricht begann am 1. November 1790 und wurde im Pelletischen Haus316) vom Schulmeister Ferdinand Reißer erteilt. Die 1788 nach Steyrdorf gebrachten Lehrpulte und „Schämel“ kamen wieder zurück. Ein gewisser Johann Anton Stübinger, der sich besonders für die Errichtung der Schule einsetzte, dankte am 18. November 1790 dem Magistrat für seine Bemühungen und bat zugleich die Stadtobrigkeit um ihren Schutz, „ohne welchen nunmehrige neu aufkeimende Schule vermög vielen Intrigna nach den so sehnlichsten Wunsch in die ferneren Zeiten nicht hindauren würde“317). Bis zum Jahr 1795 lebte Schulmeister Reißer nur vom Schulgeld, später erhielt er dazu einen jährlichen Beitrag aus der Stadtkassa318).

Das Schullokal blieb aber nicht immer im Pelletischen Hause. Im Jahre 1803 wurde es in einem Wirtshaus untergebracht (damals Saillerwirt in Ennsdorf)319). Dieser Umstand und die große Zahl der Schüler (108 schulbesuchende Kinder) veranlassten die Bewohnerschaft von Ennsdorf, neuerlich an den Magistrat ein Ansuchen wegen Errichtung einer Schule zu stellen320). Im Jahre 1804 kaufte daher die Stadtgemeinde um 2000 Gulden das Angermayr-Haus (damals Ennsdorf Nr. 34)321) und richtete es zu einem Schulgebäude ein322). Dieses stand auf einem steilen Abhang gegen die Enns zu. Im Erdgeschoß befanden sich das Schulzimmer und die Wohnung des Lehrers, im „oberen Stöckl“ war ein Gehilfenzimmer und eine kleine Küche323).

Im Jahre 1826 kam der Schullehrer Bernhard Benedikt an die Schule in Ennsdorf, die damals nur von 28 Schülern besucht wurde. Durch seine Bemühungen stieg aber die Zahl der Schulkinder in den folgenden zwei Jahren auf 128324). Ein zweites Lehrzimmer war nun eine Notwendigkeit. Nicht nur Benedikt, sondern auch die Ortsschul- und Schuldistrikts-Aufsicht verlangten daher vom Magistrat ab 1828 fast jedes Jahr nachdrücklichst die Bereitstellung eines zweiten Schulraumes. Die Stadtobrigkeit versprach anfangs ein Lehrzimmer einzurichten, später lehnte sie jedes Ansuchen ab, da die Schule von Kindern besucht werde, die nicht nach Ennsdorf eingeschult waren und mit der Eröffnung eines neuen Schulzimmers auch die Anstellung eines Gehilfen verbunden gewesen wäre, der aus der Stadtkassa hätte besoldet werden sollen. Als im Jahr 1841 die Zahl der schulbesuchenden Kinder bereits auf 159 gestiegen war, wollte der Magistrat die Raumfrage durch Zuweisung der auswärtigen Schüler an ihre Stammschule lösen325). Benedikt, der dadurch eine Kürzung seiner Bezüge durch Verringerung der Schulgeldeinnahmen erfahren hätte, war damit nicht einverstanden. Er verwendete daher ein Zimmer seiner Wohnung für Schulzwecke und kam auch für die Besoldung eines Gehilfen allein auf326).

Schon im März 1850 forderte Benedikt die Einhebung des Schulgeldes durch die Gemeindevorstehung: „Wenn schon die karge Besoldung der Lehrer einen traurigen Einfluss auf den Zustand der Volksschule übt“, so schreibt er in seinem Gesuch, „so ist dasselbe noch mehr der Fall bei dem gegenwärtigen Bestande der Schulgeldeinhebung durch den Lehrer selbst. Wer die nachteiligen Folgen kennet, welche die bisherige Erhebungsweise des Schulgeldes für den Lehrer hat, muß offen bekennen, daß dadurch der arme Schullehrer wahrhaft zum Märtyrer gemacht und ans Kreuz unübersehbarer Verdrießlichkeiten und bitterster Kränkungen geschlagen wird“327).

Den Anstoß zur Erbauung eines neuen Schulhauses in Ennsdorf bildete der Besuch des Statthalters im folgenden Jahre. Die Verhandlungen zogen sich aber bis zum Jahre 1855 hin. Im Juni dieses Jahres erging vom k. k. Bezirksamte, da in dieser Angelegenheit noch nichts geschehen war, an den Gemeinderat folgende Weisung: „Die Gemeindevorstehung als solche und als weltliche Schulvogtei erhält daher anmit die bestimmte Weisung, bis 13. Juni d. J. den Beschluß des Gemeinderates über die Modalität der Bauausführung und bis 30. Juni d. J. die Anzeige des in Angriff genommenen Baues so gewiß vorzulegen als sonst das Bez. Amt sich zu unliebsamen Zwangsmitteln veranlaßt sehen würbe“328). Schon am 2. Juli erfolgte im Lizitationsweg die Vergebung des Schulhausbaues. Um 7343 fl. C. M. erstand ihn Johann Hütter, Maurermeister in Kremsmünster, der die Bauarbeiten an Baumeister Johann Benninger329) übertrug. Da dieser aber schon im August starb, führte dessen Frau Elisabeth den Bau weiter, der im Sommer 1856 vollendet wurde330). Am 29. September erfolgte die feierliche Einweihung des Schulhauses331) und am 1. Oktober begann der Unterricht332).

Durch Mehrarbeiten erhöhte sich die Bausumme von 7343 fl. auf 9043 fl. 20 kr. Die Stadtkommune als Patron leistete 4583 fl 5 kr., die Schulgemeinde bezahlte 4461 fl. 15 kr.333).

Im April 1861 wurden die Schüler der aufgelassenen Stadtpfarrschule am Berg an die Schule in Ennsdorf überstellt. Diese Schule, die man auch als Filial- oder Mittelschule bezeichnete, wurde 1871 zu einer zweiklassigen Knaben-Volksschule umgestaltet334) und 1875, als in Steyrdorf eine fünfklassige Knaben-Volksschule errichtet wurde, aufgehoben335). Das Schulhaus, damals Ennsdorf, Lange Gasse Nr. 29, verkaufte die Stadt um 8000 Gulden an Emil Prietzl336).

 

Schulmeister.

Franz Josef Anton Weber, 1739—1787. Er wurde durch Vermittlung seines Vorgängers Georg Traunsteiner, der im Jahre 1739 den Schulmeisterberuf mit dem eines Lederzurichters vertauschte, Schulmeister in Ennsdorf337). Durch 48 Jahre versah er an dieser Schule den Dienst und wurde, da er sich „der neuen Lehrart nicht fügen“ wollte, schon alt und taub geworden war, im Oktober 1787 enthoben. Der 74jährige Greis kam ins Bürgerspital, wo er die durch den Tod des Ignaz Praumüller frei gewordene Pfründe erhielt338).

Ferdinand Reißer, 1790—1811. Geboren 1770 zu Steyr; vor seinem Dienstantritt in Ennsdorf war er Schulgehilfe in Aichet339). Am 10. Mai 1809 erging an Reißer folgende Strafandrohung: „An Herrn Ferdinand Reißer Schullehrer in Ennsdorf. Demselben wird anmit auf Befehl des H. E. Kreisintendanten der ernstgemessene Auftrag gemacht, seine Schulle auf der Stelle wider zu eröffnen, als er ansonsten mit 50 Stockstreiche unnachsichtlich bestraffet werden würde. Vom Stadtmagistrate Steyr den 10ten May 1809. L. S. Preureutter Bgster“340). Man hat einmal versucht, dieses Schriftstück zur Charakterisierung der damaligen Schulzustände heranzuziehen. Nun wurde aber dieses Schreiben nicht im Auftrag der weltlichen oder geistlichen Schulbehörde ausgestellt, sondern auf Befehl des französischen Kreisintendanten. Höchstwahrscheinlich verhielt sich die Sache wie folgt. Am 4. Mai 1809 besetzten die Franzosen Steyr. Viele Einwohner verließen ihre Wohnungen und flüchteten. Schon am 6. Mai wurden auf Befehl des französischen Generalkommandos alle Bewohner und Gewerbsleute durch öffentliche Kundmachung aufgefordert, „ihre verlassenen Häuser und Quartiere wieder zu beziehen und ihr Gewerbe zu treiben, widrigens sie sich selbst die übelsten schrecklichsten Folgen, die daraus entstehen, wenn sie ihr Häuser Gewerb und Besitzungen dem Zufalle preisgeben, zuzuschreiben haben341). Da man diesen Befehl nur zögernd befolgte, dürfte auch Reißer diesem Auftrag nicht rechtzeitig nachgekommen sein, was jedenfalls obige Strafandrohung zur Folge hatte. Reißer starb am 10. März 1811. Er muss ein hervorragender Lehrer gewesen sein. Noch im Jahre 1823 hatte ihn die Bevölkerung von Ennsdorf nicht vergessen und urteilte über ihn: „Wenn wir den Blick in die Vorzeit werfen und einige Betrachtungen anstellen, in welcher Kürze der Zeit durch gründlichen und faßlichen Unterricht des uns allen noch unvergeßlichen Schullehrer Reißer die große Anzahl der Kinder, die sich jedesmal auf 200 und darüber beliefen, zu dem gewünschten Ziele geführt wurden“342).

Josef Weber, 1811—1826. Früher Lehrer an der k. k. Mädchenschule343).

Franz Sahan, 1826. Schulprovisor.

Bernhard Benedikt, 1826—1860. Geboren zu Steyr; Lehrgehilfe zu Maulhausen; 1860 erhielt er den Schul- und Mesnerdienst zu Garsten344).

Franz Proschko, 1860—1861. Schulprovisor.

Franz Xaver Kuhn, 1861—1869. Geboren 1804 zu Steyr. Schulgehilfe in Steyrdorf und Aichet; Provisor in Steyrdorf von 1826—1842; Schullehrer an der Stadtpfarrschule am Berg von 1842—1861. Laut Dekret vom 13. 6. 1867 führte er den Titel „Musterlehrer“. Kuhn starb am 4. Juni 1869345).

Adolf Schubert, 1869—1870. Prov. Oberlehrer.

 

Schulgehilfen.

Alois Seiler, 1823; Josef Hübl, 1823—1826; Matthias Wageneder, 1835; Josef Frosch, 1843—1852; Karl Grießbacher, 1881—1862; Adolf Schubert, 1862—1869; Rudolf David, 1869—1870346).

Der Wiederholungsunterricht.

Die schulentwachsene Jugend musste den Wiederholungsunterricht besuchen, der an den städtischen Trivialschulen an Sonntagen entweder vormittags oder in den ersten Nachmittagsstunden erteilt wurde. So fand z. B. im Jahre 1869 dieser Unterricht an der Stadtschule zu Ennsdorf für Mädchen von 8 bis 9 Uhr, für Knaben von 10 bis 11 Uhr und an der Pfarrhauptschule Aichet für Mädchen von 10 bis 11 Uhr und für Knaben von 1.15 bis 2.15 Uhr statt347). Außerdem waren die Schüler auch zum Besuch der Christenlehre verpflichtet. An der k. k. Hauptschule wurde für Lehrlinge und Gesellen an Sonntagen von 8 bis 10 Uhr ein Zeichenunterricht abgehalten348).

Große Verdrießlichkeiten erwuchsen den Lehrern häufig durch das ungezogene Benehmen der Lehrjungen. 1827 ersuchte deshalb Jakob Jrk, der in Aichet den Wiederholungsunterricht zu erteilen hatte, den Magistrat um Beistellung eines Polizeimannes für die Zeit des Unterrichtes349).

Im Jahre 1869 wurden durch die Bezirksschulbehörde auch die Lehrer der k. k. Haupt- und Mädchenschule zur Erteilung dieses Unterrichtes herangezogen350).

Wenn man die Schulzustände der Stadt Steyr von 1774 bis 1869 überblickt, so kann man mit Recht behaupten, dass sich die damaligen Schulbehörden um die Ausgestaltung des städtischen Schulwesens große Verdienste erworben haben. Vollste Anerkennung verdient aber auch die aufreibende Tätigkeit der Schulmeister, die bei ihrer unterrichtlichen Arbeit oft mit großen Schwierigkeiten zu ringen hatten und trotzdem ihr Bestes für die Jugend gaben. Ihre Namen der Vergessenheit zu entreißen, war einer der Beweggründe zur Abfassung dieser Arbeit, die ein bescheidener Beitrag sein soll zur Schulgeschichte der Eisenstadt und des Landes ob der Enns.

 

Anmerkungen.

Abkürzungen: St. — Stadtarchiv Steyr; L. — Landesarchiv Linz; D. — Diözesanarchiv Linz; AH. — Akten der k. k. Hauptschule; CH. — Chronik; Rp. — Ratsprotokoll; R. — Registratur; F. — Faszikel.

 

  1. AH. Schreiben der k. k. Repräsentation u. Kammer v. 20. 5. 1757.
  2. Rolleder, Heimatkunde von Steyr, 1894. S. 105.
  3. Rp. 1763, 304.
  4. Rp. 1769, 303.
  5. Rp. 1768, 11.
  6. Rp. 1769, 303.
  7. Ziegler, Kurze Geschichte des Volksschulwesens des Stadtschulbez. Linz, 5. 36.
  8. Toischer, Geschichte der Pädagogik, S. 104.
  9. 1769, 154.
  10. A. Freiherr v. Helfert, Die Gründung der österr. Volksschule durch Maria Theresia. Prag, 1860. S. 122 ff.
  11. Ebenda, S. 126.
  12. Ebenda, S. 309 ff.
  13. St AH. Schreiben d. Landeshauptmannschaft v. 20. 7. 1774- Formular: „Ausweis über die Schule zu N. N. in dem N. N. Viertel, wie solche anno 1774 bestanden und beschrieben worden ist.“
  14. AH. Abschrift des Begleitschreibens.
  15. AH. Konzept des ausgefüllten Formulars. Auch Rolleder, a. a. O., S. 106, bringt einen Auszug dieses Berichtes, nur finden sich darin Lesefehler.
  16. AH. Schreiben d. Landeshauptmannschaft v. 1. 12. 1774.
  17. AH., Abschrift.
  18. F. 367: „Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal-, Haupt- und Trivialschulen in sämtlichen kaiserl. königl. Erbländern d. d. Wien den 6ten Dezember 1774.“
  19. Toischer, a. a. O., S. 105.
  20. X. Pritz, Beschreibung u. Geschichte der Stadt Steyr u. ihrer nächsten Umgebungen. S. 347.
  21. Knaben-Hauptschule, Steyr, Promenade.
  22. AH. Abschrift.
  23. AH. Dekret v. 30. 7. 1775.
  24. Michaelerplatz 13.
  25. AH. Konzept der Eröffnungsrede.
  26. Knaben-Hauptschule Promenade.
  27. AH. Abschrift. Diese Bittschrift dürfte im Jahre 1776 abgefasst worden sein.
  28. Rolleder, a. a. O., S. 103.
  29. AH. Bericht des Magistrates an d. Landeshauptmannschaft.
  30. Pritz, a. a. O., S. 547.
  31. Rp. 1777, 21; 1778, 12.
  32. AH. Schreiben d. Landeshauptmannschaft v. 11. 3. 1777; Rp. 1777, 22.
  33. Rp. 1782, 58.
  34. F. 372, Bericht d. Magistrates an das Kreisamt, 1831.
  35. Allgemeine Schulordnung, Artikel 12.
  36. Rp. 1782, Bd. 188, 33, 40, 58.
  37. Rp. 1782, Bd. 188, 62.
  38. Rp. 1782, Bd. 189, 4. 10. 1782 (Seitenbezeichnung fehlt).
  39. Weiß, Geschichte d. österr. Volksschule, 1792—1848. II. Bd., S. 789 ff.
  40. Peyrl, Zur Reformtätigkeit Kaiser Josephs II. auf dem Gebiete des österreichischen Volksschulwesens. Dissertation, Handschrift. S. 17.
  41. S. 20.
  42. AH.
  43. AH., Rp. 1787 A, 510.
  44. Rp. 1787 A, 312: Rp. 1787 A, 633. Reg.-Verordnung v. 16. 11. 1787.
  45. AH. Kreisamtsdekret v. 9. 12. 1788.
  46. Pritz, a. a. O., S. 349.
  47. Rp. 1787 A, 126.
  48. St F. 367. Pritz, a. a. O., S. 18.
  49. Weiß, Die Entstehungsgeschichte des Volksschul-Planes von 1804, S. 3.
  50. S. 214. St. AH. „Allerhöchst vorgeschriebener Plan über die künftige Verfassung und Leitung des ganzen deutschen Schulwesens.“
  51. Weiß. Geschichte d. österr. Volksschule. 1. Bd., S. 1 f.
  52. Ebenda, S. 5, 16.
  53. Strakosch-Graßmann, Geschichte des österr. Unterrichtswesens, S. 132.
  54. Rp. 1779 A, 117.
  55. Rp. 1787 A, 532. F. 367.
  56. F. 367.
  57. Rp. 1794 A, 147.
  58. AH.
  59. AH.
  60. Mädchenvolksschule. Steyr, Aichet.
  61. F. 368. vgl. politische Schulverfassung, 1. Abschnitt, Aufsicht u. Leitung des Schulwesens, § 3.
  62. Stephan Willner in seinen „Annalen“. Diese veröffentlichte Jakob Kautsch im Steyrer Geschäftskalender 1913—1919 unter dem Titel: „Aus den Aufzeichnungen eines Steyrer Bürgers.“ Steyrer Geschäftskalender 1915, S. 69.
  63. AH.
  64. Nach Pritz, a. a. O.
  65. St AH. Abschrift. — An Dechant Alois Zweythurm erinnert eine Gedenktafel an der Evangelienseite in der Steyrer Stadtpfarrkirche. –
  66. R. F. 1852—74, D/i 1—87. — Vgl. J. Schenk, Festschrift d. Bundes-Lehrer- u. Lehrerinnenbildungsanstalt, 1926, S. 50 f u. S. 55.
  67. Kautsch, a. a. O., Steyrer Geschäftskalender 1915, S. 62.
  68. R. F. 1852—74, D/i 1—87.
  69. Schöndorfer, Adalbert Stifter in Steyr. Steyrer Ztg. 1932 v. 15. 11., Nr. 134.
  70. Rp. 1790, 247.
  71. AH. „Verzeichnis aller die k. k. Hauptschule in Steyr betreffende Dekrete vom Jahre 1814 angefangen u. während dem Directorio des H. Josef Wache fortgesetzt.“
  72. F. 368.
  73. F. 367.
  74. Rp. 1791 A, 13.
  75. F. 367.
  76. AH.
  77. Mädchenvolksschule Aichet.
  78. F. 367.
  79. Politische Schulverfassung, § 17, S. 36.
  80. F. 368; Prüfungseinladung v. 21. 7. 1830.
  81. Weiß, a. a. O., II. Bd., S. 734 f.
  82. AH.
  83. Politische Schulverfassung. Instruktion f. Schullehrer, S. 206.
  84. AH.
  85. F. 367. Verordnungsprotokoll in Schulangelegenheiten, 1834—1858.
  86. F. 368, 367.
  87. F. 368.
  88. F. 368, Kreisamtdekret v. 15. 10. 1830.
  89. F. 370, Straferkenntnisse.
  90. F. 367.
  91. F. 368, Eingabe des Magistrates an das Kreisamt v. 15. 2. 1830. F. 370.
  92. F. 368.
  93. — AH. „Summarischer Ausweis über die im Kommissariats-Bezirke Stadt Steyer sich befindlichen schulfähigen Kinder nach der Revision 1827.“
  94. F. 368.
  95. F. 368.
  96. Pritz, a. a. O., S. 12.
  97. F. 568. Rp. 1859 B, 171.
  98. AH.
  99. AH. Erklärung v. 13. 4. 1804.
  100. AH.
  101. Knaben-Hauptschule Promenade.
  102. AH.
  103. AH.
  104. Aus dem Landesfonds zwei Drittel, von der Gemeinde ein Drittel.
  105. R. F. 1852—1874, D/i I—87. „Ausweis über den Stand der k. k. Hauptschule zu Steyr“ v. 2. 11. 1869.
  106. F. 367.
  107. F. 368.
  108. AH. Erlass der Statthalterei vom 21. 1. bzw. 2. 2. 1857.
  109. F. Steyr: Fassionstabelle v. 16. 12. 1869.
  110. F. 367. Kreisamtsdekret v. 6. 10. 1787.
  111. F. 367.
  112. F. 367, Magistratsbericht v. 23. 8. 1804.
  113. F. Steyr,
  114. R. F. 1852—74, D/i 1—87.
  115. F. Steyr.
  116. Rp. 1810 A, 61.
  117. F. 367.
  118. F. 370.
  119. F. Steyr.
  120. AH.
  121. AH. Kurrenda d. Kreisamtes v. 14. 10. 1824.
  122. F. Steyr.
  123. AH.
  124. F. 367.
  125. F. 368.
  126. F. 370.
  127. F. 368.
  128. AH. Verordnung an sämtliche Bezirkshauptmannschaften, Gemeinden u. Schullehrer v. 30. 9. 1850.
  129. Helfert, a. a. O., S. 151, 163, 492.
  130. Ebenda, S. 396 ff.
  131. Hofdekret v. 20. 50. 1781; zit. nach J. Peyrl, a. a. O.
  132. F. 372, Magistratsbericht v. Jahre 1831.
  133. F. 372, Magistratsbericht an das Kreisamt v. 30. 4. 1822.
  134. F. 367.
  135. F. 372, Protokoll v. 16. 12. 1831.
  136. F. 373.
  137. F. 373, Note an die löbl. k. k. prov. Staatsbuchhaltung in Linz v. 30. 12. 1837.
  138. F. 367.
  139. F. 373, Lizitationskundmachung im Amtsblatt zur Linzer Zeitung. 1836.
  140. Hackel, Zur Geschichte der lutherischen Stadtschulen in Steyr. 33. Jahresbericht d. k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr. 1903. S. 16.
  141. Rolleder, a. a. 0., S. 104.
  142. AH.
  143. AH., Dekret v. 1. 9. 1783.
  144. AH. — F. 367.
  145. Pritz, a. a. O., S. 354 f.
  146. AH.
  147. AH. Dekret v. 12. 2. 1827.
  148. Kautsch, Zur Geschichte der Stadt Steyr. Steyrer Geschäftskalender 1913. S. LXVIII.
  149. AH. — F. 370.
  150. Rolleder, a. a. O., S. 104.
  151. Bergaasse Nr. 4. — St. AH.
  152. Ah.
  153. Kautsch, Aus den Aufzeichnungen eines Steyrer Bürgers. Steyrer Geschäftskalender 1916. S. 9.
  154. AH.
  155. AH. Schreiben d. Bez.-Amtes Steyr v. 5. 9. 1861.
  156. AH.
  157. Kautsch, a. a. O., S. 18.
  158. Allgemeine Schulordnung.
  159. AH. Ex Consilio Capitaneatus, Linz, 3. 5. 1783.
  160. AH. Dekret der Schulkommission v. 24. 6. 1797.
  161. AH.
  162. AH. Gutachten über die Zeichnungen der Zeichnungsschule zu Steyr vom 1. u. 2. Semester 1796. Abschrift.
  163. AH. Regierungsdekret v. 28. 11. 1819.
  164. AH. Berichte der Schuldistriktsaufsicht Steyr vom 2. 5. 1849 u. v. Jahre 1850.
  165. F. 368. — AH.
  166. AH. Schreiben d. Schuldistriktsaufsicht v. 13. 2. 1840; Bericht der Hauptschuldirektion an das Konsistorium v. 11. 12. 1854.
  167. F. 367.
  168. AH. Siehe Anmerkung 71. — Schreiben des Konsistoriums v. 16. 9. 1850.
  169. AH. Schreiben des Konsistoriums v. 22. 2. 1864.
  170. AH.
  171. AH. Siebe Anmerkung 71.
  172. AH. Dekret v. 14. 4. 1823.
  173. AH. Ex Consilio Regiminis, Linz, 30. 12. 1783.
  174. AH. Schreiben d. Schuldistriktsaufsicht v. 16. 4. 1832.
  175. -Oe. Schematismus 1777. S. 46 (Mitteilung d. o.-ö. Landesarchivs).
  176. Nagl, Zeidler, Castle, Deutsch-Oesterr. Literaturgeschichte. 2. Bd., S. 374 ff. — Oesterreichische Biedermanns-Chronik 1784. 5. 18 f. — Berghofers Schriften. 1783.
  177. -Oe. Schematismus 1782. S. 40 (Mitteilung d. o.-ö. Landesarchivs). — Schenk, a. a. O., S. 61. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade.
  178. -Oe. Schematismus 1795, S. 138 (Mitteilung d. o.-ö. Landesarchivs). — Schenk, a. a. O. S. 58. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade. St. AH.
  179. AH. Schreiben d. Kreisamtes v. 14. 5. 1796. O.-Oe. Schematismus 1798, S. 104 (Mitteilung d. o.-ö. Landesarchivs).
  180. Rp. 1790, 247. — AH.
  181. AH. — D. F. 12. — Schenk, a. a. O., S. 64.
  182. F. 370. — AH. — L. F. Steyr.
  183. R. F. 1852—74, D/i 1—87. — L. F. Steyr. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade.
  184. Diese Aufzählung ist sehr lückenhaft.
  185. AH. — L. F. Steyr. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade.
  186. Rp. 1778, 60.
  187. AH.
  188. F. 367. — AH.
  189. AH. — F. 372.
  190. AH.
  191. AH. — A. Ziegler, Zur Schulchronik von Schwanenstadt. Schwanenstadt einst und jetzt. S. 45.
  192. F. 374. — AH.
  193. AH. — R. F. 1852—74, D/i 1—87. — L. F. Steyr. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade.
  194. F. Steyr. — St. AH. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade.
  195. Ah. — F. 370. ‚
  196. R. F. 1852—74, D/i 1—87.
  197. AH.
  198. AH. — F. 367. — Rp. 1778, 98. — Pritz, a. a. O., S. 23, 27.
  199. AH. — Schenk, a. a. O., S. 65.
  200. AH. — F. 370. — Schenk, a. a. O., S. 64.
  201. AH. — F. 370.
  202. AH. L. F. Steyr.
  203. R. F. 1852—74, D/i 1—87. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade. — Vgl. Adamek, Gärtner u. Zenz, Zur Geschichte d. Anstalt. Erster Bericht d. k. k. Lehrer- u. Lehrerinnenbildungsanstalt in Linz. 1887. — Die Schulzustände an der Kreishauptschule um 1850 schildert F. Krackowizer, Auf der Schulbank in Steyr. Sonderdruck aus der Wochenschrift „Heimatland“, Linz 1930. — Der Lehrgehilfe Matthias Bruckner ertrank am 6. 8. 1837 während des Badens im Ramingbach. (A. L. Anton, Steyr’s Chronik. 1867. S. 18. Handschrift im Stadtarchiv Steyr).
  204. Berggasse Nr. 4.
  205. Pritz, a. a. O., S. 24.
  206. Hittmair, Der Josefinische Klostersturm im Lande ob der Enns. S. 75 ff.
  207. Ebenda, S. 76 f.
  208. Ebenda, S. 77.
  209. Rp. 1782, Bd. 188, 33. — F. 368.
  210. Pritz, a. a. O., S. 349.
  211. Rp. 1782, Bd. 188, 59.
  212. Hittmair, a. a. O., S. 143—147.
  213. F. 373,
  214. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  215. F. 368.
  216. F. 370. — CH. Mädchenvolksschule Berggasse.
  217. F. 367. — AH. — CH. Mädchenvolksschule Berggasse. Schenk, 1. c. 65.
  218. Ziegler, Kurze Geschichte d. Volksschulwesens des Stadtschulbezirkes Linz. S. 51. — CH. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  219. Ziegler, a. a. O., S. 46. — CH. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  220. F. 367. — D. F. 12.
  221. F. 12. — CH. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  222. R. F. 1852—74, D/i 1—87. — CH. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  223. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  224. AH. — CH. Mädchen-Volksschule Berggasse.
  225. Mädchen-Volksschule Berggasse. — Ziegler, a. a. O., S. 45. — Schenk, a. a. O., S. 68.
  226. Mädchen-Volksschule Berggasse. — CH. Knaben-Hauptschule Promenade.
  227. F. 367, 373. — L. F. Steyr. — D. F. 12. — Diese Reihe ist unvollständig.
  228. Berndt, Die „uralte Schule am Berg“ in Steyr. Welt und Heimat. Beilage zur Linzer Tages-Post. 1957. Nr. 40.
  229. F. 370. Extrakt aus dem Ratsprotokoll zur Sitzung am 8. 11. 1842.
  230. F. 370. Protokoll v. 12. 10. 1842.
  231. K. 369.
  232. K. F. D/I 17—52.
  233. Kautsch, a. a. O. Steyrer Geschäftskalender 1915, S. 67.
  234. Ebenda, Steyrer Geschäftskalender 1916, S. 10.
  235. 25. F. D/l 33—70.
  236. Kautsch, a. a. O., Steyrer Geschäftskalender 1916. S. 13 ff.
  237. R. F. D/l 33—70.
  238. Kautsch, a. a. O., Steyrer Geschäftskalender 1916, S. 14.
  239. Bauakten. (Mitteilung des Hn. Amtsrates A. Koller.)
  240. F. 367.
  241. F. 367, 369.
  242. F. 368. — Willners Annalen.
  243. F. 368, 369.
  244. Die Vorstadtpfarre Steyrdorf besteht seit 15. November 1784. Der erste Pfarrer war Michael Wessiken.
  245. Rolleder, a. a. O., S. 107. — Sierningerstraße Nr. 89.
  246. Rp. 1780, Bd. 181, 107.
  247. Rolleder, a. a. O., S. 107.
  248. Rp. 1782, 11. 10., Bb. 189 (ohne Seitenbezeichnung).
  249. Rolleder, a. a. O., S. 107. — Sierningerstraße 71.
  250. Rp. 1787 A, 121. — F. 367.
  251. Mädchen-Volksschule Aichet.
  252. F. 12.
  253. F. 12. Bericht an das Konsistorium in Linz v. 27. 1. 1826.
  254. Anschließend an die Bruderhauskirche in der Sierningerstraße. — St. F. 371.
  255. F. 37d. Bericht der Schulleitung Aichet v. 29. 1. 1831.
  256. Aichetgasse Nr. 4.
  257. F. 371. Extrakt aus dem Ratsprotokoll v. 1. 5. 1838. Man war der Meinung, daß das Schulbaus mehr ins Stadtzentrum gehöre.
  258. Der Besitzer des Kaufes, Josef Ernst, ein Zweckschmiedgeselle, war kurz vorher gestorben, daher ging der Besitz an seine Frau Anna Ernst über.
  259. F. 371. Extrakt aus dem Ratsprotokoll v. 1. 5. 1838.
  260. F. 370.
  261. F. 369.
  262. F. 371. — Kautsch, a. a. O., Steyrer Geschäftskalender 1914, S. 98.
  263. F. 369. Ausweis über den politisch-ökonomischen Zustand der in Stadt Steyr befindlichen Volksschulen für das Solarjahr 1842. — F. 371: Protokoll v. 5. 10. 1841. — Bericht des Magistrates an die Schulen-Distriktsaufsicht v. 28. 8. 1841.
  264. F. 370. Ausweis über die in den Jahren 1840 bis einschließlich 1842 durch Konkurrenz bestrittene Auslagen für Vogtei-Bauten.
  265. F. 370. Bericht d. Schuldistriktsaufsicht an den Magistrat v. 11. 2. 1842.
  266. F. 371. Bericht der Schulleitung Aichet v. 20. 3. 1843.
  267. F. 371. Bericht der Schulleitung Aichet v. 25. 1. 1846.
  268. Mädchen-Volksschule Aichet.
  269. F. 1852—74, D/i 1—87, R. „Ausweis über die aus Anlaß der glücklichen Geburt des durchlauchtigsten Kronprinzen im Stadtbezirke Steyr geübten Wohltätigkeitsakte.“
  270. F. Steyr.
  271. F. 367.
  272. F. 406, Französische Invasion.
  273. Mädchenvolksschule Aichet.
  274. F. 371.
  275. Mädchen-Volksschule Aichet.
  276. Rolleder, a. a. O., S. 105.
  277. F. 367.
  278. Rp. 1791, A, 43.
  279. F. 367.
  280. F. 267. Bewerbungsgesuch v. 23. 5. 1792.
  281. F. 12. — St. F. 367, 368.
  282. F. 12. — St. R. F. D/l 17—32. — F. 367.
  283. F. 367. Verordnungsprotokoll in Schulangelegenheiten 1834—1858.
  284. F. 367. — CH. Mädchen-Volksschule Aichet.
  285. AH. — CH. Mädchen-Volksschule Aichet.
  286. R. F. D/l 17—32. — CH. Mädchen-Volksschule Aichet.
  287. R. F. 1852—74, D/i 1—87. Bez.-Sch.-Insp. Berger an die Gemeindeverwaltung, 22. 5. 1870.
  288. Mädchen-Volksschule Aichet. — Steyrer Geschäftskalender 1913, S. 143.
  289. Rp. 1794 A. — F. 367, 368, 371, 372. — AH. — D. F. 12.— CH. Mädchen-Volksschule Aichet,
  290. F. 367.
  291. F. 367. Bericht an den Magistrat v. 16. 1. 1788.
  292. F. 367. Zeller-Haus: Schuhbodengasse Nr. 6.
  293. F. 12.
  294. Gleinkergasse Nr. 28.
  295. St F. 370. Extrakt aus dem ökonomischen Ratsprotokoll v. 3. 8. 1822.
  296. Gleinkergasse Nr. 24.
  297. F. 12. — St. F. 370.
  298. F. 12. Bericht der Schuldistriktsaufsicht an das Konsistorium v. 27. 1. 1826.
  299. F. 367. — Rp. v. 15. 2. 1829.
  300. F. 369. Siehe Anmerkung 267. — F. 370. Protokoll v. 26. 10. 1841.
  301. Rolleder, a. a. O., S. 105. — St. 367.
  302. F. 12. — St. F. 367.
  303. F. 12.
  304. F. 367, 368.
  305. F. 369.
  306. F. 12. — St. F. 368, 371.
  307. F. 367. Haratzmüllerstraße Nr. 1 und 3.
  308. F. 367. Kreisamtsschreiben v. 6. 10. 1787.
  309. F. 367.
  310. Johannesgasse Nr. 19.
  311. F. 367. Dankschreiben v. 18. 11. 1790.
  312. F. 367.
  313. Haratzmüllerstraße Nr. 29.
  314. F. 367. Gesuch mit 55 Unterschriften v. 6. 10. 1803.
  315. Haratzmüllerstraße Nr. 29.
  316. F. 367.
  317. F. 370. Protokoll v. 12. 10. 1842.
  318. R. F. D/I 17—32.
  319. F. 368, 369.
  320. St R. F. D/I 17—32. — F. 369.
  321. F.370. Gesuch V. 24. 3. 1850.
  322. R. F. D/I 17—32. Schreiben des k. k. Bez.-Amtes v. 6. 6. 1855.
  323. R. D/l 17—32. Protokoll v. 5. 7. 1855.
  324. Ebenda, Gemeinderatsprotokoll v. 31. 5. 1856.
  325. Kautsch, a. a. O., Steyrer Geschäftskalender 1915, S. 75.
  326. R. F. D/I 17—32. Bericht des Gemeinderates v. 28. 8. 1856.
  327. Ebenda. Bericht d. Distrikts-Aktuars Willner a. d. Gemeinderat v. 9. 4. 1858.
  328. Kautsch, a. a. O., Steyrer Geschäftskalender 1917, S. 162.
  329. Ebenda, 1918, S. 156.
  330. Bauakten. (Mitteilung des Hn. Amtsrates A. Koller.)
  331. Rolleder, a. a. O., S. 105.
  332. F. 367. — Rp. 1787 A, 532.
  333. F. 367.
  334. Original in der Direktionskanzlei der Mädchen-Volksschule Aichet.
  335. F. 409. Französische Invasion. Kurrenda des Kreisamtes Steyr v. 6. 5. 1809.
  336. F. 367. Gesuch an den Magistrat weg. Anstellung eines Lehrers v. 12. 5. 1825.
  337. F. 367. — D. F. 12.
  338. R. F. D/l 33—70. — F. 367.
  339. R. F. 1852—74, D/i 1—87.
  340. R. F. 1852—1874. D/i 1—87. — D/l 33—70. — L. F. Steyr. — D. F. 12.
  341. R. F. 1852—74, D/i 1—87.
  342. St AH.
  343. St F. 368. Gesuch v. 27. 12. 1827.
  344. St R. F. 1852—74 D/i 1—87. — CH. Mädchen-Volksschule Berggasse.

 

Nachwort

 

Über das Schulwesen der Stadt Steyr sind zwei Arbeiten vorhanden, und zwar von Dr. Alfred Hackel die Abhandlung „Zur Geschichte der lutherischen Stadtschulen in Steyr“ und von Anton Rolleder-E. Pillewizer die Schrift „Die Schulen der Stadt Steyr in der Reformationszeit“. Beide Arbeiten umfassen den gleichen Zeitraum und reichen ungefähr bis zum Jahre 1624. Einen Überblick über die Entwicklung des Schulwesens im Stadtschulbezirke Steyr gibt A. Rolleder in seiner „Heimatkunde von Steyr“, auch Karl Mitterberger bespricht „Steyrs Volksschulwesen“ in einem längeren Aufsatz, wobei er aber das Hauptgewicht auf die neueste Zeit legt. Einzelne Notizen finden sich noch in der heimatkundlichen Literatur von Pritz, Schiffmann, Kautsch, Stumpft u. a.

Vorliegende Arbeit behandelt die Geschichte des niederen Schulwesens der Stadt Steyr in der Zeit von 1774 bis 1869, denn hierüber besteht noch keine zusammenfassende Darstellung. Benützt wurden hierzu die Archivalien des Stadtarchives zu Steyr und die einschlägigen Quellen im Diözesan- und Landesarchiv.

Für die Förderung dieser Arbeit danke ich besonders Herrn Archivar Amtsrat A. Koller, Steyr, und den Vorständen der genannten Linzer Archive.

Steyr, Pfingsten 1949.

 

Aus den Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Juli 1949

Rate this post
Print Friendly, PDF & Email