Ottokar III., Graf im Traungau hatte um 900 die „Stiraburg“ erbaut, die sich bald zum Zentrum eines großen Landes entwickelte.
Im Lauf des 11. und 12. Jahrhunderts hatten die Traungauer Grafen von Steyr nach und nach die Kärntner Mark um Graz herum und verschiedene Gaugrafschaften an der Mürz und der oberen Mur erworben und zu einem großen Territorium zusammengefasst, das “Mark Steyr“ oder „steirische Mark“ genannt wurde.
1122 hatte Graf Leopold der Starke von Steyr, Markgraf der Steiermark, aus dem Geschlecht der Otakare („Erben der Traungauer“) die Stadt Graz (gegr. 1050) erworben.
1148 und 1158 erweiterten die Grafen von Steyr ihr Gebiet mit dem Erwerb der „Mark an der Drau“ und der „Mark Pitten (mit Wiener Neustadt)
1163 wurde Graz offizielle landesfürstlich – steirische Hauptstadt, die Steiermark um 1180 ein eigenes, reichsunmittelbares Herzogtum.
Am 18. August 1186 bestimmte der durch Aussatz (Lepra) totkranke Otakar IV., Markgraf der Steiermark seit 1164 und Herzog seit 1180 seinen Onkel, den Babenberger Leopold V. der Tugendhafte (Sohn von Herzog Heinrich Jasomirgott) in der „Georgenberger Handfeste“ (in Enns) zu seinem Nachfolger.
Mit dem Ableben Otakar IV. im Jahr 1192 wurde diese Vereinbarung gültig und die Babenberger traten das Erbe an.
Da sie ihre Residenz nach Graz verlegten, verlor Steyr stark an der ursprünglichen Bedeutung.
Mit Friedrichs II. Tod 1246 in der Schlacht an der Leitha gegen die Ungarn war die männliche Linie der Babenberger ausgestorben, was König Wenzl I. von Böhmen nützte, um die Macht in Österreich zu übernehmen und seinen Sohn Ottokar II. Premysl als Statthalter einzusetzen.
Dieser spaltete im Zuge einer Verwaltungsreform das „Land ob der Enns“ vom Gebiet der „Steiermark“ ab und ist damit „Mitbegründer“ Oberösterreichs.
Da die Kurfürsten nicht ihn, sondern Rudolf von Habsburg zum König wählten, kam es 1278 zu einer Schlacht auf dem Machfeld (bei Dürnkrut und Jedenspeigen), bei der Ottokar II. Premysl getötet wurde und damit der Beginn der Herrschaft der Habsburger für ca. 650 Jahre begann.
Ing. Wolfgang Hack
