Meditzhaus
Errichtet vermutlich in der Übergangszeit der Spätgotik zur Renaissance finden wir einen der schönsten Renaissance-Innenhöfe von Steyr. Die drei übereinander angeordneten Arkadengänge werden scheinbar von den toskanischen Säulen gestützt, diese dienen aber nur der Optik.
Im Eingangsbereich des Hofes steht ein „Neptun–Brunnen“, der auf den Handel „über das Meer“ der reichen Hausbesitzer hinweist.
Im 16. und 17. Jahrhundert besaßen das Haus die Handelsgeschlechter Edlinger (um 1543), Urkauf, Hoffmann (siehe Wappen) und Gaymam. In der Folgezeit gehörte es dem Stadtrichter und Bürgermeister Adam Wilhelm, dem Verwalter Georg Joseph von Erb, den Handelsleuten Jakob Amon Escher und Ignaz Leithner, der Innerberger Hauptgewerkschaft, dem Obervorgeher Joseph Scheuchenstuhl und um 1799 dem Oberleutnant Josef Vilander von Landsburg.
Im Jahre 1800 erwarb das Gebäude die Familie Schönthan von Phernwald. (Siehe Wappen) 1891 der Galanterie- und Spielwarenhändler Michael Meditz
Beim großen Stadtbrand 1727 wurde dieses Haus ennsseitig als letztes schwer beschädigt.
1968 wurde über dem Torbogen ein aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1493 – 1519) stammender Wappenschmuck entdeckt und erneuert. (Dr. Ofner) Allerdings nicht original (W. Hack)
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1968 wurde über dem Torbogen ein aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1493 – 1519) stammender Wappenschmuck entdeckt und erneuert (Dr. Ofner) Allerdings nicht original (W. Hack)Mächtiges viergeschoßiges siebenachsiges Gebäude, bestehend aus Vorderhaus, Arkadenhof, Hinterhaus. Fassade Stadtplatz mit reichem Stuck aus der Mitte des 18. Jahrhunderts über älterem Kern. In der Mittelachse im Erdgeschoß Rundbogentor flankiert von toskanischen Säulen vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Leicht vorkragender Mittelerker über alle Geschoße, hohes abschließendes Attikageschoß. Großer dreiseitiger Arkadenhof auf gebauchten Arkadensäulchen vom Ende des 16. Jahrhunderts. Fassade Ennskai: Viergeschoßig, fünfachsig mit mittigem spätgotischen Flacherker über rundbogigen Tor. Gotische Steingewände im 1 Obergeschoß. Fassade spätbarock, Mitte 18. Jahrhundert.
Datum der Unterschutzstellung: 7. September 1937