ehem. Eisenhof
Seit 1505 im Besitz verschiedener Handelsfamilien.
Von 1583 – 1601 im Besitz von Thoman und Barbara Mann.
Ihre Schwester war mit dem Hammergewerken Christoph Präntl zu St. Gallen vermählt, wodurch er eine Verbindung zum Eisenwesen bekam und sich am Eisenverlag beteiligte. Die Messerindustrie stand damals in Blüte und sein Sohn Cosmas wurde einer deren bedeutendsten Verleger, dann Stadtrichter von 1612 – 1614 und Bürgermeister von 1615 – 1617 und 1628 – 1630.
(Wappen Mann)
Rechtzeitig wechselte er in der Gegenreformation auf die katholische Seite und war dann noch einmal von 1638 – 1641 Bürgermeister und Obervorgeher des Verlagsgliedes der Innerberger Hauptgewerkschaft.
1604 kamen die beiden Söhne Cosmas und Simon von ihren Studien aus Wittenberg zurück.
Simon brachte die Erbschaft nach seiner Mutter „Millionen fl“ mit Saufkumpanen durch und starb in Hernals, sein Bruder Cosmas wurde ein angesehener Steyrer Bürger.
Bis 1983 Eisenhandlung Hofer.
Bürgerhausanlage mit zweiseitigem Arkadenhof, im Inneren heute weitgehend entkernt. Neoklassizistische Fassade aus der Zeit um 1860 am Stadtplatz, traufständig, viergeschoßig, sechsachsig. Erdgeschoß erneuert mit Rundbogenportal mit Imperatorbüste, darüber befindet sich ein Relief mit wappenkartuschenhaltenden Fabeltieren in der von zwei Gesimsen eingefassten Kordongesimszone. Die Fenster des ersten Obergeschoßes werden von ionischen Pilastern flankiert und schließen mit geraden Verdachungen ab. Die Fenster der beiden folgenden Obergeschoße weisen geohrte Umrahmungen auf. Unter den Sohlbänken der Fenster des zweiten Obergeschoßes in der von Konsolen begrenzten Parapetzone sowie in den im Sturzbereich von Lünetten mit mittigen Keilsteinen eingefassten Stuckreliefs sind baccische Szenen dargestellt. Fassadenabschluss durch reich gegliedertes Dachgesims mit dazwischenliegenden Rosetten. Im Inneren zweiseitiger Arkadenhof aus dem 17. Jahrhundert mit toskanischen Säulen bzw. mehrfach profilierten Konsolen. Figurengruppe Nymphe und zwei Knaben in klassizistischen Formen.
Datum der Unterschutzstellung: 5. Februar 1992