Stadtplatz 38

Gasthaus zu „Den 3 Alliierten“

Erster bekannter Besitzer war bis 1544 Alltinger Wolfgang und Ursula, Handelsmann (Wein, Tuch, Messer per Venedig)

Von 1544 – 1603 im Besitz der Händlerfamilie Händl

Schon zu Beginn des 16. Jhahrhunderts treten die Händl als Gewerken in Weyer auf. Erhard Händl u. Margarete Träntl, Sohn Hans, dessen Sohn Sebastian bekam mit Sebald und Gotthard zusammen von Kaiser Maximilian 1513 einen Wappenbrief, ist noch 1522 als Bürger und Hammerherr in Weyer bezeugt. Sein Sohn Joachim war 1549 u. 1550 Stadtrichter in Steyr. 1. HF Vrsula geb. Prucknerin aus der Freistadt, 2. Katharina, geb. Schwabin. 1. Sohn (aus 1. Ehe) Sebastian, Hammerherr zu Kleinreifling und Weyer 1. HF Anna, geb. Steerin, 2. Sofia geb. Ochs von Weyer. Deren Sohn Joachim, Stadtrichter 1615 u. 1616, war der letzte protestantische Bürgermeister (1618-1625), wanderte in der Gegenreformation aus und starb in Ungarn 1628. (Valentin Preunhuber)

Hieronimus Händl wandert noch Regensburg aus. Bg.-Abs. Nr. 3771: Sein Ansuchen um Entlassung aus dem Bgr. zieht sich von 1600-1603 hin, da er Stadtämter innehat und außerdem sein Abgang für die Stadt einen großen Verlust bedeutet, bes. für die Eisencomp., „darinnen er vnnder andern außer der Statt vast das maiste Capital ligennd hatt“.(Valentin Preuenhuber, S. 331)

Von 1645 – 1680 war die Eisenhändlerfamilie Luckhner Maximilian und Anna Barbara geb. Schröffl verw. Eberhartin Besitzer (Siehe Wappen)

Maxim. Luckner sen., Zeugempfänger, seit 1610 in Losenstein, wurde an 5.1.1627 das Opfer eines lokalen Bauernaufstandes. Der Sohn Maximilian jun., 1660-1677 Bürgermeister., Gattin Anna Barbara geb. Schröffl, Witwe nach Stefan Eberhart, war die hervorragendste Persönlichkeit der Luckner. Schon 1645 Eisenhändler in Steyr, zog er dann nach Wien und wurde der bedeutendste Großhändler Österreichs. Wichtig für sein rasches Emporkommen waren seine Beziehungen zu Gottlieb Schröffl von Mannsberg, dem Bruder seiner Frau, der Eisenobmann ob und unter d. Enns wurde, als Luckner die Bürgermeisterstelle antrat. So hatte ein enggeschlossener Kreis die wichtigsten stellen beim Innerberger Eisenwesen fest in Händen und nützte die Lage glänzend aus. Besonders den gewinnbringendsten Teil des Eisenhandels, den mit dem Reich und auch den Verschleiß in Inland hat er mit nur wenigen anderen geteilt. Erst 1679 zog sich Luckner von Geschäft zurück. Nach dem Tod seines Schwagers Georg Mittermayr führte die Innerberger Hauptgewerkschaft den Absatz mit dem Reich wieder selbst. Luckner besaß auch eine Zweigniederlassung in Ungarn, die von den Neffen Achaz und Sebastian geleitet wurde. (Panz, Gewerken S. 188)

1843 verbündeten sich die Monarchen von Preußen, Friedrich Wilhelm III. König von Preußen 1707 – 1840, Franz I. Kaiser von Österreich 1792 – 1855, und Alexander I., Zar von Russland, 1801 – 1823. Im Kampf gegen Napoleon I., unter dessen französischen Soldaten in den Jahren 1800, 1806 und 1809 die Stadt Steyr schwer gelitten hatte. In der Völkerschlacht von Leipzig wurde Napoleon von den Heeren der Alliierten besiegt.

1906 – 1978 war es im Besitz der Bürgerlichen Aktienbrauerei in Steyr, seither Familie Mader

Ehemaliger Gasthof „Zu den Drei Alliierten“. Hausanlage bestehend aus Vorder-, Hinterhaus und Arkadenhof. Zweigeschoßiges Vorderhaus im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammend mit abschließendem Krüppelwalmdach. Rechte Achse des Erdgeschoßes, spitzbogiges abgefastes Portalsteingewände. Die beiden eckigen Öffnungen besitzen charakteristische eckige Oberlichtöffnungen. Das Obergeschoß ist wuchtig vorkragend, auf profilierten Kragsteinen ruhend, mit unterschiedlich weiten Segmentbögen. Vier Fensterachsen mit profilierten spätgotischen Steingewänden. Linkes Fenster deutlich größer mit mittigem Steinkreuz. Sgraffitodekorationen um die Fenster und als Fassadengliederung. Dreiachsiges Giebelgeschoß mit profilierten Fenstergewänden. Länglicher Innenhof, zwei Seiten mit dreigeschoßigen qualitätsvollen Arkaden aus der Zeit um 1500. Dreigeschoßiges Hinterhaus aus dem 16. Jahrhundert.

Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940

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