Stadtplatz 36

Gasthaus zu den drei goldenen Rosen

1541 im Besitz des Michael Wiellinger, von 1555 – 1589 Familie Händl, Christoff Händl Handelsmann   (Messer, Nägel, Flossen) und Gastgeb (Siehe Wappen)

1608 – 1627 war Familie Hanns und Maria Himmelberger Besitzer, Hanns Himmelberger wird im Bauernaufstand am 23.4. 1626 als Hochverräter in Linz enthauptet, seine Gattin Maria wandert 1627 aus.

Ab 1694 im Besitz von Gastwirten und Schiffmeistern, seit 1966 im Besitz der Familie Johann und Eleonore Mader, die 1978 die Gastwirtschaft zum Hotel Mader umbauten und erweiterten.

Die Legende „Zu den drei goldenen Rosen“ erzählt, dass 1697/98 Zar Peter der Große unter dem Decknamen Pjotr Michalow eine Studienreise

„Große Gesandtschaft“ durch Europa machte, um „aus dem Umgang mit den Ausländern so viel wie möglich zu lernen“.

Diese Reise führte ihn auch nach Steyr, um das Schmiedehandwerk zu erlernen. Er nächtigte in diesem Gasthof, der die „privilegierte Schicht“ des Schmiede- und Stahlschnittgewerbes beherbergte.

Auf seiner Reise hatte er in Wien die Schwester des Besitzers der Styrapurch (Schloss Lamberg) kennengelernt und sich in sie verliebt. Für sie fertigte er hier die drei ineinander verflochtenen Rosen an, die er vergolden ließ und in einen Lorbeerkranz fasste.

Kurz vor seinem Besuch auf der Styrapurch erfuhr er, dass die Angebetete bereits verheiratet war.

Da das Geschenk für ihn keinen persönlichen Wert mehr hatte, schenkte er die „Drei goldenen Rosen“ dem Gastwirt.

Ehemaliger Gasthof „Zu den drei goldenen Rosen“. Hausanlage bestehend aus Vorder-, Hinterhaus und Arkadenhof. Zweigeschoßiges Vorderhaus mit Krüppelwalmdach, im Kern aus der Zeit um 1500 stammend. Erdgeschoß mit abgefasten Rundbogenportal. Vierachsiges Obergeschoß vorkragend auf profilierten Kragsteinen ruhend. Fenster mit gotisch profilierten Fenstergewänden, linkes Fenster größer und mit steinernen Fensterkreuz ausgeführt. Aufwendige qualitätsvolle Fassadenbemalung. Schlichtes dreiachsiges Giebelgeschoß, Wirtshausschild. Innenhof mit an zwei Seiten verlaufenden Arkaden. Viergeschoßiger Turm am Hinterhaus mit reichem Putz- und Sgraffitodekor aus der Zeit um 1600.

Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940

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