Stadtplatz 27

Rathaus

Die Stadt kauft nach Erlangung des Privilegs durch Hzg. Albrecht V. das Bürgerhaus, das an der breitesten Stelle des Platzes liegt und baute es für ihre Zwecke um. 1538 wurde es erneuert und in andere Form gebracht. 3 Bei der Überschwemmung am 8.7.1572 wurde auch der hintere Teil des Rathauses samt den Fleischbänken weggeschwemmt. 4 Nach dem Wiederaufbau blieben die  Fleischbänke noch bis 1754 dort, woher der einstige Name „unter den Tischen“ für diesen Teil des Kais seinen Ursprung hatte.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts war das alte Rathaus schon sehr baufällig. Im Jahre 1757 unterbreitete daher der durch Klosterbauten in Admont, St. Florian und Seitenstetten berühmt gewordene Stadtbaumeister Gotthard Hayberger (1695 – 1764) dem Stadtrat die Pläne für einen Neubau.

Infolge ungünstiger Zeitverhältnisse aber konnte das Werk erst im Frühjahr 1765 in Angriff genommen werden. Die Stadtobrigkeit übertrug die Bauführung dem Stadtbaumeister Wolfgang Hueber, die Vergebung der Arbeiten dem Oberstadtkämmerer Johann Anton Mayrhofer.

Der vordere Teil mit dem Thurme wurde 1771, der hintere Teil, wo früher bis 1754 unten die Fleischbänke waren (daher der Name „unter den Tischen“), samt dem Archive 1778 fertiggestellt.  (Dr. Ofner)

Im Archiv liegen zahlreiche Urkunden und Aufzeichnungen, das große Schwert, welches einst dem Stadtrichter nach seiner Wahl und Bestätigung in einem feierlichen Zuge in seine Wohnung gebracht und bei Verlesung eines Urteils vorgetragen wurde; auch der alte Bannrichterstab mit einem silbernen, durchbrochenen Griffe, den er bei Ablesung des Urteiles in der Hand hatte, ist noch vorhanden, ferner sind sechs Zinnkrüge, groß und von sonderbarer Form aus alter Zeit, wo es Sitte war, bei bürgerlichen Hochzeiten auf dem Rathause den ersten Tanz zu machen, die Stadtthürmer zum Blasen zu gebrauchen und den Ehrentrank zu thun, hier zu sehen nebst verschiedenen alten Fahnen und Waffen. (Rolleder)

Festsaal

Steyrer Panther

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