Wickhoff Haus

Dieses Haus ist vermutlich in der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance entstanden.
Urkundlich wird das Haus erstmals im ältesten Stadtsteuerbuch aus dem Jahre 1543 erwähnt, und zwar als Eigentum des Handelsherrn Hanns Schwab.
Dieser versah das Stadtrichteramt in den Jahren 1532 bis 1536 und 1539. Von 1539 bis 1542 und 1545/46 stand er als Bürgermeister an der Spitze der Stadtverwaltung.
Zu den späteren Besitzern zählten die Händl, Riesenfels, Schönthan, Wickhoff und Viertl. Im Jahre 1956 erwarb die Liegenschaft die Stadtgemeinde Steyr

Am 9. Mai 1853 wurde hier Franz Wickhoff geboren, der als ordentlicher Professor an der Universität Wien die „Wiener Schule der Kunstgeschichte“ begründete.
Franz Wickhoff, der Sohn des Eisenhändlers und Reichsratsabgeordneten F. Wickhoff, studierte anfangs Naturwissenschaften, später Kunstgeschichte. Er wurde Kustos am Museum für Kunst und Industrie in Wien, 1882 Privatdozent für Kunstgeschichte, 1891 ordentlicher Professor an der Wiener Universität und 1903 Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
Seit 1904 gab der Gelehrte die „Kunstgeschichtlichen Anzeigen“ heraus.
Verstorben 1909 in Venedig, ist er am Friedhof von San Michele di Murano begraben.

Wickhoff-Haus, Geburtshaus des Begründers der Wiener Schule für Kunstgeschichte Franz Wickhoff (1853–1909). Nur stadtplatzseitige Fassade erhalten. Restliches Vorderhaus, Arkadenhof und Hinterhaus 1965 abgetragen und durch Neubau ersetzt. Viergeschoßige, fünfachsige Fassade, Obergeschoße vorspringend, ruhend auf Steinpfeilern. Ursprünglich gotische Fassade, gotischer Maßwerkfries erhalten, barock, um 1740 überformt. Erstes Obergeschoß mit Fenstergittern, Votivbild Muttergottes mit zierlichem Stuck und Gedenktafel für Franz Wickhoff. Attikageschoß mit rundbogig abschließenden Fenstern, Krüppelwalm. Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940
Decke im Stadtsenatssaal aus dem Wickhoff Haus Hof Kai