Gasthaus „Zur goldenen Krone“
Bis 1509 im Besitz des reichen Ratsbürgers und Eisenhändlers Dietrich Reischko.
Um seine hinterlassene Tochter Magdalena und ihr schönes väterliches Gut bekümmerte sich der Kaiser; er gab ihr deshalb den Herrn von Polhaim, Obrist und Hauptmann der Niederösterreichischen Lande, zum Gerhaben. Am 4.5.1609 gab er den Steyrern bekannt, dass er sie mit seinem Truchsess, Christophvon Stätz zu verheiraten gedenke. Die Steyrer, stellten die damals 7-jährige Jungfrau erst nach Androhung von 2000 fl Strafe samt einer Wärterin in das Frauenzimmer gegen Wartenburg. Laut kaiserlichen Befehl v. 6.4.1510 wurde dem Truchseß die Jungfrau und all ihr Hab und Gut überantwortet, „doch soll er sich verschreiben, sich nicht eher zu ihr zu legen bis sie zwischen 15 und 16 Jahren alt sey“.
Er starb aber früher und sie kam in die Pflege des Herrn Sigmund von Dietrichstain, kaiserlicher Rat und Silberkämmerer, der am 1.11.1512 auf kaiserlichen Befehl als Verwalter ihrer Güter ihre Behausung zu Steyr („jetzo die Schwindenhamerische“) seinem Schwager Peter Reischkho, Bürger zu Steyr, verkaufte. Durch die Heirat der Jungfrau mit Wolfs v. Dietrichstain, Vetter des Sigmund, kamen über 20.000 fl von der Stadt hinweg.
Peter Reischko, Sohn von Dietrichs Bruder, Bürger zu Villach. Er war 1514 Ratsbürger zu Steyr. (Valentin Preuenhuber, S. 191 f.)
Ab 1580 im Besitz von Gastgebfamilien. (1824)
„Heut hat der Grösswang, Gastgeb zur goldenen Krone allhie, seinen neuen Schild von schöner und zierlicher Schlosserarbeit von der hiesigen Schlosserei Sippachmayr in Ennsdorf aufgemacht“ (Ignaz Schroff Annalen III, S.60)
In der Mitte des 19. Jhs. war es der Standplatz des Ennser Boten, der mit dem Stellwagen um 9 Uhr vormittags ankam und um 1 Uhr nachmittags wieder wegfuhr.
Mächtige Bürgerhausanlage, bestehend aus Vorder-, Hinterhaus und Arkadenhof.
Viergeschoßiges Vorderhaus, entstanden aus zwei ursprünglich im Kern gotischen Gebäuden. Sechsachsig, die Fenster des ersten Obergeschoßes weisen profilierte gotische Steingewände auf. Eine Fensteröffnung mit Steinkreuz deutlich größer. Barocke Fassadengestaltung mit Fensterüberdachungen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Giebel in heutiger Form aus dem 19. Jahrhundert stammend, zweigeschoßig, Untergeschoß vierachsig, Obergeschoß mit drei runden Öffnungen. Innenhof an zwei Seiten Arkaden mit Säulen aus der Zeit um 1600. Zweigeschoßiges Hinterhaus aus dem Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert mit Doppelkrüppelwalmdach. Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940