ehem. Vereinsdruckerei, katholischer Preßverein
Vor 1525 am Platz, war es von 1567 – 1598 im Besitz der Händlerfamilie Taufkhirchner (Waren per Venedig, Rupfen hinein, Häring, Wachs, Stockfische, Getreide, Messer hinein).
Von 1635 – 1675 im Besitz der Handelsleute Achtmarckt von Achtmarckstein (Eisen, Geschmeide, Wein, Wachs, Mandelöl).
(Wappen Achtmark von Achtmarkstein)
1727 abgebrannt und wieder aufgebaut.
1808 – 1829 im Besitz von Ignaz Schroff, Justitiär der Herrschaft Wasserberg und engster Vertrauter von F.X. Pritz, regulierter Chorherr zu St. Florian und Chronist der Stadt Steyr 1837.
Beim Stadtbrand 1824 rettete Ignaz Schroff die Häuser stadteinwärts, als er das Dach seines Hauses abtragen ließ und dadurch eine Ausbreitung des Feuers auf dieser Stadtplatzseite verhinderte.
1881 wurde der Katholische Preßverein für Steyr und Umgebung gegründet.
Am 4. April 1887 wurde die Aufnahme des Geschäftsbetriebes der Vereinsdruckerei im „Pfnisterhaus“, Pfarrgasse 2, das zuvor ersteigert worden war, bekanntgegeben.
Aus Platzmangel kaufte der Preßverein am 19.03.1906 das Haus Stadtplatz 2, das bis 1989 Sitz der Vereinsdruckerei war, darauf das rückwärts anschließende Haus in der Schulstiege 4.
1929 übernahm der Preßverein die Haas-Druckerei des Herrn Drahovsal am Grünmarkt, Herausgeber der „Steyrer Zeitung“, vorher des „Steyrer Alpenboten“, ebenso die Verlagsrechte des „Illustrierten Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalenders“, der 1939 den 52. Jahrgang erreicht hatte.
Von 1925 bis 1933 wurden die „Mühlviertler Zeitung“ und von 1929 bis 1938 die „Kirchdorfer Zeitung“ herausgegeben.
Das Jahr 1938 brachte mit der NS–Ära des Ende der „Steyrer Zeitung“, als Fortsetzung erschien ab September 1938 die „Steyrer Volksstimme“.
April 1942 ordnete Gauleitner Eigruber (gebürtiger Steyrer) den Verkauf des Unternehmens an Herrn Rudolf Hasenknopf, Nachfolger des entlassenen Direktors Möstl, an, der Kaufpreis von RM 60.000 wurde direkt an das Konto des Gauschatzmeisters der NSDAP in Linz überwiesen.
Nach dem Krieg, bis zur Klärung der Rechtsverhältnisse des Steyrer Pressvereines wurde 1946 die Firma „Steyrer Zeitung“ Verlagsgesellschaft gegründet, und mit dem Permit der US-Besatzungsmacht erschien am 8. März 1946 die erste Nummer der „neuen Steyrer Zeitung“.
Am 25. Februar 1946 durfte der Katholische Preßverein für Steyr und Umgebung seine Tätigkeit (vorerst provisorisch) wieder aufnehmen.
In der Generalversammlung vom 212. April 1961 erklärten sich die Besitzer der „Steyrer Zeitung Verlagsgesellschaft“ Rudolf Markschläger, Anton Weindl und Anna Möstl (Witwe von Wilhelm Möstl) bereit, gegen eine angemessene Abfindung ihre Geschäftsanteile an den Preßverein abzugeben.
1988 kaufte der Katholische Preßverein für Steyr und Umgebung die Hausdruckerei der „Steyr Daimler-Puch Werke“.
In der Vorstandssitzung vom 26. April 1991 stimmten die Mitglieder des Katholischen Preßvereins für Steyr und Umgebung dem Verkauf von 74% der Anteile an den OÖ. Landesverlag zu, am 13. Jänner 1993 verkaufte die Steyrer Zeitung Verlagsgesellschaft m.b.H. die Verlagsrechte an der Steyrer Zeitung an die Oberösterreichische Rundschau GmbH &Co KG.
1995 wird aus der „Steyrer Zeitung“ die „Steyrer Rundschau“.
Bürgerhaus bestehend aus Vorder-, Hinterhaus und Arkadenhof. Viergeschoßiges fünfachsiges, im Kern aus dem 16. Jahrhundert stammendes Vorderhaus mit Barockfassade aus dem 2. Drittel des 18. Jahrhunderts. Erdgeschoß mittig situiertes Renaissanceportal mit Diamantquadern, bez. 1603. Obergeschoße ursprünglich vorkragend. Kräftig profilierte Fensterverdachungen, darunter reicher Stuckzierat, die Achsen vertikal mittels durchlaufenden Stuckelementen betont. Über dem mittleren Fenster des ersten Obergeschoßes befindet sich eine Josefsdarstellung, eingerahmt von ovalen Stuck mit Bandlwerk. Ehemaliger Arkadenhof, heute Teil des Geschäftes, an zwei Seiten in zwei Geschoßen erhalten.
Datum der Unterschutzstellung: 2. November 1960