Haus der Eisenkompanie

Schon 1458 wird das Gebäude erwähnt. Damals besaß es der reiche Stadtrichter Hans Hutter, im 16. Jahrhundert gehörte es der Stadtrichter- und Eisenhändlerfamilie Dorninger. Gegen Ende dieses Jahrhunderts erwarb das Haus die um 1581 gegründete Eisenkompanie („Companie oder bürgerliche Eisenhandlungsgesellschaft von Steyr“). Diese Gesellschaft übernahm den privaten Stahl- und Eisenhandel der Bürgerschaft. Der Garant für die Durchführung der „Companieordnung“ war die Stadt Steyr.Die Kompanie, die der 1584 errichteten landesfürstlichen Eisenobmannschaft unterstand, belieferte hauptsächlich Süddeutschland (Regensburg, Nürnberg, Augsburg) mit Stahl und Eisen.
Um 1620 bewirkten die politischen und konfessionellen Unruhen den allmählichen Niedergang dieser Gesellschaft.
An ihre Stelle trat 1625 die „Innerberger Hauptgewerkschaft“, welche Radmeister, Hammermeister und die Stadt Steyr als Verlagsstadt umfasste.

Von den Familien, die in den folgenden Jahrzehnten das Haus bewohnten, seien genannt Ochs und Knabl. Karl Ochs von Sonnau wurde 1639 zum kaiserlichen Eisenobmann ernannt, (Siehe Wappen)
Daniel Knabl von Mannheim war nach 1650 Obervorgeher der Innerberger Hauptgewerkschaft.
Im 18. Jahrhundert zählten zu den Besitzern der Stadtrichter Hans Jakob v. Engelstein, der Arzt Franz Christian Streb, die Eisenhändler Hirt und Zeller.
Später folgten die Familien Falk, Sommerhuber und Tauschek. (Dr. Josef Ofner, Amtsblatt 5/1972)

Langgestreckte Bürgerhausanlage bestehend aus stadtplatzseitigem Vorder- (1. Hälfte 16. Jahrhundert), und ennskaiseitigem Hinterhaus (16. Jahrhundert), kleiner Innenhof. Schlichte wohlproportionierte Fassade am Stadtplatz, dreigeschoßig, dreiachsig, die Fenster der Obergeschoße weisen profilierte Steingewände auf. Zweiachsiges Giebelgeschoß mit Krüppelwalm. Gassenseitige Fassade, unregelmäßige Durchfensterung, z. T. gotische Gewände, ein spitzbogiges und ein Schulterbogenportal erhalten. Fassade Ennskai: Zweigeschoßig, im Erdgeschoß, vier-, im Obergeschoß dreiachsig. Leicht außermittiger Fassadenrücksprung, im zweiachsigen Giebelgeschoß geknickt. An der abgeschrägten Gebäudekante im Obergeschoß ein auf Kragsteinen ruhender Erker. Alle Fenster besitzen spätgotisch profilierte Steingewände, reicher Sgraffitoschmuck. Älterer rot-weiß-rot Bindenschild an Fassade. Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940