Stadtplatz 14

Gasthaus „Zum goldenen Hirschen“, Cafe Stark

Von 1522 – 1547 im Besitz des reichen Handelsmannes Jheronimus Zumbhernumb, darauf bis 1551 im Besitz seines Sohnes, des Venedischen Handelsmannes  Wolfgang Zumbhernumb.

Die tiefe Frömmigkeit dieses Mannes zeigt folgende Episode: Als er einstmals nach Venedig reiten wollte und bei den Stadeln in der Schönau sein Ross unversehens einen Fall mit ihm machte, hielt er dies für den Vorboten eines noch größeren Unheils, kehrte deshalb um, ließ ein Kreuz an dieser Stelle aufrichten und setzte erst dann seine vorgehabte Reise fort. (Preuenhuber, S. 275)

Von 1635 – 1652 war Hannß Egger von Marbach Besitzer und Gastgeb.

Im Eisenwesen der Egger waren 2 Familien Egger tätig: 1. die Egger zu St. Gallen. Hans Egger, Sohn des Hanns, wurde Kastner am Weißenbach und 1641- 1642 Obervorgeher zu Steyr. Sein Sohn Hans war vermählt mit einer Egerer (wie schon sein Großonkel). Er war 1679 Vorgeher in Steyr, sein Bruder Matthias Waldmeister zu St. Gallen.

2. Die Egger von Marbach, denen ohne Zweifel der Besitzer dieses Hauses angehörte: Anthony Egger war um die Wende des 16. Jh. Ratsbürger zu Eisenerz.

Seine 3 Söhne Hanns, Ludwig und Georg erhielten 1623 ein Wappen.

Hans wanderte nach Steyr aus, wurde Eisenhändler und Ratsbürger, 1631 erwarb er in der Gemeinde Reichraming vom kaiserlichen  Burggrafen von Steyr Johann Maximilian Freiherrn von Lamberg eine „Marbach“ genannte Örtlichkeit und schuf durch Rodung ein landwirtschaftliches Gut von mehr als 100 Tagwerken, wonach er ab 1635 benannt ist. Er war 1637-1640 Stadtrichter, 1646-1650 Bürgermeister. 1651 fiel er in Konkurs und wurde über Auftrag des Landeshauptmanns vom Amt des Bürgermeisters enthoben. Seine peinliche Lage war lediglich aus der Unmöglichkeit der Realisierung ausstehender Forderungen entstanden (damals stand es um die wirtschaftlichen Verhältnisse sehr schlecht). 1654 waren seine Schulden wieder bezahlt, 1657 war er wieder in den i. R. aufgenommen, 1661 gest. (Pantz, Gewerken S.35)

Cafe Stark von 1907 – 1977.

1944 wurde das Vorderhaus bei einem Bombenangriff zerstört und wieder aufgebaut.

Ehemaliges Cafe Stark. Bürgerhausanlage bestehend aus Vorderhaus, Arkadenhof und Hinterhaus. Vorderhaus 1944 durch Bomben vollständig zerstört. Jetziger Bau (in dieser Form 1974 errichtet) gliedert sich durch seine Architektur, durch seine Proportionen (vorkragendes erstes Obergeschoß, Fenstergrößen, gerader Attikaabschluss) harmonisch in die Stadtplatzfassaden ein. Erhalten blieb das im Kern gotische Hinterhaus sowie der ebenfalls gotische Arkadenhof, der zu den Bedeutendsten von Steyr zählt. Jede Säule des Obergeschoßes weist eine andere Form auf. Einen zusätzlichen Reiz erfährt der Innenhof durch den im Bereich des Hinterhauses situierten Vorbau.

Datum der Unterschutzstellung: 5. November 1940

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