(Architektur, Bildhauerei, und Malerei)
Von Josef Ofner
Schlösser und Ansitze
Um 1641 erwarb Josef Achtmarkt von Achtmarkstein das in der Nähe des Teufelsbaches gelegene Schloss Teufelseck.1) Er ließ es erneuern und nannte es 1642 mit kaiserlicher Genehmigung Engelseck (Redtenbachergasse Nr. 9).2)
Das mit einem quadratischen Uhrturm ausgestattete Renaissance-Bauwerk besteht aus einem Haupttrakt, an den sich gegen Osten und Westen je ein Flügel anschließt. Die Außenwände zeigen teilweise Quadernachahmung und ein Rundbogenfries.3) Im Giebelfeld des reizvollen auf Säulen ruhenden östlichen Vorbaus findet sich das Wappen der Riesenfels und das Wappen des Eckhart von der Thann, Waldmeister der Herrschaft Steyr.4)
Wahrscheinlich umgab ursprünglich das Schloss eine Mauer mit runden Ecktürmen, von denen noch drei erhalten sind, einer befindet sich freistehend im Park des Schlosses.
Nach Josef Achtmarkt (Bürgermeister der Stadt Steyr von 1642 bis 1645) besaßen diese wahrscheinlich im 16. Jahrhundert erbaute Liegenschaft: Christoph Staindl, Gottlieb Schröffl, Matthäus Riß von Riesenfels (1653)5) Johann B. Riß von Riefenfels (1670),6) Johann Josef von Riesenfels und Helena Theresia Händl von Ramingdorf (1726), später Freiin Franziska von Rummel, Jakob Voith (1783), Höger, Mayr, Josef Werndl und die Grafen von Lamberg.7) Heute gehört das sehenswerte Gebäude der Stadtgemeinde Steyr.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ließ Michael Aidn, Bürgermeister in den Jahren 1595 bis 1597, das Aichetschlössl (Sierningerstraße Nr. 82) erbauen.8) Preuenhueber berichtet, Aidn „habe das stattliche Hauß und Garten im Aichet von Grund erbauet“.9) In Rolleders „Heimatkunde von Steyr“ wird als Erbauer das Kloster Gleink angesehen, weil noch um 1670 am Gebäude ein Kleeblatt zu sehen war, das Gleink in seinem Wappen führte.10) Da jedoch das Wappen des Steyrer Bürgermeisters, der zu den reichsten Kaufherren der Stadt zählte, ebenfalls ein Dreiblatt-Motiv zeigt, kann nur er als Bauherr in Frage kommen. Das Kloster Gleink hätte in der Reformationszeit, da es arg verschuldet war, das Schloss nicht erbauen können.11)
Von 1615 bis 1636 besaß den Ansitz Wolf Katzianer von Fladnik zum Katzenstein, in der Folgezeit die Familie Riesenfels.12)
Ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert ist nach Dehio auch das Petzengütl (Sepp-Stöger-Straße Nr. 13). Beachtenswert sind an dem Gebäude die Runderker, der Stiegenaufgang und ein um 1600 angefertigtes Verkündigungs-Relief.13)
- Vollendung, Neugestaltung und Ausstattung gotischer Bauten
Die Stadtpfarrkirche und andere Sakralbauten
Die durch das Großfeuer des Jahres 1522 ihrer wertvollen Einrichtung beraubte Stadtpfarrkirche erhielt schon im nächsten Jahr an der Südwand ein farbenprächtiges Fenster, das heute als „bedeutendste größere Komposition“ der Renaissance-Glasmalerei in Österreich gewertet wird. Der wertvollste Teil, Maria mit dem Kinde in der Strahlenglorie, wurde leider um 1800 ausgebrochen, kam in die Laxenburger Rittergruft und befindet sich derzeit im Kunstgewerbemuseum in Wien. Heute zeigt das Glasgemälde den Tod und die Krönung Mariens sowie die heiligen Berthold, Katharina, Johannes und Wolfgang. „Es ist“, so urteilt F. Kieslinger, „der reife Stil der Frührenaissance mit der zugehörigen typischen Architektur, wie sie aus der Holbeingraphik so geläufig ist“.14) Die unteren Scheiben zeigen links das Wappen des Landes ob der Enns, rechts das der Stadt Steyr, ferner den Stifter Wolfgang Pichler mit Frau und Kinbern.15) Bei Instandsetzungen des im Laufe der Jahrhunderte mehrmals beschädigten Fensters wurde jedenfalls der auf demselben angebrachte Name des Stifters „Pichler“ (Püchler) in Unkenntnis auf „Püiller“ abgeändert.16)
Die noch im 16. Jahrhundert nördlich der Alpen eifrig gepflegte Glasmalerei17) fand ihren Ausdruck auch in den gegenwärtig leider nicht mehr vorhandenen Wappenscheiben der Stadtpfarrkirche.18) Die Rechnung des Pfarrkirchenamtes aus dem Jahre 1545 berichtet von Arbeiten an einem Fenster bei dem Frauenaltar: „Am 16 febr(u)ar Im 1543 Jar galt Ich vom gerust Zumachen Zum fennster bei vnnser frawen Altar so man In der Wochen Invocavis gemacht hat dem maister Jorgen Zimerman 4 Taglon Zu 7 kr vnd 2 Gesellen 8 Taglohn zu 6 kr, vmb 30 gmain ladn zu 5 d (=Pfennig), vmb 14 Rasen Zu 5 d, vmb 50 lat- vnd 30 verschlagnagl 20 d vnd vom Zug zumachen 24 d“, zusammen 2 fl. (=Gulden) 2 ß (=Schilling) 28 d.19)
Im Jahre 1577 wurde im Stadtrat Klage geführt, dass „die schönen geschmolzten glöser in der Pfarkhirchen“ eingeworfen und durch den Wind geschädigt wurden. Da sie aber von Bürgern stammen, die einst „was Zimblichs zu Gmainer Stat vnd khirchen gestifft haben“, wurde die Ausbesserung der Fenster mit den in der oberen Sakristei vorhandenen „geschmelzten Gläsern“ und mit „venedigischen gmainen Ungeschmelzten scheiben“ beschlossen.20)
Den nach der erwähnten Brandkatastrophe aufgebauten und zu Ehren der heiligen Ägidius und Koloman geweihten Hochaltar ließ in der Reformationszeit Adam Freiherr von Hoffmann aus der Kirche entfernen und durch einen neuen ersetzen.21) Dieser Altar stellte das „Letzte Abendmahl“ dar. Nach Lindner sollen die Apostel die Gesichtszüge der damals in Steyr wirkenden Prädikanten getragen haben.22)
Das Inventar vom 24. Juli 1564 vermerkt folgende Altäre: St. Barbara-Altar, St. Katharina-Altar, Altar in der Fuxberger-Kapelle, St. Gilgen-Altar, Unser Frauen-Altar, Zwölf Boten-Altar, St. Sebastian-Altar, Allerheiligen-Altar, Rumpl-Altar, Hl.-Kreuz-Altar, Prandtstätter-Altar, Schleifer-Altar und Schneider-Altar.23)
Mit einem hervorragenden Kunstwerk der Hochrenaissance, „dergleichen man anderer Orten nicht bald findet“, wurde die Stadtpfarrkirche im Jahr 1569 bereichert. In diesem Jahr gelangte das prächtige kelchförmige Taufbecken zur Aufstellung,24) das sich heute in der mit einem hübschen Abschlussgitter (um 1630) versehenen Turmkapelle befindet. Die einen Holzkern überziehenden vierzehn Zinnplatten-Reliefs zeigen Darstellungen aus der heiligen Schrift, umrahmt von menschlichen Gestalten, ferner Engelköpfe und Ornamente. Farbenreste verraten die ursprüngliche Bemalung. Ein geschnitzter Akanthus (Ende des 17. Jahrhunderts) krönt den Deckel des Beckens.25)
Die 1522 von den Flammen vernichtete Orgel der Pfarrkirche wurde erst 1544 durch eine neue ersetzt, sie war das Werk des kaiserlichen Orgelbauers Jacob.26) Aber schon im Jahre 1558 musste der Organist Wolfgang Khuner eine Reparatur vornehmen.27)
In den Jahren 1586/87 erhielt die Kirche abermals ein neues Instrument, das der Orgelbauer Georg Hackher anfertigte und die Organisten der Klöster Garsten, Seitenstetten und St. Florian nach Vollendung prüften.28) Die bereits 1591 und 1597 fälligen Instandsetzungsarbeiten wurden ebenfalls Hackher übertragen. Nachstehender Vermerk des Pfarrkirchenverwalters Christoph Seyringer in der Rechnung des Jahres 1597 deutet an, dass die Organisten eigenmächtig an dem Orgelwerk manipulierten: „Item nachdem die Orgl bei der Khirchen durch herausnemung der vorigen Organisten fürnembsten pfeiffen gar angelegen gewest, Hab Ich das ganze werch durch Georgen Hackher Orglmacher von einand(er)legen, die abgenigen posaun vnd pfeiffen wider hineinmachen vnd also das ganze wercs Zusamen sezen lassen vnd dem Maister wegen Zimmerman vom gerüst bezalt 4 ßd. — Item Georgen Hackher Orglmacher für sein müeh vnd arbeit 20 fl.—ß—d“, für 500 Lattennägel „zu der Orgel“ 4 ß 12 d.29)
Im Jahr 1605 musste Hackher die Orgel neuerdings reparieren. Er erhielt für diese Arbeit, die nahezu fünf Monate dauerte, hundert Gulden. Das gebrechliche Instrument wurde im Sommer des Jahres 1616 durch große Hitze abermals gebrauchsunfähig. Der im März 1617 zugewanderte Organist Andreas Ott setzte es an einem Tag wieder in Gang. Eine gründliche Erneuerung aber unterblieb, vielleicht im Hinblick auf den bevorstehenden Ausbau des noch immer unfertigen Langhauses.30)
Der Wiederaufbau des Gotteshauses beschränkte sich nach der großen Feuersbrunst, wie in der 4. Fortsetzung dieser Arbeit gezeigt wurde, auf die notwendigsten Instandsetzungen. Es wurden das Kirchendach, der Turm und zum Teil die Glocken erneuert, 1544 kaufte man 5.000 Schindel zur Eindeckung kleinerer Zubauten.31)
Zehn Jahre später erfolgte der Bau der Vorhalle an der Westseite der Kirche.32) Die wichtigste Arbeit aber, die Vollendung derselben durch Einwölbung des Langhauses unterblieb. Der reiche Bürgermeister Daniel Straßer33) wollte dieses Werk teilweise auf seine Kosten ausführen lassen, doch die aus „fremden Orten hierher gebrachte Bau-Verständige“ erklärten, dass die baufälligen Pfeiler das Gewölbe nicht tragen würden.34) So blieb denn noch durch 75 Jahre, bis in die Zeit der Gegenreformation, das Gotteshaus eine Ruine.
Im Mai 1589 ließ der Magistrat die von der Pfarrgasse zur Kirche führende Stiege erneuern. Wahrscheinlich wurde damals das wuchtige Renaissance-Tor aufgeführt und der Aufgang mit einem Dach versehen.35)
Das 1524 erbaute „Veberzimmer vnd Tachwerch an der Scheln“ auf dem Turm war 1597 „gar erfault“, sodass die Instandsetzung nicht mehr länger hinausgeschoben werden konnte. Kirchenmeister Christoph Seyringer ließ nach einem Modell „das ganze werch von neuem wider auf den Khirchthurn sezen“. An Baukosten wurden verrechnet: Colman Daringer für Holzwerk 12 fl. 3 ß 9 d, Joachim Händl für Holzwerk 15 fl., Hans Pfendter für Schlosser- und Eisenwerk 19 fl. 6 ß 10 d, Jakob Mülner, Kupferschmied, für „Pfann vnd Khnopf auf den Thurn, auch andere Arbeit“ 28 fl. 1 ß, Trinkgeld 6 ß 12 d, für 200 Stück verzinnte Nägel 3 ß 6 d, für das Bohren des „Lehrpaumes“, „darein die Eisen Stang gesteckht worden“ 1 ß 11 d, Meister Vezen, Zimmermann, „für all sein Arbeit so er bei erhebung dises werchs vnd vberzimmers gehabt 37 fl. 2 ß 24 d, Meister Kaspar Inzinger, Maurer, für seine Arbeit 37 fl. 6 ß, Klemens Schräpacher für „2 väßl Plech zu Bedeckung der Scheln“ 28 fl., Georg Simon, Klampferer, für Arbeit und „Glettwerch“ 16 fl. 1 ß 10 d, für einen „Tagwercher so ime Klampferer die Notdurft zuegetragen“ 5 ß 6 d, Mattheusen Enikhel, Nagelschmied, für Blechnägel 5 fl. 1 ß 18 d, für 3.000 Lattennägel 5 fl. 2 ß 12 d, Hanns Hueber, Fuhrmann für Holzfuhren 4 ß 16 d, Peter Räzinger in Garstner Pfarre für Schuttabfuhr 1 fl., Wolf Hoffman, Seiler, für „Seil vnd Sträng“ 2 fl. 1 ß 6 d, Leonhard Resl für „Glaswerk so er in Turm gemacht“ 3 ß 15 d, Sigmund Steger, Steinmetz, „für Arbeit an der Schelln am Kirchturm“ 1 fl. 2 ß — d.36)
Die Spenden der Bürgerschaft zur Durchführung der Arbeiten am „Pfarrkirchengebäu“ waren jedenfalls nicht unbedeutend, überliefert sind nur die nachstehend angeführten Stiftungen: 1558 Margarete Urkauf 100 Pfund Pfennig,37) 1567 Hans Fuchs 10 Gulden, 1576 Anna Strasser 100 Gulden, 1577 Barbara Teissin 50 Gulden,38) 1578 Margarete Rüstlhueber 20 Pfund Pfennig,39) 1582 Benedikt Ättl 200 Pfund Pfennig,40) 1583 Magdalena Schwindenhamer 25 Gulden, 1588 Jeremias Grueber 20 Gulden, 1588 Wolf Urkauf 50 Gulden, 1599 Amoleia Dorningerin 50 Gulden, 1599 Daniel Strasser zu Gleiß 200 Gulden, 1601 Thomas Mann 50 Gulden.41)
Als in Steyr 1599 die politische Gegenreformation einsetzte, gelangte die Pfarrkirche, die nahezu fünfzig Jahre von den Protestanten für Gottesdienste benützt worden war, wieder dauernd in die Hände der Katholiken. Der erste katholische Gottesdienst, der allerdings durch einen Steinwurf in die Kirche schwer gestört wurde, fand am 21. Februar des genannten Jahres statt.42) Die Äbte von Garsten, denen die Stadtpfarre unterstand, konnten in der Folgezeit, die überaus unruhig verlief, die Fertigstellung des Gotteshauses nicht in Angriff nehmen.43) Auch der energische Abt Anton II., Spindler von Hofegg, der 1614 zum Vorstand der Abtei Garsten gewählt wurde, war erst nach den gegenreformatorischen Maßnahmen Kaiser Ferdinands II. in der Lage, den Ausbau der Kirche und des Pfarrhofes in die Wege zu leiten.
Bereits in den Jahren 1604 und 1605 hatten kaiserliche Kommissäre Verhandlungen zwischen dem Garstner Abt und der Stadt Steyr wegen Benützung der kirchlichen Einrichtungen durch protestantische Bürger in der Reformationszeit geführt.44) Als Abt Anton um 1621 diese Verhandlungen mit dem Magistrat wiederaufnehmen wollte, dürfte er kein Gehör gefunden haben, da er sich an Herzog Maximilian von Bayern wandte, dem bekanntlich seit 1620 das Land ob der Enns pfandweise gehörte. Durch seinen Stadthalter Graf Adam von Herberstorff befahl der Herzog im Dezember 1622 u. a. der Stadt Steyr, das Urbarium der Pfarrkirche wieder aufrichten zu lassen, die Kirchenrechnungen zu erstellen und die noch nicht behobenen Schäden, die der Brand vor hundert Jahren an dem Gotteshaus verursachte, beseitigen zu lassen.45) Kommissäre des Stadthalters prüften im Juni 1623, obgleich Bürgermeister und Stadträte protestierten, die Kirchenrechnungen aus der Reformationszeit (1543 — 1621).46)
Die Ereignisse der nächsten Jahre (Emigration, Bauernkrieg) verzögerten neuerdings den Kirchenbau. Für seine Bemühungen um die Wiederherstellung der alten Rechtslage waren Abt Anton bereits Unkosten im Betrag von tausend Talern erwachsen. Auf eigene Kosten begann er im Jahre 1628 auch den Ausbau des Gotteshauses.
Das Gerüstholz lieferten die Untertanen des Klosters Garsten und die kaiserliche Herrschaft Steyr. Nach den Annalen des Stiftes Garsten wurden im genannten Jahr „Schwibbogen“ aufgeführt und das große Portal errichtet.47)
Erst am 15. Oktober 1628 kam zwischen dem Magistrat der Stadt Steyr und Abt Antonius ein Vergleich zustande. Die Stadt verpflichtete sich, zur Einwölbung der Stadtpfarrkirche, zur Errichtung der Altäre und zum Ankauf von Ornaten, „also allein pro fabrica Ecclesiae notwendig und nützlich“, den Betrag von 3000 Gulden zu erlegen. Die Stadt war auch bereit, einen ebenso hohen Geldbetrag „auf menschliche Ewigkeit“ zu erlegen und davon jährlich 5 Prozent Zinsen, also 150 Gulden, zur „Unterhaltung der Kirchengebäu und anderer notwendigen Kirchenbesserung“ zu bezahlen.48) Da aber in diesen Jahren die Stadt Steyr den größten wirtschaftlichen Tiefstand ihrer Geschichte erlebte, zog sich die Überweisung des zugesagten Geldes in die Länge. Am 7. Juli 1629 erinnerte daher Graf Herberstorff im Auftrag des Kaisers Bürgermeister, Richter und Rat zu Steyr an die eingegangene Verpflichtung und verfügte, das Geld von der Emigranten-Nachsteuer abzuzweigen. „Demnach die Röm. Kaiserl. Maj. glaubwürdig berichtet sein“, so schrieb Herberstorff, „wie daß die Pfarrkirchen bei euch, noch längst vor diesem, und nachsolglich bei Inhabung der Unkatholischen, in solches Abnehmen geraten, daß fast niemand darinnen sicher verbleiben, und wo nit eheiste Baubesserung fürgenommen, selbige ganz und gar zu Boden gehn würde, benebens aber auch die gewisse Nachrichtung haben, daß Eure geweste Bürgermeister und Vorgeher und zum Teil Ihr selbst von den unkatholisch emigrierten Bürgern, auch unter anderm sub titulo dieses Kirchengebäus, ein ziemliche sich auf viel 1000 fl. belaufende Nachsteur in liegenden Grundstücken, Häusern und Schuldbriefen, davon dann diesem baufälligen Kirchengebäu und was demselben anhängig, gar leichtlich zu helfen, in Handen behalten und deroweg nur durch gemessenen Befehl unterm dato den 17. Juni nächsthin mir allergnädigst auferlegt, bei euch die gewisse Verfügung zu tun, daß Ihr zu vorberührtem Ende von solcher Nachsteur 5000 fl. bares Geld oder so viel in richtig und eheist einbringlichen Schuldbriefen Euch und Eurer Seelenheil selbst zum besten gutwillig dargeben und erfolgen lassen sollet“.49)
Die Stadtväter meldeten dem Grafen, dass sie dem Kirchenbau „nach und nach“ finanzieren werden.50) Da aber kein Geld einlangte, war Abt Anton gezwungen, am 3. Oktober 1630 von Steyr den Betrag von 3.000 Gulden zu fordern. In einem ausführlichen Schreiben betont er, dass es nur seiner „Bearbeitung und Sorgfältigkeit“ zu danken sei, wenn die Pfarrkirche nun gewölbt ist, „vielleicht wäre sie sonsten noch 100 Jahr als unauserbaute gestanden“. Er werde „aus eigener Kassa ein mehrers dazutun, auf Mittl gedenken, damit noch dieses Jahr die Fenster und das Gemälde („gemähl“) so weit das Gerüst ausgerichtet, möge verfertiget werden“.51) Zu Beginn des Jahres 1631 verfügte der Magistrat, dass die Schwindenhamberische Nachsteuer im Betrag von 1.500 Gulden dem Abt eingehändigt werde, doch wurde ihm bedeutet, „künftig gem. Stadt mit weiterer Urgierung zu verschonen“.52) Wahrscheinlich handelte es sich um die letzte Rate, denn in dem am 26. März 1631 erstellten Libell über die Nachsteuer der Exulanten findet sich am Schluss der Vermerk: „Item zum alhirigen Pfarrkirchen vnd pfarrhoff geben ist albereith geben worden 6000 fl.“53)
Zum Bau des Gotteshauses gab auch Kaiser Ferdinand II. dreitausend Gulden,54) einige Bürger stellten sich mit Geldspenden ein.55)
Im Jahr 1630 wurde das Gewölbe, — spitze Stichkappentonne im Mittelschiff, Kreuzgewölbe in den Seitenschiffen,56) — vollendet. Zur Erinnerung an die nach 187 Jahren erfolgte Fertigstellung der Stadtpfarrkirche wurde über dem Hauptportal („ober der Orgel“) nachstehende Inschrift angebracht: „Dei ter Optimi Auspicio D.D. Aegydii, Colomanni Patrocinio, Augustissimi Caesaris Ferdinandi pietate et munisicentia, Venerabilis p. ac Dni. Dni Antonii Abbatis Garstensis Cura et industria, Senatus Populique Styrensis Auxilio, Basilica praesens fornice hoc donata et tota renovata est. Anno Verdi incarnati MDCXXX“.57)
In den folgenden Jahren waren, wie aus den Abrechnungen der Jahre 1631, 1635 und 1639 hervorgeht, noch verschiedene kleinere Arbeiten durchzuführen. So wurde das Kirchenpflaster erneuert und Epitaphien der Protestanten aus dem Gotteshaus entfernt.58) Wie Lindner in seinen Annalen berichtet, besaß die Familie Händl als Begräbnisstätte im nördlichen Seitenschiff der Pfarrkirche eine Kapelle, die seinerzeit den Eggenbergern gehörte. In dieser stand ein schöner Altar mit beschädigten Statuen, darstellend das Christuskind und die Heiligen Drei Könige. Pfarrer Johann Widersperger (1600 — 1619) erlaubte 1617 dem Protestanten Berthold Händl, in der Kapelle für seine Vorfahren, jedenfalls für seinen Vater Wolfgang, der 1596 gestorben war, einen Grabstein anzubringen, doch musste er sich verpflichten, die schadhaften Altarfiguren restaurieren zu lassen. Da aber kein Künstler diese Arbeit übernehmen wollte, wurde das Grabmal für Wolfgang Händl an einer anderen Stelle angebracht.59) Heute befindet sich im Vorraum des östlichen Südtores das Renaissance-Epitaph für Sebald Händl (1591).60)
Im Jahre 1634 zeigten sich am Turm Bauschäden, an den Glocken und bei der „Scheln“ waren 1636 Reparaturen vorzunehmen.61)
In der Fastenzeit des Jahres 1629 wurde der alte, sehr baufällige Pfarrhof abgebrochen,62) – zu dessen Erneuerung man schon 1619 hatte Bauholz herbeischaffen lassen.63) Aber bereits mit Beendigung der Bauarbeiten an der Kirche musste aus finanziellen Gründen auch der Pfarrhofbau eingestellt werden.64) Dr. theol. Achaz Schrott, der in Steyr von 1622 bis 1653 als Pfarrherr wirkte, übersiedelte in das Wolf Schwindtenhamberische Haus vor dem Gilgentor.65) Da keine Aussicht auf Fertigstellung des Pfarrhofes bestand, kaufte er am 14. August 1638 den der Grund-, Vogt- und Lehensobrigkeit der Stadt Steyr unterstehenden „Gall-Innßgmain vor St. Gilgen Thor genandten ligenten Schwarzhoff“.66) (Tomitzstraße Nr. 1).
Die noch teilweise erhaltenen Aufzeichnungen über die zwischen der Stadt Steyr und dem Abt zu Garsten erfolgten Abrechnungen überliefern die Namen der an den kirchlichen Bauten beteiligten Personen. Den Bau des Pfarrhofes und jedenfalls auch die Vollendung der Stadtpfarrkirche überwachte der welsche Baumeister Marx,67) der schon 1618 Schlossbauten in Steyr aufgeführt hatte. Nach J. Schmidt hieß er Markus (Marx) Martin Spaz. Er war auch in Linz, Kremsmünster, St. Florian, Schlägl, Gmunden und in anderen Orten tätig. 1644 dürfte er in Wien gestorben sein.68) Für seine Arbeit bei Durchführung der Steyrer Kirchenbauten erhielt er 2.658 Gulden.69) Erwähnt werden in den genannten Archivalien die Maler Thomas Hoffman (aus München) und Hans Heinrich. Größere Arbeiten hatten auszuführen der Zimmermeister Löcherer, die Glasermeister Georg Till und Georg Lottring, der Stadtschmied Georg Deicher und der Steinmetz Siegmund Stegerer.
Baumaterial lieferten Strauß, Khruglmüllner (Kalk und Laden), Georg Lichtenwallner zu Pichlern (Holzwerk), Jakob Teütschenpaur (Ziegel), die Innerberger Hauptgewerkschaft (Eisen) u. a. In der Wohnung des bürgerlichen Schneiders Jakob Flieher waren wälische Maurer einquartiert.70)
Durch die enorme Verschuldung der Stadt mussten Handwerker und Lieferanten längere Zeit auf ihr Geld warten, einige wurden erst 1633 für ihre Leistung entschädigt.71)
Laut „Abraittung Zwischen Gmainer Statt Steyer, an ainem: vnnd dann deroselben Pfarrkhirchen St. Egidi et Colomani Andters Thaillß“ aus dem Jahr 1639 betrugen die Auslagen der Stadt für obige Bauten, einschließlich der 1628 zugesagten 6.000 Gulden, 11.691 fl. 7 ß 15 ½ d.72) Die Ausgaben des Garstner Abtes sind aus den Steyrer Quellen nicht festzustellen.
Hand in Hand mit den Bauarbeiten erfolgte die Neuausstattung des Steyrer Münsters. Nach Übernahme desselben durch den Abt von Garsten im Jahre 1599 war es mit Ornaten und Altargeräten schlecht bestellt.73) 1567 wurden Kleinodien der Pfarrkirche zur Anfertigung von zwei Schalen, eines silbernen Kandels und eines Kelches verwendet.74) Das am 26. August 1585 aufgenommene Kircheninventar verzeichnet u. a. zwölf evangelische Bücher (z. B. Luthers Bibel, Werke Melanchthons, Katechismus der Besilius Camerhofer), einen großen und einen kleinen Kelch sowie zwei mittlere Kelche mit Patenen.75)
In der Fastenzeit 1603 ließ der Stadtpfarrer ein aus dem Stift Garsten stammendes „Heiliges Grab“ in der Kirche aufstellen.76) In diesem Jahr wurden auch zur festlichen Gestaltung der Fronleichnamsprozession noch etwa 70 Fackelständer („Höbel“) aufgetrieben. Sie waren in der Reformationszeit in der St. Margaretenkapelle, im Kirchturm und in der Traintenkapelle abgestellt.77) Vier Jahre später ließ der Abt ein wertvolles weißes Messkleid anfertigen und 1610 einen Traghimmel anfaufen.78)
Vermutlich durch Zuwendungen aus dem Kloster Garsten kam es im nächsten Dezennium zur Bereicherung des Kirchenschatzes. Nach dem Inventar vom 12. Juli 1621 verfügte die Stadtpfarrkirche über eine silberne vergoldete Monstranz zu 5 Pfund 4 Lot und eine solche zu 42 Lot, 5 silberne vergoldete Kelche; der eine zeigte „der Herren von Steyr Wappen“, der andere war „mit Steinen versetzt“ und den dritten schmückten drei Rosen. Zum Gotteshaus gehörten ferner ein mit Gold und Perlen verziertes Messgewand aus dem Jahre 1485, sechs Altarkruzifixe, zwei „Himmel“, ein Kruzifix im Chor, zwei kleine und drei große Fahnen, Messgewänder, versehen mit den Wappen der Fuchsberger und Eggenberger und eine Anzahl Bilder.79)
In Händen des Garstner Abtes befanden sich Schlüssel zu Truhen, die im Rathaus verwahrt waren.80) Da sie kirchliche Kleinodien und Stiftungsurkunden enthielten, forderte Abt Anton von der Stadtobrigkeit die Ausfolgung derselben. Der Magistrat jedoch konnte über deren Verbleib keine Auskunft geben. Daraufhin richtete der Abt am 9. April 1625 an den Statthalter Herberstorff die Bitte, der Stadtbehörde zu Steyr die Ausfolgung der „Lädl oder Trühel“ zu befehlen. „Als Steyr mit unkatholischen Prädikanten besetzt war“, bemerkte der Abt, seien nicht nur „der schöne hohe Altar, sondern auch die große silberne Monstranzen und andere CIeinodien von der Kirchen kommen…“81)
Auch auf Betreiben des Statthalters kamen die Truhen nicht zum Vorschein. Erst fünfzehn Jahre später, im Jahre 1640, brachte der damalige Abt in Erfahrung, dass in der allen Steuerstube des Rathauses „ein kleiner Kirchen Schaz von etlichen Kelchen, Silberne Kandl, welche die Praedicanten gebraucht“, gefunden worden sei. Es handelte sich aber nicht allein um „Silbersachen“, auch Ornate wurden entdeckt. Die Nachforschungen ergaben, dass die Kirchengeräte im Jahre 1625 im Rathaus noch vorhanden waren. In der Zeit des Bauernkrieges hatte sie der Steuerschreiber Christoph Abele wegbringen lasten. „Alls nachmallen im 626ten Jar“, so berichtet er am 5. Jänner 1641 der Stadtobrigkeit, „sich der laidtige Paurn aufstandt erhoben, vnd man erinndert worden, das sich die Rebellischen Paurn auch der Stadt Steyr bemächtigen möchten, Hab Ich diß Trüchl mit dem Khirchenornat, Wie auch Gemainer Statt Cassa: Steur, Privilegien vnnd andern besten briefsachen, in die verhandtnen lähre vässer einschlagen vnd in Weyr von dannen alls die gefahr Zuegenomben, gar ins Eisenärzt füeren lasten, alda es dann, biß es widter fridtsamer worden, verbliben, vnnd nachmallen widter nach Steyr gebracht, vnnd an sein vorigs orth gesetzt worden“.82)
Über Ersuchen des Garstner Abtes befahl der Landeshauptmann, die Ornate der Stadtpfarrkirche zu übergeben, das Silberkandl der Prädikanten aber überließ der Stadtrat dem Dominikanerorden.83)
Sorgen bereitete der Hochaltar. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts (1605) hatte sich der Magistrat vor den k. k. Kommissären wegen der von Adam Freiherrn v. Hoffmann veranlassten Abtragung des Hochaltares zu verantworten. Die Stadtbehörde lehnte aber jede Schuld ab, da dies schon lange Zeit zurückliege.84) Der in der Refomrationszeit errichtete Abendmahl-Altar wurde 1621 abgetragen und zerstört. In die Kirche kam ein Altar aus dem Kloster Garsten, der zur Aufbewahrung des Allerheiligsten mit einer Nische versehen war.85) Um 1653 wurde er renoviert. Der Maler Hoffman erhielt für diese Arbeit 170 Gulden.86) Der Altar entsprach keineswegs den Wünschen der Bürgerschaft. In den nächsten Jahrzehnten wurde daher der Ruf nach einem repräsentativen Hochaltar immer lauter.
Für einen Nebenaltar legierte 1642 Cosman Mann 1.200 Gulden. Unter Aufsicht und Mitarbeit des Garstner Malers Jakob Bindter erfolgte die Anfertigung und Aufstellung.87)
Im Jahre 1636 war die Orgel neuerdings reparaturbedürftig. Die Erneuerung, die auf 350 Gulden zu stehen kam, bewerkstelligte 1637 der Orgelbauer Leopold Rottenburger aus Salzburg.88)
Die südlich der Stadtpfarrkirche gelegene St. Margaretenkapelle wurde in der Renaissancezeit ebenfalls renoviert. Im Jahre 1614 erfolgte die Erneuerung des Daches89) und 1630 die Instandsetzung schadhafter Gebäudeteile.90) An der Nordwand der Kapelle, in deren Nähe damals eine Bildhauerhütte stand,91) befindet sich, abgegrenzt von Strebepfeilern, das aus 1538 stammende Epitaph des Andre Vorster. Über den renaissancehaften Reliefs, die den Abschied Christi von seiner Mutter und Jesus auf dem Ölberg darstellen, sind Spuren eines gleichzeitigen Freskos („Jüngstes Gericht“) sichtbar.92)
Der Aufbau der 1522 vom Feuer zerstörten Dominikanerkirche erfolgte, wie schon früher berichtet,93) mit kaiserlicher Genehmigung durch die Stadtobrigkeit im Jahre 1559. Sie war bis in die Zeit der politischen Gegenreformation die Schulkirche zur evangelischen Lateinschule, die im ehemaligen Klostergebäude untergebracht war. Das Hochwasser des Jahres 1572 brachte dieses Schulgebäude zum Einsturz. Den Wiederaufbau dürfte der Wiener Baumeister Bernhard Camada geleitet haben.94) Erst am 21. Oktober 1575 konnte die Lateinschule den Unterricht in diesem Gebäude wiederaufnehmen.95)
Die (Orgel der Schulkirche, die ein Nürnberger geliefert hatte, reparierte 1612 der Orgelbauer Georg Hackher.96) Aber schon in den nächsten Jahren musste sie durch eine neue ersetzt werden. Den von Ulrich Schreier durchgeführten Orgelbau überwachte der 1609 aus Horn in Niederösterreich zugewanderte berühmte Komponist, Organist und Orgelbauer Paul Peuerl.97)
In den Vierzigerjahren des 16. Jahrhunderts wurden im Bürgerspital größere Bauarbeiten vorgenommen.98) Die „erschröckliche Feuers-Brunst“ des Jahres 1554, die in Steyrdorf über 200 Häuser zerstörte und in der über 70 Personen „erbärmlich“ zugrunde gegangen waren, dürfte auch das Spital und die Kirche beschädigt haben.99)
Im Jahre 1574 ließ Spitalmeister Michael Aidn auf Anordnung des Stadtrates das hölzerne Turmdach der etwas dürftig eingerichteten Spitalkirche100) durch ein Ziegeldach ersetzen.101)
Nach Dehio soll die dem hl. Antonius geweihte Hauskapelle im Erdgeschoß des Spitals aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen. Der Altar der im Grundriss unregelmäßigen Kapelle, deren Kreuzgewölbe vier toskanische Säulen tragen, soll um 1600 errichtet worden sein.102) Bisher war es noch nicht möglich, das Baujahr aus den städtischen Archivalien festzustellen.
In der Zeit von 1632 bis 1647103) benützte der Jesuitenorden die „Spitalkirche zu der heiligen Dreifaltigkeit“,104) die sich feit 1617 wieder in den Händen der Katholiken befand,105) für seine Gottesdienste.
Abschließend sei hingewiesen auf Wegkreuze, die in den Annalen Preuenhuebers erwähnt werden, über die Zerstörung eines Kreuzes in der Gleinkergasse berichtet der Chronist: „Um St. Thomä-Tag anno 1533 ist von bösen muthwilligen Leuten die Figur des Creutzes und Marter Christi so negst vorm Gleincker-Thor gestanden, grausamlich zerhauet und verschleifft worden. Wessentwegen von einem Ers. Rath durch offentl. Verruff von der Cantzel und Anschlag am Rath-Hauß, männiglich ermahnet wurde, wer um die Thäter Wissenschaft hätte, solch in geheim zu offenbahren, damit dieselben zur Straff möchten gezogen werden.“ Preuenhueber vermutet, dass diese „Marter-Säule“ durch ein Kreuz auf dem Schnallenberg ersetzt wurde.106)
Mit der Aufstellung eines Kreuzes in der Neuschönau in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts durch den Handelsherren Hieronymus Zuvernumb107) hängt vielleicht die Errichtung der ansehnlichen Wegkapelle in diesem Vorort108) zusammen. Hierüber erzählt der Steyrer Historiker: Als Zuvernumb „einsmahls nach Venedig reiten wollen und bey den Stadeln an der Schönau sein Roß unversehens einen Fall mit ihm gethan, hielt er dafür, daß solches ein Anzeigen eines noch größern Unglücks wäre, kehrte derohalben wieder um, gemeldtes Creutz aufrichten zu lassen, und alsdann setzte er erst seine vorgehabte Reise fort“.109)
Styraburg und Engelhof
In unserem Zeitraum wurden an der Styraburg mehrmals Umbauten vorgenommen. Im Jahr 1543 war sie von einem Brand bedroht, der in einer benachbarten Bäckerei zum Ausbruch gekommen war. Der Landesfürst verfügte daher, die Häuser in der Umgebung der Burg und in der Stadt mit Ziegeldächer versehen zu lassen.110)
Das Aussehen der Burg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vermittelt uns die aus 1554 stammende Stadtansicht des Hans Lautensack und eine 1571 angefertigte Burgbeschreibung. Diese erwähnt u. a.: „Vmb dtz Schloß hats Vier mit gueten gemeur Eingefangene Zwinger. — Die Pruggen vber die Zwinger in Garten ist bey guetem Paue. — Zwischen des Schloß Vnd Hofgarten ist ain wol erpauter pulferthurn. — An yezgemelten Neuen Stock ist ein grosser Viereggeter starkher thurn“. Im Turm befanden sich zwei Gefängnisse, für fünf, sieben und mehr Pferde waren Stallungen vorhanden.111)
Eine Renovierung und Verstärkung der Burgbefestigung erfolgte um 1575 unter dem Burggrafen Ferdinand Hoffmann (1573 — 1584).112) Im folgenden Jahr wurde die gegen den Ölberg gelegene, über den Burggraben führende Schlagbrücke (Hof-, Schloss- oder Hirschbrücke) untermauert.113)
In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts war es Georg Siegmund Freiherr von Lamberg, Burggraf in der Zeit von 1614114) bis 1631, der 1616 die Burgkapelle durch einen Maler restaurieren und sein Gebäude am Rande des Hofgartens mit schönen Malereien schmücken ließ. Im Hofgarten, den schon Erzbischof Johann Beckenschläger als Pfandinhaber im 15. Jahrhundert hatte anlegen lassen, wurden etwa 300 Bäumchen gesetzt115) und die Parkanlage 1618 unter Aufsicht des kaiserlichen Baumeisters Max Spaz116) mit einer hohen Mauer umgeben.
Der schon im Mittelalter erwähnte Engelhof, Haratzmüllerstraße Nr. 66, wird als schönster Renaissancebau der Stadt bezeichnet. Er zeigt zwei quadratische Ecktürme und einen zwischen zwei Trakten liegenden überdeckten Arkadenhof.117) Die an einem Türstock sichtbare Jahreszahl 1586 mag vielleicht auf die Umgestaltung in der Renaissancezeit hinweisen. Während Pritz schreibt, dass sich der Hof einst in den Händen der Engel von Wagrein befunden habe (Engelhof!),118) fehlt dieses Geschlecht in der von F. Berndt erstellten Eigentümerliste, nach der nur die reichen Handelsfamilien Zuvernumb und Strasser im 16. Jahrhundert Besitzer des Schlosses waren.119)
Wohnbauten
In unserer Stadt gibt es nicht wenige gotische Wohnbauten, die bis in die Gegenwart ihre in der Renaissancezeit erfolgte Umgestaltung bewahrt haben und diese Änderung nicht selten durch eine Jahreszahl bekunden. „Die Bautätigkeit beschränkte sich von der Mitte des 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts“, so heißt es in Dehios Handbuch, „auf die hofseitige Erweiterung der Häuser und hat im Stadtbild wenig Ausdruck erfahren. Bei den wenigen Neubauten hielt man sich meist an den alten Typus, dessen Fassade nunmehr bei flacherem Giebel glatt belassen und verputzt wurde, zuweilen treten, besonders an Eckhäusern, runde Türme auf. Umso eindrucksvoller äußert sich die Renaissance in den Höfen. Gegenüber dem schmalen gotischen Hof strebt der Renaissance-Hof nach Geräumigkeit, Regelmäßigkeit und Helle, am liebsten bei quadratischem Grundriss (häufig Vereinigung zweier gotischer Häuser). In den Arkaden und Galerien herrscht der reine Halbkreisbogen, die Säulen sind meist leicht geschwellt“.120)
Als Fassadenschmuck waren die aus Oberitalien stammenden Kratzputzverzierungen (Sgraffitos)121) besonders beliebt.
Die Sgraffito-Technik, von Fachleuten als „rustikale Kunstübung“ gewertet,122) bestand darin, dass auf den Rauputz ein schwarzer „Kratzgrund“123) in Putzmörtelstärke aufgetragen wurde. Darauf kam eine aus weißer Kalkschlämme hergestellte „Kratzschicht“, die in feuchtem Zustand mit einem zugeschärften Bandeisenstück soweit weggekratzt wurde als dies zur Erzielung der vorgesehenen weißen oder schwarzen Verzierung notwendig war.124) vornehmlich sind ornamentale oder architektonische Zeichnungen an den Fassaden zu sehen, aber auch aus dem Tier- und Pflanzenreich stammen einzelne Motive, figurenreiche Darstellungen fehlen.125)
Ist der Sgraffitoschmuck in Steyr noch gut vertreten, so sind von den wenigen Wandmalereien dieser Kunstepoche nur mehr Reste vorhanden. Manche kamen erst bei Restaurierungsarbeiten zum Vorschein.
Nicht unerwähnt seien die mit ornamentalen Verzierungen versehenen Holz- oder Tramdecken. Einige wurden erst in jüngster Zeit entdeckt.
Die Renaissance-Architektur verzichtete nicht auf vornehme Portale und Türgewände. Meist sind es vorzügliche Steinmetzarbeiten, die zum Teil von oberitalienischen Meistern angefertigt wurden. Wie schon erwähnt, arbeitete um 1580 in Steyr der Italiener Kaspar Dorette,126) 1589 ersuchte ein Steinmetz aus Mailand um das Bürgerrecht.127)
Bedeutend ist die Zahl der Renaissance-Höfe, in denen Säulengänge vorherrschen. Nach einer Zählung des Vereines ,,Heimatpflege“ im Mai 1936 gab es in Steyr 626 Pfeiler und Säulen, und zwar 512 in den Hofarkaden, 114 in Stiegenhäusern und anderen Räumen, nahezu die Hälfte verunzierten Tünche und Mörtelschichten.128)
Nachstehend angeführte Wohnbauten zeigen noch heute Renaissancekunst.129)
In der Innenstadt sind folgende Häuser beachtenswert:
Berggasse:
Nr. 48 (Stadtpfarrkirche Steyr, 1513 — 1836): Die Kratzputzornamentik (1586) wurde in den letzten Jahren erneuert.
Nr. 75 (Wolf Händl v. Ramingdorf, um 1567 bis 1596): Tor mit Kratzputzumrahmung, im Giebel die Jahreszahl 1587.
Enge Gasse:
Nr. 11 (Thomas Winckhler, Venediger Handelsherr, ca. 1597 — 1610), Die 1954 aufgedeckte und restaurierte „frühbarocke“ Sgraffitodekoration130) (Lisenen und Fensterumrahmungen) zeigt das Einhorn. Das Horn dieses Fabeltieres, so glaubte man in früheren Jahrhunderten, könne Pest und Gift abwenden und verlorene Lebenskräfte wiedergewinnen.131)
Nr. 15 (Hans Rottaler, Handelsmann, 1519 — 1555). Im 2. Stock bemerkenswertes Portal mit Hausmarke und Wappen der Rottaler, 1545 datiert.
Nr. 16 Christoph Khiernner, Handelsmann und Gastgeb, um 1597 bis 1628). Das schöne Portal entstand zu Anfang des 17. Jahrhunderts.
Grünmarkt:
Nr. 4 (Magnus Ziegler, Oberstadtkämmerer). Das im 2. Stock befindliche Türgewände zeigt die Jahreszahl 1567. Aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt auch das Fresko im Stiegenhaus, ein tanzendes Paar darstellend.
Nr. 7 (Hans Hackher, Fleischhauer, um 1539 — 1572). Der Bogengang im Hof ist mit 1559 datiert.
Nr. 11 (Hans Zweckhmair, Fleischhacker). In diesem Hause ist eine Türrahmung aus 1591 bemerkenswert.
Nr. 23 (Jakob Putz, Handelsmann, um 1597): Hof mit Bogengang aus dem Jahre 1594.
Nr. 25 (Wolf Weyrer, Gastgeb und Handelsmann, um 1585 — 1611): Putzquaderung und Runderker, Anfang 17. Jahrhundert.
Pfarrgasse:
Nr. 12 (Heinrich Drisel, Gastgeb und Collega der Lateinschule, um 1586 — 1620): Diamantquaderung und leere Figurennischen zeigt das schöne Portal, im Haus findet sich die Jahreszahl 1587.
Stadtplatz:
Nr. 2 (Melchior Taufkircher, Venediger Handelsherr, um 1598): Portal mit Diamantquaderung (1605).
Nr. 3 (Aichinger Paul, Bäcker, um 1597 — 1623): Kratzputzbänder im 1. Stock (um 1600).
Nr. 5 (Klement Staudinger, Lebzelter, um 1598): Portal (Anfang des 17. Jahrhunderts).
Nr. 9 (Matthäus Urkauf, Handelsmann, um 1598, später Gottlieb Hoffmann). Dreigeschossige Arkaden zeigen toskanische Säulen und umgeben drei Seiten des sehenswerten Hofes (1. Hälfte 17. Jahrhundert). Das Portal schmücken Wappenfelder.
Nr. 17 (Augustin Resch, Handelsmann, um 1567 — 1600): Laubengang im Hof (Ende 16. Jahrhundert). Freskorest: Figurengruppe.
Nr. 21 Ebhardt Adam, Handelsmann, um 1655 — 1647): Putzquaderung, datiert 1634.
Nr. 23 (Christoph Pfefferl, Handelsmann, um 1585): Laubengang im Hof (2. Hälfte 16. Jahrhundert).
Nr. 24 (Wolf Schwindenhamer, Handelsmann und Gastgeb, Ratsherr, 1583 — 1601): Im Hof Arkaden (um 1600).
Nr. 29 (Daniel Strasser, Handelsmann, um 1567 — 1595): Sehenswerte Säulenarkaden (16. Jahrhundert), Gewölbe mit Stuckrippen (Ende 16. Jahrhundert).
Nr. 31 (Elssenhamer Karl, Handelsmann, 1592 — 1602): Arkadenhof (Anfang 17. Jahrhundert).
Nr. 33 (Elsenhamer Carl, Handelsmann, um 1597 — 1602; Wezl Hans, Gastgeb, um 1620; Nimbroth v. Grienthall, 1650 — 1662): Zweigeschossiger Arkadengang, Holzsäulen im oberen Gang. Die Fassade zeigt Putzquaderung und die Jahreszahl 1650, der Torbogen das Malteserkreuz, ursprünglich als Symbol Christi angesehen.132) An der ennsseitigen Fassade des Hinterhauses wurden die Malereien (Fensterumrahmungen) beiderseits der Jahreszahl 1619 vor einiger Zeit erneuert. Bei den Restaurierungsarbeiten kamen auch interessante Vogel-Darstellungen, ein weibliches Haupt und eine Engelfigur133) zum Vorschein. Eine vorzügliche Holzdecke, verdeckt durch einen eingezogenen Plafond, befindet sich im ersten Stock.134)
Nr. 34 (Wolf Händl zu Ramingdorf, um 1567 bis 1596): Im zweiten Hof zweigeschossige Arkaden, Diamantquaderung an der Brüstung (um 1600).
Nr. 36 (Christoph Händl, Handelsmann, um 1585 — 1589, dann Michael Hönig und Hans Himmelberger): Sehenswerte vegetabile Ranken-Sgraffiti an einem Türmchen des Hinterhauses (16. Jahrhundert).
Nr. 39 (Hans Matlseder, Handelsmann, 1575 — 1579): Die vegetabile Verzierung an den geknickten Bogen dürfte in Oberösterreich das älteste Sgraffito darstellen, das mit einer Jahreszahl (1579) versehen ist.135) Eine Holzloggia befindet sich unter dem Dach.
Nr. 44 (Viehpeckh Wolf, Eisenhändler und Gastwirt, um 1586 — 1613): Hoflaube mit Stuckleistenfelderung. Hausmarke des Wolfgang Freinberger, der 1545 das Haus besaß (1. Stock).
Ennskai:
Nr. 33 (Hans Heindl, 1581 — 1611). Neben den in letzter Zeit erneuerten Sgraffitos sind die im Erdgeschoß befindlichen achteckigen, mit eigenartigen Kapitellen versehenen Säulen beachtenswert.
Stadtplatz Nr. 15 — Ennskai (Eisenhandelsgesellschaft, um 1597, später Peter Ochs, Handelsmann). Die Sgraffitos an der Kaiseite des gotischen Hauses wurden 1966 restauriert. Beachtenswert die Darstellung des Bindenschildes und der Delphine.
Auch in der Vorstadt Steyrdorf fehlt es nicht an Renaissance-Kunstwerken:
Badgasse:
Nr. 2 Mächtiges Portal, errichtet um 1600.
Gleinkergasse:
Nr. 4 (Wolf Nürnberger, Bäcker, um 1567):136) Im Hof zweigeschossiger Bogengang (2. Hälfte 16. Jahrhundert).
Nr. 12 (Sebastian Wernberger, um 1598): Rundbogenportal (Ende 16. Jahrhundert) und Pfeilerarkaden im Hof.
Nr. 16 (Bartlme Laufhuber, um 1567): Drei übereinanderliegende Arkaden, Pfeiler und Säulen, die im 2. Geschoß mit sonderbaren Darstellungen (Fratzen, Palmetten) versehen sind.
Nr. 28 hübsches Portal (um 1600).
Gschaiderberg:
Nr. 2 und 4: Diese Gebäude schmücken zierliche Sgraffito-Bänder, deren Restaurierung kürzlich erfolgte.
Kirchengasse:
Nr. 1 (Zechhaus der Messererzunft im 16. Jahrhundert). Die aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammenden Kratzputzornamente wurden 1954 erneuert. Im Giebel als Fresko das Messerer Wappen (Krone und drei Schwerter).
Nr. 6 (Hans Ulrich, um 1598): Pfeiler- und Säulenarkaden im Hof.
Nr. 16 (Georg Rudinger, Handelsmann, um 1598): Rundsäulen im Hinteren Hoftrakt (1606).
Sierningerstraße:
Nr. 1 (Leonhard Aittenberger, Messerermeister, 1567; Sebastian Tanberger, Messerermeister, 1598 — 1603): Portal errichtet um 1600; bei Restaurierung der Fassade im Jahre 1958 wurden in Kreise eingeschriebene Sternornamente und die Jahreszahl 1567 freigelegt.137)
Nr. 5 (Ulrich Haller, Messerer, um 1598 bis 1620): Schönes Portal mit Diamantquaderung (um 1600).
Nr. 22 In diesem Haus ist eine Tramdecke aus 1620 erhalten geblieben, im Hof Arkaden (Anfang 17. Jahrhundert).
Nr. 30 (Georg Leschenprandt, Gastgeb, um 1586): Arkadenhof (2. Hälfte 16. Jahrhundert).
Im Stadtteil Ennsdorf, in dem sich der oben erwähnte Engelhof („Rederschlössl“)138) befindet, erinnern an die Zeit der Renaissance:
Dukartstraße:
Nr. 1 An diesem Gebäude wurden 1968 Teile einer prächtigen Wandmalerei (Frauengestalten, Wappen, Bandornamente) freigelegt und erneuert.
Eisenstraße:
Nr. 2 (Kastenhaus der Innerberger Hauptgewerkschaft): Reizvolles Gebäude mit 1954 restaurierter Kratzputzornamentik (1617).
Haratzmüllerstraße:
Nr. 55 (Melchior Höber, um 1598): Hoftor, Arkaden und Halle mit Renaissancesäule (2. Hälfte 16. Jahrhundert).
Brunnen
Aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammten die in der Barockzeit entfernten Stadtplatzbrunnen, nämlich der Meerfräuleinbrunnen139) vor der Dominikanerkirche und der Neptunbrunnen in der Mitte des Platzes.140) Jedenfalls waren es, — vielleicht in Nürnberg angefertigte — Bronzebrunnen, die in der Renaissance sehr beliebt waren.141) Ihre Aufstellung dürfte nach Erbauung des Wasserturmes (Zwischenbrücken) erfolgt sein (1573).
Ein merkwürdiger Wandbrunnen aus Stein, der gleichfalls dieser Zeit angehören dürfte, befindet sich im Quenghof, Spitalskystraße Nr. 12.
Stadtansichten
In den bewegten Jahrzehnten der Glaubensspaltung entstanden zwei hervorragende Darstellungen der Eisenstadt.
Im Jahre 1554 schuf der Radierer, Porträtist und Medailleur Hanns Lautensack auf der Reise von Nürnberg nach Wien eine künstlerisch wertvolle die Stadt Steyr darstellende Radierung, die im Originaldruck seitenverkehrt ist und daher erst vor etwa zehn Jahren von Annegrit Schmitt als Bild der Stadt Steyr erkannt wurde.142)
Lautensack erblickte vermutlich um 1520 im Bamberg das Licht der Welt. Sein Vater Paul war seit 1527 in Nürnberg als Maler und Musiker tätig. Das Arbeitsgebiet des Radierers, der bis zu seinem Lebensende (1504 — 1566) in Wien arbeitete, umfasste religiöse Bilder, Landschaften und Porträts. Er gilt als bedeutender Vertreter der Nürnberger Schule, dem als Vorbilder die Werke von Augustin Hirschvogel und Wolf Huber dienten.143)
Hier sei auch ein Zeitgenosse Lautensacks erwähnt, der Wiener Goldschmied und Medailleur Ludwig Neufahrer (1500 — 1565), der 1531 eine Bildnismedaille des hiesigen Handelsherrn Niklas Kolnpock (Kolnpoeck) und 1536 eine solche des Steyrer Burggrafen Wolfgang von Rogendorf144) anfertigte. Zu Kolnpocks Bildnis bemerkt A. Marks: „Das Medaillenbildnis, das in seiner Gestaltung recht kennzeichnend den realistischen Stil der deutschen Renaissance-Medaille der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts verkörpert, vermittelt uns das Bild eines körperlich kräftig gebauten, untersetzten Mannes, dessen Gesichtszüge Zielstrebigkeit und Energie widerspiegeln, Eigenschaften, die auch seine Biographie durchaus bestätigt. Die Haar- und Barttracht zusammen mit dem malerischen Kostüm der Zeit verleihen der Medaille einen besonderen ästhetischen Reiz.“145)
Dreißig Jahre älter als die Radierung Lautensacks ist eine in Kupfer gestochene Stadtansicht. In der rechten oberen Bildecke nennt eine Inschrift den Künstler: „WARE VND EGENDLIGEN CONDRAVET DER WEIT PEKANTEN STAT STEIR IM ERTZHÖZOGTVM ÖSTERREICH OB DER ENS MIT IREN VORSTÖTN VND GASSEN DVRCH WOLFGANGUS HAUSSER BVRGER VND GOLTSCHMIT DASELBST VND SEINEN SON IOSSEP HAUSSER IN GRVND GELÖGT VND ZV ALERERST IN DRVCK GEBRACHT 1584”.
- Marks findet die in der Manier des Planprospektes dargestellte Vedute „künstlerisch unbeholfen“, doch „topographisch gewissenhaft“.146) Wolfgang Hausser (Hauser) war in den Jahren 1608 bis 1613 abermals mit der Anfertigung eines „Burgfried Kupferstiches“ beschäftigt.147) Ein die Eisenstadt darstellendes silbernes Basrelief im Rathaus (Bürgermeisterkanzlei) wird ihm zugeschrieben.148) Der Künstler verschied im 65. Lebensjahr am 11. November 1620.149)
Künstler und Kunsthandwerker
Aus der großen Zahl der Renaissance-Künstler in Steyr seien abschließend einige bedeutende Meister herausgegriffen.
Als Bildhauer (Bildschnitzer) arbeiteten:
Aubinger Hans, genannt in den Steuerbüchern der Jahre 1585, 1586, 1597 und 1598150) als Inwohner im Hause Berggasse Nr. 55, das dem Organisten Wolfgang Khumer gehörte; nach seinem Ableben wird seine Frau um 1620, als Eigentümerin dieses Hauses angegeben;151)
Amman (Amon, Ama) Leonhard, ihn erwähnen die Steuerbücher aus 1597 und 1598152) als Besitzer des Hauses Berggasse Nr. 79; seine Gattin Anna starb 1621.153) Amman schuf um 1598 für das Stift Kremsmünster „ein Bild Auferstehung“, das der Maler Lukas Degginger (Deckinger) aus Freising „mit Silber und Gold“ faßte.154)
Von den Malern seinen erwähnt:
Fellinger Peter, er arbeitete 1545 in der Stadtpfarrkirche;155)
Schilwitz Michael, nach Preuenhueber war er 1570 Mitglied des Rates („Ratsverwandter“) ;156)
Pramhaß Hans, 1592 malte er für Kremsmünster Abt Johannes III. Spindler und 14 Fastentücher für die Altäre der Klosterkirche und drei für die Frauenkapelle;157)
Dornickh (Dornigg) Adam, er malte in Kremsmünster 1591 die Wappen des Abtes und Stiftes „am Portal vor dem Eingangstor in der Kirche;“158)
Herneiß Georg, 1610 kam er aus Nürnberg und erhielt auf „seine Mallerkhunst“ das Bürgerrecht verliehen ;159)
Teger (Döger) Heinrich, ihm oblag 1614 die Ausführung der Malerarbeiten an der neuen Orgel in der Dominikanerkirche („Orgelmallwerch“);160)
Bayr Hanns, 1624 erhielt er das Bürgerrecht, da er eine „Prob seiner erlehrnten Mallerkhunst ainem E. Rat vorlegen konnte.161)
Sehr gut war schon damals in Steyr das Kunsthandwerk vertreten. Bedeutend sind die Leistungen der Goldschmiede, Zinngießer,162) Hafner,163) Steinmetze,164) Tischler, Schlosser und Schmiede.165)
Steyr beherbergt in seinen Kirchen und Bürgerhäusern, im Heimathaus und im alten Friedhof noch manche Arbeit edler Handwerkskunst aus der Zeit der Glaubensspaltung. Die Erzeugnisse waren nicht allein auf Zweckmäßigkeit, sondern auch aus Schönheit ausgerichtet. Sie erfreuen noch heute den Beschauer.
Abkürzungen:
St.A. = Stadtarchiv Steyr, F. = Faszikel, K. = Kasten, L. = Lade, Rp. = Ratsprotokoll.
VKSt. = Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr.
- Krobath, Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. VKSt., Heft 24, 1963, S. 3 f.
- A., I. Schroff, Regesten, Handschrift Bd. 6, S. 141.
- Dehio, Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Oberösterreich, 1958, S. 333.
- Berndt, Baugeschichte, Handschrift, o. J., S. 20 ff. — A. Rolleder, Heimatkunde von Steyr, 1894, S. 400.
- A., Rp. 1653, fol. 37, 41. — Besitz d. Pfefferl im 16. Jhdt. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 19, S. 67.
- A., Rp. 1670. fol. 94.
- X. Pritz, Beschreibung u. Geschichte der Stadt Steyer, 1837, S. 39 f. — E. Sekker, Burgen u. Schlösser, Städte u. Klöster Oberösterreichs, 1925, S 56. — A. Rolleder, a. a. O., S. 180.
- Krobath, Michael Aidn. VKSt., Heft 14 (1954), S. 36. — Ders., Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. VKSt., Heft 19, 1959, S. 68. — F. Berndt, Baugeschichte, S. 20 ff.
- Preuenhueber, Annales Styrenses (1740), S. 329.
- Rolleder, Heimatkunde, S. 190. — Hoheneck, Genealogie, 1. Teil, 1727, S. 195.
- Eder, Glaubensspaltung und Landstände in Österreich ob der Enns 1525—1602, Linz 1936, S.388.
- X. Pritz, Steyer, S. 14. — A. Rolleder, Heimatkunde, S. 190.
- Dehio, Oberösterreich, S. 325. — In diesem Hause verschied am 29. April 1669 der Generaldirektor der österreichischen Waffenfabriksgesellschaft Josef Werndl (Gedenktafel). — Das Gütl ist heute im Besitze der Tiroler Franziskaner-Provinz.
- Kieslinger, Glasmalerei in Österreich. Wien 1947, S. 23, 29.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, Seite 151: „Wolffgang Pichler zu Saltzburg, A. 1513 bev dem Prandtstetterischen Begräbnis, in der Pfarr-Kirchen, im hohen Glas-Fenster stehet dieser Pichler mit seinen 4 Söhnen, und seine Hausfrau Catharina, mit 3 Töchtern, samt ihrer beyden Wappen abgemahlt, mit der Jahreszahl 1523“.
- Noch 1889 lautete die Inschrift am Fenster: „Wolfgang Pichler sein Hausfr. u. Kinder“. Gustav Ritzinger, Die Glasgemälde in der Stadtpfarrkirche in Steyr. Steyrer Zeitung, Jg. 14, Nr. 85 v. 24.10.1889.
- Baldass, Feuchtmüller, Mrazek, Renaissance in Österreich, Wien 1966, S. 66.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 98, 191.
- A., Pfarrkirchen Rechnungen 1541—1597, K. XI, L. 28.
- A., Rp. v. 15. 3. 1577, Bd. 5, fol. 466.
- X. Pritz, Steyer, S. 20. — I. Neumann, Steyr und die Glaubenskämpfe. VKSt. 1952, S. 46.
- Die Annalen des Wolfgang Lindner (1590—1622). Herausgegeben von K. Schiffmann. Archiv f. d. Geschichte der Diözese Linz. VI. u. VII. Jg., Linz 1910, S. 402. — J. Lenzenweger, Die Entwicklung des Pfarrnetzes der Benediktiner-Abtei Garsten. Theolog. Diss., Wien 1939, Maschinschrift, S. 236.
- A., F. Pfarrkirche 1653—1715. K. XI, L. 26.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, 8. 219.
- Dehio, Oberösterreich, S. 328. — Das von der Zinnpest befallene Taufbecken wurde in den Jahren 1953 — 1955 restauriert. Oö. Heimatblätter 1956, Sonderheft: „Denkmalpflege in Oberösterreich von 1945 bis 1955, S. 146. — O. V., Zinnpest verwandelt Kunstschätze in Staub. Oö. Nachrichten v. 13. 2. 1957.
- A., „Visitation die Pfarr Steyr betreff. Anno 1544 besehehen“, K. XI, L. 25, Nr. 79.
- Bayer, Die neue Orgel. Festschrift: „Die Orgel der Stadtpfarrkirche Steyr“. Steyr 1962, S. 3.
- A., Rp. 1586, 166; — F. Pfarrkirche (1305 — 1605), K. XI, L. 25, Nr. 79.
- A., Pfarrkirchen Rechnungen 1541 — 1597, K. XI, L. 28.
- Lindner, Annalen, S. 126 f., 130, 135, 302, 307.
- A., Pfarrkirchen Rechnungen 1541 — 1597, K. XI, L. 28.
- „Das große Portal bey der Kirchen neben St. GiIgen-Thor, ist erst ums Jahr 1554 aufgeführet …“ V. Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 219.
- Genannt „der reiche Straßer“, Bürgermeister der Stadt Steyr in den Jahren 1579 bis 1581. E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 19, 1959, S. 59 f.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 219.
- A., Rp. v. 15.5.1589, S. 81: „Auf des Herrn Kirchmeister Suppl. verlassen, die Stiegen bei dem Mesner Haus Zemachen und ist dem Herrn Aidn bevelch geben worden es mit Werchleütten Zu besichtigen und zu beratschlagen ob es Vnd (er) ain Tach Zebringen war“.
- A., Pfarrkirchen Rechnungen 1541 — 1597, K. XI, L. 28. — Kleinere Reparaturen waren an der Turmeinrichtung nicht selten. 1579 brach der Klachel der großen Glocke (Rp. 1579. Bd. 6, S. 155), 1580 musste der „kupferne Schlauch“ ausgebessert werden (Rp. 1580, Bd. 7, S.22), 10 Gulden kostete 1596 die Instandsetzung der Turmuhr durch den Uhrmacher Georg Merthen, 1 fl. 24 d zwei Glockenseile (Pfarrkirchenrechnung 1596). Klagen über die Baufälligkeit der Klause auf dem Kirchturm und über die Stiege finden sich in den Ratsprotokollen der Jahre 1610, 1613, 1615. — Für die Kirche wurden ausgegeben: 1596 für 1 Seil zum Taufstein 5 ß 10 d an Wolf Hoffman, Seiler; 1597 an Hufschmied Hans Listen 13 fl. 5 ß, an Steinmetz Hans Werflinqer für Arbeit 1 fl. 4 ß 4 d und für „die Rinnen“ 1 fl. 4 ß (Pfarrkirchen Rechnungen 1541 — 1597. K. XI, L. 28.) — 1602 befahl der Rat den Erben des Bürgermeisters Pfefferl, die von ihren Vorfahren gestiftete Kapelle in der Pfarrkirche ausbessern zu lassen. E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 20 (1960), S. 43.
- A., F. Testamente, K. XI, L. 16.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 120: „Verzeichnus etlicher Jüngern Geschafft ad pias causas“.
- A., F. Testamente, K. XI, L. 16.
- A., F. Testamente, K. XI, L. 13.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, Nr. 120.
- Eder, Glaubensspaltung und Landstände, S. 349.
- Es wurden lediglich notwendige Maßnahmen durchgeführt. 1605 wurde ein Kirchenfenster gegen den Pfarrhof mit Bohlen verschlagen, um Regen, Schnee und Wind abzuhalten. Lindner, Annalen, S. 134. 1610 ließ der Kirchenverwalter Jakob Vischer im Auftrag der Stadtobrigkeit im Turm einen Schlauch aus Kupfer von der Turnerwohnung bis zur Erde einbauen. Lindner, Annalen, S. 203.
- A., I. Schroff, Regesten, Handschrift, Bd. VI, S. 350 ff.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651. K. XI, L. 26: Herberstorf an Steyr, Schreiben v. 30.12.1622, Abschrift.
- Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 23, 1962, S. 17.
- A., I. Schroff, Regesten, Handschrift, Bd. VI, S. 793.
- St A., F. Pfarrkirche, 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118. — Vgl. F. X. Pritz, Steyer, S. 278. — E. Krobath, Bürgermeister, Heft 23, 1962, S. 45.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118.
- A., Rp. 1631,77.
- A., F. Religionsakten 1609— 1758, K. XI, L. 24. Nr. 1743.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118.
- So gab z. B. der Arzt Dr. Hans Joachim Anomäus zum Kirchenbau 200 fl. Jakob Zetl, Die Chronik d. Stadt Steyer, 1612 — 1635. Revidiert u. redigiert von L. Edlbacher. Mus. Jahr. Ber. XXXIII, Linz 1878, S. 113.
- Dehio, Oberösterreich, 8. 327.
- Pritz, Steyer, S. 21. — Schroff, Regesten, Bd. VI, S. 712.
- Pritz, Steyer, S 21. — 1601 hatte der Stadtrat den Kirchenverwalter beauftragt, die Epitaphien an der Kirche u. im Friedhof wieder aufstellen zu lassen. St.A., Rp. 1601, 125. — Vermutlich gelangte um 1630 das Epitaph des Stadtrichters Franz Trauner in das Haus Grünmarkt Nr. 10. Krobath, Bürgermeister, Heft 20, 1960, S. 46. Auch das sogenannte „Kellermandl“ im Hause Fischergasse Nr. 7 dürfte eine Grabsteinfigur darstellen.
- Lindner, Annalen S. 36 f., 317.
- Dehio, Oberösterreich, S. 328.
- A., Rp. 1634, 103; — 1636, 214.
- Nach dem Brand des Jahres 1522 wies Abt Ulrich IV. von Garsten das Ansuchen der Steyrer Bürger, ihnen einen Teil des abgebrannten Pfarrhofes samt Garten zu überlassen zurück. Als Pfarrhof diente nach 1522 der vom Nürnberger Handelsherrn Kunz Horn 1492 geschenkte Plütlhof. Lenzenweger, Pfarrnetz Garsten, S. 261. — Am 3.10.1630 schrieb Abt Anton an den Magistrat: „Wie Pauvöllig der alte Pfarrhoff gewest, daß man auch, wan sich wenig ein Windt erhebt, nit sicher darinen wohnen khönnen, welches hernach im Abbröchen deß gannz verfaulte Pöden, vnnd Tachholz zeiget, daß wissen sie selbsten woll“. St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118. — Zetl, Chronik, S. 105.
- Lindner, Annalen, S. 349 f.
- Pritz, Steyer, S. 278.
- Zetl, Chronik, S. 105.
- A., F. Pfarrkirche 1653 — 1715, K. XI, L. 26, Nr. 138.
- Sein Polier hieß M. Andree. Zetl, Chronik, S. 105.
- Schmidt, Linzer Kunstchronik. 1. Teil. Die Baumeister, Bildhauer und Maler. Linz 1951, S. 32.
- Im Jahre 1639 bezahlte Pfarrkirchenamtsverwalter Joseph Achtmarkt „Maister Marxen Paumaistern in Lynz“ den Restbetrag von 400 fl. St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118: Abrechnungen 1635 und 1639.
- A., Rp. 1631, 144, 160; — 1633, fol. 18, 62, 103, 106.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118.
- Im Jahr 1584 wurde im Rat hingewiesen, dass die „Pfarrkirchen-Ornat“ dem durch das Fenster eindringenden Regen ausgesetzt seien. St. A., Rp. 1584, Bd. 10, 373.
- A., Schroff, Regesten, Bd. VI, S. 350 ff.
- A., F. Pfarrkirche 1653 — 1715, K. XI, L. 26, Nr. 153.
- Lindner, Annalen, S. 95, 141. — 1621 wurde das „Heilige Grab“ in der St. Margaretenkapelle errichtet. Lindner, Annalen, S. 261, 406.
- Lindner, Annalen, S. 100.
- Ebenda, S. 156, 203.
- A., F. Pfarrkirche 1653 — 1715, K. XI. L. 26. Nr. 153.
- Ein Zettel, datiert 10.5.1560, lag bei den Schlüsseln.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI. L. 26, Nr. 134.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26. Nr. 134.
- A., Rp. 1640, fol. 160, 178; — 1641, fol. 241, 288.
- Pritz, Steyer, S. 20.
- Lindner, Annalen, S. 402 f.
- A., Rp. 1633, 87. — F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118: Abrechnung v. 28.11.1635.
- A., Rp. 1642, fol. 234.
- A., Rp. 1636, 154; — 1637, 65, 66, 86, 98.
- Lindner, Annalen, S. 261.
- Zetl, Chronik, S. 105.
- A., K. XI, L. 23. Nr. 343.
- Dehio, Oberösterreich, S. 392. — J. Garber, Kunsthistorische Würdigung Steyrs, Führer durch Österreichs Kunststätten: Die Stadt Steyr in Oberösterreich, o. J., S. 106.
- , Heft 27 (1966), S. 69.
- Krobath, Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit. VKSt., Heft 19, S. 45 f.
- Ebenda, S. 48.
- A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 101.
- A., Rp. 1613, 219, 223, 226; — Rp. 1614, 37, 46, 252, 254, 338. — Kirche und Kloster wurden dem Dominikanerorden am 12. Februar 1626 wieder übergeben. E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 23 (1962), S. 25.
- Siehe VKSt., Heft 26. S. 48 ff.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 271.
- 1509 befanden sich in der Kirche nur 4 Altäre. Friederike Bodingbauer, Das Bürgerspital in Steyr von seinen Anfängen bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Phil. Diss. Wien, Maschinschrift (1966). S. 43.
- Krobath, Michael Aidn. VKSt., Heft 14 (1954), S. 36.
- Dehio, Oberösterreich, S. 331.
- Pritz, Steyer, S. 285. — J. Fröhler, Das Jesuitendrama in Steyr. Maschinschrift (1954), S. 21.
- A., F. Bürgerspital 1593 — 1681, K. III, L. 21, Nr. 399.
- Neumann, Steyr und die Glaubenskämpfe. VKSt., 1952, S. 83.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 254.
- Hieronymus Zuvernumb war in Steyr Bürgermeister von 1522 — 1523, 1527 — 1528, 1531 — 1536; gest. am 1.5.1547. E. Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 16 (1956), S. 15 ff.
- In Nähe des Bahngeleises in der Marienstraße.
- Preuenhuber, Annales Styrenses, S. 275.
- Ebenda, S. 264. — Am 31. Oktober 1608 erließ die Stadtobrigkeit eine „eigene Feur-Ordnung“.
- Wien, Hofkammerarchiv, F. 234, N.ö. Herrschaftsakten S 114/B, f. 195 — 197.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 377. — F. Berndt, Die Styraburg. Steyrer Volksstimme, Oktober 1938, 3. Fortsetzung.
- Berndt, Der Schloßberg in Steyr. Steyrer Zeitung. Unterhaltungsbeilage Nr. 12 v. 20. 3. 1952. — Wahrscheinlich begann schon Burggraf Adam Hoffmann (1564 — 1573) mit dem Ausbau der Wehranlagen. Alois Leopold Anton, Steyr’s Chronik (1836 — 1860). Handschrift, S. 20. J. Ofner, Kunstchronik, VKSt., Heft 25, S. 46.
- Rolleder, Steyr, S. 127. — In der Kapelle wurde ein neuer Altar aufgestellt. Lindner, Annalen, S. 293.
- Lindner, Annalen, S. 302.
- Siehe Seite 59.
- Dehio, Oberösterreich, S. 333.
- Pritz, Steyer, S. 41.
- Berndt, Häuserverzeichnis, Manuskript, o. J., fol. 853/54.
- Dehio, Oberösterreich, S. 333 f.
- sgraffiare – wegkratzen. — St.A., Rp. 1591, 261: Erwähnung „wälischer Maurer“.
- Baldass, Feuchtmüller, Mrazek, Renaissance in Österreich, Wien, 1966, S. 66.
- Der Kratzgrund war manchmal auch grau oder rot gefärbt.
- K. Donin, Schloß Pottschach. Festschrift (1951), S. 225. — F. Berndt, Steyr war ein Zentrum der Sgraffito-Kunst. Steyrer Zeitung, Unterhaltungsbeilage v. 4. 12. 1952.
- Oberwalder, Oberösterreichische Sgraffitoverzierungen. Heimatgaue, Jg. 3 (1922), S. 39 f.
- Siehe: J. Ofner, Kunstchronik, VKSt., Heft 28 (1967), S. 53.
- A., Rp. v. 11. Jänner 1589, S. 11.
- Steyrer Geschäfts- u. Unterhaltungskalender 1937, S. 336.
- Die kunsthistorischen Angaben sind hauptsächlich dem Handbuch der Kunstdenkmäler Österreichs von Dehio entnommen; Bd. Oberösterreich, S. 334 — 337. — In Klammer die Namen jener Hauseigentümer, die vermutlich eine Neugestaltung vorgenommen haben; nach I. Krenn, Häuserchronik der Altstadt Steyr. Phil. Diss. Innsbruck (1950), Maschinschrift, VKSt., Juni 1951.
- Jahrbuch d. Oö. Musealvereines, Bd. 100, S. 80.
- Curling, Das nützliche Einhorn. Heimat u. Welt. Beilage d. Oö. Nachrichten v. 28.1.1955, S. 2.
- Seit Ende des 15. Jahrhunderts symbolisieren die 8 Spitzen des Malteserkreuzes die 8 Seligkeiten. Berthold Waldstein-Wartenberg, Das Malteserkreuz. Zeitschrift „Adler“, 1967, Heft 18. S. 271.
- Diese Malereien wurden bei Renovierung wieder übertüncht.
- Beim Abbruch des Hauses Stadtplatz Nr. 25 wurde 1960 eine bemalte Tramdecke freigelegt. Sie zeigt in Schwarz-Weiß ein ornamentales Rankenwerk, in das stilisierte Adler eingefügt sind. Nach Restaurierung im Jahre 1964 wurde sie als Decke für einen Sitzungssaal im Rathaus verwendet. Steyrer Zeitung v. 11.8.1960. — Amtsblatt der Stadt Steyr v. 1.4.1964.
- Freilegung der Jahreszahl 1579 am 26.7.1926. Steyrer Geschäfts- u. Unterhaltungskalender 1927, S. 130.
- Namen der Hauseigentümer nach F. Berndt, Häuserverzeichnis, Manuskript, o. J.
- Berndt, Das Lebzelterhaus in Steyr. Steyrer Zeitung, Unterhaltungsbeilage v. 16.10.1958.
- Benannt nach der Familie Reder, die gegenwärtig das sehenswerte Gebäude besitzt.
- Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 25 (1964), S. 27.
- Krobath, Zur Geschichte der Stadtbrunnen. Amtsblatt der Stadt Steyr 1962, Nr. 5.
- Baldass, Feuchtmüller, Mrazek, Renaissance in Österreich (1966), S. 68.
- Annegrit Schmitt, Hanns Lautensack. Nürnberger Forschungen, Bd. IV (1957). A. Marks, Oberösterreich in alten Ansichten (1966), S. 19. In Steyr wurde man auf diese Ansicht erst durch die Ausstellung „Kulturdokumente Österreichs aus dem Germanischen National-Museum in Nürnberg v. 29. 8. — 28.9.1958 in Linz aufmerksam.
- Baldass, Feuchtmüller, Mrazek, Renaissance, S. 64. — J. Ofner, Das Antlitz der Stadt Steyr im Jahre 1554. OÖ. Heimatblätter 1961, Heft 2/3, S. 150 f.
- Schmidt, Linzer Kunstchronik. 1. Teil (1951), S. 47 f.
- Marks, Oberösterr. Bildnisse aus vier Jahrhunderten. Oberösterreich — Land und Leute. 1962/63, Heft 3/4, S. 9.
- Marks, Oberösterreich in alten Ansichten, S. 19.
- A., Rp. 1608, fol. 147; Rp. 1613, 256.
- Den schönen Birnholzrahmen schnitzte der Steyrer Maler August Stern (1827 — 1924). J. G., Anton August Stern. Steyrer Zeitung, Februar 1924.
- Schroff, Regesten, Handschrift, Bd. VI, S. 841.
- A., Steuerbuch 1583, fol. 6; 1586, fol. 6; 1597, S. 6; 1598, fol.7.
- Krenn, Häuserchronik, VKSt. 1951, S. 111.
- A., Steuerbuch 1597, fol. 7; 1598, 3. 7.
- Krenn, Häuserchronik, VKSt. 1951, S. 81.
- Dorn, Abriss der Baugeschichte Kremsmünsters. Heimatgaue 1929, S. 101. — J. Schmidt, Linzer Kunstchronik. 1. Teil, S.55.
- A., Pfarrkirchenrechnung 1543, K. XI, L. 28; Steuerbuch 1543.
- Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 89.
- A., Rp. 1583, fol. 108. — Th. Dorn, Baugeschichte Kremsmünsters, a. a. 0., S. 101.
- Ebenda, S. 101. — St.A., Rp. 1596, S. 438.
- A., Rp. 1610, fol. 202.
- A., Rp. 1614, 59; Rp. 1615, 219.
- A., Rp. 1624, 67, 115.
Aus den Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 29, Oktober 1969