Otto Götzinger und Maria Holzinger

Biographie von Otto Götzinger

Otto Götzinger ist ein Steyrer Maler und Restaurateur; zusammen mit Maria Holzinger schufen und restaurierten sie viele Werke in Steyr.

  • geboren am 17.9.1912 in Wien
  • gestorben am 9.8.1999 in Steyr

Der akademische Maler Otto Götzinger wurde vor 25 Jahren (1979) für seine wertvollen Arbeiten an öffentlichen Gebäuden zum Konsulenten für Kunstpflege ernannt. Otto Götzinger lebt seit 1949 in Steyr. Als erstes Werk schuf er das Ritterfresko am Schlossbergtor. (Quelle: Steyrer Amtsblatt 4/2004)

Otto Götzinger ist der Sohn des im 19. Jahrhundert arbeitenden Aquarellisten Prof. Hans Götzinger. Er ist jedoch keineswegs eine „zweite Auflage“ des Vaters, sondern ihn unterscheidet ein Zug zum Monumentalen und die vorliebe für das Figurale und das große Fresko. Er liebte es, große Wandflächen von Bauten mit bildern oder meisterhaften Mosaiken zu gestalten.

Die erste öffentliche Arbeit in Steyr, nach der Entlassung aus dem Sanitätsdienst der Wehrmacht, war das monumentale Fresko am Tor zum Aufgang in die landesfürstliche Burg in Steyr. Weitere Beispiele für seine Arbeit sind die Restaurierung des Haller´schen Lebzelterhauses, die Fresken am Gasthaus Steinleitner in Kronstorf, die Wiederherstellung der Sgraffitohäuser in Weyer, die Entdeckung und Restaurierung der Fresken aus 1502 an den Stadttürmen von Vöcklabruck und der Kirche von Schöndorf. In den 70er Jahren begann er Arbeiten als Porträtist von bedeutenden Persönlichkeiten (nach: Steyrer Zeitung 23.7.1987, Dr. Franz Lipp über Götzinger und Holzinger)

Fresken von Otto Götzinger in Kronstorf

Wandbilder im Landeskrankenhaus Steyr von Otto Götzinger und Maria Holzinger

Biographie von Maria Holzinger

Maria Holzinger ist eine sehr begabte Malerin von Blumenstillleben, Hinterglasbildern und Sgraffitokunst

    • Geboren am 30.5.1909 in Graz
    • Gestorben am 19.3.1993 in Steyr

 

Die Maler Maria Holzinger und Otto Götzinger wurden 1987 in einer Ausstellung im Steyrer Bummerlhaus vorgestellt.

Dr. Franz Lipp würdigte das Schaffen der zwei Steyrer Künstler, die viele gemeinsame Werke schufen und seit Jahren eine kreative Werkstattgemeinschaft bilden. „Die Liebe zu Steyr hat sie vereint“, so Lipp.

Maria Holzinger wurde 1909 in Graz geboren und gelangte unter schwierigen Verhältnissen zur Malerei, zu der sie sich schon als Kind hingezogen fühlte. Sie verstand Kunst anfangs als „Handwerk“, ähnlich den großen Meistern altdeutscher und österreichischer Malerei. Sie machte eine Ausbildung in der Klasse Malerei und Graphik während des Weltkrieges. Ihr Genre war die Blumenmalerei, in dem sie einen sehr ansprechenden und sowohl technisch als auch kompositorisch und farbig frischen Stil entwickelte. Ohne Übertreibung kann man die Bilder von Maria Holzinger zu den gelungensten Schöpfungen der Blumenmalerei in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg zählen. Es geht ihr darum, die Pflanze als Ganzes zu erfassen, nicht nur impressionistische Farbmomente festzuhalten, sondern Gestalt, Lineaturen und Wesenhaftigkeit der Pflanze zu erfassen. Primäres Ausdrucksmittel ist die Farbe. Kennzeichnend für alle ihre Arbeiten (Aquarelle, Scherenschnitt, Hinterglasbilder) ist ein wissenschaftlich-pädagogischer Zug. So bemalte sie für eine Steyrer Schule die Klassentüren mit naturgeschützten Pflanzen. Sie deutete in Scherenschnitten alte Weihnachtslieder an und benutzte die Ikonographie der Heiligendarstellungen im Hinterglasbild.

Kaum bewusst wird aber die wertvolle Tätigkeit von Maria Holzinger als Gehilfin des Restaurators, Sgraffito- und Freskenmalers Götzinger. Sie war beteiligt an

  • der Gestaltung des berühmten Sgraffito-Vierkanthofes aus St. Ulrich bei Steyr (heute Freilichtmuseum Stübing)
  • Rekonstruktion des Getreidespeichers von St. Leonhard bei Pucking
  • Restaurierung der Stadttürme von Vöcklabruck

Die Arbeit von Maria Holzinger und Otto Götzinger ist ohne die Leistung des anderen nicht vorstellbar. Beide Künstler verbindet auch ein bemerkenswertes soziales Engagement.

  • Literatur: Aufsatz von Franz Lipp in den Oberösterreichischen Heimatblättern 1993, Heft 4: „Maria Holzinger, eine begnadete Malerin“ (S. 279 ff)
    Die Türen der Volksschule Plenklberg
    Hinterglasmalerei von Maria Holzinger

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