Marlen Haushofer, bekannte Schriftstellerin von Novellen, Erzählungen und Romanen wie „Die Wand“

 

 

(1920-1970)

Bekannte Schriftstellerin von Novellen, Erzählungen und Romanen wie „Die Wand“

Bild: Marlen Haushofer

geborene Marie Helene Frauendorfer (* 11. April 1920 in Frauenstein (Gemeinde Molln); † 21. März 1970 in Wien), war eine österreichische Schriftstellerin.

Leben

Marlen Haushofer wurde als Tochter eines Revierförsters und einer Kammerzofe in Frauenstein, einem Ortsteil der oberösterreichischen Gemeinde Molln, geboren. Ab 1930 besuchte Haushofer das Internat der Ursulinen in Linz. Im Schuljahr 1938/39 wechselte sie in das Gymnasium der Kreuzschwestern. Da auch dieses konfessionell geführt wurde, fiel es unter den Schließungserlass, und die NS-Schulbehörden richteten dort eine öffentliche Schule ein. Das Lehrpersonal der Kreuzschwestern unterrichtete allerdings weiter. Haushofer legte am 18. März 1939 an dieser 2. Oberschule für Mädchen in Linz ihre Matura ab. Nach einer kurzen Phase des Arbeitsdienstes studierte sie ab 1940 Germanistik in Wien und später (ab 1943) in Graz. Sie heiratete im Jahr 1941 den Zahnarzt Manfred Haushofer, mit dem sie später nach Steyr zog. Der Ehe, die 1950 geschieden und 1957 erneuert wurde, entstammt ein Sohn, einen zweiten, älteren unehelichen Sohn brachte sie in die Ehe mit.

Grab Haushofers

Ab 1946 publizierte Haushofer kleinere Erzählungen in Zeitschriften. Ein erster Erfolg gelang ihr jedoch erst 1952 mit der Novelle Das fünfte Jahr, das dem Titel entsprechend ein Jahr im Heranwachsen eines Kindes namens Marili in nüchterner Nähe beschreibt. Der Roman Die Wand, der 1963 veröffentlicht wurde, ist wahrscheinlich Haushofers wichtigstes Werk. Die hierin beschriebene Welt eines isolierten Lebens im Wald, einer in der Katastrophe entstandenen Idylle, wurde aber trotz der früh gelobten Qualitäten ebenso wie alle anderen Werke der Autorin vergessen. Lediglich die Kinderbücher bildeten hiervon eine für die Rezeption jedoch unbedeutende Ausnahme. Erst Frauenbewegung und Frauenliteraturforschung erkannten dann allmählich die Bedeutung des sich immer wieder mit der Rolle der Frau in der Männergesellschaft auseinandersetzenden Werkes und erlaubten so eine erneute Rezeption.

Am 21. März 1970 verstarb die an Knochenkrebs erkrankte Dichterin nach einer Operation in Wien im Alter von 49 Jahren. Nach der Einäscherung am 26. März in der Feuerhalle Wien-Simmering wurde die Urne am Steyrer Taborfriedhof beigesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1953 Staatlicher Förderungspreis für Literatur
  • 1956 Preis des Theodor-Körner-Stiftungsfonds
  • 1963 Arthur-Schnitzler Preis
  • 1965 Kinderbuchpreis der Stadt Wien
  • 1967 Kinderbuchpreis der Stadt Wien
  • 1968 Staatlicher Förderungspreis für Literatur

Alle zwei Jahre wird der nach ihr benannte Marlen Haushofer Literaturpreis Steyr vergeben.

Werke

  • Das fünfte Jahr. Novelle. Jungbrunnen, Wien 1952
  • Eine Handvoll Leben. Roman. Zsolnay, Wien 1955, ISBN 3-423-13275-2
  • Die Vergißmeinnichtquelle. Erzählungen. Bergland, Wien 1956
  • Die Tapetentür. Roman. Zsolnay, Wien 1957; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1991, ISBN 3-423-11361-8
  • Wir töten Stella. Erzählung. Wien 1958
  • Die Wand. Roman. Mohn, Gütersloh und Wien 1963; Claassen, Düsseldorf 1968; Klett, Stuttgart 1986, ISBN 3-12-351960-0; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1991
  • Bartls Abenteuer. Forum, Wien 1964; Claassen, Düsseldorf 1988, Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1990; Ullstein, München 2002, ISBN 3-548-60156-1
  • Brav sein ist schwer. Kinderbuch. Jugend und Volk, Wien 1965; G und G, Wien 2003, ISBN 3-7074-0162-6
  • Himmel, der nirgendwo endet. Roman. Mohn, Gütersloh 1966; Claassen, Düsseldorf 1969; Fischer, Frankfurt am Main 1986
  • Lebenslänglich. Erzählungen. Stiasny, Graz 1966
  • Müssen Tiere draußen bleiben? Jugendbuch. Jugend und Volk, Wien 1967; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1993
  • Schreckliche Treue. Erzählungen. Claassen, Düsseldorf 1968, Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1990
  • Wohin mit dem Dackel? Jugendbuch. Zsolnay, Wien 1968; G und G, Wien 2004, ISBN 3-7074-0163-4
  • Die Mansarde. Roman. Claassen, Düsseldorf 1969; Fischer, Frankfurt am Main 1990; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-12598-5
  • Schlimm sein ist auch kein Vergnügen. Kinderbuch. Jugend und Volk, Wien 1970; G und G, Wien 2003, ISBN 3-7074-0162-6
  • Begegnung mit dem Fremden. Gesammelte Erzählungen I. Claassen, Düsseldorf 1985; Claassen, Hildesheim 1985, ISBN 3-546-44189-3; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1990
  • Die Frau mit den interessanten Träumen. Erzählungen. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1990
  • Marlen Haushofer: Die Überlebenden. Unveröffentlichte Texte aus dem Nachlaß. Aufsätze zum Werk.; hg. v. Christine Schmidjell, Linz (Landesverlag) 1991

Hörspiele

  • Das Kreuzworträtsel. Rot-Weiß-Rot, 12. März 1953
  • Die Überlebenden. Radio Bremen, 20. Juni 1958
  • Ein Mitternachtsspiel. WDR, 27. Dezember 1984

Marlen-Haushofer-Straße

Stichstraße zw. Resthof- und Ennser Straße in Verlängerung der Prof. Anton Neumann-Straße.
Beschluss: Oktober 1993
Marlen Haushofer wurde am 11. April 1920 in Frauenstein geboren. Von 1947 bis zu ihrem Tode am 12. März 1970 lebte sie mit ihrer Familie in Steyr. Das Preisausschreiben einer OÖ. Zeitung veranlasste Marlen Haushofer 1946 mit ihren literarischen Arbeiten an die Öffentlichkeit zu treten. Sie gewann den ersten Preis. Ihr erstes Buch, die Novelle „Das fünfte Jahr“ erschien 1952. U.a. folgten die Werke „Eine Handvoll Leben“ (1955), „Die Tapetentür“ (1957), „Wir töten Stella“ (1958) und „Die Wand“ (1963). Für den Roman „Die Wand“ erhielt sie den „Arthur-Schnitzler-Preis“. 1968 sprach man ihr den Österreichischen Staatspreis für Literatur zu. Die Werke Marlen Haushofers erfreuen sich zur Zeit einer immer steigenden Anerkennung und Beliebtheit.

Qulle: wikipedia.org Juni 2011

Diashow der Bilder:

Steyrer Pioniere

Dieser Blog ist eine Sammlung von Materialien, Bildern, Berichten und Biografien von verstorbenen Persönlichkeiten aus und in Steyr. Initiiert durch ein Schulprojekt der HAK Steyr und der Redtenbacher Gesellschaft Steyr

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