Von Hans Stögmüller
Ein Waffenexperte mit enormem Wissen war der spätere Oberinspektor der Steyr‑Werke, Josef Juch. Er wurde 1858 in Waidisch bei Unter‑Ferlach in Kärnten geboren, erlernte das Büchsenmacherhandwerk und trat 1874 als Büchsenmacher bei der ÖWG in Steyr ein.[1]
Später diente er bei der technischen Artillerie und war wegen seiner hervorragenden Fachkenntnisse bekannt. Feldzeugmeister von Kropatschek zog ihn zu Arbeiten, die von besonderer Wichtigkeit waren, stets bei. Bis knapp vor dem Ersten Weltkrieg war Juch Leiter der Übernahmeabteilung für Waffenwesen im Artillerie-Arsenal. Er wurde dann zum ständigen Übernahmeorgan in der ÖWG nach Steyr delegiert, worauf der von ihm benützte Stempel mit dem Buchstaben „J“ hinweist.
Welche Arbeit er während der Kriegszeit zu leisten hatte, ist am besten daraus zu ersehen, dass damals die Höchstleistung der Waffenfabrik über eine Million Gewehr‑ und Maschinengewehr-Bestandteile, etwa 85.000 Gewehre, 7500 Pistolen und etwa 3000 Maschinengewehre im Monat betrug. Juch erhielt eine Reihe hoher Auszeichnungen.[2]
[1] Hans Stögmüller, Josef Werndl und die Waffenfabrik in Steyr, Steyr 2010, 313
[2] StKal 1934 S. 343