(1905 – 1970)
Architekt und Baumeister
- Geboren am 29. Juni 1905
- Gestorben am 30.12.1970
Architekt Ing. Carl Neudeck 65 Jahre
- Quelle: Steyrer Zeitung 25.6.1970
Eine profilierte Persönlichkeit der Stadt Steyr, Ing. Carl Neudeck, vollendet am 25. Juni 1970 sein 65. Lebensjahr. Von Jugend an verwirklichte Carl Neudeck mit zähem Fleiß seine Ziele. Die Ausbildung zum Baumeister und Architekt schaffte er als Werksstudent. 1931 gründete Ing. Neudeck eine Baufirma, die er in den wirtschaftlichen Notjahren auf einem Belegschaftsstand von 600 Mitarbeitern brachte. Die vielen Neu- und Umbauten in den vergangenen vierzig Jahren zeugen vom Form- und Materialgefühl des Architekten Carl Neudeck. Der Jubilar verwirklichte aber auch eine Fülle von Ideen als Erfinder. Er hat 50 Patente angemeldet. Seit vielen Jahren ist Ing. Carl Neudeck als gerichtlich beeideter Sachverständiger und Schätzmeister tätig.
Architekt Ing. Carl Neudeck gestorben
- Quelle: Steyrer Zeitung 7.1.1971
Architekt, Ing. Carl B. Neudeck, eine in Steyr bestens bekannte Persönlichkeit freundlicher, vornehmer Art, ist am 30. Dezember 1970 im Alter von 65 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.
Gerade von einem Manne des Bauschaffens ist zu sagen, dass er auch nach dem Tode noch zahlreiche Wahrzeichen seiner Tätigkeit hinterlässt. Ing. Neudeck war vorerst als Bautechniker tätig und hatte sich 1931, in den ärgsten Krisenjahren, mit einer Baufirma selbstständig gemacht.
Mit Erfindungen und Patenten schuf er sich einen soliden Grundstock seines späteren Besitzes und seines guten Namens.
- Die Halle des Krematoriums und
- das Haus Tomitzstraße 8 wurden vor dem 2. Weltkrieg errichtet.
- Errichtung des Stadtteiles Münichholz: Neudeck war Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Steyrer Baufirmen mit 2000 Arbeitern
Baumaßnahmen nach dem 2. Weltkrieg:
- Taborrestaurant
- Stadtbücherei
- Geschäftsumbauten und Erneuerungen
Mit viel Vorsicht behandelte Neudeck bei seinen zahlreichen Geschäftsumbauten das alte, erhaltungswürdige Baugut. Er bewies an der Kombination des Alten mit dem Neuen besonderes Geschick.
Dem Kreis- und Oberlandesgericht stand er jahrzehntelang als Bausachverständiger und Schätzmeister zur Verfügung.
Das Begräbnis wurde am Donnerstag, 7. Jänner 1971 im Taborfriedhof abgehalten.
Ein Bericht in der „Steyrer Zeitung“ 1936 (unten zitiert) nimmt Bezug auf die große Erfindung von Karl Neudeck – die erste freitragende Betondecke -, die bei der Welser Messe 1936 mit der Goldenen Medaille honoriert wurde.
Die Goldene Medaille für die Erfindung eines Steyrers. Die Ziegelwerke Franz Mayr (Stadlmayr) in Steyr stellten anläßlich des Welser Volksfestes u.a. auch ihre neuesten Erzeugnisse, genannt „Neudeck“, aus, die eine Hohlziegeldecke zwischen Eisen- und Betonträgern darstellen. Die Erzeugerfirma erhielt dafür die Goldene Medaille zuerkannt. Das Publikum hat für diese auf dem Gebiete des Bauwesens sehr interessante Neuerung lebhaftes Interesse gezeigt. Namhafte Aufträge aus Linz, St. Pölten und Amstetten sind bereits eingelaufen. Die Neudeck-Deckenziegel, eine Erfindung des Bauunternehmers Herrn Karl Neudeck in Steyr, finden Verwendung bei Abdeckungen aller Art, wie Wohnräumen, Kellern, Ställen, Futter- und Getreideböden, Magazinen, Lager- und Fabriksräumen. Patente sind bereits in allen Kulturstaaten angemeldet. Laut Prüfungsergebnis der Versuchsanstalt für Baustoffe im Technologischen Gewerbemuseum in Wien beträgt die Tragkraft 5930 Kilogramm pro Quadratmeter. Die Erzeugung der Ziegel haben, wie bereits erwähnt, die bekannten Ziegelwerke Franz Mayr (Stadlmayr) in Steyr übernommen.
Steyrer Pioniere