Industrie-Ausstellung 1841

Erzherzog Johann in Steyr 1841

Das Jahr 1841 ist für die Annalen der Stadt Steyr ein höchst denkwürdiges Jahr, denn es schenkte derselben die höchst beglückende und unvergessliche Anwesenheit II. Majestäten des allergnädigsten Kaisers und der erhabenen Landesmutter im Monat September und gegenwärtig die langersehnte Anwesenheit eines erhabenen Prinzen des großen Kaiserhauses.

Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann sind am 29. Nov. um acht Uhr Abends von Vordernberg im besten Wohlsein, zur höchsten Freude aller Bewohner zu Stadt Steyr in Begleitung Ihres Hrn. Adjutanten, des k. k. Hrn. Hauptmann v. Frosard, und des Hrn. Professors an der Bergakademie zu Vordernberg, Peter Tunner, angekommen, und im Gasthof zur goldenen Krone abgestiegen.

Eine Compagnie des uniformierten Bürger-Corps mit der Fahne und der wohlbesetzten Corps-Musik war bereits aufgestellt, und machte die Honneurs. Se. Excellenz der Hr. Landes- Präsident Freiherr v. Skrbensky, der Hr. Regierungsrat und Kreishauptmann Edler von Dornfeld an der Spitze sämtlicher Herren Staatsbeamten, Stellen und Branchen, die pensionierten k. k. HH. Ober-Officiere, die Stadtgeistlichkeit, und einige Herren Stände Oberösterreichs, welche als Mitglieder des Industrie-Vereins hierher gekommen waren, sowie des Mandatariats des Vereins zur Unterstützung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich (ob der ennsische Abtheilung) hatten das Glück, Se. kaiserl. Hoheit allerehrfurchtsvollst zu begrüßen, und noch vor dem Soupé ihre alleruntertänigste Aufwartung zu machen.

Am 30. geruhten Se. kaiserl. Hoheit sich früh Morgens mit den Gliedern des Mandatariats gnädigst über das an diesem und morgigen Tage Nötige zu besprechen, die Aufwartung. Sr. Hochwürden des Herrn Bischofs, mehrerer Mitglieder des Industrie-Vereins aus den haben Herren Ständen, und vorzüglich der Herren Vereins-Correspondenten zu empfangen, und in Begleitung Sr. Excellenz des Hrn. Präsidenten Freiherrn von Skrbensky, Hochwelcher schon am 29. gegen Mittag in Steyr eingetroffen war, und sich beeilten, gleich Nachmittags die Ausstellung der Industrie- und Gewerbs-Producte, welche von Seite des Mandatariats zu Ehren der Anwesenheit Sr. kaiserl. Hoheit des durchlauchtigsten Erzherzogs Johann veranstaltet worden war, mehrere Stunden zu weihen, des k. k. Herrn Regierungsrats und Kreishauptmanns Edlen von Dornfeld, des Hrn. Kreis-Commissärs Heyß, des Hrn. Mandatars von Koller, der Herren Ausschuss-Mitglieder Carl Schmutz und Sonnleitner in das Fürst Lamberg’sche Schloss zu Steyr, an dessen Thor der Fürst Lamberg’sche Hr. Pfleger Appolt, an der Spitze aller fürstl. Beamten zum ehrfurchtsvollsten Empfange harrten, zu begeben, und in den weiten Salons-Räumen, wo die übrigen Mandatariats-Ausschuss-Mitglieder, die Herren Lehner und Carl von Koller an der tête der Ausstellung-Comité Se. kaiserl. Hoheit erwarteten, denselben die Industrie-Ausstellung von oberösterreichischen Produkten in Höchstgnädigen Augenschein zu nehmen.

132 Exponenten aus allen Gegenden der Provinz hatten in mehr als 2200 Exposit. Nummern ihre Erzeugnisse ausgestellt. Se. kaiserliche Hoheit, umgeben, außer obiger Begleitung, von sehr vielen Vereinsmitgliedern aus allen Ständen, widmeten der detailliertesten Beschauung sämtlicher Exposit.-Stücke beinahe 3 Stunden, besprachen sich mit den Herren Fabrikanten und Gewerbsleuten an Ort und Stelle ihrer exponierten Stücke mit einer Herablassung, und mit einer so tiefen, so ausgedehnten Kenntnis, dass alle, welche diese Gelegenheit benützt hatten, ihre Erzeugnisse einer gerechten öffentlichen Würdigung zu unterziehen, zur begeisterten Bewunderung, und zu tief gefühltem Danke hingerissen wurden. Es gereicht immerhin dem Lande ob der Enns und seinen Fabriken und Gewerben sehr zur Ehre, dass in dem kurzen Zeitraum von kaum zehn Tagen eine solche Quantität von Ausstellungs-Gegenständen, von so vielen Ausstellern und aus so entfernten Gegenden aufgebracht wurde, wie zum Beispiele jener der chemischen Produkte von Obernberg aus dem Innkreise an Baierns Grenze, und es dürfte sich in jeder Beziehung in Se. kaiserl. Hoheit die Überzeugung begründet haben, dass eine Industrie-Ausstellung mit Medaillen-Verteilung in Oberösterreich recht bald wohlverdient dem Land in jeder Beziehung von großem Nutzen sein werde.

Hierauf begaben sich Se. kaiserl. Hoheit in die erst seit Anfang September von dem Mandatariat des Industrie-Vereins eröffnete Bildungsanstalt, überzeugten sich von der Reichhaltigkeit der dort vorhandenen, verschiedenartigsten Vorlegblätter des Zeichnungsunterrichtes, nahmen die aufgestellte technische Bibliothek in Augenschein und ließen sich die bisherigen Leistungen der so kurzen Periode von 3 Monaten vorlegen. Worte der Aufmunterung, des Trostes, ebenso herablassend als väterlich gesprochen, bezeichneten auch diesen Moment, werden allen Anwesenden unvergesslich bleiben, und sich tausenden durch Tradition in Kopf und Herz einprägen.

Um 12 Uhr beglückten Se. kaiserl. Hoheit den Stadt Steyrer Musikverein, durch den Besuch eines, von demselben Sr. kaiserlichen Hoheit zu Ehren veranstalteten kurzen, aber aus sehr gewählten Productions-Stücken zusammengesetzten, grösstenteils vorzüglich durchgeführten Concertes. Zu Mittag geruhten Se. kaiserl. Hoheit, Se. Excellenz den Herrn Regierungs-Präsidenten Freiherrn v. Skrbensky, den Herrn Mandatar Joseph von Koller und das Ausschussmitglied Herrn Carl Schmutz zur Tafel zu laden, und Nachmittags theils zu Wagen, teils zu Fuß in zahlreicher Begleitung zwölf vorzügliche Werkstätten und Fabriken zu besuchen, und im größten Detail die Arbeiten und Einrichtungen in Augenschein zu nehmen. Die eingetretene Nacht hinderte die Fortsetzung dieser, jeden dabei Beteiligten und dadurch Beglückten, das technische Wohl so innig erfassenden Besuche, deren Erinnerung noch im späten Jahren die Betreffenden innig erfreuen wird.

Um 7 Uhr Abends erfreute Se. kaiserl. Hoheit das gedrängt volle Schauspielhaus, in welchem bei außerordentlicher Decorierung des äußern Schauplatzes und doppelter Beleuchtung „Rococo“ von der Gesellschaft des Herrn Miller, beifällig gegeben wurde.

Am 1. December früh Morgens empfingen Se. kaiserl. Hoheit noch einige ehrfurchtsvollste Aufwartungen von Vereins-Mitgliedern aus Nieder- und Oberösterreich, und begaben sich dann in derselben Begleitung, wie am vorigen Tage, in das fürstl. Lamberg’sche Schloss, wo am Tor harrend, das fürstl. Lamberg’sche Beamtenpersonal Se. kaiserl. Hoheit feierlichst empfingen. Im großen Schlosshof paradierte das uniformierte Bürger-Corps der Infanterie und Artillerie mit ihrer prächtigen Bande, welche die Volkshymne angestimmt hatte, unter Commando seines Majors, Herrn Gschaider, und eine Masse des Volkes füllte einen großen Teil dieses schönen Schlossplatzes. An der Parade hinabgehend, erblickte Se. kaiserl. Hoheit wohl viele in Reih und Gliedern, welche dem Industrie-Vereine als Mitglieder angehörten; am Schluss der Parade bezeugte Se. kaiserliche Hoheit dem zu Pferde begleitenden Major und Commandanten. Seine besondere Zufriedenheit über die ausgezeichnete Haltung beider Corps-Abteilungen und der Bande.

Hierauf begaben sich Se. kaiserliche Hoheit durch eine Reihe fürstlicher Gemächer in den Saal, welcher für die Feierlichkeit der Medaillen- und Anerkennungs-Diplome-Verteilung an 19 verdiente Oberösterreicher, in Folge der Zuerkennung in der Hauptversammlung zu Graz am 9. September d. J., bestimmt war. Schon in dem geräumigen Vorzimmer war eine Menge Menschen versammelt, noch mehr aber in dem Sitzungssaale selbst, wo der Eingangstür gegenüber mit einer wirklich geschmackvollen Draperie in den österreichischen Landesfarben, rot und weiß, das Bildnis Sr. Majestät des allergnädigten Kaisers Ferdinand I. angebracht war, Höchstwelchem der Industrie-Verein, dessen Mitglieder sich soeben zahlreich und allerehrfurchtsvollst um das Bild ihres geliebten Kaisers und Herrn versammelten, ihr nützliches und ehrenvolles Dasein verdanket. Vor diesem erhabenen Bilde nahmen Se. kaiserl. Hoheit, umgeben von den Mitgliedern des Mandatariats zu Steyr Platz, und Se. Excellenz der Hr. Landespräsident und Landeshauptmann Freiherr v. Skrbensky an einem eigenen Tische rechts etwas rückwärts von Sr. kaiserl. Hoheit, so wie links etwas rückwärts von Sr. kaiserl. Hoheit ein Tisch für die Vortragenden angebracht war. An beiden Seitenwänden nahmen die Mitglieder in 4 Reihen zu jeder Seite, beiläufig 230 an der Zahl, ihre Plätze ein, und beiläufig 100 nahmen stehend an der folgenden Verhandlung Teil.

Die Verhandlung begann von Seite des Mandatariats mit einem Vortrag durch das Mandatariats-Ausschuß-Mitglied Carl Schmutz, in welchem Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann und erhabene Vereins-Director, auf die allerehrfurchtsvollste Weise begrüßet und der innigste Dank für das lang ersehnte, so beglückende Erscheinen in der Mitte braver, ihr Vaterland liebender Vereins-Mitglieder aus allen Ständen, Sr. kaiserl. Hoheit unterbreitet, das bisherige Wirken des seit 2 Jahren bestehenden Mandatariats, und einer so erfreulich zunehmenden Mitglieder-Anzahl in dem schönen Oberösterreich, in einem gedrängten Berichte dargestellt wurde. Eine lautlose Stille bezeichnete die vollste Aufmerksamkeit der Anwesenden.

Hierauf wurden 6 Punkte von demselben Ausschuss-Mitgliede zur Beratung vorgetragen, welche von allen anwesenden Vereins-Mitgliedern unbedingt angenommen wurden und dadurch ebenso dem Mandatariat zur Ehre gereichte, als auch den sehr erfreulichen Beweis herstellte, dass die notwendige Einigkeit die hierländigen Mitglieder beseelet. Weiters hielten die Vereins-Mitglieder Hr. August Edelbacher, zugleich Correspondent des Mandatariats und Pfleger zu Sierning, und Hr. Graf v. Barth-Barthenheim sehr zweckmäßige Vorträge, auf welchen letztern Se. kaiserl. Hoheit als Vereins-Director selbst eingingen und die nachträgliche Directions-Verfügung einzuleiten versprachen.

An diese Vorträge reihte sich die Vorstellung der 58 Individuen, unter dem Vortritte des Mandatariats-Custos Hr. Anton Langer, welche gegenwärtig die leider noch durch den Raum beengte, seit 3 Monaten bestehende technische Bildungs-Anstalt besuchen, deren Erweiterung jedoch schon im Frühjahr in Aussicht gestellt ist. Diese Vorstellung geschah aus dem Grund, damit, wenn einst diese Individuen brave Bürger sein werden, sie sich erinnern mögen, dass sie die ersten Zöglinge dieser Anstalt waren, und dass sie das Glück hatten, dem durchlauchtigsten Erzherzog Johann, dem Leitstern und Schützer des Vereines, vorgestellt zu werden. Se. kaiserl. Hoheit geruhten, in die Gemüter tief eindringende Worte an diese Jugend zu sprechen, und man sah dabei manche Tränen aus den Augen der Vereins-Mitglieder, welche die ganze Würdigkeit dieses Actes ergriff, über die Wangen rollen.

Endlich erfolgte die höchsteigenhändige Verteilung der 3 goldenen, 6 bronzenen Medaillen und den dazu gehörigen Diplomen, dann der 10 Anerkennungs-Diplome an 19 Oberösterreicher, bei jedem Beteilten mit Vorlesung der Zuerkennungs-Motive, begleitet von einigen an jeden Beteilten gerichteten, unvergesslichen Worten von Seite des durchlauchtigsten Erzherzogs Vereins-Director. Die auf diese ehrenvolle Art Beteilten waren, und zwar:

  1. mit der goldenen Medaille und einen Anerkennungs-Diplome: Joh. Dierzer, Fabriks-Inhaber in Linz, Kleinmünchen und Theresienthal. (Außerordentliche Beteilung), Friedrich und Alexander Eurich, Buchdruckerei und Schriftgießerei-Inhaber, in Linz. Joseph Mitter, Schwertschmied in Steyr.
  2. mit der bronzenen Medaille und dem Anerkennungs-Diplome : 1. Johann Fenzl, Fortopiano-Fabrikant in Linz. 2. Mathias Lechner, Feilhauermeister in Steyr. 3. Christ. Weinmeister, Sensengewerk zu Mühldorf 4. Johann Stuckart, Messerschmid in Steyr. 5. Joseph Hafner, Inhaber eines lithographischen Instituts in Linz. 6. Joseph Schütz, Feilhauermeister in Steyr.
  3. Mit ehrenden Anerkennungs-Diplomen. 1. Joseph und Carl Wurm, Fabriks-Inhaber zu Neumarkt im Hausruckkreis. 2. Mathias Breitler, Feilhauermeister in Steyr. 3. Ernst Schindler, Drahtzuginhaber zu Steyr. 4. Anton Leopoldseder, Drahtzuginhaber zu Neuzeug. 5. Carl Forster, Messerschmied zu Neuzeug. 6. Josef Molterer, Ahlenschmied zu Neuzeug. 7. Franz Ziermayer, Stiefeleisenschmied zu Neuzeug. 8. Franz Rauch, Messerschmied zu Neuzeug. 9. Thomas Höflinger, Schullehrer zu Radstadt im Salzburgischen. 10. Michael Beysteiner, Ringmacher in Sierning.

Hierauf reassumierten Sr. kaiserl. Hoheit in gedrängter Kürze das Ganze der Verhandlung, Seine Wünsche und Hoffnungen für das Gedeihen und Wirken des Vereins überhaupt und in Oberösterreich insbesonders, und überzeugten gewiss alle sehr zahlreich anwesende Vereins-Mitglieder, dass es nur des warmen Lebenszeichens von Seite Oberösterreichs bedürfte, um dieser Provinz, so wie es in den übrigen Vereins-Provinzen bereits geschehen, Höchstseinen Schutz und Schirm, und weite Leitung in der Vereinssache zu erringen.

Zum Schluss verteilte das Vereins-Mitglied Alexander Eurich ein Erinnerungsblatt für den unvergesslichen 1. December 1841, hervorgegangen aus der Eurich’schen Buchdruckerei und Schriftgießerei, auf die Vereins-Mitglieder, nachdem er früher davon ein Pracht-Exemplar von außerordentlicher Ausstattung Sr. kaiserl. Hoheit und Se. Excellenz dem Herrn Landes-Präsidenten und Landeshauptmann Freiherr von Skrbensby, ehrfurchtsvoll überreicht hatte, dann Exemplare der Warte an der Donau mit einem Gedichte auf das heutige Ehrenfest, verfasst von dem Naturdichter Nagl, Feilhauergesellen in Steyr.

Mit dem eigenhändigen Einschreiben jedes Vereins-Mitgliedes in ein eigenes, mit diesem Tage begonnenes und mit bibliopolischer Kunstfertigkeit aus der Eurich’schen Buchbinderei hervorgegangenes Gedenkbuch, mit welchem Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Vereins-Director voranging, dann Se. Excellenz der Herr Landes-Präsident Freiherr v. Skrbensky; Sr. bischöflichen Gnaden der hochwürdigte Herr Bischof von Linz, Thomas Gregorius Ziegler; der k. k. Hofrat, Graf v. Montecuccoli-Laderchi; der k. k. Regierungsrat und Kreishauptmann im Traunkreis, Edler v. Dornfeld; die Herren Prälaten von Seitenstetten, die hohen Herren Stände Graf Barth-Barthenheim, Graf Camillo Stahremberg, Ritter v. Spaun, und alle anwesenden Vereins-Mitglieder folgten, war die Versammlung geschlossen, während welchem Einschreiben sich Se. kaiserl. Hoheit einzelne Mitglieder aus allen Ständen vorstellen zu lassen geruhten, und alle mit unvergesslichen Beweisen Höchstihrer Huld und unerreichbaren Herablassung beglückten.

Den Schluss dieses denkwürdigen Tages selbst machte ein einfaches deutsches Mahl, bei welchem jeder Luxus, sowohl in Speise als Getränk verbannt war, welches Se. kaiserl. Hoheit mit Höchster Gegenwart gnädigst beehrten, und an welchem außer allen Platz habenden Vereins-Mitgliedern aus allen Ständen, auch alle oben genannten hohen Standespersonen heitern, fröhlichen Antheil nahmen. Die dabei ausgebrachten Toaste für die Erhaltung unters allergnädigsten Monarchen und Landesvater Kaiser Ferdinand, für die allergnädigste Landesmutter und Kaiserin Maria Anna, für Se. kaiserl. Hoheit den durchlauchtigsten Erzherzog Johann, für das ganze höchste Kaiserhaus, begleitet von dem stürmischsten Lebehoch, eröffneten die Bahn für eine große Anzahl anderer, hochgestellten hochverdienten Personen gewidmeter Toaste und endeten mit den von Sr. kaiserl. Hoheit ausgebrachten in die Gemüter aller Anwesenden tief eingedrungenen Toasten: „auf das Wohl des Wehr-, Lehr- und lieben Nährstandes,“ dann „auf das Wohl aller unserer braven, wackeren Hausfrauen.“

Die huldreichste Herablassung, die ehrfurchtsvollste Verehrung, die heiterste Gemütlichkeit bezeichneten dies Festmahl, welches in dieser Art in Oberösterreich wohl noch nicht erlebt wurde, Nach aufgehobener Tafel beurlaubte sich Se. kaiserl. Hoheit von der Versammlung, von Sr. Excellenz dem Herrn Landes-Präsidenten, Freiherr v. Skrbensky, dem Herrn Regierungsrat und Kreishauptmann v. Dornfeld, erteilten dem Mandatariat noch weitere Weisungen, und fuhren nach einigen Ruhestunden um 3 Uhr Morgens am 2. December, begleitet von dem herzlichsten Lebehoch zahlreicher, einen Wagen umstehender Vereins-Mitglieder, und dem innigsten Wunsche des glücklichsten, baldigsten Wiedersehens auf Oberösterreichs Boden, in die liebe Schwester-Provinz Steyermark, nach Vordernberg zurück.

Linzer Ordinari-Zeitung, Nr. 198, 2. Dezember 1841

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