Grünmarkt 27

Neutor

1572 wurde die Stadt Steyr von der größten Flutkatastrophe heimgesucht, der Wasserstand war über 1 m über dem Standplatz.

Nach dieser Flutkatastrophe baute man 1573 das „Neutor“, die ursprünglich 1478 erbaute Bastei, aus massiven Steinen, um in Zukunft „das Wasser aus der Stadt fernzuhalten.“

Im ersten Stock war von 1586 – 1695 die „Teutsche Schule“ untergebracht, später die Gendarmerie.

Die jetzige Stadteinfahrt führte früher durch einen Torbogen am Kai „zum Fleischmarkt“, die linke Durchfahrt führte über eine Eisen-Fachwerkbrücke vorbei beim Schiffmeisterhaus zur Eisenstraße. Diese Brücke wurde 1975 im Zuge des Baues der Umfahrung gesprengt.

Fleischmarkt

Nach der Hochwasserkatastrophe von 1572, die einen Vorgängerbau zerstörte, 1573 errichtete stadtbildprägende renaissancezeitliche zweigeschoßige Doppeltoranlage der Stadtbefestigung mit stark abgewinkeltem Grundriss. Außen ruht das Gebäude auf einem wuchtigen, aus Konglomeratblöcken errichteten nach außen leicht geneigten Unterbau, dessen Ecken durch besonders lange Ecksteine betont werden. Unterbauabschluss durch Leiterwulst. Die beiden je fünfachsigen Fassaden werden vertikal durch schlichte steinerne Parapetgesimse gegliedert. Betonung der Gebäudekanten durch wuchtige Eckquader, die Fenster mit schlichten Steingewänden. Fassadenabschluss durch Rundkehle mit halbkreisförmigen Ausnehmungen. An der flussseitigen Fassade mittig situiertes prächtiges quadergerahmtes Portal, hier setzte die Ennsbrücke, die den Hauptzugang zur Stadt bildete, an. Mittig Rundbogenöffnung sowie seitlich jeweils eine eckige Öffnung mit Oberlichte für den Fußgängerverkehr. Unter den Obergeschoßfenstern Wappendarstellungen bzw. Inschrift. Zwischen den mittigen Fenstern zwei Adlerdarstellungen. Die an der südseitigen Fassade außermittig situierte Doppeltoranlage entstand aus Verkehrsgründen erst 1972, ursprünglich befand sich hier lediglich ein kleineres Rundbogentor. Die grünmarktseitigen Fassaden, fünf- und vierachsig, etwas schlichter ausgeführt. Die drei Rundbogenöffnungen mit Quaderungen. Seitlich an den Fußgängeröffnungen des flussseitigen Traktes je ein horizontaler Quaderabschnitt der bis zum Obergeschoßgesimse reicht. Gebäudeabschluss durch mächtiges Walmdach mit Schleppgaupen und hohen Schornsteinen.

Datum der Unterschutzstellung: 31. Dezember 2009

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