Glockengießer in Steyr

Von Hans Stögmüller

Die Glockengießer wurden auch Rotschmied (Radschmied) genannt.

1543 Achaz Weichselpamer, Rotschmied.[1]

1545-1550 Michael Dobler

1549 Gabriel Kopp, goss eine Glocke für die Stadtpfarrkirche in Steyr

1579 Hans Winkler, goss Kirchenglocke für St. Georgen am Reut, er besaß 1567 das Haus Pfarrgasse 14 und 1583-1586 das Haus Enge 23

1590 Abraham Winkler, Sohn des Hans, goss Kirchenglocke für Haidershofen, besaß 1598 das Haus Enge 23.

1590-1633 Hans Lang, Kirchengasse. 1590 goss er eine Glocke für die Pfarrkirche Niederranna (NÖ).[2] 1633 goss er eine Glocke für die Pfarrkirche St. Georgen an der Klaus (Bez. Amstetten). Er war wohnhaft Berggasse 1 (Enge 2),[3] seiner Witwe gehörte das Haus Enge 2.[4]

1620-1579 Samuel Lang, Sohn des Hans Lang, verlegte die Gießerei 1620 in das Haus Haratzmüllerstraße 27, wollte 1613 die Schmelzhütte „im Graben“ in Bestand.

1635 Georg Schneider, Rotschmied aus Nürnberg, kaufte das Haus Haratzmüllerstraße 27.

1635-1650: Simon Urndorfer, Glockengießer, goss die Floriani-Glocke des Ennser Stadtturmes und 1644 die große Glocke der Pfarrkirche Vordernberg (St)[5]

1654 Konrad Nußberger, Rotschmied (Glockengießer), lieferte Glocke für die Margaretenkapelle, er kaufte 1659 das Haus Haratzmüllerstraße 27.

1665 Hans Löcherer (Lecherer), besaß das Haus Haratzmüllerstraße 27

1699-1718 Sebastian Löcherer, übernahm von seiner Mutter das Haus Haratzmüllerstraße 27

1716-1754 Johann Max Hagenauer stammte aus Pöchlarn, Stuck- und Glockengießer, heiratete die Glockengießer-Witwe Barbara Löcherer und besaß das Haus Haratzmüllerstraße 27, Rotschmied

1710 Tobias Löcherer, Rotschmied, kaufte das Haus Johannesgasse 3

1750-1772 Sebastian Weinberger, Rotschmied und Glockengießer, heiratete die Witwe von Tobias Löcherer und besaß das Haus Johannesgasse 3 (alt Nr. 30),

1755-1791 Jakob Hagenauer, Sohn des Johann Max, übernahm das Haus Haratzmüllerstraße 27 vom Vater, ab 1788 besaß es seine Witwe Barbara.

1772-1781 Kaspar Staffelmayr, Glockengießer, Johannesgasse 3

1781-1808 Bernhard Lissiak, bgl. Glockengießer, Gemahlin: Barbara, Johannesgasse 3

1789-1807 Alois Hagenauer, Sohn des Jakob, übernahm das Haus Haratzmüllerstraße 27 von seiner Mutter

1786: H. Jakob Hagenauer, Glockengießer zu Steyr.[6] (Heimatgaue, Bd. 13-15, 1933, 187)

1808-1839 Kaspar Dominikus Staffelmayr, Glockengießer-Meister, Johannesg. 3, Gemahlin: 1820 Anna geb. Nestlehner, die als Witwe 1839 das Haus übernahm.

1809-1816 Wolfgang und Maria Brandstätter, Haratzmüllerstraße 27, 1816 Glockengießereigerechtigkeit gelöscht

1839-1852: Anna Staffelmayr, Witwe des Kaspar Dominikus, Johannesgasse 3, Werkführer Johann Michael Peteler.

1852-1861 Juliane Staffelmayer, im Juli 1854 bot die Frau des Josef Forstinger (besaß 1853-1867 das Haus Haratzmüllerstraße 12) das Glockengießerhaus in Steyr, Ennsdorf 329 (= Johannesgasse 3) samt der Glockengießer-Gerechtigkeit sowie Werkzeug und Warenvorrat zum Verkauf an (ein Verkaufsgewölbe, Keller, gewölbte Holzlage, Ziehbrunnen, Werkstätte im Hof, Gusshaus mit eisernem Dachstuhl und mit Eisen eingedeckt, ein Kohlebehälter, im ersten Stock 4 Zimmer, 3 Kammern 1 Küche).[7]

1861-1885: Johann Michael Peteler (* 27.9.1817 in Zimmetshausen beim Augsburg, + 10.9.1886), Johannesgasse 1/3, Glockengießer, Metallwarenerzeuger, Nachlass im Landesmuseum Linz. Peteler goss 1880 die Glocken für die Pfarrkirche Christkindl[8] und 1885 die fünf Glocken für den Maria-Empfängnis-Dom in Linz[9] und 1887 die große C-Glocke und die kleine E-Glocke für die Vorstadtpfarrkirche St. Michael in Steyr. 1901 ging das Gasthaus „Zu den drei Alliierten“, Stadtplatz 38, durch exekutive Versteigerung an Josef Peter um 70.005 K über. Gemahlin: Zäzilia (* 9.11.1827. + 19.5.1883).[10]

1885-1918 Josef Peteler (* 31.12.1860, + 28.3.1933 in Bad Hall), Sohn des Johann Michael, Erweiterung des Unternehmens durch Erzeugung von Metallwaren. Gemahlin: Theresia geb. Jäger von Waldau (* 21.7.1856, + 30.,8.1930).[11]

1919-1931 Hans Peteler (* 25.3.1892, + 10.9.1931), Sohn des Josef, Gemahlin: Sophie geb. Zockel (* 7.6.1889, + 6.6.1975).[12] Im Jänner 1925 wurde über das Großkaufhaus J. M. Peteler der Konkurs eröffnet.[13]

[1] StA Steyr, Steuerbuch

[2] http://stjosef.net/muehldorf/joomla25/index.php/unsere-pfarre/die-glocken-von-niederranna

[3] Volker Lutz, Bauernkrieg,1976, 64

[4] Herwig H. Hornung, Die Inschriften NÖ, im Bez. Amstetten und Scheibbs, Böhlau 1966

[5] Georg Glötz, Das Herzogthum Steiermark, Wien 1841, 151

[6] Heimatgaue, Bd. 13-15, 1933, 187

[7] Augsburger Postzeitung, 812); 1854: das gleiche Inserat in der Allg. Zeitung München, S. 4031, v. 9.9.1854

[8] Alpen-Bote 2.9.1880

[9] Alpen-Bote 26.4.1885

[10] Friedrich Berndt, Die Glockengießer von Steyr, StZ 25.1.1951

[11] Jörg Wernisch, Glockenkunde von Österreich, Journal-Verlag Lienz 2006

[12] https://steyrerpioniere.wordpress.com/2011/08/15/josef-peteler/

[13] Brandl, Neue Geschichte von Steyr, Steyr 1980, 79

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