Friedhofskapelle Waldneukirchen

Blick durch das Friedhofstor auf die Friedhofskapelle

Standort: Mitten im Friedhof, der 1850 an dieser Stelle geweiht wurde

Beschreibung: Die Kapelle ist ein quadratischer Ziegelbau mit 5,8 x 5,8 Meter aus dem Jahre 1854 und ist im neugotischen Stil errichtet. Die Außenmauern sind mit Rieselwurf verputzt und das hohe Dach mit Eternit eingedeckt. Der Dachreiter mit Glocke wurde 1954 errichtet. Im Innern befinden sich zwei Grüfte: 1928 für Norbert Purschka, 1936 für Pfarrer Salaberger und 1982 für Pfarrer Lehner. Zentral hängt ein imposantes Kruzifix aus München, Werkstatt Ludwig Schwanthaler (1802-1848), daneben Grabtafeln zur Erinnerung an Priester in Waldneukirchen. Zwei große neugotische Fenster mit buntem Glas und ein oberhalb des Eingangsportals liegendes Fenster geben der Kapelle schönes Licht.

Sgraffito-Schriftzug: „Selig, die in Gott sterben.“

Kruzifix aus der Schwanthaler-Werkstatt in München, Grabtafeln für Pfarrer Pausbertl und Westreicher
Purschka-Gruft 1928: Der Dechant und Heimatdichter Purschka starb 1898 und bekam 1928 die Gruft in der Friedhofskapelle, initiiert durch den Stelzhamerbund.

Aus der Pfarrchronik: S.58

Anlage des neuen Friedhofs ab 1847 / 1850 geweiht

„Der alte Friedhof um die Kirche wurde zu klein, weshalb man für einen neuen, größeren sorgen musste. Dieser wurde in dem Pfarrhofgrund, starke 5 Minuten vom Ort entfernt, angelegt und 1847 mit einer guten Steinmauer eingefriedet. Die Kirche besaß zwei Grundstücke, der Peterlus genannt in der Größe von nahe 900 Quadratklafter, das eine Grundstück befand sich zwischen der sogenannten Buckelwiese und den Grasbon-Gründen, das andere ist das sogenannte Malerlandl, von welchem der untere Teil auch gegenwärtig noch Kircheneigentum und von dem Pfarrer gepachtet ist. Aus diesen Gründen erhielt der Pfarrhof seine Entschädigung für den zum neuen Gottesacker abgetretenen Grund. An Maurerarbeit und für das gelieferte Material zahlte die Kirche dem Maurermeister Alois Buglmüller von Hall 823 Gulden 32 Kreuzer C.M.. Das Leichenhaus wurde erst einige Jahre später gebaut.

Anfangs befand sich im neuen Friedhof nur ein ganz einfaches Kreuz, an dessen Stelle aber unter der Leitung des kundigen Pfarrers von Pfarrkirchen P. Florian Wimmer die neue gotische Friedhofkapelle mit einem sehr schönen Christus am Kreuze aus München im Jahre 1854 aufgeführt wurde.

1850 wurde der neue Friedhof kirchlich eingeweiht und zu belegen angefangen.

1928: neu erbaute Gruft in der Friedhofskapelle. Gebeine von Purschka übertragen. Die Friedhofkapelle, die schon einige Bauschäden aufwiese, wurde durch Herrn Baumeister Maier in Bad Hall und Herrn Spenglermeister Boindl ebenfalls aus Bad Hall in Ordnung gebracht.

Zur Beschotterung der Friedhofgänge wurden ca. 30 Fuhren Schotter und Sand von verschiedenen Besitzern gratis zur Verfügung gestellt.

1954: Peter Mandorfer – Gedächtnisglocke

Anlässlich des Todes von Bürgermeister Peter Mandorfer, Minister a.D. wurde beschlossen, eine „Peter Mandorfer Gedächtnisglocke“ zu stiften. Besondere Verdienste hat sich dabei Herr Franz Novak, Mechanikermeister in Eggmair, beschäftigt bei Josef Mayrhofer in Bad Hall, erworben. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Friedhofkapelle renoviert. Sämtliche Kosten für die Glocke sowie für die Friedhofkapelle wurden durch Spenden aufgebracht.

Kosten für die Friedhofkapelle Renovierung: 11.543,- S

Kosten für die Glocke: 6.600 S

Außerdem wurden von der Bevölkerung noch viele Robottage geleistet. Die Weihe dieser Glocke fand am 25. Juli 1954 statt. Die Glockenpredigt hielt ein ehemaliger Kooperator von Waldneukirchen, Hochw. H. Pfarrer Ernst Wagenleitner von Niederneukirchen. Die Gedenkrede hielt Landeshauptmann Dr. Gleißner. Die Entwürfe und Pläne stammen von der Landesbaudirektion in Linz .

Der schöne Innenraum der Friedhofskapelle
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