Franz Simon Schönthan von Pernwald (jun.)
(1811 – 1874)
Eisenhändler in Steyr
- Geboren am 28.10.1811
- Verstorben am 6.9.1874 in Steyr
- Familiengruft: Friedhof Steyr, 1. Abschnitt
- Verheiratet mit Barbara, geb. von Paumgartten (1806 – 1879)
- Quelle: „Adler“ Jahrbuch 1917/1918
Franz Simon übernahm nach dem Tod des Vaters 1839 das Handelshaus. Er war einer der verdientesten und tätigsten Bürger von Steyr:
- Mitglied des Gemeinderates
- 1848 Oberkommandant der Nationalgarde
- Mitbegründer der 1857 errichteten städtischen Sparkasse und 1. Direktor
- Verwaltungsrat der Waffenfabriks-Gesellschaft und der Bank für OÖ und Salzburg
1852 kaufte Schönthan mit seinem Schwager und Gesellschafter des Handelshauses Schönthan, Franz Wickhoff, von Karl Caravaggio die Gewerkschaft Wendbach-Steg, die aus einem Zerren-, Zain- und Streckhammer in Wendbach und einem Zementstahlofen beim Schloss Steg bestand. 1862 wurde dieser Besitz, dessen industrielle Bedeutung bereits stark gesunken war, an den Fürsten Lamberg verkauft, der 1870 den Betrieb der Eisenwerke einstellte.
Der Eisenhandel des von Schönthanschen Hauses umfasste in erster Linie Sensen, Sicheln, Scherrmesser, Erzeugnisse der alten Sensenschmiedmeister des Ennstales wie der Zeitlinger, Pieslinger, Weinmeister und Schröckenfux.
Diese Waren gingen hauptsächlich nach
- Russland an die Firma Janke in Riga
- Nach Nordamerika an Schulery in New York
- Nägel, Messer, Maultrommeln von den Kleinschmieden nach England und in den Orient
- Leipziger Messe, Triest, Pest und London waren wichtige Plätze für den Absatz.
Wichtig war der Handel mit den von der Innerberger Hauptgewerkschaft aus der Hauptniederlage in Steyr bezogenen Halbfabrikaten an geschlagenen Stahl und Eisen.
- Quelle. M. Brandl, Neue Geschichte von Steyr, S. 120
1884 übernahm Alfred Moser von Alois Kraft die Eisen-, Metall- und Werkzeughandlung Firma Franz Schönthan.
Steyrer Pioniere
Dieser Blog ist eine Sammlung von Materialien, Bildern, Berichten und Biografien von verstorbenen Persönlichkeiten aus und in Steyr. Initiiert durch ein Schulprojekt der HAK Steyr und der Redtenbacher Gesellschaft Steyr