Franz Emil Biazzi

Von Hans Stögmüller

Franz Emil Biazzi (1846‑1915) gehörte der alten Garde der Mitarbeiter des Begründers der Waffenfabrik, Josef Werndls, an. Der am 2. April 1846 in Freising in Bayern geborene Angestellte trat 1874 in die Dienste der ÖWG und war zuerst in der Schießstätte als Objekts‑Unterbeamter tätig, als damals gerade die erste preußische Gewehrlieferung abging.[1]

Bald darauf kam er wegen seiner Fähigkeiten in das Zeichenbüro der Fabrik, und als Generaldirektor Werndl von seiner gründlichen Kenntnis der französischen Sprache erfuhr, holte er ihn in die Direktionskanzlei. Als Direktionssekretär fand er ausgiebig Gelegenheit, seine umfangreichen Sprachkenntnisse zu verwerten. Er begleitete Werndl auf seinen Geschäftsreisen ins Ausland als Dolmetsch. Er war unter anderem in Frankreich, Spanien, Portugal und der Türkei.

Biazzi war 1880 und 1881 Schriftwart der Freiwilligen Feuerwehr der Waffenfabrik. Auch im gewerblichen Fortbildungsausschuss der Handelskammer war er leitend tätig.

1902 rückte Biazzi zum Bürovorstand auf, in welcher Eigenschaft er 1910 nach 36-jähriger Dienstleistung in den Ruhestand trat. Er starb am 3. Februar 1915 in Linz und hinterließ eine Witwe, Josefine Biazzi, geb. Pflug aus Grünburg, mit welcher er nach längerem Witwenstand seit Beginn seiner Pensionierung in zweiter Ehe vermählt war. Biazzi bewohnte das Haus Schlüsselhofgasse 23.[2]

[1] Hans Stögmüller, Josef Werndl und die Waffenfabrik in Steyr, Steyr 2010, 309

[2] StKal 1916 S. 118; 1912 S. 116; Bericht FFÖWG

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