Frantisek Krizik

Von Hans Stögmüller

Franz Krizik (1847-1941) gab nur ein kurzes Gastspiel in Steyr, wo er an der elektrischen Abteilung der ÖWG wirkte. Der Ingenieur war Böhmens bedeutendster Pionier der Elektrotechnik.[1]

Er errichtete das erste böhmische Elektrizitätswerk, baute 1896 die erste elektrische Straßenbahn in Böhmen (Prag-Belvedere bis Schloss Bubenc, 1,5 km) und arbeitete erfolgreich an der Verbesserung des Bogenlichts. Krizik war aber auch vom Nutzen der Elektrizität im Automobilbau überzeugt. 1895, also noch vor dem Egger-Lohner-Wagen, baute er seinen ersten 5 PS-Elektrowagen mit Kraftübertragung via Planetengetriebe auf die Hinterachse. 1900 bestellte er ein Fischer-Elektroauto und holte dessen Konstrukteur, den Zürcher Elektrotechniker Jacajes Fischer-Hinnen (geb. 1869) in seinen Prager Betrieb. Mit dessen Elektrowagen hatte Krizik in Prag einen Unfall – er rammte eine Apotheke. Zwei weitere Versuchswagen folgten, dann erwarb er 1908 einen Laurin & Klement (E-Serie), den er auf benzin-elektrischen Hybridantrieb umbaute. Eine reguläre Produktion kam allerdings nie zustande. Kriziks Pionierleistungen auf elektrotechnischem Gebiet wurden durch ein Ehrendoktorat und eine Statue in Pilsen gewürdigt.[2]

[1] Hans Stögmüller, Josef Werndl und die Waffenfabrik in Steyr, Steyr 2010, 313

[2] Martin Pfundner, die Auto-Österreicher, Klosterneuburg 2006

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