Gasthaus „Zum goldenen Horn“, Gasthaus zum Posthorn, Gösser Bierstüberl

1345 war es im Besitz von Heindlein der Jud.
Wien, 1371 verbietet Herzog Albrecht III. den Juden in Steyr, Kaufmannschaft zu treiben mit Wein und Getreide und sich die Rechte der übrigen Bürger anzumaßen. Außerdem dürfen sie kein Haus in der Stadt Steyr bestellen, und darin wohnen, als allein das Haus, wo sie früher darinnen waren.
Wenn es zu klein wäre, könnten sie ein anderes nahe davon kaufen, aber nicht mitten in der Stadt.
„Schon vorher wohnten Juden im Stadtgebiet, z.B. Heinlein der Jud, der ein Haus in der Engen, darinnen die alte Georg Strasserin und jüngster Zeit ihr Tochtermann Jacob Baurtitsch gewohnt hat, besaß.“ (Valentin Preunhuber, S.58)
Vor 1506 war Ulrich Prandstetter der Besitzer.
(Valentin Preuenhuber ,S. 176-184) In diesem Jahr wollte der Magistrat die damals im alten Stadt-Buch zusammengetragenen Stadt-Ordnungen dem Kaiser zur Konfirmation vorlegen. Diesem Vorhaben widersetzte sich ein Gutteil der Bürgerschaft, besonders die Handwerker.
Diese hielten unter ihrem Haupt- und Rädelsführer Ulrich Prandsetter in seinem „Haus in der Engen, wo am jüngsten Thomas Schräpacher gewohnt“ heimliche Zusammenkünfte und Beratschlagungen, in denen sie ihre Forderungen in 8 Punkten zusammenfassten.
Diese für Steyr einmaligen Zunftkämpfe, nach 2 jähriger Dauer vom Kaiser selbst beigelegt, endeten mit einem absoluten Sieg der alten Patriziergeschlechter, den sie bis zur Durchführung der Gegenreformation zu behaupten verstanden
1597 erwirbt es Schräpacher Clement, Handelsmann (Blech, Zinn, Schmalz, Korn, Gewand), nach seinem Tod 1614 erbt es sein Sohn Thomas, ebenso die Gewerkschaft Wendtbach.
Im Jahr 1626 erhielt er das Adelsprädikat „von und zu Wendtbach“, die Freiheit, mit rotem Wachs zu siegeln, den kaiserlichen Diensttitel und andere Privilegien mehr. Er starb 1628 im Alter von 39 Jahren. (Valentin Preuenhuber)

Bürgerhausanlage bestehend aus Vorder-, Hinterhaus und Arkadenhof, im Kern aus dem 16./17. Jahrhundert stammend. Fassade Enge Gasse fünfachsig, dreigeschoßig, mit abschließender Vorschussmauer. Das rieselverputzte Erdgeschoß neuzeitlich verändert, mittig breites renaissancezeitliches Rundbogenportal, aus Steinquadern mit Kämpferkapitellen und Keilstein gefügt. Das erste Obergeschoß vorkragend, ruhend auf Segmentbogenunterzügen die auf abgefasten spätgotischen Konsolsteinen und Wandpfeilern ansetzen. Fassade der Obergeschoße rieselverputzt, Gliederung durch Eck- und Kordonfaschen, aus dem 19. Jahrhundert stammend. Die Fenster weisen genutete Umrahmungen auf. In der Vorschussmauer drei Dachluken mit hölzernen Jalousienläden. Fassadenabschluss durch reich profiliertes Gesims. Kleiner Innenhof, rechts mit zweijochigen Arkaden. Im ersten Obergeschoß fünfeckige Pfeiler. Zweigeschoßige Fassade zur Ölberggasse mit Blendmauer mit seitlichen hochovalen Lucken und Blindfenstern. Erdgeschoß fünf-, erstes Obergeschoß vierachsig. Rechts in der Breite von zwei Achsen in die Gasse vorspringend. Eingang durch schlichtes eckiges Steinportal. Fassadengliederung durch Eckfaschen, die Fenster mit genuteten Umrahmungen.
Datum der Unterschutzstellung: 21. Juli 1995