Am 13.9.1912 berichtete die Linzer Tagespost:
Restaurierung des sogenannten „Heiligen Brunnens” in Christkindl:
Der Heilige Brunn wurde über Auftrag des Abtes Anselm I. Angerer (1683 bis 1715) hergestellt und war mit dem Pfarrhof das letzte Werk, welches der kunstsinnige Garstener Insulant herstellen ließ, denn am 29. April 1715 schied er im 68. Lebensjahr aus dem Dasein. Ob der „Heilige Brunn” bei dessen Tod fertiggestellt war, ist unbekannt, denn nach glaubwürdigen Geschichtsquellen vollende Anselms Nachfolger Ambros von Freydenpichl den Pfarrhof. Somit ist auch anzunehmen, dass der Brunnen seiner Vollendung harrte.
Der Heilige Brunnen, wie selber an vielen Wallfahrtsorten, so Adlwang, Sonntagsberg, besteht, gibt in Christkindl sein Wasser aus der Seitenwunde der steinernen Jesuskind-Statue, welche eine große Kopie des wächsernen Figürchens des Gnadenbildes ist. Das Wasser, welches stoßweise fließt, war lange vor Entstehung des Gnadenortes, welcher 1708 gegründet wurde, nach den Aufzeichnungen alter Chronisten heilsam befunden worden. So berichten die „Annales Garstensis”, dass dieses Wasser zwischen den Jahren 1620 und 1653 von einem Arzt dem Stadtpfarrer Achaz Schrott in Steyr empfohlen wurde. Selber ließ sich das Wasser zum Baden bringen und da er eine heilsame Wirkung empfand, ließen sich viele Steyrer Bürger selbes bringen, fühlten sich nach dessen Gebrauch wohler und stellten hierüber Zeugnis aus.
Das Wasser entquillt in der Nähe des von Christkindl eine Viertelstunde entfernten Schlosses Rosenegg und wurde beim Bau des stattlichen Pfarrhofes an der Quelle ein Pumpwerk aufgestellt, welches noch gegenwärtig das Wasser zum „Heiligen Brunn” befördert.”