Fabrikant, Generalvertreter der Innerberger Hauptgewerkschaft
(1852 – 1906)
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geb. 9. 12. 1852 in Wien
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gest. 3. 10. 1906 in Wien
Carl Almeroth war Fabrikant, Generalvertreter der Innerberger Hauptgewerkschaft bzw. der Alpinen Montangesellschaft in Steyr und Wien. Er war von 1889 bis 1894 Mitglied des Wiener Künstlervereines. Er war ein guter Freund des Wiener Bildhauers Prof. Viktor Tilgner, in Steyr Schöpfer der Werndlgruft, des Werndl- und Bruckner-Denkmals sowie der Schubertbüste am Haus Stadtplatz 16. Auch der Symphoniker Prof. Anton Bruckner zählte zu seinen besten Freunden. Beide galten als „Ehestifter“ für seine Heirat mit Frau Elisabeth Pracherstorfer aus Unterhimmel Nr. 4, geb. am 16. 2. 1871, Tochter eines Steinmetzmeisters. Die Hochzeit fand am 3. 7. 1893 in der evangelischen Kirche A. B. Wien 1. Dorotheergasse 18 statt. Viktor Tilgner war Trauzeuge und Anton Bruckner spielte auf der Orgel. Am 31. 10. 1895 wurde ihr Sohn Carl Anton geboren. Anton Bruckner war sein Taufpate. Sie wohnten zuerst in Steyr, Dukartstraße 11, anschließend in der Villa Garstnerstraße 3 und später in Wien 8. Lenaugasse 17. Im März 1892 kaufte er in Neuzeug ein Sägewerk und baute an dessen Stelle eine moderne Messer-Klingenfabrik nach Solinger-Art. 1894 verkaufte er die Klingenschlägerei an Herrn Otto Christ. Carl Almeroth gehörte zum engsten Freundes- und Förderkreis von Anton Bruckner. Er stellte immer wieder gesellschaftliche Kontakte her. Er war wichtiges Mitglied des „Steyrer Consortiums“ und unternahm mit Bruckner viele Ausflüge im „Zeugl“ (Pferdegespann, daher auch sein Spitzname „Wagerl“). Er war Widmungsträger des Chores Abendzauber und publizierte auch Artikel über Bruckner (Orgelimprovisation, Denkmal).
Am 16. 4. 1896 starb sein Freund Prof. Viktor Tilgner und im Oktober 1896 sein Freund Prof. Anton Bruckner. Auf der Schleife des Rosenbouquets, welches Bruckner im Sarg in den Händen hielt, stand: Vom kleinen Carl Anton – seinem Taufpaten. Im Jahr 1897 starb dann auch noch seine geliebte Gattin Elisabeth, genannt Elsa oder Elserl, mit 26 Jahren. Mit seiner zweiten Ehefrau Johanna Muley hatte er einen Sohn und eine Tochter. Carl Almeroth starb am 3. Oktober 1906 im 54. Lebensjahr in Wien.
In Steyr zählte auch der Advokat Dr. Franz Angermann (1854 – 1918) zu seinen Freunden.
Sein Vater Johann Almeroth war Vertreter der Innerberger Gewerkschaft und hatte bis Oktober 1871 sein Eisen- und Stahllager im Schönauer Kasten (Stadl) neben der Neutorbrücke und anschl. im Innerbergerstadl (Grünmarkt 26 – heute Museum der Stadt Steyr). Er ließ sich 1867/68 von den Baumeistern Anton und Johann Pichler eine mächtige Villa in der Garstnerstraße 3 (heute Leopold Werndlstraße 3) bauen. 1877 ging die Villa in den Besitz von Frau Margaretha Moritsch (geb. Almeroth) über. Von ihr erbte diese 1896 der minderjährige Herbert Moritsch Edler von Morenau. Später war die Familie Hack im Besitz dieser Villa.
Zusammengestellt von Ernst Schimanko, 2013
Verwendete Unterlagen:
- Buch: Anton Bruckner und Steyr von Erich Wolfgang Partsch
- Zeitungen: Steyrer Alpen-Bote, Steyrer Zeitung, Steyr-Kalender
Johann Almeroth (1819 – 1873)
Vater von Carl Almeroth
- Am 4. August 1873 verstarb Johann Almeroth, Kaufmann – Handelsmann auf Nr. 195 im Alter von 54 Jahren.
Margarethe Moritsch, geborene Almeroth, verstarb 1895, im Alter von 45 Jahren. Sie lebte in Wien. Die Villa in der Garstnerstraße 3 (heute Leopold Werndlstraße 3) ging 1877 die Villa in den Besitz von Frau Margaretha Moritsch (geb. Almeroth) über. Von ihr erbte diese 1896 der minderjährige Herbert Moritsch Edler von Morenau. Später war die Familie Hack im Besitz dieser Villa.
Steyrer Pioniere
Dieser Blog ist eine Sammlung von Materialien, Bildern, Berichten und Biografien von verstorbenen Persönlichkeiten aus und in Steyr. Initiiert durch ein Schulprojekt der HAK Steyr und der Redtenbacher Gesellschaft Steyr