Bummerlhauskapelle

Bummerlhaus Bild W. Hack

Die Besitzer des kunsthistorisch bedeutenden Bürgerhauses sind seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar.

Der letzte Forschungsstand datiert die Baugeschichte bis in das 13. Jahrhundert.

Um 1450 wird Mert Pandorffer als Eigentümer geführt, der von 1432 bis 1450 als Kastner und Rentmeister der Herrschaft Steyr tätig war.

Ihm folgte sein Sohn Wolfgang Pandorffer 1456, der es 1473 dem reichen Handelsherrn Georg Prandtstetter um 1000 Gulden verkaufte.

In den „Annales Styrenses“ wird bereits eine Kapelle, die im Haus angeordnet ist, erwähnt.

Georg Prandstetter veränderte vermutlich das Haus in der Art, wie es heute in seiner Grundform erhalten ist. Im Jahre 1490 erbt Hanns Prandtstetter das Patrizierhaus.

Die an der Fassade angebrachte Jahreszahl 1497 lässt darauf schließen, dass die Gestaltung des Vorderhauses von Hans Prandtstetter beauftragt wurde. Hanns Prandtstetter , der 1521 das Bürgermeisteramt von Steyr bekleidete, starb 1521. Den Besitz übernahm sein Sohn, Hanns Prandtstetter. 1543 waren als Eigentümer „Prandtstetters Erben“ angegeben. I

n den Jahren 1567 und 1596 scheint in den Steuerbüchern Wolf Händl von Ramingdorf, langjähriger Bürgermeister von Steyr, als Eigentümer auf. 1651 kaufte Stefan Grafhaider das „baufällige Haus“. Er zählte zu den wohlhabendsten Persönlichkeiten der Stadt. Er war Bäcker, Gastwirt, Inhaber der Salzkammer, einer Brauerei und einer Musketenrohrschmiede.

1687 verkauften die Erben nach Grafhaider den Besitz an Daniel Edtinger, der das Gebäude bis 1748 besaß.

Waren bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges einflussreiche Rats- und Kaufherren, die vorwiegend mit Eisen und Stahl, aber auch mit Getreide und Venediger Waren handelten, Eigentümer des Hauses. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verblieb der Weinhandel und die Leutgebschaft. Bis zum Jahre 1898 beherbergte das Haus ein Gasthaus („Zum goldenen Löwen“) bis 1964 war im Haus ein Eisenhandel untergebracht. 1964 erwarb es die Volkskreditbank

Bummerlhauskapelle Bild W. Hack

Ein Prunkstück gotischer Profanarchitektur ist die im Haus integrierte Hauskapelle.

Sie liegt im Obergeschoß und erhält über vier schmale spätgotische Fenster Licht. Das Altarbild, Himmelfahrt Christi, des Malers Martin Johann Schmidt („Kremser Schmidt“) ziert den Innenraum. Auch das mit fünf Dreipaßmotiven geschmückte und profilierte Türgewände zählt zu den reichen Ausstattungen des Hauses.

 

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