Bürgermeister Joachim Händl (1618 — 1624)

Die Bürgermeister der Stadt Steyr und ihre Zeit (Fortsetzung)

Von Dr. Erlefried Krobath

 

Joachim Händl war der dritte Bürgermeister, den das Eisenhändler- und Hammerherrengeschlecht Händl der Stadt schenkte.1) Sein Vater. Sebastian Händl, war Steyrer Bürger und Hammerherr zu Kleinreifling und Weyer, seine Mutter, Sophia Ochs, die zweite Gattin Sebastians, war eine Weyerin.

Wir finden Joachim Händl schon im Jahre 1605 als Mitglied des Rates der Stadt. Einige Jahre später bekleidete er die Stelle eines Stadtkämmerers und hatte als solcher die Oberaufsicht bei der Erbauung des Getreidestadels am Grünmarkt (heute Steyrer Heimathaus). Als der Rat im Oktober 1614 beschloss, Händl als Anwärter für das Stadtrichteramt im folgenden Jahr namhaft zu machen, bat Händl, ihn hierfür nicht in Betracht zu ziehen, da er derzeit in der Stadt kein eigenes Haus besitze und aus dem „Matthes Vrkauffischen Haus“ (heute Stadtplatz 2) vertrieben worden sei. Der Rat fand diese Ablehnung unerheblich und ermahnte Händl dringlichst, wenn die Wahl der Bürgerschaft und Gemeinde doch auf ihn fiele, dies als „Göttliche providentz (Vorsehung) vnd Schickhung“ zu betrachten und das Amt anzunehmen.2)

Joachim Händl war Baumeister3) und Baumaterialienhändler gewesen. Zu dem von seinem Vater ererbten Kalkofen erwarb er noch den Hammer der Familie Fürst in der Pufferau und baute ihn zu einem Sägewerk um.

Bei der mit kaiserlicher Genehmigung am 18. Dezember 1617 abgehaltenen freien Wahl der Stadtämter für das Jahr 1618 wurde Händl mit 11 von 14 abgegebenen Stimmen erstmalig zum Bürgermeister Steyrs erkoren. Im folgenden Jahr, am 17. Dezember 1618, konnte er bei der Wahl für das Jahr 1619 neuerlich von 14 abgegebenen Stimmen 8 für sich buchen. Von 1620 bis 1624 wurden keine Ratswahlen abgehalten. In diesem Zeitabschnitt verblieben die im letzten Wahljahre bestellten Räte, und somit auch der Bürgermeister, im Amt.

In einem der kritischen Abschnitte der Stadtgeschichte wurde Joachim Händl an die Spitze der Stadt gestellt. Die Gegensätze zwischen Katholiken und Protestanten trieben einer Lösung zu. Steyr mit seiner lutherisch gesinnten Bevölkerung schloss sich weitgehend der ständischen Politik an. Diese wieder wurde seit 1617 vom Landmann Georg Erasmus Tschernembl, als Verordneten des Herrenstandes beeinflusst, der das Land in den Jahren 1617 bis 1620 „an die Seite der aufständischen Böhmen“ führte.4)

Joachim Händl war ein getreuer Bekenner der evangelischen Lehre und seine Handlungen sind von dieser Perspektive aus zu betrachten. Schon 1617 kam es zwischen dem Abt Anton von Garsten und ihm, dem städtischen Kirchenverwalter, wegen Abhaltung des katholischen Gottesdienstes in der Spitalskirche zu Differenzen. Der Abt reichte deshalb beim Magistrat eine „Gewallt Clag“ gegen Händl ein.5) Von einem seiner Gegner wurde ihm 1618 vorgeworfen, dass er immer gegen den Kaiser rebelliert und ihn bekämpft habe.6)

 

In Braunau (Böhmen) erbauten die Protestanten eine Kirche (1611). Der Abt des Benediktinerstiftes, dem Braunau gehörte, beklagte sich beim Kaiser, was zur Folge hatte, dass der Bau eingestellt werden musste. Unter Berufung auf den Majestätsbrief von 1609, der den nichtkatholischen Ständen Böhmens volle Religionsfreiheit und das Recht, Schulen und Kirchen bauen zu dürfen, einräumte, protestierten die Stände gegen die Einstellung des Baues und erklärten, dass der Bau von Kirchen auch den Bewohnern königlicher Güter erlaubt sei und meinten weiters, dass unter königlichen Gütern auch geistliche Güter zu verstehen seien. Der Klerus sei nur Nutznießer, der König jedoch Eigentümer der geistlichen Güter. Auch in dem zum Sprengel des Prager Erzbischofs gehörigen Ort Klostergrab wurde die von den Protestanten erbaute Kirche niedergerissen. Diese Vorfälle und andere Unstimmigkeiten in Glaubensdingen führten dazu, dass sich in weiterer Folge am 23. Mai 1618 Mitglieder des Protestantentages in die kaiserliche Burg begaben. Es kam hier zum „Prager Fenstersturz“, bei dem die Protestanten die ihnen missliebigen Personen durch ein Fenster in den Schlossgraben warfen. Dieser Fenstersturz war das Wetterleuchten vor dem Ausbruch eines Krieges, der als religiöser Bürgerkrieg begann und dann als politischer Weltkrieg dreißig Jahre dauern sollte.

Die Aufständischen bestellten eine aus dreißig Direktoren bestehende Landesverwaltung und bemächtigten sich des königlichen Schlosses, des Staatsschatzes und der Reichskleinodien. Sie schrieben Steuern aus und sperrten die Grenzen. Durch Werbungen in ganz Böhmen gelang es eine Armee aufzustellen, die den Grafen Matthias Thurn zum Kommandanten erhielt. Mit Ausnahme weniger Orte fiel ganz Böhmen 1618 vom Kaiser ab.

Sehr bald nach dem Fenstersturz bahnten sich Beziehungen zwischen den Ständen des Landes ob der Enns und den böhmischen Direktoren an. Diese ersuchten die oberösterreichischen Verordneten, nicht zu erlauben, dass von ihrem Land aus Feindseligkeiten gegen Böhmen unternommen würden. Wolf Griental ersuchte am 13. Juni 1618 über Auftrag des Kaisers bei den Ständen um Unterstützung gegen die rebellierenden Böhmen. Diese wurde nicht gewährt, im Gegenteil, die Stände taten alles, um Matthias von einer militärischen Intervention in Böhmen zurückzuhalten. Auch als kurze Zeit später derselbe kaiserliche Abgesandte den Ständen mitteilte, der Kaiser wolle friaulisches Kriegsvolk nach Böhmen schicken und dieses durch das Land ob der Enns marschieren lassen, da man ihm ja im Land keinen Musterungsplatz zur Verfügung gestellt habe, waren diese damit nicht einverstanden. Sie entfalteten eine lebhafte Tätigkeit, den Kaiser zu einem friedlichen Vergleich mit den Böhmen zu bewegen. Dies geschah mit Erfolg. Schließlich erreichten sie auch, dass Matthias sie mit dem Durchmarsch fremder Truppen verschonte und auf den Musterungsplatz verzichtete.

Am 20. März 1619 starb Kaiser Matthias in Wien. Das Reich befand sich bei seinem Tod in hellem Aufruhr. Der Tod befreite ihn von der Aufgabe, die er sich gestellt hatte, die Vorherrschaft von Kirche und Kaiser im Römischen Reiche Deutscher Nation wiederherzustellen. Sein Neffe, Ferdinand von Steiermark, gekrönter König von Ungarn und Böhmen, der zum Nachfolger bestimmt worden war, folgte auf den Thron. Ferdinand war jedoch als unversöhnlicher Gegner des Protestantismus bekannt und fand deshalb bei seinen Versuchen, die Regierung anzutreten, stärksten Widerstand bei den mächtigen Geschlechtern des Landes ob der Enns. Auf einem im April 1619 nach Linz einberufenen Landtag erklärten die Stände, mit Ausnahme der nicht sehr zahlreichen katholischen Edelleute und der Prälaten, den in den Niederlanden residierenden Bruder des verstorbenen Kaisers, Erzherzog Albrecht, als alleinigen Nachfolger und forderten ihn auf, die Regierung im Lande anzutreten. Dies, trotzdem den Ständen bekannt war, dass Albrecht auf den Thron in den österreichischen Ländern Verzicht geleistet hatte.

Im Hinblick auf die sich abzeichnende bedrohliche allgemeine Lage schien es Bürgermeister Händl notwendig, von den Ständen die Verlegung eines Fähnleins von Kriegsknechten nach Steyr zu verlangen. Er brachte einen diesbezüglichen Vorschlag am 1.4.1619 im Rat ein. Die Ratsmitglieder billigten die Vorsorge des Stadtoberhauptes und gaben den Auftrag, dieses Verlangen bei nächster Gelegenheit den Ständen vorzutragen.7)

Anfangs Mai 1619 kam aus Linz der Auftrag, die Musterung des 30. und 10. Mannes in der Stadt für die Landesverteidigung vorzunehmen.8) Diese erfolgt über Vorschlag des Bürgermeisters am 18. Mai morgens. Die für den Soldatendienst ausgelosten Bürger wurden in Rotten eingeteilt. Für ihre Unterhaltung und die Ausrüstung hatte die Bürgerschaft aufzukommen. Es wurden für diesen Zweck Abgaben ausgeschrieben und diese, über Verfügung Händls, „wie vormallen brauchig“, von den Viertelmeistern bei der Bürgerschaft eingehoben.9) Beim Färbermeister Zettl machte der „Anschlag“ wöchentlich 15 Kreuzer aus.10) Die gesammelten Beträge wurden dem Ratsherren Redlhammer übergeben, der sie dann der weiteren Verwendung zuführte. Auch die städtischen Untertanen auf dem Lande hatten ihre Beiträge zu leisten. Dieses Bürgermilitär zog dann, „nach Soldatengebrauch“, täglich mit Pfeifen und Trommeln auf die Wache. Am 24. Mai wurden die für den Soldatendienst geeignet befundenen 30. und 10. Männer nochmals überprüft; anschließend wurden ihnen ihre Befehlshaber vorgestellt.11)

Den Ausgemusterten wurde auch versprochen, dass sie mit einem „gebührlichen Liffergeit (Aufdingsumme, Handgeld)“ versehen würden. Weiters teilte man ihnen mit, dass sie im Falle einer auswärtigen Verwendung auch den üblichen Sold erhalten würben.12)

Während Ferdinand im August 1619 in Frankfurt zum Römischen Kaiser erwählt und im September gekrönt wurde, fiel Gabor Bethlen über Aufforderung der Protestanten Ungarns und Böhmens in Ungarn ein. In weiterer Folge vereinigten sich die Truppen Bethlens mit den bei Wien stehenden böhmischen Truppen des Grafen Thurn.

Schon am 31. Juli 1619 hatten die böhmischen, mährischen und Lausitzer Stände auf dem Landtag in Prag eine Union abgeschlossen, der am 16. August auch die ober- und niederösterreichischen Stände beitraten. Am folgenden Tag beschlossen die Böhmen die Absetzung Ferdinands und wählten, mit Zustimmung der Lausitzer und Mährer, das Oberhaupt der 1608 gegründeten protestantischen Union, Friedrich IV. von der Pfalz, zum böhmischen König.

Am 30. Juni 1620 hatte Kaiser Ferdinand seinen Jugendfreund, den Herzog Maximilian von Bayern, seit 1609 das Oberhaupt der katholischen Liga, mit der Niederwerfung des Aufstandes betraut. Er verpfändete ihm das Land ob der Enns als Ersatz für die Kriegskosten und verlangte, dass der Herzog die rebellischen obderennsischen und böhmischen Stände zum Gehorsam bringe. Maximilian sammelte bei Ulm ein großes Heer und teilte den obderennsischen Ständen mit, dass er vom Kaiser bevollmächtigt sei, die Angelegenheiten im Land nach des Kaisers Willen zu regeln. Er verlangte die Auflösung der Konföderation und eine Interimshuldigung.

Inzwischen war den Hauptleuten des in Steyr befindlichen Kriegsvolkes aufgetragen worden, bedacht zu sein, so viel als möglich im „trillen (Drillen)“ fortzufahren. Für jedes Ausrücken bewilligte der Rat vier bis fünf Pfund Pulver, um Schießübungen abhalten zu können. Die Reiterei wurde neu organisiert und für sie ein Feldtrompeter eingestellt. Hauptmann Wurmbrandt untersuchte das Aichet auf die günstigste Anlegung von Schanzen, Ratsherr Christian Richter wurde beauftragt, die städtische Artillerie überholen zu lassen und Doppelhaken13) auf die Wehren bringen zu lassen. „Ledige Bursch“ in Bereitschaft zu halten hatte das Ratsmitglied Hopffer über.14)

Im Juli 1620 richteten die Welser Stadtväter einen Bericht an ihre Kollegen in Steyr wegen „Einfall des Bayrischen Volckhs“. Der Rat dankte den Schreibern für die Nachricht und bat gleichzeitig um weitere Verständigung, falls sich etwas Wichtiges ereignen sollte. Dieser Bericht hatte zur Folge, dass man beschloss, in der Stadt jeden Abend ein ganzes Fähnlein auf die Wache ziehen zu lassen und die jungen Steyrer raschest zu bewaffnen. Man bestimmte den Ratsherren Hopffer zu ihrem Hauptmann. Seinem Kollegen Wurschenhoffer wurde aufgetragen, aus dem städtischen Zeughaus Waffen und Wehren auszugeben.15)

„…wegen Anzug eines großen Vollckhs, so an den Bairischen Frontieren gegen dieses Landt khombt…“ war man im Juli 1620 in Steyr so fieberhaft mit den Vorbereitungen für eine eventuelle Verteidigung der Stadt beschäftigt, dass man sogar manchmal die laufend anfallende Kanzleiarbeit im Rathaus nicht verrichtete.16) Am 1. August schien dem Rat die Lage schon so gefährdet, dass er alle Bürger zu Robotarbeiten an den Schanzen aufrief. Weiters wurde eine ständige Ratskommission, bestehend aus sechs Ratsherren und dem Ratsschreiber, bestellt, um bei außerordentlichen Ereignissen jederzeit zur Verfügung zu stehen. Bürgermeister Händl übernahm wieder die Stelle des Stadtobersten, ihm beigeordnet waren fünf Ratsherren. Weiters wurde mit Hauptmann Wurmbrandt vereinbart, dass er die Reiterei der Bürgerschaft in Ordnung halten solle.17)

Die Landstände hatten ja schon in den letzten Tagen des Jahres 1619 den Hauptmann Fuchs nach Steyr geschickt, der mit den von der Stadt geworbenen Kriegsknechten, in Abwesenheit des Burggrafen, Schloss und Herrschaft Steyr besetzt hatte. Er ließ Schanzen aufwerfen und Verhaue errichten. Die Schanzen im Felde hinter dem Ennsdorf erregten den Ärger des Färbermeisters Zetl, der sich beklagte, dass er wegen dieser sein gefärbtes Tuch nicht zum Trocknen „aushenken kunnte“18). Auf der Fischhub wurde ein hölzernes Blockhaus gebaut und mit Militär besetzt. Am Gilgentor (heute Brucknerplatz) ließ Fuchs einen hölzernen Turm mit Schusslöchern bauen. Verschiedene Gehölze vor der Stadt wurden abgeschlagen, damit sich in ihnen kein „Feund“ aufhalten könne.19) Es sollte noch mehr Militär nach Steyr verlegt werden, doch ließ der Rat den Ständen mitteilen, dass man kein weiteres Kriegsvolk in der Stadt einquartieren lassen wolle.20)

Die Eile, mit der man im Lande Schanzen aufgeworfen, Sperren errichtet und die Städte befestigt hatte, war vergebliche Liebesmühe gewesen. Da die Stände den Forderungen des Herzogs nicht nachgekommen waren, rückten die bayrischen Truppen unter Oberkommando Tillys am 25. Juli 1620 im Lande ob der Enns ein. Die Streitmacht der Stände, die lediglich 3.300 Mann Fußvolk, ein 1.000 Mann zählendes „Schifers Fändl“, vier „einschichtige Compania zu Roß“ und 424 Pferde betrug, von einzelnen „Bauernhaufen“ abgesehen, reichte nicht aus, um einen entsprechenden Widerstand zu leisten.21) Der Vormarsch der bayrischen Truppen vollzog sich also mit entsprechender Schnelligkeit. Bereits am 4. August 1620 zog der bayrische Herzog im Linzer Schloss ein. In Steyr herrschte ob dieser Entwicklung eine nervöse Spannung. In der Ratssitzung vom 3. August kam zur Sprache, dass Ratsherr Reinhart aus Linz mitgeteilt hatte, man müsste in Steyr mit der Einquartierung feindlicher Truppen rechnen. Weiters empfahl Reinhart mit den Kommandanten der ständischen Besatzung im Schloss Steyr, den Hauptleuten Fux und Wurmbrandt, zu sprechen und sie zu veranlassen, die Wachen einzuziehen. Lediglich zwei oder drei Rotten sollten die Stadt und zwei Rotten das Schloss selbst bewachen. Ein anderer Ratsherr, Jörger, teilte seinen Kollegen mit, dass man auch in Steyr noch am 14. August mittags etliche „Fandl Bayrisch Volckh“ zu erwarten habe. Diese Nachrichten hatten zur Folge, dass die Steyrer Stadtväter den städtischen Quartiermeister beauftragten, unverzüglich ein Verzeichnis der Quartiere anzulegen. Weiters beschloss man die Kommandanten der einrückenden Truppen durch Vertreter der Stadt empfangen zu lassen. Tobias Geßl, der französisch sprach, sollte die Offiziere Bitten, sich die Stadt „befohlen“ sein zu lassen.22)

In Linz ließ Herzog Maximilian die Stände nach seiner Ankunft wissen, dass ihm das Land ob der Enns, mit allen Regierungsvollmachten, bis zur Bezahlung der Kriegskosten verpfändet worden war. Er verlangte, dass ihm im Namen des Kaisers sofort gehuldigt werde. Die Stände erkannten noch nicht den Ernst der Situation und versuchten, die Huldigung hinauszuschieben. Als ihnen aber mit Repressalien gedroht wurde, falls sie nicht innerhalb von 48 Stunden Gehorsam leisten würden, kam es am 20. August zur unbedingten Huldigung. Gleichzeitig wurde auch das Bündnis mit Böhmen gelöst.23)

Maximilian zog dann weiter nach Niederösterreich, wo er seine Truppen mit denen des kaiserlichen Feldherren Boucquoi vereinigte und dann in Böhmen einrückte. Im Land ob der Enns verblieben zwei Regimenter als Besatzung, als Statthalter amtierte in Linz der bayrische Graf Adam von Herberstorff.

Auf dem Weißen Berg vor Prag kam es zur Entscheidungsschlacht, die von Tilly gewonnen wurde. Prag ergab sich dem Sieger, Bürger und Stände leisteten den Treueid und lieferten die Waffen ab. Der böhmische Aufstand war niedergeschlagen.

Über die Übergabe Steyrs an die bayrischen Truppen berichtet uns ein kurzer Vermerk in einem Protokoll. Der Rat erfuhr durch Bürgermeister Händl, dass dem bayrischen „Obristen Wachtmeister“ am 14. August 1620 die Schlüssel zu den Toren der Stadt ausgehändigt und bisher noch nicht zurückgegeben worden waren.24) Zetl vermerkt, dass am 17. August insgesamt sieben Fähnlein Fußvolkes vom Regiment Anhalt in Steyr eingezogen waren, ohne irgendwelche Gegenwehr zu finden.25) Das Anhaltische Regiment bestand zum größten Teile aus Franzosen und Niederländern und wurde vom Oberstwachtmeister Gallas befehligt. Die Unterbringung dieser Soldateska, die im Verhältnis zur Bevölkerungszahl Steyrs eine große Besatzungstruppe darstellte, bereitete den Ratsherren mancherlei Kopfzerbrechen. Vor allem musste man für die Truppenpferde Heu und Stroh beschaffen und zwar in den Klöstern Garsten und Gleink, vom Pfarrer in Sierning und vom Pfleger in Stadlkirchen. Zu diesem Zweck wurden Ulrich Hayder und Pankraz Taxhammer zu Futtermeistern bestimmt. Für kranke Soldaten wurde je eine Hütte beim Lazarett an der Steyr und eine in der Stadt erbaut.26)

Die von der Stadt geworbenen Kriegsknechte brachte man nach Mauthausen. Hier wurde aus ihnen ein neues Regiment ausgestellt. Sie bekamen andere Hauptleute und mussten einen neuen Eid leisten.27)

Schon am zweiten Tag nach der Besetzung der Stadt fasste der Rat den Beschluss, beim Oberstmachtmeister und beim Kommissar Schultheiß „anzubringen“, dass sie sich die arme Stadt und ihre arme Bürgerschaft befohlen lassen sein sollten. Besonders aber mögen sie bei der Abfertigung ihrer Gutachten an den bayrischen Kurfürsten auf eine Verringerung oder den gänzlichen Abzug der Besatzungstruppen hinwirken. Außerdem sollten der Stadtschreiber und noch ein Ratsherr beim Herzog Maximilian um Verringerung der Garnison ersuchen. Ebenfalls an die niederösterreichische Kammer wurde am 19.8. ein Ersuchen gerichtet, in dem um Verringerung der Besatzung gebeten wurde.28)

Die Stände in Linz unterstützten das Ansuchen dadurch, dass sie den Landeshauptmann Pohlhaim zum bayrischen Kurfürsten entsandten.

Den Viertelmeistern war am 17. August der Auftrag erteilt worden, von den Bewohnern ihres Betreuungsabschnittes die „dargeliehenen Wehren“ abzufordern und täglich zwei- bis dreimal Kontrollen zu machen, damit keine Ungelegenheiten entstünden. Schließlich sollten sie darauf achten, dass sich die Bevölkerung nach acht Uhr abends nicht mehr auf den Straßen sehen lasse. Den jungen Leuten solle der Bürgermeister unter Androhung hoher Strafen auftragen, sich gegen das fremde Volk ruhig zu verhalten.29)

Alle möglichen Wege beschritten die Steyrer, um die Besatzungssoldaten wohlwollend zu stimmen und dadurch eine Erleichterung ihrer Lage zu erreichen. Wie Bürgermeister Händl in der Ratssitzung vom 16. September 1620 berichtete, war dem Obersten Mortaigne ein „Praesent“ versprochen worden. Es bestand aus 24 Eimern Wein, den sich Händl beim Stettner in Steyrdorf erhandelte. Hiervon sollten 12 oder 13 Eimer dem Obersten selbst und etwa 8 Eimer dem Obersten Wachtmeister Gallas „verehrt“ werden. Mit dem Wein nach Linz zu reisen wurde der Ratsherr Himmelperger beauftragt, der den Beschenkten gleichzeitig einen Brief wegen „ringerung der Garnison“ zu überreichen hatte. Auch mündlich sollte der Ratsherr dieses Ansuchen begründen.30)

Neun Tage später, am 25. September 1620, berichtete der Stadtrichter in der Ratssitzung, dass Mortaigne und die Kommissare über Auftrag des Statthalters in eine Verringerung der Garnison willigen würden, wenn man von den Bürgern alle „Oberwern“ und Rüstung abforderte und diese dann, zusammen mit den „Stuckh“, ins Schloss lieferte. Auch in Linz und Enns sei dies geschehen, da die Stände dieser Maßnahme des Statthalters zustimmten. Geschehe die Ablieferung der Waffen und Rüstungen freiwillig, so werde die Garnison in Steyr auf ein ober zwei Fähnlein eines disziplinierten Fußvolkes vermindert werden. Sollte diesem Verlangen nicht Rechnung getragen werden, würde die Steyrer Garnison künftighin aus vier bis fünf Fähnlein Fußvolk und 200 Reitern bestehen.31) Nach lebhafter Debatte entschied man sich, „da die Not da sei“, dem Begehren des Obersten und der Kommissare nachzukommen und zu bitten, dass künftighin durch die verringerte Garnison gute Disziplin gehalten werde.

Es wurde auch vorgebracht, dass man vom bayrischen Kurfürsten eine „gnädige Entscheidung“ erwarte. Im Laufe der Beratungen einigte man sich über Vorschlag des Bürgermeisters, dass der Stadtrichter und drei Räte dem Obersten Mortaigne mitteilen müssten, die Waffen abliefern zu wollen. Doch solle man dem Magistrat erlauben, Waffen und Rüstungen selbst abzufordern, damit es bei der Bürgerschaft nicht so viel „nachdenkhens verursachen mecht“.32) Man willigte in die Waffenablieferung nur ein, „um die Gewissheit, dass nicht mehr als zwei Fähnlein zur Garnison sollten gelegt werden“. In weiterer Folge erging man sich in Einzelheiten über die Art und Weise der Ablieferung der Hellebarden, Spieße, Halbhaken,33) „Gußerten“ und Rüstungen. Der Stadtrichter meinte, diese könne am besten durch die Viertelmeister geschehen. Diese sollten die abgenommenen Waffen ins Rathaus bringen, wo sie verzeichnismäßig erfasst werden sollten. Außerdem unterstützte der Bürgermeister den Vorschlag des „Raitmaisters“, alle hiesigen Schiffe, Schiffsknechte und Flöße in Bereitschaft zu halten, damit man die abgelieferten Waffen und Rüstungen nach Wien bringen könne. Ratsmitglied Redlhamer wurde beauftragt, zu erheben, wieviele Mann und Pferde man mit den vorhandenen Transportmitteln verschiffen könne. Zwei Tage später teilte Bürgermeister Händl im Rat mit, dass die Schiffe „sambt den Knechten“ für Zwecke des Militärtransportes bereit seien. Die Schiffleute und Flößer aber, zusammen 45 Mann, würden nunmehr eine Erhöhung ihrer Tageslöhne auf 15 Kreuzer für den Naufergen und 12 Kreuzer für den Schiffsknecht verlangen.

An Oberst Mortaigne in Linz fertigte die Stadt am 28. September ein Schreiben ab, in dem über das Verhalten der Besatzungstruppe geklagt wurde: „ … morth, Blündern und Rauben (Mord, Plündern und Rauben)“ geschehen sowohl in der Stadt als auch in ihrer unmittelbaren Umgebung. Man ersuchte den Austausch der Garnison ohne weitere Verzögerung vorzunehmen, widrigenfalls „allerlei weitere Ungelegenheiten erfolgen“ würden.34)

Stadtrichter Madlseder u. Ratsherr Talhammer konnten schon am 30. Sept. als Vorkommando der neuen Garnison deren Oberstleutnant Schödl empfangen und ihm über die Sorgen und Nöte der Stadt berichten.35) Auch mit den neuen Machthabern gab es manche Schwierigkeiten, die eine Besetzung durch fremde Truppen stets mit sich bringt. So interessierte den neuen Garnisonskommandanten vor allem die städtische Artillerie und bei dieser die „großen Stückh“ im Zeughaus. Er verlangte, dass diese durch die dazugehörige städtische Bedienungsmannschaft am Stadtplatz abgefeuert würden.36) Nur mit größter Mühe konnten ihn das Ratsmitglied Himmelperger und der Stadtrichter von diesem Begehren abbringen, „wegen allerlei gefahr so darauß entstehen mechte“. Anfangs Dezember 1620 begehrten Oberstleutnant Schödl und Hauptmann Andre Gottfredis den kompletten Unterhalt für die in Steyr stationierten Truppen, bis für diese von ihren vorgesetzten Kommanden Geld einlange. Der Rat beschloss, den beiden Offizieren mitteilen zu lassen, dass man vorerst bei Oberst Mortaigne über dieses Begehren sprechen müsse.37)

Zwei Tage vor Weihnachten 1620 schlug Bürgermeister Händl den Räten Steyrs vor, die zwei Fähnlein des Oberstleutnants Schödl in der Stadt selbst unterzubringen, dabei müsse man jedoch den Bürgermeister, den Stadtrichter und die Eisenhandelsgesellschaft von der Einquartierung verschonen.38) Schödl war einverstanden, dass das Fußvolk in der Stadt und in Ennsdorf, die Reiter hingegen in Steyrdorf Unterkünfte erhielten.39) Um die Jahreswende wurde die Stadt aus Linz verständigt, dass sie weitere 50 Reiter aufnehmen müsse.40)

Als am 11. Jänner 1621 der Oberstleutnant verlangte, dass man ihm 600 Gulden auszuzahlen habe, beschloss man, das Geld unter den Ratsmitgliedern aufzubringen und dem Kommandanten zu geben, da die Stadtkasse nicht mehr über diese Summe verfügte.41) In einer weiteren Sitzung einigte man sich darauf, den Oberstleutnant als Gast zu halten, ihm „jeden Sonntag mittags eine Mahlzeit anzurichten und einen guten Wein herzugeben“.42) Gleichzeitig brachte man eine Beschwerde an den Statthalter an, dass man fast nicht mehr in der Lage sei das Futter für die Pferde der Reiterei zu beschaffen.43) Als der Ratsherr Abraham Jörger sich, über Auftrag der Stadt, beim Statthalter über die Forderungen, die von der Steyrer Garnison gestellt wurden, beklagte, meinte dieser, man gebe dem Militär zu viel. Dem einzelnen Reiter möge man nicht mehr als ½ oder 1 Maß Bier reichen. Wolle er diese nicht nehmen, sei ihm nur ein Krug Wasser vorzusetzen und zu essen das, „was der Wirt hat“.44) Nach einem zwanzigwöchigen Aufenthalt in Steyr wurden die zwei Fähnlein unter Oberstleutnant Schödl und Hauptmann Gottsredis am 18. Februar 1621 abgelöst und in die Pfalz in Marsch gesetzt. Sie wurden am nächsten Tage durch sieben Fähnlein niederländischer Kriegsknechte des Grafen von Anhalt ersetzt.45) Um das Geld zu beschaffen, das wegen der Besetzung erforderlich war, sah sich der Rat am 4. März 1621 genötigt, aus die Bürgerschaft einen „Anschlag“ zu machen. So hatte, zum Beispiel, der Färbermeister Zeit ein Jahr lang wöchentlich an die Stadt 30 Kreuzer abzuführen.

Nach einem Aufenthalt von rund 4 Monaten wurden die Anhaltischen Truppen abgezogen und in die Pfalz versetzt. Anfangs September wurden die in Steyr geworbenen Soldaten, zusammen mit denen, die im Lande geworben worden waren, in das Feldlager des Generales Tilly geschickt. Sie wurden durch sieben Fähnlein Bayern ersetzt, die längere Zeit in Steyr blieben.

Am 18. Oktober 1621 suchten die wenigen katholischen Bürger Steyrs beim Statthalter um Befreiung von der Einquartierung an, die ihnen dieser bewilligte.46) In diesem Jahr wurde noch ein weiteres Fähnlein Fußvolk in die Stadt gelegt.

Im April des folgenden Jahres 1622 wurde die gesamte Garnison aus Steyr abgezogen und nach Bayern geschickt. Dafür rückten in Steyr ein Fähnlein Fußvolk und 600 Reiter ein. Diese Truppen hatten außer der Unterkunft ihren Sold, Essen und Trinken, Futter für die Pferde und das Brennmaterial von der Stadt zu erhalten.47) Die Reiter kosteten viele tausend Gulden und richteten großen Schaden an, obwohl sie nur einen Monat in Steyr blieben.

Auf der Reise zum Reichstag nach Regensburg übernachtete Kaiser Ferdinand mit seiner Gemahlin am 2. November 1622 im Schloss. Er reiste in Begleitung von 1.000 Bewaffneten und 200 Heereswagen. Es galt wohl noch den Steyrern die kaiserliche Macht eindrucksvoll vor Augen zu führen.48) Für die Verpflegung Ferdinands und seines Gefolges versprach der Magistrat aufzukommen, wir wissen nicht, ob dies freiwillig geschah. Jedenfalls richtete acht Monate später der Rentmeister des Schlosses an den Magistrat die Mahnung, die aus diesem Anlass geschlachteten Ochsen bezahlen zu wollen.49)

Wiederholt kann man in den Ratsprotokollen dieser Zeit über den drückenden Geldmangel, der in Steyr herrschte, lesen. Die finanziellen Schwierigkeiten nahmen solche Ausmaße an, dass sich der Bürgermeister im November 1620 genötigt sah, den Räten mitzuteilen, man könne derzeit „mit gelt nit geuolgen“ um Kirchen und Schulen zu erhalten.50) Aber nicht nur für Schulen und Kirchen, auch für andere Bedürfnisse der Stadt war kaum Geld aufzutreiben.51) Händl ersuchte daher in der Ratssitzung vom 23. November, dass die Eintreibung ausständiger Steuern und Abgaben mit aller Härte und „sondern Ernst“ betrieben werde. In der Sitzung vom 19. Oktober 1621 führte Bürgermeister Händl aus, dass es vor allem notwendig sei, der Stadt in Wirtschaftsdingen die Kreditwürdigkeit zu erhalten. Er zeigte auch auf, welche Mittel in der Stadt noch zur Verfügung stünden.52) Um eine genaue Übersicht über die Tätigkeit der Handelsleute der Stadt zu erhalten, erließ Händl am, 11. Feber 1622 ein Dekret, demzufolge die Kaufleute innerhalb von drei Tagen ein „glaubwürdiges Verzeichnis ihres Handels im Jahre 1621“ bei ihm zu erlegen hatten.53)

In dieser Zeit, da niemand der Stadt Geld leihen wollte, fand sich ein weißer Rabe, und zwar der Bürger Jakob Senat aus Laibach, der Steyr das Anbot machte, 5.000 Gulden gegen fünfprozentige Verzinsung „auf Ewig“ zu borgen.54)

In Zeiten der Not und des Mangels blüht immer der Wucher und die Sucht, sich auf Kosten Darbender zu bereichern. Aber hier griff die Stadt rasch zu. Als der Bäckermeister Lobhartsperger im Juli 1623 wegen zu geringen Gewichtes seiner Brote zur Strafe des „Schupfens“ verurteilt wurde, setzten sich das Handwerk der Bäcker und der Freundeskreis des Verurteilten vergeblich für ihn ein. Die Fleischhauer wurden im November 1622 vom Magistrat aufgefordert, Kalb- und Schweinefleisch für die Bürgerschaft „in so hohen Preiß wider die Christlich Lieb nit also hoch bschwärn“ zu sollen. Im Übrigen wurden die Fleischhauer vor den Magistrat geladen und ihnen vorgehalten, dass sie das Pfund Fleisch, ohne Wissen des Magistrates, von 14 bis 18 Kreuzer erhöht hätten. Bis zu einem zu erwartenden Bescheid des Statthalters durften sie das Pfund ungarischen Ochsenfleisches nur um 15 Kreuzer verkaufen, widrigenfalls sie eine „ernstliche leibs und guetts straff“ zu gewärtigen hätten.55) Die Metzger hatten nämlich ungarisches Vieh eingekauft,56) weil die Herrschaft Steyr ihren Untertanen verboten hatte den städtischen Fleischern Vieh zu verkaufen.57)

Wider den ausdrücklichen Befehl des Rates hatten alle städtischen Fleischhauer wie auch die Seifensieder Ruprecht Teufl und Thomas Metkrug Kerzen zu höheren als den vorgeschriebenen Preisen verkauft und damit unter der Bevölkerung „Unmut“ hervorgerufen. Die Metzger wurden daher zu je 30 und die Seifensieder zu je 10 Talern Strafe verurteilt.58) Letztere baten um Minderung der Geldstrafe, der Rat ermäßigte sie auf 6 Taler.59)

Um die Not zu lindern, erhielten städtische Bedienstete vom Magistrat „Getreidehilfe“. Jeder Ratsdiener und der Kantor empfingen im Jahre 1623 drei Metzen (186 Liter) Korn, die Wegmacher zwei Metzen (124 Liter).60) „In Ansehung der Theuern Zeit“ wurde den Ratsdienern überdies wöchentlich 1 Gulden Zulage gewährt.61) Eine Erhöhung ihres Taglohnes auf 15 Kreuzer forderten Maurer und Zimmerleute. „Bis sich die Wolfaille des Traidts vnd andern mehrers erzaigt (bis das Getreide und andere Waren billiger würden)“, sollten den Maurern und Zimmerleuten täglich 12 Kreuzer, einem Meister 15 Kreuzer und einem Tagwerker 10 Kreuzer gegeben werden, was der Rat in der Sitzung vom 23. Juni 1623 beschloss.62)

Von allen möglichen Stellen wurde der Magistrat bestürmt, Hilfe zu leisten. Die städtischen Fleischer baten um ein Darlehen von 500 Reichstalern, damit sie Vieh einkaufen könnten, der Müller Lazarus Holzmüller begehrte eine Erhöhung seines Mahllohnes und die Bäcker klagten über Getreidemangel.63) Wer Waren hatte, tauschte diese gegen Getreide. Am 24. Mai ersuchten die Gewerken Christoph Panz und Hannß Egger den Rat, 5 Mut Korn und 8 Pfund Hafer, die sie beim Rentmeister im Schloss gegen 100 Pfund Scharsachstahl eingehandelt hatten, durch die Eisenhandelsgesellschaft nach Linz bringen zu dürfen.64)

Die Inhaber eines Münzregals hatten das Recht. Münzen zu prägen und diese innerhalb eines bestimmten Gebietes als allgemein gültige Zahlungsmittel in Verkehr zu setzen. Dabei musste aus einer festgelegten Gewichtseinheit eines bestimmten Metalls (Gold, Silber, Kupfer) eine gewisse Anzahl von Münzen geprägt werden. Durch Verschlechterung, das heißt durch Herabsetzung von Raugewicht und Feingehalt der Münzen, konnten die Münzherren bedeutende Mehreinnahmen erzielen. Solche unterwertigen Münzen wurden im Jahre 1620 auch im Lande ob der Enns in Umlauf gesetzt. Ihren Höhepunkt erreichte die Münzverschlechterung im Jahre 1621, als auch Kaiser Ferdinand zu diesem Mittel griff, um seinen Finanzen aufzuhelfen. Das minderwertige Geld, von der Bevölkerung „langes Geld“ genannt, unterlag einem Annahmezwang. Der Ausdruck „langes Geld“, zum Unterschied von gutem „kurzem Geld“, rührt sicher daher, dass man bei der damaligen Teuerung für Waren ein Vielfaches der früheren Preise, also lange Reihen von Münzen, zahlen musste. „Da hat jeder Geld genug gehabt“, meinte ein Chronist dieser Zeit. „Aber alle Sachen werden teurer und kein gutes Geld war zu bekommen“, klagte er weiter. Selbst die Kupfermünzen verschwanden im Geldverkehr.

Um das „lange Geld“ wollte niemand verkaufen. Die Bauern erschienen nicht mehr am Wochenmarkt. So mussten die Steyrer mit ihrem Zinngeschirr, ihrem Silbergeschmeide, dem entbehrlichen Bettzeug und Tuch in die Umgebung wandern, um von den Bauern Getreide einzutauschen. In Sierning, in der Raming, in Steinbach und an anderen Orten konnte man Fleisch nur gegen Reichstaler, die eine vollwertige Münze blieben einkaufen. Morgens sah man die Menschen in langen Reiben vor den Lebensmittelläden stehen und warten.65)

Als Bestandsinhaber des Landes ob der Enns erließ der bayrische Herzog wenige Tage vor dem Christfest 1622 ein Patent, nach dem das lange Geld auf die Hälfte des Nominalwertes gesetzt und der Umlauf der bayrischen Münzen im Lande ob der Enns untersagt wurde. Eine weitere dekretierte Abwertung des Geldes erfolgte in den Pfingstfeiertagen des Jahres 1623. Ein Dukaten wurde mit 20 Gulden, ein Reichstaler mit 10 Gulden bewertet. In der zweiten Jahreshälfte 1623 prägte man wieder vollwertiges Geld. Das „lange Geld“ wurde in den Münzbanken umgewechselt.

„Alle diese Machenschaften mit dem Gelde bedeuteten für viele Wirtschaftsunternehmen und Handelsleute den finanziellen Ruin. Ist manchem ein grober Schaden und Verlust kommen, hat oft einer vermeint in langen Geld reich zu sein, hernach ist ihm bei zweimaligen Abfall das Geld unter denen Händten verschwunden“, schreibt ein Zeitgenosse.66)

Im Eisenwesen machten sich wirtschaftliche Störungen durch die Verpfändung des Landes, den 30jährigen Krieg und die Unstimmigkeiten im Inland nachteilig bemerkbar. Eine grobe Rolle spielte auch der Umstand, dass der Wohlstand der Stadt sehr gelitten hatte und diese daher der Eisenhandelsgesellschaft nicht mit den benötigten Summen unter die Arme greifen konnte. Der Stadtrat hatte den Vorgehern im Juni 1619 empfohlen, sich „Lehen“ bei den Nürnberger Kaufleuten und anderen „Reichß Handelßleuthen zu beschaffen,67) denn Stadt und Eisenhandelsgesellschaft hatten bei den Hammermeistern beträchtliche Schulden für nicht bezahlte „monatliche Zusätze“.68) Während der bayrischen Besetzung hatte der Statthalter am 21. August 1623 befohlen, dass den bayrischen Eisenhändlern 3.000 Zentner Eisen und Stahl zu liefern wären. Jede andere Lieferung wäre bis zur Erfüllung dieses Auftrages hintanzustellen.69)

In den Zwanzigerjahren des 17. Jahrhunderts erfolgte nun der vollkommene Zusammenbruch. Die „unerhört starkhen gelts veränderungen“ hatten das ganze Eisenwesen in solche gfar (Gefahr) gesetzt,“ berichtete ein Ratsprotokoll des Jahres 1624.70) Es war wohl schließlich und endlich die Münzverschlechterung gewesen, die dem Verlagswesen und damit der ganzen Eisenhandelsgesellschaft den Todesstoß verseht hatte. Schon im Jahre 1620 hatte der damalige Eisenobmann beim Stadtrat bittere Klage wegen der „Minnz“ geführt.71) Die folgenden Jahre brachten aber keine Besserung. Es kam schon im Mai 1624 so weit, dass verschiedene Amts- und Radmeister von der Stadt Proviant und Geld für die Eisenwurzen forderten, sonst, kündigte man an, hätte die Gesellschaft mit „ablegung und feier aller arbeiten“ zu rechnen. In dieser Notlage beschloss der Rat am 11. Mai 1624 sofort Getreide aus Weyer nach Eisenerz zuführen zu lassen. Weitere Lieferungen von Proviant und Getreide würden folgen, doch, meinten die Stadtväter, müssten sich die Eisenerzer auch selbst um Verpflegsnachschub kümmern.72)

Hier sei noch erwähnt, dass die mit der Leitung der Eisenhandelsgesellschaft betrauten Händler manche Privatgeschäfte machten, die sich zum Nachteil der Firma auswirkten. Sie bezogen die Ware zu dem für die heimischen Handwerker festgesetzten Preise, dem sogenannten „Landsatze“, und verkauften sie an oberdeutsche Firmen, zu bedeutend erhöhten Preisen für eigene Rechnung. Auch dieses Vorgehen bedeutete eine Schwächung der Gesellschaft und trug zu deren Niedergang bei. Schon in der ersten Ratssitzung unter Vorsitz Bürgermeisters Händl, beauftragte dieser, dass der Kassier und die Vorgeher einen Tag je Woche mit ihren Ausschreibungen im Rathaus erscheinen sollten, damit man im Rat einen Überblick über die Kassen- und Geschäftsgebarung habe.73) Es wurde in dieser Sitzung auch beschlossen, dass der Kassier nur wichtige und unumgänglich notwendige Reisen verrichten solle, über die er spätestens 14 Tage später zu berichten hätte. Eine gewisse Unordnung schien auch bei den Unterbeamten der Gesellschaft zu herrschen, denn auch von ihnen forderte der Rat am 8.7.1622 sich unter Eid zu verpflichten, wenigstens einmal in der Woche alles Geld, das sie für „Zeug“ eingenommen hatten, an die Kasse abzuliefern. Weiters wurden sie verpflichtet, kein Zeug ohne Mitwissen der Vorgeher, und in wichtigen Fällen, ohne Vorwissen des Stadtrates zu verkaufen, oder dieses heimlich abzugeben. Diese Verbote wurden für sie, wie auch für die Eisenkämmerer und Pfundauswäger unter Androhung von Leib- und Geldstrafen, in Kraft gesetzt.74)

Im Bergbau war es wegen der Beschaffungsschwierigkeiten üblich geworden, dass die Gewerken ihren Beschäftigten die Lebensmittel zu verbilligtem Preise, gegen Abrechnung vom Lohne, lieferten. Als einem Partner der Eisenhandelsgesellschaft oblag auch der Stadt die Pflicht, neben der Versorgung der eigenen Bevölkerung auch zur Verpflegung der Eisenarbeiter und Hammermeister beizutragen. Aus diesen Gründen hatten die Steyrer Stadtväter ihre Lager vorsorglich mit Getreide füllen lassen. Besonders den bei den vielen kleinen Hämmern im Ennstal Beschäftigten und den Bergarbeitern in Eisenerz musste geholfen werden, da diese ja schon in normalen Zeiten Lebensmittel zugeführt erhielten.

Anfangs Jänner 1620 besuchten die steirischen Hammermeister Hans Kerzenmandl, Christian Panz, Hans Egger und Paul Schweinzer den Magistrat, um hier wegen Lieferung von Lebensmitteln vorzusprechen, da ihnen derzeit von Waidhofen, ihrem normalen Getreidelieferungsgebiet, wenig zugeführt werde. Vor allem war es ihnen um Korn für das tägliche Brot und um Hafer für die Pferde zu tun.75) Im April 1622 begehrten diese Hammermeister wieder Korn. Die Stadt bot ihnen 40 Mut (2459,6 Liter) zum Preis von zwei Pfund Pfennig je Mut an. Auch der Eisenobmann wollte in der Stadt Getreide kaufen. Bei einer Ratssitzung klagte man, dass derzeit weder von Kremsmünster, noch von Weißenburg, die beide Hauptlieferanten für Steyr waren, Getreide zu bekommen wäre.76) Man müsse wegen der Erschließung einer neuen Lieferquelle, beim Landeshauptmanne vorstellig werden.

Die Salzamtsleute in Ischl und Hallstatt wieder wollten, dass ihnen die Stadt zu Beginn jedes Vierteljahres zwei Zentner Unschlitt liefere.77) Hier musste der Rat ablehnen, da er an diesem begehrten Stoff kein entsprechendes Lager besaß. Wiederholt baten in diesen Jahren Bäcker, Holz- und Hammerarbeiter den Rat um Getreide. Dieser tat sein Möglichstes, um die gewünschten Lebensmittel zu beschaffen. Mehrmals berichtete er auch dem Statthalter über die trostlose Versorgungslage.78) Um den Kremsmünsterern doch noch etwas Getreide abzuhandeln, wurden die zwei bewährten Ratsherren Iglseder und Hopffer dorthin entsandt.

Als Joachim Händl das Bürgermeisteramt antrat, herrschte noch eine gewisse Toleranz in Glaubensdingen. Die gegenseitigen Fronten waren abgesteckt, im Übrigen nahmen beide Parteien eine abwartende Haltung ein. Es gab kleinere Reibereien zwischen Protestanten und Katholiken. Diese beschränkten sich aber im Wesentlichen auf Wortgefechte. Während der protestantische Ratsherr Michael Händl bei Errichtung der Schanzen sich zu den Arbeitern äußerte, dass auf den Pfählen bald „die Köpfe von Mönchen und Pfaffen“ aufgespießt würden, beleidigte der katholische Apotheker Markus die Wachen und wurde deshalb bestraft.79) 1619 wurde von den katholischen Bürgern wieder erstmalig eine große Prozession abgehalten, die nicht gestört wurde, obwohl „die Lutheraner kaum den Hut vor dem Hochwürdigen Gut gerückt“ hatten.80)

Die Situation änderte sich, als die Schlacht am Weißen Berg von den katholischen Feldherren gewonnen worden war. Die Katholiken Steyrs hielten aus diesem Anlass einen Dankgottesdienst, ab.81) Der sehr rührige Garstener Abt Anton sah jetzt die Möglichkeit gekommen, in seinem Sinne wirken zu können. Er forderte im Juni 1621 vom Magistrat neuerlich die Aufzeichnungen über das Kirchenvermögen, über Stiftungen und die ausstehenden Kirchenrechnungen. Der Magistrat reagierte auf diese Forderungen nicht, worauf sich der Abt an den bayrischen Statthalter wandte. Dieser entsandte Kommissare, die sich im Juni 1623, gemeinsam mit dem Abt, im Rathaus einfanden und, trotz der Proteste des Bürgermeisters und der Ratsherren, die Rechnungen von 1543, dem Jahre der öffentlichen Einführung des Protestantismus in Steyr, bis zum Jahre 1621 genau prüften.82) Sonst blieb es vorläufig beim Alten. Außer der Einquartierung der fremden Truppen geschah den evangelischen Stadtbürgern nichts, wenn man davon absieht, dass ja schon die Beherbergung von geworbenen Kriegsknechten, deren Sinn ja auf Beutemachen gerichtet war, immerhin eine Bestrafung bedeutete. Auch der beim Einmärsche der Truppen Herzog Maximilians festgenommene Stadtrichter Madlseder war im März 1621 wieder enthaftet worden.83)

Der Stadtrat beschäftigte sich nach der für den Protestantismus so entscheidenden Schlacht sofort mit den Problemen, die im Gefolge dieses Ereignisses entstanden waren. In der Sitzung vom 28. Dezember 1620 wurde eingehend beraten, wie man künftighin die hiesige evangelische Kirche und die Schulpersonen erhalten werde.84)

Als in den folgenden Jahren vertriebene evangelische Pfarrer beim Stadtrat um ein Reisegeld vorsprachen, erhielten sie dieses auch. So wurden, zum Beispiel, dem Pfarrer Johann Diomeri, der, auf der Durchreise befindlich, beim Rat um ein „viaticum“ bat, zwei Taler „verehrt.“85) Es sei hier eingeflochten, dass anscheinend die schwere Verantwortung ihrer Ämter manche Ratsherren mitunter vom Besuch der Sitzungen abhielt. Häufig klagte Bürgermeister Händl über den schlechten Besuch.86) Er forderte die Ratsherren auf, die Beratungen doch „embsiger“ zu besuchen, da die „ganze Last auf ihm allein läge.“87)

Die militärischen Erfolge des katholischen Feldherren Tilly in den Jahren 1622 und 1623 brachten es mit sich, dass die Aussichten der Protestanten auf weitere Duldung ihrer Lehren zu sinken begannen. Die zur Ausmerzung des Protestantismus bestimmten Maßnahmen setzten mit aller Schärfe im Jahre 1624 in den kaiserlichen Landen ein.

In Steyr hatte zu Fronleichnam 1624 der evangelische Prediger Tobias Schaidthauff über die Prozession selbst, die Salutschüsse und den katholischen Pfarrer Achatius Schrott gespottet. Deshalb wurde er festgenommen, nach Linz eingeliefert und schließlich des Landes verwiesen. Alle Versuche der Stände, die Abschaffung Scheidthauffs rückgängig zu machen, blieben vergebens.88) Am 5. August 1624 schlug Bürgermeister Händl im Rat vor, den Prediger gebührend zu verabschieden, ihm einen Passschein auszustellen und, neben seiner Besoldung, noch 100 Gulden zu reichen.89) Das Ausscheiden des Predigers machte eine Beratung über den Nachfolger notwendig. Hier kam man im Rat überein, sich an die Städte Wels und Vöcklabruck zu wenden und sie zu befragen, wie sie ihre Prediger ersetzten. Die Illusion, nochmals einen Prediger ersetzen zu können, sollte jedoch nur mehr kurze Tage dauern. Am vorletzten Tage des Monats August, und neuerlich am 4. Oktober, erließ Statthalter Graf Herberstorff ein Ausweisungsdekret gegen die protestantischen Schullehrer und die Prediger, die innerhalb von acht Tagen das Land ob der Enns zu verlassen hatten. Zur Kontrolle, ob die Anordnungen auch durchgeführt würden, erschien am 9. Oktober eine Reformationskommission im Rathaus. Ihr gehörten der Statthalter, der Göttweiger Abt Dr. Georg Falb. Johann Spindler von Hofeck und Konstantin Grundemann von Falkenberg an. Dieser Kommission oblag es auch, die Ersetzung der Stadtämter durch Katholiken durchzuführen. Sie ließ vorläufig am 12. 10. die Dominikanerkirche schließen, sodass die Protestanten der Stadt nicht mehr öffentliche Gottesdienste abhalten konnten. In Anwesenheit der Kommissionsmitglieder wurde auch nochmals das Abschaffungsedikt für Prediger und Lehrer an verschiedenen Plätzen Steyrs öffentlich verlesen. Würden diese noch innerhalb von 8 Tagen in Steyr angetroffen werden, hätten sie mit Strafe an Leib und Leben zu rechnen, wurde versautbart.90) Bis Ende Oktober reisten nun alle Ausgewiesenen, versehen mit Pässen, Empfehlungen, ausbezahlten Gehalten und Belohnungen von der Stadt ab. Auch die lutherischen Offiziere der Besatzungstruppen wurden abgedankt und durch katholische ersetzt.91)

Der Dominikanerorden stellte ebenfalls Forderungen an den Rat. Er begehrte die Rückgabe der ehemaligen Dominikanerkirche und verlangte überdies, dass ihm die Stadt auch das Kloster übergebe. Der Rat weigerte sich jedoch energisch dieses abzutreten, ehe nicht die von der Stadt ausgelegten Erbauungskosten vergütet würden. Auch der Statthalter erließ zwei Befehle, die vom Stadtrat behandelt wurden und die ebenfalls die gleichen Forderungen enthielten.92) Der Magistrat wandte sich schließlich an die Stände und den Landschaftsadvokaten Dr. Schwarz zur Verteidigung seiner Rechtsansprühe mit dem Ergebnis, dass das Kloster weiterhin in Eigentum der Stadt verblieb, während die Kirche dem Orden am 10 November übergeben wurde.93) Der Orden verlangte vom Magistrat die Rückgabe des Kirchenornates, doch erklärte der Rat nichts zu wissen, es besäße den Ornat nicht und habe ihn auch nicht in Verwahrung.94)

Nach der Sperre ihrer Kirche trafen sich die Protestanten zu Andachtsübungen in Privatwohnungen oder besuchten den Gottesdienst im Schloss Dorf an der Enns. Dies veranlasste den Statthalter und seine beigeordneten Reformationskommissare am 20. Dezember ein neues Dekret zu erlassen, das zehn Tage später im Steyrer Stadtrate zur Verlesung kam. Es enthielt die Ausweisung aller Prädikanten aus dem Lande, das Verbot Versammlungen abzuhalten, evangelische Predigten anzuhören und den Auftrag, auch den Stadtrat und die Bürger zum Besuche der katholischen Predigten anzuhalten.95) Bürgermeister, Richter und Rat mussten für die Einhaltung dieser Gebote Sorge tragen und würden, im gegenteiligen Falle, verantwortlich gemacht.96) Ebenso hätten durch den Rat die Schiffer überwacht zu werden, damit sie nicht Stadtbürger zu evangelischen Versammlungen oder Gottesdiensten transportieren würden. Man kam bei der Sitzung vorerst überein, die Viertelmeister sofort ins Rathaus zu bestellen, sie mit dem Inhalt des Erlasses vertraut zu machen und sie zu beauftragen, diesen der Gemeinde mitzuteilen. Nach längerer Debatte vertagte man die Sitzung ohne Beschluss auf den nächsten Tag, den letzten des Jahres 1624.97) Den Viertelmeistern wurde der Inhalt des Dekretes erst am 24. Jänner 1625 verlautbart, und ihnen eine Abschrift ausgehändigt, damit sie auch die Leute ihrer Viertel davon in Kenntnis setzen könnten.98) Da an dieser Sitzung der Stadtrichter wegen körperlicher Schwäche nicht teilgenommen hatte, begaben sich die anwesenden Ratsmitglieder zu ihm. Endlich kamen sie dort überein, gegen den angeordneten Besuch der katholischen Predigten Vorstellungen zu erheben.99) Am 20. Jänner waren auch noch Graf Herberstorff und Abt Georg Falb nach Steyr gekommen. Der Abt hielt in der Stadtpfarrkirche eine Predigt, die in dem Aufruf, dem katholischen Gottesdienst fleißig beizuwohnen, gipfelte. Über Auftrag Herberstorffs mussten sich die Steyrer Bürger am 27. Jänner 1625 vor dem Rathaus versammeln. Auch hier wurde erklärt, dass sich die Bürger in der katholischen Religion unterrichten lassen und dem katholischen Gottesdienst beiwohnen sollten.

Die Ratsherren wurden scharf gerügt, es wurde ihnen vorgehalten, dass sie keine sparsame Wirtschaft während ihrer Amtsperiode geführt, Schulden gemacht und überdies mehrere Male rebelliert hätten. Weiters wurde ihnen vorgehalten, den aufrührerischen Ständen die Stadt ausgeliefert und sogar die Türken um Hilfe ersucht und ihnen Abgesandte geschickt zu haben. Schließlich wurde den Versammelten mitgeteilt, dass jene, die sich nicht zur katholischen Religion bekennen wollten, ihre Sachen in Ordnung zu bringen und das Land zu verlassen hätten.100) In der Ratssitzung, die am gleichen Tag stattfand, und die die letzte, des alten Rates war, wurde der Erlass des Statthalters, katholische Bürger für alle Ämter namhaft zu machen, besprochen.101) Vorher schon, am 10.1. hatte sich der Statthalter im Rat erkundigt, ob seit der letzten Wahl Ratsmitglieder verstorben wären.102)

Die noch vorhandenen 16 katholischen Bürger wurden durch die Reformationskommissare am 28. Jänner 1625 zur Erstellung eines Vorschlages geeignete Katholiken mit der Besetzung der Ratsstellen zu betrauen, ins Rathaus gerufen.103) Über Befehl Kaiser Ferdinands II. und des Pfandinhabers des Erzherzogtums ob der Enns, des Kurfürsten Maximilian von Bayern, wurden durch deren Deputierte104) vor der versammelten Bürgerschaft die Stadtämter und der Magistrat von Amts wegen, also ohne Wahl, neu besetzt. Vorerst wurde in des Kaisers und des Kurfürsten Namen der frühere Stadtschreiber, nachmalige Pfleger der Herrschaft und in Steyr nicht beliebte Katholik Nikolaus Praunfalk von Falkental und Sumerau, „offener und curia Romana immatrikulierter Notarius“, zum Stadtanwalt ernannt. Praunfalk war als Stadtanwalt der Stellvertreter des Statthalters. Man ersieht aus dieser Bestellung, welchen Wert man auf Steyr, dem Stützpunkt des Protestantismus legte und wie sehr man bemüht war, die Stadt wieder der katholischen Religion zuzuführen. Zum Bürgermeister wurde Johann Mayr, zum Stadtrichter Nikolaus Frizler105) und zum Stadtschreiber Johann Jakob Sonnenwald bestellt. Die Kommissare ordneten auch an, dass Sonnenwald im Rat die dritte Stelle einzunehmen hatte; er wurde also gleichzeitig Mitglied des Inneren Rates.106) Da es in Steyr an Katholiken mangelte, wurden verschiedene Ämter neuerdings mit Protestanten besetzt. So blieben Mitglieder des Inneren Rates (unserem heutigen Stadtrat entsprechend) der bisherige Bürgermeister Joachim Händl, ebenso der gewesene Stadtrichter Wolf Madlseder, zwei Persönlichkeiten, deren einwandfreie protestantische Gesinnung nicht in Zweifel zu ziehen war.107) Die neuen Mandatare wurden anschließend der Gemeinde vorgestellt.

Aus einer Eintragung in den Ratsprotokollen geht hervor, dass Joachim Händl auch als Mitglied des Inneren Rates ein treuer Bekenner der lutherischen Lehren blieb. Er erklärte am 31. Jänner 1625, sich in „politischen Sachen zu accomodieren (anzupassen)“, im „Religionswesen“ jedoch könne er nicht mittun.108) Auch der ehemalige Stadtrichter Madlseder erklärte in der gleichen Sitzung in Angelegenheiten der Religion mit Händl gleichen Sinnes zu sein.109)

Ein neuer Befehl des Statthalters, die Bevölkerung zur Teilnahme am katholischen Gottesdienst anzuhalten, wurde am 18. März 1625 vom Stadtanwalt Praunfalk den Viertelmeistern verlesen. Bei dieser Gelegenheit brachte Joachim Händl zur Sprache, dass er des Grafen (Herberstorff) Wort „geholt“ habe. Dieser habe ihm ausdrücklich mitgeteilt, „Er begehre niemandt Zur katholischen Religion zu zwingen.110)

Der Name des Bürgermeisters scheint noch später in den Ratsprotokollen vom 13. August,111) im September 1625112) und am 5. März 1626 auf, als eine Reihe von Bürgern, unter ihnen Joachim Händl, die Entlassung aus dem Heimatverband wünschte. Nochmals bekleidete Händl interimistisch das Bürgermeisteramt während des Bauernaufstandes im Jahre 1626, als Bürgermeister Mayr aus der Stadt flüchtete.113)

Joachim Händl war dreimal verheiratet. In erster Ehe freite er Margarethe Reischko, die vorher mit den Steyrer Bürgern Daniel Taufkirchner und Mattheus Urkauff verheiratet gewesen war.114) Ihren beiden ersten Ehen waren fünf Söhne und eine Tochter entsprossen, die Ehe mit Händl blieb ohne Nachkommenschaft. Des Bürgermeisters zweite Frau war Kunigunde Nickhardtin115) (Rickhardtin)116), seine dritte Regina Halffingerin.

Joachim Händl starb im Jahre 1628. Wir wissen nicht, in welchem Ort Ungarns die Gebeine des letzten protestantischen Bürgermeisters der Stadt ihre Ruhestätte fanden.

 

„Nostros non amittimus, sed praemittimus, non moriuntur sed oriuntur; praecedunt, non recedunt; non obitus, sed abitus est; & eorum Migratio est vitae Iteratio“.

 

Wir verlieren die unseren nicht, sondern schicken sie voraus,

sie sterben nicht, sondern sie stehen auf;

sie sind vorangegangen, aber nicht zurückgeschritten,

es ist kein Untergang, sondern ein Abgang;

ihr Hinscheiden ist des Lebens Fortbestand.

 

(Spruch auf dem Epitaph Margarethe Händls, geb. Reischko, der ersten Gattin des Bürgermeisters)

 

  1. LV 1, 268, 290: LV 8. 9. Wolff Händl, Bürgermeister 1571—1575, 1577—1578, 1582—1583, 1587—1589. Hieronymus Händl, Bürgermeister 1601—1602; † 1603 in Regensburg,
  2. RP 1614, 327. Er war Stadtrichter in den Jahren 1615 und 1616.
  3. Ratsprotokoll 1620, Seite 134, 12.8.: Der Bürgermeister bittet im Rat, ihn entweder seines Amtes oder des „aufgetragenen Gebeüs in den Würgraben (Wehrgraben)“ zu erlassen. Nach dem Tod Sebastian Händls, des Vaters des Bürgermeisters, verblieb das Haus Stadtplatz 21, das Haus mit Garten vor dem Gilgentor (heute Brucknerplatz), und ein weiteres, von Georg Steer ererbtes, im Eigentum der Witwe. Joachim erbte von seinem Vater einen Hof, der später „Plautzenhof“ genannt wurde. Dieser war ein Edelsitz, zu dem noch ein kleines Haus gehörte. Aus dem Nachlass des Bürgers Hirsch erwarb Joachim Händl drei Häuser in Aichet: Schleifergasse 5, Hammerschmiedberg 5, 7, 9 und Hammerschmiedberg 2; ein weiteres kaufte er von Peter Aichinger in Aichet. Obere Zeile.
  4. LV 19, 262 ff. Die Freiherren von Tschernembl kamen im 16. Jhdt. aus Krain und erwarben die Herrschaften Windeck und Schwertberg. Aus dieser Familie ragt Georg Erasmus hervor, der bei den evangelischen Ständen einen überwältigenden Einfluss besaß. Er war der geistige Führer der ständischen Bewegung des Jahres 1619.
  5. RP 1617, 26.
  6. LV 5, 345.
  7. RP 1619, 75.
  8. RP 1619, 86.
  9. RP 1619, 92.
  10. LV 6, 10, 11.
  11. RP 1619, 94.
  12. RP 1619, 95.
  13. LV 20, 38. Doppelhaken waren gebrauchsfertige Feuerwaffen, die an der Unterseite angeschweißte Haken zum Auffangen des Rückstoßes trugen. Die Reichweite dieser Büchsen betrug 200 bis 250 m.
  14. RP 1619, 97, 108, 111.
  15. RP 1620, 124.
  16. RP 1620, 116.
  17. RP 1620, 128.
  18. LV 6, 11.
  19. RP 1620, 133.
  20. RP 1620, 129.
  21. LV 19, 331, Fußnote 207.
  22. RP 1620, 134.
  23. LV 2, 249; LV 7, 87.
  24. RP 1620, 135. Auch die Schlüssel für das Rathaus und das Zeughaus wurden abgefordert. Die Tore wurden mit starken bayrischen Wachen besetzt.
  25. LV 6, 11.
  26. RP 1620, 135.
  27. LV 6. 14.
  28. RP 1620, 137.
  29. RP 1620, 136.
  30. RP 1620, 141. Für den Eimer Wein (56,6 Liter) wurden 13 Gulden bezahlt.
  31. RP 1620, 147.
  32. RP 1620, 148.
  33. LV 20, 40. Halbhaken ober „gemeine Haken“ waren leichtere Büchsen, deren Lauf an der Unterseite einen Haken aufgeschweißt hatte. Der Lauf war etwa 1 m lang.
  34. RP 1620, 149.
  35. RP 1620, 150.
  36. RP 1620, 184.
  37. RP 1620, 188.
  38. RP 1620, 195.
  39. RP 1620, 196.
  40. RP 1620, 198.
  41. RP 1621, 210. Ende Jänner forderte der Oberstleutnant nochmals 500 fl. Der Rat beauftragte deshalb den Ratsherren Stauder, bei den Verordneten und dem Magistrat in Linz anzufragen, wie man es mit den in dieser Stadt liegenden drei Fähnlein hielte.
  42. RP 1621, 216.
  43. RP 1621, 217.
  44. RP 1621, 219.
  45. LV 6, 16.
  46. LV 6, 17. Am 11. Mai 1621 wurden der Frau „Obristin Vom Onhalt (Anhalt)“ von der Stadt 2 Mut Hafer und ein „schönes Essen Fisch“ gegeben.
  47. LV 2, 250; LV 6, 20.
  48. LV 1, 379; LV 2, 250; LV 6, 30.
  49. RP 1623, 189.
  50. RP 1620, 179, 181.
  51. RP 1621, 215.
  52. RP 1621, 363.
  53. RP 1622, 27.
  54. RP 1623, 10.
  55. RP 1622, 194.
  56. RP 1622, 119.
  57. RP 1622, 56. Die Herrschaft bot ihr Vieh den „Gaifleischhauern“ an. Der Rat beschloss am 21.3.1622 deshalb mit dem Rentmeister und dem Schlossverwalter zu sprechen.
  58. RP 1621, 389.
  59. RP 1621, 392.
  60. RV 1623, 25, 163, 189, 192, 305.
  61. RP 1623, 144.
  62. RP 1623, 202. Am 13.1.1623 bewilligte der Stadtrat den Zimmerleuten bereits 20 Kreuzer Taglohn.
  63. RP 1623, 204.
  64. RP 1624, 209.
  65. LV 6, 18 ff.
  66. LV 6, 23.
  67. RP 1619, 101.
  68. LV 16. 616, Fn. 6. Bis 1614 war die Schuld schon auf 211.000 Gulden angewachsen.
  69. RP 1633, 157.
  70. RP 1624, 170.
  71. RP 1620, 165. Die Hammer- und Radmeister rechneten die vollwertigen Münzen der deutschen Handelsstädte zu einem niedrigeren Kurs, als die Eisenhandelsgesellschaft von den Gegenhändlern erhielt. Es kam daher zu fortwährenden Streitigkeiten zwischen der Gesellschaft und den steirischen Gliedern.
  72. RP 1624, 170.
  73. RP 1617, 399.
  74. RP 1622, 125.
  75. RP 1620, 5.
  76. RP 1622, 68.
  77. RP 1622, 157. Inslet (Unschlitt) war ein wichtiger Rohstoff für die Kerzen- und Seifenerzeugung. Unter Zusatz von Asche, Salz u. a. konnten aus einem Zentner unausgelassenen Unschlitts fast 2 Zentner Seife hergestellt werden.
  78. RP 1622, 167, 171, 193, 194.
  79. LV 15, 354.
  80. LV 6, 10.
  81. LV 15, 383; LV 6, 14.
  82. LV 3, 64; RP 1620, 181, 183, 195, 198.
  83. LV 7, 87 ff; LV 15, 389.
  84. RP 1620, 198.
  85. RP 1624, 92.
  86. RP 1621, 218.
  87. RP 1623, 163.
  88. RP 1624, 247; Nr. 1727, K. XI, L. 24, St. A.
  89. RP 1624, 254,
  90. LV 2, 252; LV 7, 88.
  91. LV 6, 35.
  92. LV 2, 252; RP 1624, 295, 387.
  93. LV 7, 89.
  94. RP 1624, 413.
  95. RP 1624, 449, 30. 12.
  96. LV 7, 90; Nr. 1728, K. XI., L. 24, St. A.
  97. RP 1624, 449, 31. 12
  98. RP 1625, 37.
  99. „…dz ain beweglich vnd diemiettiges entschuldigungs Supplication verfaßt…“ werden sollte. LV 14, 192.
  100. LV 2, 253. Die Behauptung, dass die Steyrer Ratsherren an einem Bankett teilgenommen hätten, das die Stände dem Sultan in Konstantinopel gegeben hatten, lässt sich nicht beweisen.
  101. RP 1625, 133.
  102. RP 1625, 12.
  103. LV 2, 253.
  104. Statthalter Graf von Herberstorff und Abt Dr. Georg Falb aus Göttweig.
  105. LV 5, 384.
  106. Am 28. 12. 1604 protestierte der Rat gegen die Anwesenheit der kaiserlichen Kommissare bei den Ratswahlen. Unter den versammelten Bürgern wurde gerufen: „Werft einige, besonders den Stadtschreiber Praunfalk (dieser war in den Jahren 1602 bis 1610 Stadtschreiber), aus dem Fenster auf die Straße!“ LV 7, 76.
  107. LV 8; RP 1625, 133.
  108. RP 1625, 133.
  109. „… der Religion halber eiusdem sententiae“.
  110. RP 1625, 147; LV 2, 254.
  111. RP 1625, 178.
  112. RP 1625, 189. RP 1626, 16.
  113. RP 1626, 45.
  114. LV 1, 192, 306. — Margarethe Reischko war eine Tochter des Steyrer Ratsbürgers Matthias Reischko (gest. 21.7.1579) und der Felizitas Gros aus Augsburg (gest. 16.7.1596), beide in der Stadtpfarrkirche begraben. Margarethe Reischko starb am 6. April 1614 im 57. Lebensjahr und wurde am Steyrer Friedhof beerdigt.
  115. Prevenhuber nennt Händls zweite Gattin Rickhardtin, es ist jedoch sicher anzunehmen, dass diese der Familie Nickhardt entstammte. Ein Angehöriger dieser Familie, Heinrich Nickhardt, war Rentmeister der Herrschaft Steyr und starb 1621 im hohen Alter.
  116. LV 1, 356, 379.

Literaturverzeichnis

  1.  Valentin Prevenhuber, Annales Styrenses, Nürnberg 1740.
  2. Franz Xaver Pritz, Beschreibung der Stadt Steyr und ihrer nächsten Umgebungen, Linz 1837.
  3. Franz Xaver Pritz, Geschichte der ehemaligen Benediktinerklöster Garsten und Gleink. Linz 1841.
  4. Josef Ofner, Die Eisenstadt Steyr. Geschichtlicher und kultureller Überblick. Steyr 1958.
  5. Konrad Schiffmann, Die Annalen (1590 bis 1622) des Wolfgang Lindner. Linz 1910.
  6. Jakob Zetl, Chronik der Stadt Steyr, Handgeschriebenes Manuskript, St.A.
  7. Ilse Neumann, Steyr und die Glaubenskämpfe. V. d. K. d. Stadt Steyr, Februar 1952.
  8. „Statt Steyris Raths Wall“ 1500 bis 1660. St.A.
  9. Verzeichnis der Bürgermeister, Richter und Räte 1500 bis 1651. St.A.
  10. Bürgermeister-, Richter- und Ratswahlenbuch, St.A.
  11. Wahlbuch de anno 1618. St.A.
  12. Karl Eder, Glaubensspaltung und Laudesstände in Österreich ob der Enns. 1525—1602, Linz 1936.
  13. v. Pantz, Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr.
  14. Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft Adler. XXVII. und XXVIII. Band.
  15. Alfred Hoffmann, Wirtschaftsgeschichte des Landes Oberösterreich, 2. Band, Linz 1952.
  16. Ludwig Bittner, Das Eisenwesen in Innerberg-Eisenerz bis zur Gründung der Innerberger Hauptgewerkschaft im Jahre 1625.
  17. Karl Eder, Reformation und Gegenreformation in Österreich. Sonderabdruck aus der „Theol.-Prakt. Quartalschrift“, Jg. 1952, 1. Heft,
  18. v. Pantz, Die Innerberger Hauptgewerkschaft 1625 bis 1783.
  19. Hans Sturmberger, Georg Erasmus Tschernembl, Linz 1953.
  20. Josef Ofner, Die Gesellschaft der Rohr- und Büchsenhandlung in Steyr. V. d. K. d. Stadt Steyr, Oktober 1961.
  21. Ludwig Edlbacher, Landeskunde von Oberösterreich, Wien 1883.

Ratsprotokolle, Steuerbücher im St.A.: Schlossakten im L.A.; Totenregister im Stadtpfarramt.

Abkürzungen: LV = Literaturverzeichnis, RP = Ratsprotolle, F = Faszikel, K. Kasten, L. = Lade, Stb. = Steuerbuch, Stpf. = Stadtpfarramt, L.A. = Landesarchiv, St.A. = Städtisches Archiv.

 

Aus den Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 23, Dezember 1962

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