Bezeichnet ehem. Scharfrichterhaus
Vor 1525 aufm Perg, von 1567 – 1598 im Besitz des Organisten Khumer Wolfgang.
Von etwa 1620 – 1650 war die Witwe des Bildhauers Hanns Aubinger Besitzerin.
Die Bezeichnung „Scharfrichterhaus“ dürfte irrtümlich entstanden sein, da Scharfrichter mit Sicherheit nicht innerhalb der Stadtmauern in einer der „feinsten“ Wohngegenden der Stadt leben durften.
Als Vertreter eines „unehrlichen Berufes“ war ihnen auch ein gesonderter Platz in der Kirche und im Wirtshaus vorgeschrieben.
Der Besitzer des angrenzenden Stadtplatzhauses 1670 – 1695 war Familie Bohr. Die Bohr stammten von Duxa in Böhmen, wo Georg Bohr zu Ende des 16. Jhds. 20 Jahre lang Stadtrichter und Bürgermeister war.
Schmales zweigeschoßiges, dreiachsiges, im Kern spätgotisches Gebäude mit Krüppelwalmdach. Renaissancezeitliche Sgraffiti in Form von Eckquadern an den Gebäudekanten sowie scheinarchitektonische Fensterumrahmungen. Fassade Erdgeschoß mit steinernem Rechteckportal und abgefasten Rundbogenportal mit dazwischenliegendem Fenster mit trichterförmigen Gewände. Die profilierten steinernen Fenstergewände des ersten Obergeschoßes mit gedrehten Taustäben und vorkragenden Sohlbänken stammen aus dem 16. Jahrhundert. Die Schmalseiten des Gebäudes besitzen im ersten Obergeschoß je eine, im Giebelgeschoß je zwei Fensteröffnungen mit abgefasten steinernen Gewänden. Hohes steiles Krüppelwalmdach. An den Längsdachflächen je eine Speicheraufzugsgaupe, berggassenseitig mit ehemaliger Speicheröffnungstür mit abgefastem steinernen Gewände sowie darüberliegender quadratischer Balkenöffnung.
Datum der Unterschutzstellung: 25. Jänner 1989