Berggasse 48

Haimbergerisches Benefiziatenhaus, Organistenhaus

Amoleia Haimbergerin stiftete 1513 das Haus der Stadtpfarre Steyr.

Amaley, Wittib des verstorbenen Bürgers zu Steyr Michel Haimperger“, errichtet bei der „Sannd Cholomans Pfarrkirchen“ eine Gottesdienststiftung: Der Kaplan soll ewig auf dem Allerheiligenaltar unter dem letzten Amt 4 Messen wöchentlich lesen, also dass er wöchentlich drei „Vacanten oder Feyrtag“ hat, die er aber nicht an einem Sonntag oder Feiertag nehmen darf. Ist er länger als ein
ahr schwer krank, solle er zwei Messen wöchentlich lesen lassen.

„Besuegte sich aber, das ain caplan bemelter Stift der berurter meß aine oder menige mit gesunden leib wissentlich verzuog“, soll er für jede versäumte Messe den armen Leuten in das Spital am nächsten Sonntag 32 d Strafe zahlen.

Die Stadt als Lehenherr soll einen Säumigen zuerst mahnen, dann der Abt von Garsten und zuletzt der Bischof oder Offizial zu Passau.

Die Stiftung wird jeweils durch den Rat vergeben.

Der Kaplan soll auch an allen „Hochzeiten“, Festen und Sonntagen, desgleichen allen Samstagen in seinem Chorrock bei der Vesper und morgens in der Prozession auf dem Friedhof umgehen, alle Sonntage nach der Vesper mit den Pfarrgesellen und Schülern allen gläubigen Seelen zu Trost und Hilfe inner und außerhalb der Kirche in der Prozession umgehen und mit den anderen Priestern vor dem Kerker das placebo sprechen.

Jeder Kaplan, dem die Mess-Stiftung verliehen wird, soll sie in eigener Person besitzen und verwesen.

Zum Unterhalt des Kaplans stiftet sie viele Güter außerhalb des Burgfrieds, zu seiner Wohnung „ain haws zu Steir in der Statt aufm perg zunächst bey der lateinischen Schul vnd der statmaur gelegen …, wie es dann mit mewrn aufgezeigt vnd vmfangen ist“ (Pfarr Archiv Urkunden Nr. 1 Stiftsbrief 9.2.1513)

Wappen Haimperger

Die Hausmauer Richtung Stadtgraben weist am Dachboden Schießscharten auf.

Es könnte sich um den Teil einer älteren Befestigung des Stadtpfarrkirchenkomplexes  handeln. Bis 1975 Schlosserei Schartinger.

Foto Archiv Schimanko

Zweigeschoßiges Gebäude mit ungleichseitigem Satteldach. Der mit „1586“ datierte Sgraffitoschmuck ist derzeit (Stand 2013)[veraltet] unter dem starken Bewuchs nur schwer bzw. nicht zu erkennen. Zur Berggasse hin befindet sich ein eingeschoßiger Anbau. Das Gebäude ist direkt an die ehemalige Stadtmauer angebaut und weist nach Westen hin eine schlichte und abweisende Fassade auf.

Datum der Unterschutzstellung: 23. Dezember 1939

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