Fridrich Forsterisches Benefiziatenhaus, Vorssterisches Stiftshaus


1481 stiftete der reiche Fridrich Vorster, Bürger zu Steyr, das Haus Berggasse 40 als Benefizium der Stadtpfarre Steyr. (Siehe Wappen)
Dafür muss der Stiftskaplan wöchentlich fünf Messen auf dem Allerheiligenaltar nächst der Sakristei unter den Frühmessen lesen.
Im Krankheitsfall (nach einem Jahr) soll er wöchentlich drei Messen lesen lassen.
Für jede trotz Gesundheit unterlassene Messe jedoch muss er 32 d in das Spital geben.
Kommt eine Versäumnis öfter vor, so soll er vor dem Rat, dann in Garsten, dann beim Dechant in Enns oder beim Hochstift in Passau verklagt und abgesetzt werden.
Außer den Messen muss er einen ewigen Jahrtag am Montag nach St.-Mertens-Tag, abends mit einer Vigil und morgens darauf mit einem Seel- und einem Lobamt, samt 10 Seelmessen, während denen die Bahre aufgerichtet und die Kerzen gebrannt werden sollen, halten.
An allen „Hochzeiten oder Festtäg“ soll der Kaplan des Abends der Vesper, des morgens darauf wie auch alle Sonntage dem Umgang in seinem Chorrock beiwohnen.
Schmale zweigeschoßige spätgotische Hausanlage bestehend aus einem traufständigen Vorderhaus, einem kleinen Lichthof sowie einem kleinen, an die ehemalige spätgotische Stadtmauer angebauten Hinterhaus. Im zweiachsigen Vorderhaus im Erdgeschoß rechts ein abgefastes Schulterbogenportal mit Oberlicht in einem trichterförmigen Rechteckgewände mit einem rautenförmig aufgedoppeltem Haustor aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Links vergitterte Fensteröffnung. Das Obergeschoß kragt als Breiterker auf Segmentbogenunterzügen und profilierten Konsolen vor. Die Fassade des Erkers ist durch geritzte Fensterumrahmungen, Eckquader und Faschen gegliedert. Der kleine Lichthof weist zwei Obergeschoßverbindungen, die durch spätgotische Kragkonsolen gestützt sind, auf. Zur Promenade wird das Gebäude durch die verputzte abweisend wirkende ehemalige Stadtmauer abgeschlossen, die in ihrem oberen Bereich zwei Schartenöffnungen besitzt.
Datum der Unterschutzstellung: 8. Mai 1990